dann bedaure ich, dass der Raum für Schauspielkunst in den 70-ern der Technik weichen musste. In den frühen 60-ern hatten die Darsteller mehr Bewegungsfreiheit, wie auch Connery selbst mit Blick auf die zunehmende Rolle der Special Effects beklagte.
Vollkommen richtig. Sehr schade, dass die schauspielerische Leistung hinter den vielen Effects häufig verloren geht. Gerade die schnelle Schnitttechnik macht da einiges kaputt. Da lobe ich mir doch die lange Szene Silvas bei der Begrüßung Bonds auf der Insel in SF. Kein Schnitt, sondern minutenlange Schauspielerei. Und diese besticht.
Ein Kammerspiel wie Hirchcocks "Cocktail für eine Leiche" empfinde ich jedesmal als Genuss.
Aber zurück zu Stromberg:
Ich finde gerade seine Ruhe bedrohlich. Goldfinger ist in seinem starken Spiel noch an Werten und Symbolen der Gegenwart interessiert. Sein Ziel ist sogar recht profan: Reichtumsmaximierung.
Stromberg hingegen sagt selber, dass er an Geld nicht mehr interessiert ist. Er hat resigniert. Mit ihm kann man daher auch nicht verhandeln. Er verliert nie die Contenance, weil er sich für nichts mehr interessiert, was außerhalb seiner Welt geschieht. Ähnlich wie Drax. Und das passt einfach zu diesen Charakteren.
Zu einem Drax oder einem Stromberg hätte es daher auch gar nicht gepasst, wie Goldfinger nochmals auf die Bühne zurückzukehren und davon zu reden, dass Bond nie wieder seine Pläne durchkreuzen soll. Für Drax und Stromberg gibts nur Triumph oder Untergang. Und daher dürften diese beiden armen Seelen schon fast von Bond erlöst worden sein von ihrer Schwere mit der Menschheit.