Der damals eigentlich ganz hübsche Ralph Macchio ist nur so halbgut gealtert, während William Zabka (Johnny Lawrence) wie der missratene Bruder von Daniel Craig wirkt.
Echt so schlimm? Ich finde William Zabka eigentlich relativ cool aussehend für 55. Craig wirkt da teilweise unfitter auf mich, zum Beispiel in Knives Out. Aber ist wohl immer auch Ansichtssache.
Die "weltanschaulichen" Paralleln zwischen "Karate Kid" und "Star Wars" sehe ich auch, wobei ich nicht unbedingt meine, dass Mr. Miyagi an Yoda angelehnt ist, beide Figuren entstammen eben auf ihre Weise der fernöstlichen Philosophie.
Ich finde sie optisch recht ähnlich, also bezogen auf Statur und Gesicht. Aber kann natürlich auch Zufall sein, oder die berühmt-berüchtigte westliche Sichtweise. Und dann auch diese leicht klischeehaft übertriebene Sprechweise. Das wirkte im zweiten Karate Kid dann etwas drollig, wo Miyagi in Okinawa ist und die Japaner dort fließender sprechen als er.
In der aktuellen Cinema ist auch ein interessanter Bericht zur Entstehung des ersten Teils. Der Drehbuchautor hatte ja selbst ähnliche Probleme in seiner Jugend, und einen Karatelehrer namens Miyagi. Produzent Jerry Weintraub wollte wohl ursprünglich Toshirō Mifune als Mr. Miyagi, weil Pat Morita zu unbekannt war.
Synchronic (USA, 2019)
Ein Zeitreise-Thriller/Drama von Justin Benson aus dem Jahr 2019, aber bei uns erst jetzt online und auf BD erhältlich. Hat mir richtig gut gefallen, und ich war etwas erstaunt über die Meinungen auf amazon. Ich weiß nicht, was manche Leute bei so einem Film erwarten. Es dauert etwas, bis sich das Zeitreisethema voll entfaltet, aber ich fand den Film zu keinem Zeitpunkt langweilig, im Gegenteil. Viele bemängeln, dass die Darsteller unsympathisch wirken, was ich auch nicht bestätigen kann. Es werden halt Menschen mit großen Problemen in einem sehr belastenden Job gezeigt. Die Handlung dreht sich um zwei Freunde, die als Rettungssanitäter in New Orleans arbeiten. Durch einige sehr bizarre Todesfälle kommen sie einer Designerdroge namens Synchronc auf die Spur, die das Zeiterleben zu manipulieren scheint.
Sicherlich ist die Handlung nicht hundertprozentig logisch, was man beim Zeitreise eigentlich auch nicht erwarten sollte. Trotzdem fand ich es im Vergleich zu ähnlichen Filmen schon ganz gut durchdacht. Der Schauplatz New Orleans wird dafür sehr gut genutzt. Es gibt einen kleinen Seitenhieb auf James Bond und einen Typen, der aussieht wie Baron Samedi. Anspielungen auf Zurück in die Zukunft haben mich natürlich auch sehr gefreut. Anders als in vielen ähnlichen Filmen verliert sich der phantastische Ansatz nicht in einer möchtegern-lynch-artigen Drama-Metaphorik, sondern wird konsequent weiterentwickelt. Wenn man keine bombastischen Effektschlachten, Superhelden und 180°-Wendungen alle zehn Minuten erwartet, ist es ein sehenswerter kleiner Science-Fiction-Thriller, der zum Nachdenken anregt.