Mr. Fogg: Bitte obige Kritik an Silva nicht automatisch auf den ganzen Film beziehen.
Wie gesagt sind einige Momente in SF wahnsinnig gut, nämlich dann, wenn man diese Quadratur des Kreises - die ich im Übrigen genau wie du sehe und insgesamt als gelungen bezeichne - besonders spürt. Das ist bei mir in den oben genannten Szenen der Fall. Auch das Interpretationspotenzial des Films ist sehr interessant, jedoch muss ich zugeben, den Film seit den Erkenntnissen über die Bilder etc. nicht mehr gesehen zu haben. Oft werden solche Filme eingelegt und man findet doch nicht die nötige Muße, sich voll darauf einzulassen. Desweiteren finde ich, dass Filme als primär visuelles Medium Andeutungen nicht zu subtil verstecken sollten, da sonst die Gefahr besteht, dass diese untergehen (womit wir wieder bei der Schiffs-Analogie wären).
Und dann ist da eben die Figur Silvas, deren Motiv für jede Handlung (s. Homo-Attacke) sich mir anscheinend weniger erschlossen hat als dir. Als Grundmotiv ist das Streben nach Erlösung durch Rache klar, aber diese ganzen verrückten Spielereien der Figur zwischendrin (auch das Entsorgen Severines) passen bei mir jedenfalls noch nicht so recht ins Gesamtbild des Charakters hinein und wirken an diesen Stellen eben - wie auch manche Wendung im Plot (Festplatte, Silvas "Plan", etc.) wie - Verzeihung, bitte - hingeschlamptes Stückwerk. Dass SF dazwischen auch geniale Momente bietet, bestreite ich nicht, nur das Gesamtbild ist für mich letzlich (noch) nicht stimmig genug, um SF auf einen ähnlichen Hosianna-Rang wie bei dir zu hieven.
Dass sich das allgemeine Stimmungsbild bzgl. des Films seit Erscheinen aber schon zum Negativen gewendet hat, scheint offensichtlich. Ich werde versuchen, mir das nächste Mal Zeit für den Film zu nehmen und schildere dann meine Eindrücke.