Bondfilm-Anschauthread #3

  • Die Moore-Bonds habe ich mit Sicherheit am häufigsten von allen Bondfilmen gesehen, gefolgt von den Connery-Bonds. Die liefen in den 80ern halt oft im TV und später habe ich sie mir auf Videokassette zugelegt (was war ich da stolz drauf! :saint:). TLD war dann meine erste Bond-DVD, die anfangs auch rauf und runter lief, da ich den Film zuvor im Fernsehen noch nicht so oft gesehen hatte. OHMSS kam dann auch bald dazu.


    Auf die Craig-Filme habe ich zur Zeit recht großen Appetit (nur bei CR geht er langsam zurück), weil ich QOS, SF und SP im Gegensatz zu den Moore- und Connery-Bonds noch nicht komplett auswendig kenne ^^. Teilweise nutze ich bei den Craig-Filmen sogar noch den deutschen Ton, um alles gut zu verstehen. Nur Oliver Rohrbeck als Greene ertrage ich als alter drei ??? Fan nicht ^^. Ansonsten schaue ich die Bondfilme nur noch im Originalton, auch weil die Tonqualität dort oft besser ist (merkt man besonders bei LALD). Leider gibt es gerade bei LALD eine Szene, die mir auf deutsch besser gefällt: "Da kommt mein Schwager Billy Bob! Billy Bob reißt ihnen den Arsch auf!". Das klingt viel imposanter als "He'll get them. Billy Bob'll get them" :hero:

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

    • Official Post

    Nach TLD hab ich mir gestern auch noch LTK als Dalton Double gegeben, ebenfalls in UHD auf amazon. Wobei ich insgesamt etwas unsicher bin, ob die Filme wirklich echt in 4K restauriert sind. Die Unterschiede zur Bluray sind auf jeden Fall nicht so auffällig. Das war bei der 4K-Version von Goldfinger, die vor Jahren mal während der Berlinale gezeigt wurde, noch anders.


    LTK liegt mir nicht ganz so sehr am Herzen wie TLD, aber ich mag den Film trotzdem sehr gern. Das Schauspiel von Dalton und Davi finde ich grandios, und in der Reihe mit am besten. Früher fand ich einige Nuancen von Dalton etwas zu emotional, aber diesmal fand ich die Darstellung insgesamt aber sehr gelungen und völlig glaubwürdig und nachvollziehbar. Das Zusammenspiel von organisiertem Verbrechen, Großbanken, Politik und Religion finde ich hier extrem gelungen und für einen Bondfilm sehr tiefsinnig. Isthmus kann man hier als eine Metapher auf viele Staaten sehen, inklusive der USA, mit ihren von Milliardären gesponserten Politikern und Fernsehpredigern. Das sind so kleine Dinge, die LTK zu einem kleinen verkannten Juwel innerhalb der klassischen Reihe machen.


    Was mich aber jedesmal etwas irritiert, sind die enormen Brüche in der Tonalität und auch der Kontinuität innerhalb der beiden Filme. Wenn man sich die jeweils ersten beiden Filme der anderen Darsteller ansieht, dann gibt es da - zumindest was die Besetzung angeht - nicht solche Brüche. In FRWL taucht auch Sylvia Trench auf, es wird Bezug genommen auf SPCTRE, etc. In TMWTGG taucht auch Sheriff Pepper auf, in TND Jack Wade, jeweils mit gleichem Darsteller. Dass LTK Leiter mit einem völlig anderen Typus besetzt und der Rolle plötzlich viel größeren Raum gibt, irritiert schon etwas. Die meisten Normalzuschauer haben Leiter als wiederkehrende Figur vermutlich eh nicht so sehr auf dem Schirm, oder fragen sich, wieso er hier plötzlich für die DEA arbeitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Brüche innerhalb von nur zwei Filmen LTK etwas Zuschauergunst gekostet haben.


    1. OHMSS 299

    2. CR 284

    3. TLD 274

    4. TSWLM 263

    5. DAD 256

    6. FYEO 251

    7. LTK 246

    8. QOS 241

    9. YOLT 241

    10. FRWL 235

    11. DAF 234

    12. LALD 233

    13. GF 232

    14. MR 232

    15. AVTAK 226

    16. TB 223

    17. OP 222

    18. SF 211

    19. GE 206

    20. TWINE 199

    21. DN 198

    22. TND 194

    23. TMWTGG 187

    24. NSNA 143

    25. SP 83

    26. CR `67 43

    27. NTTD 22

  • Martin:

    Ich hab mir LTK auch gestern angeschaut, allerdings nur in Ausschnitten vergleichend zu TLD für meine Arbeit.


    Während TLD mein absoluter Lieblingsbond ist, fällt für mich LTK deutlich ab.

    Mit der Besetzung von Leiter kann ich wenig anfangen, Della wirkt mit ihrem Geknutsche mit dem besten Freund ihres Mannes an ihrer Hochzeit eher so, als hätte sie lieber James (ich kanns verstehen, aber trotzdem! :P ). Die Parallelisierung von Hochzeit und Sanchez später bis zur Zuspitzung der Katastrophe finde ich gut gemacht, aber die theatralische, völlig überstürzt wirkende Mission in Hochzeitsanzügen und mit 3 Mann Unterstützung sowie die Landung vor der Kirche ist für mich schon zu viel des Guten. Und das war erst die Pretitelsequenz...


    Weniger Probleme habe ich dafür mit Bonds Rachemission an sich, die Dalton absolut authentisch spielt und die auch zu seinem Verständnis von Loyalität passt. Pam ist ein großartiges Bondgirl, Lupe mag ich auch. Q hat endlich mal einen richtig langen Auftritt.

    Brutaler als manch andere Bondfilme finde ich ihn auch nicht unbedingt - aber er hat eine so durchgehend düstere Atmosphäre, die meiner Meinung nach auch mit der Swimmingpool-Szene nicht recht aufgelöst wird.


    Ja, die Brüche in der Geschichte sind merkwürdig, irritierend und darüber hinaus völlig unnötig.


    [Ich weiß nicht, ob das hierher gehört, du kannst mich auch gerne ins LTK-Unterforum verschieben]

    • Official Post

    Ich hab mir LTK auch gestern angeschaut, allerdings nur in Ausschnitten vergleichend zu TLD für meine Arbeit.

    Das beneide ich, Bondfilme für die Arbeit schauen zu können. ;)


    Die Parallelisierung von Hochzeit und Sanchez später bis zur Zuspitzung der Katastrophe finde ich gut gemacht, aber die theatralische, völlig überstürzt wirkende Mission in Hochzeitsanzügen und mit 3 Mann Unterstützung sowie die Landung vor der Kirche ist für mich schon zu viel des Guten.

    Wenn ich sehe, wie leichtfertig Leiter einfach mal den "schönsten Tag des Lebens" vergisst und seine Braut warten lässt, um seiner ihm scheinbar viel wichtigeren - und lebensgefährlichen - Jagd auf Sanchez nachzugehen, dann ertappe ich mich oft bei dem Gedanken, dass die späteren Ereignisse ein bisschen wie Karma sind.

  • Während TLD mein absoluter Lieblingsbond ist, fällt für mich LTK deutlich ab.

    Das empfinde ich genauso. Es sind 2 völlig verschiedene Filme. TLD wird ja von vielen (mich eingeschlossen) als der letzte "klassische" Bond bezeichnet. Zum letzten Mal spielt der Ost-West-Konflikt eine Rolle, General Gogol hat seinen letzten Auftritt, humorvolle Szenen werden immer wieder eingestreut, Gadgets und ein super ausgestattetes Autos kommen zum Einsatz. Zudem hat John Barry seinen letzten (und wirklich guten!) Einsatz. Darüber hinaus sehen wir tolle Schauplätze rund um die Welt, die audio-visuell toll in Szene gesetzt sind. Ein rundum gelungenes Abenteuer, das Spaß macht und auch die Romantik nicht zu kurz kommen lässt. :love:

    Brutaler als manch andere Bondfilme finde ich ihn auch nicht unbedingt - aber er hat eine so durchgehend düstere Atmosphäre, die meiner Meinung nach auch mit der Swimmingpool-Szene nicht recht aufgelöst wird.

    LTK wirkt auf mich dagegen verstörend. Die Atmosphäre empfinde ich genau wie du als düster - ganz anders als in den Filmen davor. Dazu trägt aus meiner Sicht auch die Musik bei, die überhaupt nicht eingängig und ohne Bilder kaum zu ertragen ist. Es fehlt wie bei Barry ein wiederkehrendes Thema, von dem der Film getragen wird. Ansonsten ist der Film handwerklich und schauspieltechnisch sehr gut gemacht worden! Die Darsteller sind allesamt überzeugend. Die Bösewichte stehen in meiner Hitliste recht weit oben. Trotzdem rangiert LTK bei mir klar hinter den guten Klassiker wie FRWL, GF, TB, OHMSS, LALD, TSWL, MR, FYEO, TLD und auch den meisten Craig Bonds. Ich habe nichts gegen düstere Filme an sich - "Die Körperfresser kommen" (1978) beeindruckt mich immer wieder. Aber im Bond-Universum wirkt so eine Atmosphäre auf mich deplatziert.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Das beneide ich, Bondfilme für die Arbeit schauen zu können. ;)

    Ja, das ist tatsächlich einer der eindeutigen Pluspunkte bei meinem Job. Auf der Minusseite stehen dafür aber diverse andere Sachen... Ich hätte dafür übrigens supergerne einen Blog - mich schreckt aber ab, dass man ja im Impressum seine Adresse angeben sollte, ich bleibe gerne anonym 8o


    Wenn ich sehe, wie leichtfertig Leiter einfach mal den "schönsten Tag des Lebens" vergisst und seine Braut warten lässt, um seiner ihm scheinbar viel wichtigeren - und lebensgefährlichen - Jagd auf Sanchez nachzugehen, dann ertappe ich mich oft bei dem Gedanken, dass die späteren Ereignisse ein bisschen wie Karma sind.

    Naja, früher oder später hätte sich Della sowieso an James rangeschmissen, das ist ja abzusehen :D Insofern erspart die Geschichte ggf. allen allen möglichen Ärger :evil:


    Whisper: Du hast es perfekt auf den Punkt gebracht, so sehe ich das auch.

    • Official Post

    TLD wird ja von vielen (mich eingeschlossen) als der letzte "klassische" Bond bezeichnet. Zum letzten Mal spielt der Ost-West-Konflikt eine Rolle, General Gogol hat seinen letzten Auftritt, humorvolle Szenen werden immer wieder eingestreut, Gadgets und ein super ausgestattetes Autos kommen zum Einsatz. Zudem hat John Barry seinen letzten (und wirklich guten!) Einsatz. Darüber hinaus sehen wir tolle Schauplätze rund um die Welt, die audio-visuell toll in Szene gesetzt sind. Ein rundum gelungenes Abenteuer, das Spaß macht und auch die Romantik nicht zu kurz kommen lässt. :love:

    Nicht zu vergessen: das letzte klassisch gemalte und richtig tolle Filmplakat. Ist sogar mein Bond-Lieblingsposter überhaupt und hängt gerahmt im Wohnzimmer.


    Trotzdem rangiert LTK bei mir klar hinter den guten Klassiker wie FRWL, GF, TB, OHMSS, LALD, TSWL, MR, FYEO, TLD und auch den meisten Craig Bonds. Ich habe nichts gegen düstere Filme an sich - "Die Körperfresser kommen" (1978) beeindruckt mich immer wieder. Aber im Bond-Universum wirkt so eine Atmosphäre auf mich deplatziert.

    Aber ist Craig nicht der King der düsteren Atmosphäre?

  • Nicht zu vergessen: das letzte klassisch gemalte und richtig tolle Filmplakat. Ist sogar mein Bond-Lieblingsposter überhaupt und hängt gerahmt im Wohnzimmer.

    Bei uns hängt Connery neben dem Aston Martin aus "Goldfinger" :)

    Zum Filmplakat von TLD (du meinst das internationale, nehme ich an) hätte ich aber gleich noch ein paar Fragen, wenn ich hier an der Quelle sitze (Hab gestern nochmal TLD daraufhin kursorisch angekuckt, aber ein paar Sachen konnte ich nicht zuordnen:


    1) Rechts oben befindet sich eine Schneelandschaft mit Wasser (?) - die Berge sind ja vermutlich die Alpen, aber wo im Film ist denn der (offene) See/das Meer? Der See bei der Verfolgungsjagd in der Tschecheslowakei ist ja zugefroren... Oder ist das eine künstlerische Überblendung vom Meer mit der Ebene (ganz rechts ist ja offensichtlich Gibraltar)?


    2) Ähnlich gehts mir mit den Palmen rechts mittig - sollen die künstlerisch das "Einmal um die Welt" illustrieren? Oder Whitakers Villa in Tanger? Oder interpretiere ich da zu viel rein?


    3) Links Mittig sind einige Panzer zu sehen, auch da kann ich mich nicht an eine entsprechende Einstellung erinnern (nur an die Szene in Afghanistan, bevor das Flugzeug abhebt).


    Oder ist das alles halt sehr künstlerische Freiheit und man kann die genannten Sachen nur so "atmorphärisch" zuordnen?


    Das Poster ist echt bond-style, leider finde ich Dalton nicht gut getroffen, sein Gesicht ist viel zu lang und in echt ist er auch nicht so muskulös.

    Aber ist Craig nicht der King der düsteren Atmosphäre?

    Schon, aber er ist eben durchgehend so (mit deutlicher Verdüsterung bei Skyfall).


    Ich weiß nicht, wo ich das gelesen hab (im Forum?), aber Craig wirkt einfach IMMER elend, angespannt und depressiv, völlig egal, ob er kämpft, liebt, isst oder trinkt. Beim Dalton-Bond in TLD sieht man, dass er bei aller Arbeit auch noch genießen kann (obgleich Reflexe auf Verbitterung vorhanden sind) und er hat Humor, ohne albern oder zynisch zu sein.

    Zu seiner Racheaktion in LTK führt dann ein EINZIGES schlimmes Erlebnis, aber er ist in seiner Charakterzeichnung weder ein Psychopath noch ein gewissenloser Killer und spielt Bond nicht als zynische, verlorene Seele wie Craig das tut (und Fleming zeichnet Bond auch nicht so).


    Das ist für mich ein entscheidender Unterschied. Auf einen dritten Dalton wäre ich sehr gespannt gewesen (wer hier wäre das nicht), abgesehen von dem Hickhack wäre die Frage aber auch gewesen, ob es von LTK einen (psychologisch nachvollziehbaren) Schritt zurück gegeben hätte, ohne mit einem anderen Darsteller (teilweise) neu zu starten.

  • Oder ist das alles halt sehr künstlerische Freiheit und man kann die genannten Sachen nur so "atmorphärisch" zuordnen?

    Genau ;) . Da gab's - ausserhalb des Bonduniversums - übrigens noch ganz Blüten zu sehen. Grad bei Veröffentlichungen auf VHS. Da waren teilweise (Action-)Szenen abgebildet, die in dem Film aber auch so was von gar nicht vorkamen. Einfach, damit's "geiler" ausschaut und in der Hoffnung drauf, mit diesem Schwindel die Leute zum Kauf anzuregen :rolleyes:

    Dazu trägt aus meiner Sicht auch die Musik bei, die überhaupt nicht eingängig und ohne Bilder kaum zu ertragen ist.

    Wobei mir trotz allem der Titelsong ausgesprochen gut gefällt :)

  • Genau ;) . Da gab's - ausserhalb des Bonduniversums - übrigens noch ganz Blüten zu sehen. Grad bei Veröffentlichungen auf VHS. Da waren teilweise (Action-)Szenen abgebildet, die in dem Film aber auch so was von gar nicht vorkamen. Einfach, damit's "geiler" ausschaut und in der Hoffnung drauf, mit diesem Schwindel die Leute zum Kauf anzuregen :rolleyes:

    Puh, und dann kommt da so eine blöde Literaturwissenschaftlerin daher und versucht, das durchzuanalysieren :D Ich bin gestern echt fast wahnsinnig geworden (hab das aber immerhin als Ausrede vor meinem Mann benutzen können, den Film nochmal durchzukucken, wenn auch nur kursorisch, hihi - ehrlich, ich liebe JEDE EINZELNE SZENE).

  • Aber ist Craig nicht der King der düsteren Atmosphäre?

    Lediglich SF geht teilweise in diese Richtung (insbesondere bei den bonduntypischen Skyfall-Szenen am Ende). Aber sonst würde ich seine Filme und auch seine Darstellung nicht als unheimlich oder bedrohlich wirkend bezeichnen (NTTD kenne ich allerdings nach wie vor nicht). Bei den Körperfressern habe ich als Zuschauer dagegen von Anfang an ein beklemmendes Gefühl. Mit Abstrichen auch beim 2. Indy-Film oder eben LTK. Und tatsächlich schaue ich mir diese Filme nicht allzu oft an, obwohl sie gut sind.

    Wobei mir trotz allem der Titelsong ausgesprochen gut gefällt :)

    Mir auch, genauso wie "If you ask me to" (gesungen von der grandiosen Patti LaBelle). Aber die Themen dieser Songs werden anders als bei Barry im Film selbst leider kaum oder sogar gar nicht verwendet.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

    • Official Post

    Lediglich SF geht teilweise in diese Richtung (insbesondere bei den bonduntypischen Skyfall-Szenen am Ende). Aber sonst würde ich seine Filme und auch seine Darstellung nicht als unheimlich oder bedrohlich wirkend bezeichnen (NTTD kenne ich allerdings nach wie vor nicht). Bei den Körperfressern habe ich als Zuschauer dagegen von Anfang an ein beklemmendes Gefühl. Mit Abstrichen auch beim 2. Indy-Film oder eben LTK. Und tatsächlich schaue ich mir diese Filme nicht allzu oft an, obwohl sie gut sind.

    Hm, interessant. Also ich finde QoS beispielsweise sehr gut vergleichbar zu LTK. Bond im Ausnahmezustand und teils auf eigene Faust mit Rachegelüsten, Thematisierung von Vergewaltigung (in einem Bondfilm für mich irgendwie unangenehm/unangebracht), das potentielle Opfer von Medrano verbrennt ja dann scheinbar auch noch im Hotel, dann diese ganzen Dritte-Welt-Verstrickungen von Schurken und irgendwelchen Militärs, am Ende Feuerzauber in der Wüste. Und im Gegensatz zu LTK wird es auch sehr wenig mit Humor oder Gadgets ausgeglichen. Skyfall und streckenweise auch Spectre finde ich ebenfalls ziemlich düster. LTK finde ich dagegen spätestens ab der Hälfte ziemlich klassisch. Wenn man sich vorstellt, dass Bond von M offiziell den Auftrag bekommen hätte, Sanchez zur Strecke zu bringen, würde die zweite Hälfte gar nicht so anders aussehen, denke ich.



    1) Rechts oben befindet sich eine Schneelandschaft mit Wasser (?) - die Berge sind ja vermutlich die Alpen, aber wo im Film ist denn der (offene) See/das Meer? Der See bei der Verfolgungsjagd in der Tschecheslowakei ist ja zugefroren... Oder ist das eine künstlerische Überblendung vom Meer mit der Ebene (ganz rechts ist ja offensichtlich Gibraltar)?


    2) Ähnlich gehts mir mit den Palmen rechts mittig - sollen die künstlerisch das "Einmal um die Welt" illustrieren? Oder Whitakers Villa in Tanger? Oder interpretiere ich da zu viel rein?


    3) Links Mittig sind einige Panzer zu sehen, auch da kann ich mich nicht an eine entsprechende Einstellung erinnern (nur an die Szene in Afghanistan, bevor das Flugzeug abhebt).


    Oder ist das alles halt sehr künstlerische Freiheit und man kann die genannten Sachen nur so "atmorphärisch" zuordnen?

    Ist glaube ich wirklich eine Art Überblendung. Das Schiff ist wohl entweder das aus der Vortitelsequenz oder das von Felix. Vermutlich hat man den Fallschirm vor die Berge platziert, um Assoziationen an TSWLM zu wecken. Ähnlich eingeblendet sind wohl die Palmen.


    Die Panzer hab ich immer als diese Armeefahrzeuge interpretiert, die die tschechoslowakische Armee bei der Verfolgung einsetzt. Müsste mir aber noch mal die entsprechende Szene ansehen.


    Grundsätzlich liebe ich aber genau diese Art von Übertreibung bei gemalten Plakaten. Genau wie Bond mit Girls auf dem Greifer des Mondautos in DAF, oder auch das Plakat zu Goonies, wo alle am Bein des einen Typen hängen.

  • Hm, interessant. Also ich finde QoS beispielsweise sehr gut vergleichbar zu LTK.

    Geht mir auch so - die Filme lösen wie LTK den fast märchenhaften Bondanspruch, nach dem am Ende alles gut ist, nicht ein.


    Danke auch für deine Ausführungen zum Poster, an die tschecheslowakische Armee habe ich gar nicht gedacht, da kucke ich nochmal! <3

  • Quote

    oder auch das Plakat zu Goonies

    Hach ja - die Goonies. Das weckt bei mir immer wieder positive Assoziationen :) !



    Also ich finde QoS beispielsweise sehr gut vergleichbar zu LTK.

    Ja, da ist was dran, danke für die interessante Beobachtung. Wobei ich QoS sogar für den am wenigsten düsteren und den "bondigsten" Craig halte: Die Bond-Werdung wurde am Ende von CR vollzogen, Bond ist also kein Rookie mehr er schwimmt und im Gegensatz zu CR bereits deutlich stärker obenauf. Zumindest kriegt er keins auf die Eier und sein Schatzi begeht am Ende keinen Selbstmord. Bond ist, wenn auch vor allem von Rachegelüsten geleitet, motiviert und frisch, und noch kein abgehalfterter, versoffener depressiver Saftsack dann wie bereits in SF. Auch Depressionen, suizidale Tendenzen gibt auch noch nicht, genauso wenig wie irre Steifverwandtschaften. Vor allem durch das Versagen bzw. die stets enge und negativ konnotierte Verstrickung des MI6 ab SF wirken diese letzten drei Craig-Filme auf mich sehr düster. Viel düsterer als LTK und auch CR und QoS sind wohl mindestens so düster wie

  • Also ich finde QoS beispielsweise sehr gut vergleichbar zu LTK. Bond im Ausnahmezustand und teils auf eigene Faust mit Rachegelüsten, Thematisierung von Vergewaltigung (in einem Bondfilm für mich irgendwie unangenehm/unangebracht), das potentielle Opfer von Medrano verbrennt ja dann scheinbar auch noch im Hotel, dann diese ganzen Dritte-Welt-Verstrickungen von Schurken und irgendwelchen Militärs, am Ende Feuerzauber in der Wüste.

    Aber QOS bietet mir etwas, das LTK nicht hat. Denke nur mal an die grandiosen Tosca-Szenen. Für mich das absolute Highlight des Films! Das ist Bondfeeling pur! Genau dieses Feeling ist es, das mir bei LTK völlig fehlt. Ich kann bei fast jedem Bondfilm vor LTK eine oder mehrere Szenen nennen, die mich einfach begeistern. Z.B. der Flug ins All in MR bis zur Enthüllung der Raumstation. Das ist nicht zu toppendes Bondfeeling! Oft spielt eine herausragende musikalische Untermalung dabei eine Rolle. Und solche Szenen fehlen mir bei LTK. Genau diese Szenen sind es aber, die die Bondfilme für mich zu einem einzigartig Genusserlebnis machen. Und dieses Genusserlebnis finde ich bei LTK nicht.


    LTK finde ich dagegen spätestens ab der Hälfte ziemlich klassisch.

    Ich finde auch die 2. Hälfte recht düster. Die Enttarnung von Kwang ist schon sehr brutal. Bond in den Klauen des Bösewichtes erzeugt bei mir auch stets eine bedrohliche Grundstimmung. Ganz anders als seine Gefangenschaft in GF, wo ich keine Angst um James habe. Anders als Goldfinger wirken Sanchez und seine Spießgesellen einfach erheblich brutaler und zu allem fähig.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

    Edited once, last by Whisper ().

    • Official Post

    Aber QOS bietet mir etwas, das LTK nicht hat. Denke nur mal an die grandiosen Tosca-Szenen. Für mich das absolute Highlight des Films! Das ist Bondfeeling pur! Genau dieses Feeling ist es, das mir bei LTK völlig fehlt. Ich kann bei fast jedem Bondfilm vor LTK eine oder mehrere Szenen nennen, die mich einfach begeistern. Z.B. der Flug ins All in MR bis zur Enthüllung der Raumstation. Das ist nicht zu toppendes Bondfeeling! Oft spielt eine herausragende musikalische Untermalung dabei eine Rolle. Und solche Szenen fehlen mir bei LTK. Genau diese Szenen sind es aber, die die Bondfilme für mich zu einem einzigartig Genusserlebnis machen. Und dieses Genusserlebnis finde ich bei LTK nicht.

    So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Für mich sind Bonds Flucht von der Wavekrest und das Finale mit den Tanklastern absolute Highlights, die in puncto Action auch fast alles im Nachfolgerfilm toppen. Als Actionfan komme ich da voll auf meine Kosten, was ich bei den völlig unübersichtlich geschnittenen Szenen in QoS nicht sagen kann. Die Tosca-Sequenz finde ich auch super, aber das ist für mich leider so ziemlich das einzige Highlight. Greene und Camille finde ich nervig, von dem Kasper Elvis ganz zu schweigen, und das Finale in diesem Hotel dröge.


    Michael Kamen war als Komponist nicht unbedingt ein Glücksgriff, aber innerhalb des Films finde ich die Musik oft schon recht passend. Seine Musik zur Gunbarrel mag ich sehr, ist mal was anderes. Insgesamt bewerte ich den Score höher als die zu DN, GE, SF und SP. Und die Songs von Knight und LaBelle finde ich milliardenmal besser als das Ding von QOS.

  • Und die Songs von Knight und LaBelle finde ich milliardenmal besser als das Ding von QOS.

    Ja, "Another Way to Die" gehört definitiv zu den gelinde gesagt "gewöhnungsbedürftigeren" Bond-Songs. Bei mir kommt da einfach kein wirkliches Bond-Feeling auf :(. Noch schlimmer finde ich nur DAD von Madonna (obwohl ich Madonna als Künsterlin und ihre Musik sonst durchaus zu schätzen weiss) und Billie Eilishs Gejammere in NTTD (wobei dieser Waschlappen-Beitrag schlussendlich sogar irgendwie zum Film passt - leider :rolleyes: )

  • Und die Songs von Knight und LaBelle finde ich milliardenmal besser als das Ding von QOS.

    Viele Bondsongs sind ja schon sehr deutlich Spiegel ihrer Zeit, das gilt für DAD ebenso wie NTTD. Deshalb kann ich z.B. mit TLD von Aha musikalisch wenig anfangen, auch wenn der Text wirklich gut und passend zum Film ist.

    Das ist einfach nicht meine Zeit - wobei: FRWL, GF und GE könnte ich auf Dauerschleife hören (mache ich manchmal auch, sehr zum Missfallen der Familie).


    Die Schlusssongs sind bei mir bisher ehrlich gesagt eher so hinten runter gefallen. Patti LaBelles "If you asked me to" habe ich mir auf @Whispers Lobeshymne neulich und deine Bestätigung einzeln nochmal angehört, den finde ich richtig gut! :love:

    Er passt extrem gut zum zum Film, wo der Spruch ja abgewandelt von Pam und Bond verwendet wird.

    Am liebsten hätte ich ja ein Accoustic-Cover ohne Synthesizer :bleah: (sorry 8) )


    Gibts hier eigentlich eine Liste der "inoffiziellen" Bondsongs? Also sowas wie den "Mango tree" oder die Songs am Ende?

  • Viele Bondsongs sind ja schon sehr deutlich Spiegel ihrer Zeit, das gilt für DAD ebenso wie NTTD

    Klar - und das sollen und dürfen sie auch. Aber ein Bond-Song sollte dennoch immer immer "bondig" klingen ;) .

    Deshalb kann ich z.B. mit TLD von Aha musikalisch wenig anfangen

    Also ich mich vor ca. 30 Jahren für das Thema zu interessieren begann, habe ich mir die Bond-Soundtrack-CD "25th Anniversary"-irgendwas in der Bibliothek im Quartier ausgeliehen und auf Kassette überspielt (tja -so lief das damals in den 1990ern :huh: ;) ) und rauf und runter gehört. Mit dem A-HA-Song konnte ich damals auch nicht allzu viel anfangen, genauso wenig wie mit dem Beitrag von DURAN DURAN zu AVTAK. Das war mir einfach zu poppig, zu wenig klassisch für einen Bond-Film. Mittlerweile sind beide Songs längst rehabilitiert bei mir, auch wenn sie wohl nie zu meinen absoluten Favoriten gehören werden. Allerdings:


    FRWL, GF und GE könnte ich auf Dauerschleife hören

    Shame on me: GF ist wirklich ein ikonischer Song, aber für mich einfach too much Overacting. Den ganzen GE-Score halte ich für überbewertet, auch wenn ich mir dessen Bedeutung bewusst bin und diese nicht schmälern will. Ganz anders der Score zum nachfolgenden Film TB: Das ist ein echtes Meisterwerk. Viel mehr "Easy Listening", getragen gleich von zwei Songs (vom Titelsong und von "Mr. Kiss Kiss Bang Bang") und für mich funktioniert der Score viel besser ohne den Film als der GF-Score. Man höre sich nur mal das grandiose "At the Casino" an. Sehr ähnlich wie den GF-Titelsong sehe ich den GE-Song: Ich höre den Song gerne wenn er mal am Radio kommt (was ja ab und zu der Fall ist), möchte ihn keinesfalls missen und die grosse Tina Turner passt hier einfach perfekt. Dennoch ist er für mich viel zu viel Overacting und überwertet. Halt allgemein wie bei U2-Songs, mit denen ich allgemein nicht viel anfangen kann (wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich mir meine Meinung zum GE-Song längst gebildet habe, bevor ich wusste ich wusste, dass der von Bono und The Edge komponiert wurde ;))

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