Ich denke, wenn man einen Autor wie Michael Blake engagiert, wird man den Film auch international und mit hohem Aufwand produzieren wollen. Vermutlich ähnlich wie die "Die drei Musketiere"-Verfilmung von Constantin aus dem Jahr 2011. Das heißt, Deutschland wird einer der Hauptmärkte sein, aber sicher nicht mehr der alleinige. Karl May, der hierzulande seinen größten Erfolg hatte (genau wie Edgar Wallace), ist im Ausland beinahe unbekannt geblieben. Möglicherweise sehen die Produzenten mit einem solchen Großprojekt auch die Chance Namen, Werk und Figurenpersonal dieses Autors auch weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt zu machen.
Und Winnetou könnte durchaus zu einer Art Marke werden. Im Western gibt es kaum Indianer als Hauptfiguren und wenn dann waren es meistens irgendwelche Halbblüter, die von Franco Nero gespielt wurden. Naive Stoffe gibt es aber auch bei den US-Western. Letztes Jahr hat man mit immensem Aufwand den Klassiker-Stoff "The Lone Ranger" (mit Armie Hammer & Johnny Depp) über die Freundschaft zwischen einem Westmann und einem Indianer (eine mit Old Shatterhand & Winnetou vergleichbare Konstellation) neu verfilmt. Der Streifen war ein Riesen-Flop. Vielleicht hat das auch die deutschen Produzenten zum Nachdenken und zur Aufgabe gebracht? Darüber kann man gegenwärtig nur spekulieren.
EDIT: In jedem Fall würde ich einer Karl May-Neuverfilmung weitaus größere Chancen einräumen als einer Neuinterpretation von Dr. Mabuse oder Edgar Wallace. Ratpack`s "Jerry Cotton" war 2010 ja ein großer Flop an den Kinokassen. Kriminalthriller (auch nicht mit Comedy-Touch) locken einfach niemanden mehr hinter dem Hofen hervor. Vermutlich hat CCC auch angesichts des Cotton-Debakels ihr Mabuse-Revival zu den Akten gelegt.