Mit dem ernsteren Ansatz der Craigfilme gibt es auf jeden Fall einiges an interessanten Möglichkeiten für Villains. Einen idealistischen Schurken, der im Prinzip nachvollziehbare Motive hat, wünsche ich mir auch schon länger. Eine Art moderner Kapitän Nemo.
Was den Phineas Gage-Fall betrifft, so hat man eine ähnliche Geschichte ja schon mit Renard realisiert. Von daher glaube ich nicht, dass wir so etwas in naher Zukunft nochmal sehen werden.
Naja, aber nur von den äußeren Umständen her, also der Kopfverletzung. Was ich an der Story eigentlich faszinierend fand war, dass jemand rein durch eine Hirnschädigung ein anderer, auch böser Mensch werden kann. Renard war ja schon vorher ein Schurke. Es müsste ja auch nicht unbedingt ein krasser Unfall, etc, sein. Bei Ulrike Meinhoff hat man beispielsweise posthum einen Hirntumor festgestellt, der auf eine Region drückte, die für die Bewertung von Gefühlen zuständig ist. Ich fände so einen Hirnschaden auch interessanter als beispielsweise eine Hirnwäsche, eben weil das durch zig Studien belegt ist, aber bisher praktisch keine Rolle in Filmen gespielt hat. In Filmen tut man immer so, als werden Menschen durch freie Entscheidung oder Spaß am Bösen zu Schurken.
Zitat von ScarpineSeveran Hydt ist an sich eine interessante Figur, ich hasse aber sein Ende. Das ist der interessanten Figur einfach nicht würdig, vergleichbar mit den Filmschurken Maximilian Largo und General Ourumov, die im Hinblick auf ihre Storyrevelanz auch einen viel zu dünnen Abgang gewährt bekommen. Die Figur ist aber in der Tat sehr interessant. Ich hatte beim Lesen des Buchs ja Martin Wuttke vor Augen. Ich würde aber auch gern eine weiteren Bond-Roman von Deaver lesen. Neben Kingsley Amis ist er für mich der beste Nachfolge-Autor, auch wenn ich "Carte Blanche" keinesfalls für perfekt halte. Mal sehen wie sich William Boyd mit "Solo" schlagen wird.
Nachdem ich vor kurzem den zweiten Wall Street-Film von Oliver Stone sah, kam mir der Gedanke, dass Michael Douglas auch einen guten Bondschurken abgeben würde. Er befindet sich mit seinen 68 Jahren im Herbst seiner Karriere und wirkt mit seinen hell-ergrauten Haaren so charismatisch wie nie zuvor. Auch wenn viele immer nach Christoph Waltz rufen, fände ich auch seine "Inglorious Basterds"-Kollegen Martin Wuttke und Sylvester Groth richtig interessant.
Zustimmung in beiden Fällen. Ich würde bei einer Verfilmung von CB die gesamte Wendung am Schluß einfach weglassen. Das war zwar überraschend, ging aber leider auf Kosten des guten Villains.
Douglas könnte ich mir auch sehr gut als Schurken vorstellen. Ich mag seine Art außerordentlich, und auch seine deutsche Stimme.