"Bleib dran, es lohnt sich" - diesen Satz hört man ja sehr häufig in Bezug auf Serien. Manche Serien nehmen erst nach ein paar Folgen Fahrt auf, manche sogar erst nach ein paar Staffeln. Ich muss auch sagen, dass mich sehr selten eine Pilotfolge rein aus sich selbst heraus, ohne das Wissen um den weiteren Verlauf oder Empfehlungen, so begeistert oder interessiert hat, dass ich die weitere Serie unbedingt sehen wollte.
Unter diesem Aspekt mal als Frage in den Raum geworfen: Was sind die besten Pilotfolgen von Serien allgemein?
Oha, das ist eine schwierige Frage - da müsste man erstmal alle Serien rekapitulieren, die man so in den letzten Jahren gesehen hat.
Gutes Gegenbeispiel ist "Sex Education", eine Serie, die eher etwas zotig beginnt und sich mit ihrem fragwürdigen Kotz-und-Wichs-Humor der ersten Folgen leicht Richtung US-Highschool-Klamauk hätte entwickeln können; gut, dennoch am Ball zu bleiben, denn die erstaunliche Tiefe und emotionale Reife der (übrigens britischen) Serie erschließt sich erst ab Folge 3 oder 4.
"Homeland" oder die israelische Serie "Fauda" haben mich dagegn sofort gepackt, da wusste ich von der ersten Sekunde an, dass das mein Ding ist. Auch "Modern Family" hat nicht lange gebraucht, um mich zu überzeugen. Auch bei "Narcos" oder "Haus des Geldes" war eigentlich gleich alles klar. Aber der stärkste Pilot ever? Schwierig... vielleicht "Stranger Things", der gleich ziemlich in die Vollen geht? "Bloodline", der wie in einer psychptherapeutischen Familienaufstellung alle Charaktere in Position bringt und mit einem mysteriösen Mord garniert?
Vielleicht ist es aber auch ein Qualitätsmerkmal, wenn sich der Sog erst nach und nach einstellt, sich die Spannung wie bei einem Sommergewitter langsam aufbaut und dann entlädt?