DAD vs. SF - gibts einen wirklichen Jubiläumsbond?

  • Ein sehr interessanter Beitrag auf "whatculture.com".


    Welcher ist der passendere Jubiläumsbond? Oder gibt es einen "Jubiläumsbond" gar nicht?


    Meine Frage zielt nicht darauf ab, welchen Film Ihr besser findet, sondern welcher Film Eurer Meinung nach die Kriterien eines Jubiläumsbondfilms besser erfüllt - der 20. Film im 40. Jahr oder der 23. Film im 50. Jahr?

  • DAD hat mit seinem Over the Top Style und jeder Menge Reminiszenzen auf dem Papier alles was ein Jubiläumsbond braucht. Aber die Umsetzung war leider zu schwach und vieles was an vergangene Filme erinnern sollte war zu plump in den FIlm eingebaut.


    Skyfall wirkt auf mich angefangen beim Titelsong, die klassiche Actionsverfolgungsjagd am Anfang, Bonds Vergangenheit, das generelle Thema "Alt vs. Neu", das Wiedereinführen von Moneypenny und Q viel "klassicher" als DAD und ist somit als Jubiliäumsbond viel geeigneter. Die Szene am Ende von SF ist natürlich noch das Sahnehäubchen.


    Für mich sollte ein Jubiläumsbond die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden. Skyfall tut das , DAD nicht

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Don-Corleone ()

  • Ohne den Artikel gelesen zu haben: DAD überschlägt sich natürlich mit Anspielungen und Reminiszenzen, ist aber wirklich zu schwach, um den Anspruch DES Jubiläums-Bond zu erfüllen. SF wiederum, wie schon richtig angemerkt, zitiert nicht bloß, sondern führt viele klassische Elemente neu ein (von denen man Anno 62 nicht ahnen konnte, dass sie klassisch werden würden), und führt den Titel sicher mit größerem Recht!


    Wenn es aber um die m.E. fast perfekte Symiose von klassischen Ingrediezien und einer modernen 007-Auslegung geht, darf ich als DEN Jubiliäums-Bond vielleicht den offiziellen Beitrag Nr. 15 im Jahr 25 nach Dr. No vorschlagen: TLD!

  • Maibaum
    Inwiefern ist es für Dich eindeutig DAD?


    @Don-Corloene
    Sehe ich genauso!! :)


    @Chris/Gonzo
    Das war geradezu philosophisch! :thumbup:



    Wenn es aber um die m.E. fast perfekte Symiose von klassischen Ingrediezien und einer modernen 007-Auslegung geht, darf ich als DEN Jubiliäums-Bond vielleicht den offiziellen Beitrag Nr. 15 im Jahr 25 nach Dr. No vorschlagen: TLD!


    Interessanter Ansatz. Bezeichnenderweise ist TLD für mich der letzte Bondfilm des klassischen Musters: Ein Übermensch ohne soziale Bindungen. Eine Konstellation, die es nie wieder gab. Wenn man TLD als DEN Jubiläumsbond betrachtet, dann war es vielleicht der Abgesang auf den klassischen Bondfilm. Vielleicht wurde er auch deshalb so gestaltet, da er u.U. ja noch Roger Moore als Plattform hätte dienen können/sollen/müssen.

  • Bezeichnenderweise ist TLD für mich der letzte Bondfilm des klassischen Musters: Ein Übermensch ohne soziale Bindungen. Eine Konstelation, die es nie wieder gab. Wenn man TLD als DEN Jubiläumsbond betrachtet, dann war es vielleicht der Abgesang auf den klassischen Bondfilm. Vielleicht wurde er auch deshalb so gestaltet, da er u.U. ja noch Roger Moore als Plattform hätte dienen können/sollen/müssen.

    Wenngleich alle Beteiligten ja immer wieder betonen, dass TLD von Anfang an für einen neuen Darsteller geschrieben wurde - heiße er nun Brosnan, Dalton oder Paulchen Panther! Was mit Moore interessant geworden wäre, ist die frühe Szene, in der 007 über seinen möglichen Herausschmiss palavert: Das hätte mit einem Moore im Beimnahe-Rentenalter gewiss eine andere Konnotation gehabt als mit dem Debütanten Dalton. Da stellt sich dann auch die Frage, was TLD stimmungstechnisch zumindest von seinen zwei Vorgängern OP und AVTAK so abhebt, das Drehbuch oder der Darsteller. Ich tendiere da klar zu letzterem, zumal der Übergang mit Brosnan sicher glatter geworden wäre.

  • Da stellt sich dann auch die Frage, was TLD stimmungstechnisch zumindest von seinen zwei Vorgängern OP und AVTAK so abhebt, das Drehbuch oder der Darsteller. Ich tendiere da klar zu letzterem, zumal der Übergang mit Brosnan sicher glatter geworden wäre.


    Ich hätte mir TLD mit einem 60-jährigen Moore als Bond nur schwer vorstellen können. Ich denke, das wäre ggf. ein ganz anderer Film geworden.
    TLD ist einfach stimmig. Es gibt kaum was auszusetzen. Für mich das erste Re-Boot der Serie, in dem man - ähnlich wie knapp 20 Jahre später in CR - klassische Elemente (zum ersten Mal seit OHMSS gabs wieder einen Aston Martin) mit neuen, modernen Beigaben (z.B. die Beinahe-Monogamie des Protagonisten) gemischt hat. Eine Kombination, die unter Moore nicht gepasst hätte.
    Um Deiner Hypothese "TLD ist der Jubiläumsbond" weiteres Futter zu geben: Vielleicht ist ein neuer Darsteller mehr für so einen Film prädestiniert als ein etablierter, der in seiner Interpretation der Bondfigur bereits eine festgelegte Ausrichtung hat.


    Ich finde in der Kontinuität der Serie ohnehin erstaunlich, dass sich scheinbar alle an den 60er-Bonds Connerys orientieren und ihre Hommagen aussprechen, aber kaum jemand den nicht minder-wichtigen und -bekannten Moore-Bonds der 70er.

  • Hm, DEN Jubiläumsbond gibt es eigentlich nicht. Es ist Geschmackssache, was einem eher zusagt: Ein unterhaltsamer Film, der mit vielen spaßigen Hommagen um sich wirft oder eine ernsthafte Geschichte, die mit Anspielungen im Vergleich eher spart, bei deren Auftauchen man sich aber fühlt wie ein Kleinkind unterm Christbaum. Mir sagt eher das zweite zu. DAD unterhält mich zwar ganz gut, aber SF fordert mich mehr und wirkt im Ganzen viel ausgereifter. Für ihre Ära sind sie allerdings beide würdige Jubiläumsfilme.


    Was TLD angeht, glaube ich, Moore hätte die Jagd im Cellokasten einen Mordsspaß bereitet ^^ Allerdings ist TLD für mich ein Bondfilm unter vielen. Ich mag den Film und ich mag Dalton als Bond, aber da ist jetzt nichts, das ihn irgendwie hervorhebt (abgesehen vom neuen Darsteller, der nach den spaßigen Vorgängerfilmen wieder mehr Ernsthaftigkeit in die Serie bringt), sodaß er mir auch bisher nie als Jubiläumsbond in den Sinn gekommen ist. Allerdings eine interessante Idee, die man sich vielleicht mal mit einer gewissen DVD im Player durch den Kopf gehen lassen könnte.

  • Ein sehr interessanter Beitrag auf "whatculture.com".


    Welcher ist der passendere Jubiläumsbond? Oder gibt es einen "Jubiläumsbond" gar nicht?


    Meine Frage zielt nicht darauf ab, welchen Film Ihr besser findet, sondern welcher Film Eurer Meinung nach die Kriterien eines Jubiläumsbondfilms besser erfüllt - der 20. Film im 40. Jahr oder der 23. Film im 50. Jahr?

    Wirklich interessant wäre er, wenn er das Gegenteil zum Thema gehabt hätte. Aber so ist das als ob man auf eine am Boden liegende Ente schießt.


    Mal angenommen, man würde SF jemanden zeigen, der von dem Bondjubiläum nichts wüsste, würde der das Gefühl haben, dass Bond als Figur und Franchise in diesem Film besonders zelebriert werden, mehr als in anderen Filmen? Ich würde behaupten, nein. Sicher gibt es ein paar Hommagen, aber die gibt es doch in jedem der neueren Bondfilme. In QOS zum Beispiel das Golden-Girl-Zitat, das TSWLM-Zitat mit der Krawatte etc. Wäre CR beispielsweise zu einem Jubiläum erschienen, würde ihn wohl viele für einen sehr gelungenen Jubiläumsbond halten.


    Vielleicht könnte TSWLM auch schon als Jubiläumsfilm sehen - der zehnte Film zum 15. Jahrestag von DN. Das wäre dann für mich der perfekte Jubiläumsbond. Bond wird einfach zelebriert, mit dem Union-Jack-Stunt, mit "Nobody Does It Better" und einer gelungenen "Gigantomanie".

  • Maibaum
    Inwiefern ist es für Dich eindeutig DAD?

    War nicht ernst gemeint.
    Ich wollte nur dem erwarteten üblichen DAD Bashing etwas positives entgegensetzen. ;)


    Beide taugen nicht zum Jubiläum, und TLD genau so wenig.


    TSWLM wäre damals tatsächlich ein perfekter Jubiläums Bond gewesen, denn er war damals der größer-schöner-vergnüglicher Bond. Er ist so eine Art Fazit dessen was sich bis dahin entwickelt hat, und er brachte die Serie mit den damaligen Möglichkeiten an einen Endpunkt der für viele Jahre kaum zu überbieten war. Tatsächlich folgten danach 10 Jahre Stagnation(die sich auch im kommerziellen Niedergang spiegelten), und erst LTK brachte der Serie wieder ein erfrischendes Moment, allerdings nicht kommerziell.
    So war es dann Brosnan vergönnte die Bonds aus der Resignation zu befreien, wenn auch mit einem Film der die Serie bewußt nicht erneuern wollte, sonder nur die etablierte Formel modifizieren. Das Problem der weiteren Brosnan Filme ist das er mit GE eigentlich schon alles gesagt hatte was er zu sagen hatte.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!