Hallo! Hier spricht Edgar Wallace...

  • Einen entsprechenden Thread hatten wir auch im alten Forum. Hier also bitte alles herein zu dem Altmeister des klassischen Kriminalromans, seinen Werken, den Verfilmungen, den Parodien und allen Neuigkeiten rund um Edgar Wallace...

  • Großer Wallace Fan seit zwei Jahrzehnten! Ähnlich wie bei Bond interessiere ich mich eigentlich nur für die Filme - d.h. die deutschen Rialto Filme - und nicht für die Vorlagen. Die Streifen haben einfach eine einzigartige Atmosphäre und zeigen die besten Darsteller ihrer Generation. Mir gefallen die frühen Filme am besten, leider ging es spätestens mit Beginn der Farbphase steil bergab. Die letzten beiden Giallo/Italo Wallace sind zwar klasse und hochspannend, aber haben nichts mehr von dem Charme der Frühphase.


    Meine Top 10:


    1) Gasthaus an der Themse
    2) Frosch mit der Maske
    3) Der unheimliche Mönch
    4) Die toten Augen
    5) Zimmer 13
    6) Der rote Kreis
    7) Geheimnis der gelben Narzissen
    8) Bande des Schreckens
    9) Fälscher von London
    10) Der Zinker

  • @ JackStraw


    Hervorragende Liste! Ich bin seit ca. 2001 sowohl Fan der Filme, als auch der Romane. Wenn dir besonders die frühen Filme der Rialto-Reihe gefallen, könnten dir eigentlich auch die Vorlagen zusagen, da die Filme der Jahre 1959-1962 meist noch sehr originalgetreue Adaptionen sind und die Personenkonstellationen sowie die Stimmung der Romane sehr gut wiederspiegeln. Man darf natürlich keine literarischen Großtaten erwarten, kann aber mit meist flüssig geschriebenen, nostalgisch-angehauchten und klassisch erzählten Krimistories in das England der Goldenen Zwanziger eintauchen.


    Die Filme der Sechziger entfernten sich - wie du schon erwähntest - mit der Einführung von immer mehr Skurrilitäten, Action-Momenten, technischen Spielereien und Trashelementen ab 1963 und insbesondere ab 1966 immer mehr von ihrem Ursprung. Das war aber auch dem Zeitgeist geschuldet. Leider ist Edgar Wallace heute nur noch ein "verstaubter" Klassiker. Im Gegensatz zu Arthur Conan Doyle und Agatha Christie ist sein Stern verblasst, da es keine seiner Figuren zu einer popkulturellen Ikone ala Sherlock Holmes, Miss Marple oder Hercule Poirot gebracht hat. Alle späteren Versuche das Wallace-Sujet neu zu beleben sind gescheitert, wenn man von den zwar liebevoll gemachten, aber letztlich belanglosen Wixxer-Parodien einmal absieht. So viel erst einmal zu meiner Sicht auf die Wallace-Romane und ihre Verfilmungen.


    In meiner Film-Top-10 wären die folgenden Streifen enthalten:


    01. Das Gasthaus an der Themse
    02. Der rote Kreis
    03. Die toten Augen von London
    04. Der Frosch mit der Maske
    05. Die Bande des Schreckens
    06. Das Verrätertor
    07. Neues vom Hexer
    08. Der Zinker
    09. Die Tür mit den 7 Schlössern
    10. Das Geheimnis der gelben Narzissen


    Von den Filmen der Farb-Ära gefallen mir "Der Mönch mit der Peitsche", "Im Banne des Unheimlichen", "Der Mann mit dem Glasauge" und "Die Tote aus der Themse" am besten. "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" ist ein spannender Thriller (wenn auch als Giallo untypisch), während mich dagegen "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" völlig kalt lässt. Von den Rialto-Konkurrenten sind "Der Rächer" und "Das Rätsel des silbernen Dreieck" ganz ordentlich geraten, während ich "Der Fluch der gelben Schlange" eher weniger gelungen fand; ganz zu schweigen von "Der Teufel kam aus Akasava"...

  • Schon erstaunlich, dass bei euch beiden der wohl beliebteste und bekannteste Film, "Der Hexer", gar nicht in der Top 10 vertreten ist.
    Für mich, habe aber nicht alle gesehen und schon etwas länger her, ist wohl auch "Das Gasthaus an der Themse" der liebste. Der hat eine gute Atmosphäre. Ich mag auch die Unterwasserszene, als der Kinski im Kampf gegen den Killer stirbt.

  • Ja, "Der Hexer" trägt in der Tat den Nimbus des berühmtesten und besten Wallace-Films. Das Theaterstück und der später daraus entstandene Roman gehören ja auch zu den größten Erfolgen von Edgar Wallace. Henry Arthur Milton aka "Der Hexer" gehört wohl auch zu Wallace` noch bekanntesten Figuren. Eine mysteriöser Charakter, den man irgendwo zwischen Fantomas und einem Val Kilmer-"The Saint" verorten und den man sich als eine der wenigen Wallace-Figuren sogar noch in der Gegenwart vorstellen könnte. Nicht umsonst gehört das Maskenspiel ("Mission Impossible"-Reihe, Superhelden-Filme) auch heute noch zum populären Bestandteil von Kino-Reißern.


    Den Roman würde ich tatsächlich zu den "besseren" Werken des Altmeisters zählen, aber nicht unbedingt zu den absoluten Toptiteln. Ich werde in einem weiteren Beitrag mal eine Roman-Topliste erstellen. Mit dem Rialto-Film von 1964 habe ich dagegen gewisse Probleme. Man hat hier zwar mit Joachim Fuchsberger, Heinz Drache und Siegfried Lowitz die drei bekanntesten und vermutlich auch besten Wallace-Ermittler einmalig in einem Film versammelt. Das führt aber auch zu dramaturgischen Problemen. Die Ermittler kommen sich beständig gegenseitig ins Gehege und der Hexer ist nur eine Randfigur. Der Fall klärt sich im Grunde von ganz allein, weil die Gangster sich fast alle gegenseitig umbringen. Das größte Problem ist jedoch, dass man aus dem eiskalten Vigilanten Milton im Film einen lässigen Alt-Gentleman gemacht hat, der mit seiner Frau und seinem Helfer "buddymäßig" Polizei und Verbrecher narrt. Das ist mir zuweit von dem literarischen Hexer entfernt. René Deltgen war ein großartiger Schauspieler, aber als Hexer macht er mir einen zu überalterten und gemütlichen Eindruck. Alterstechnisch passt er auch nicht so gut zu Margot Trooger, die als Hexer-Gattin mit famoser Kühle und innerer Überlegenheit auftritt. Trotz einiger guter Spannungsszenen (Mord am Polzisten, Anschlag auf Fuchsberger, Anschlag auf Drache, Finale) schleppt sich der Film ein wenig dahin. Dabei ist er an sich sehr ansehnlich und von Alfred Vohrer auch gut inszeniert. Was "Der Hexer" allerdings etwas fehlt, ist die unheimliche Präsens einer Elisabeth Flickenschildt oder eines Fritz Rasp und insgesamt eine atmosphärische Dichte, wie sie etwa "Der rote Kreis", "Die toten Augen von London" oder eben "Das Gasthaus an der Themse" besitzen.


    Trotzdem ein guter Beitrag zur Reihe (wäre bei mir ca. Platz 12/13), der jedoch postwendend ein wenig überschätzt wurde. Ähnlich geht es mir auch mit dem von vielen sehr hoch platzierten Streifen "Der unheimliche Mönch", der zwar auch alles andere als schlecht ist, mich aber rundherum nicht so überzeugen kann wie andere Filme der Reihe. Objektiv gesehen gehören die Beiträge "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" sicher nicht zu den Highlights der Reihe, aber es waren die beiden Filme, die mich für die Serie begeisterten, und daher immer einen Platz in meiner Top-10 sicher haben.

  • Was mich am meisten entzückt, ist der deutsche Versuch, englische Atmosphäre zu generieren. Alles wird leicht bis stark übertrieben, besonders der Bereich, für den der selige Eddi Arendt verantwortlich zeichnete. Dazu der Nebel, der Klang des Big Ben und Sir John (Siegfried Schürenberg - Ms Stimme in den ersten Bonds). Mein Favorit unter den Darstellern wird hier immer Blacky sein! Der deutsche James Bond! Die Filme erinnern mich an meine frühen Jahre, in denen Fuchsberger zu jeder Familie gehörte. Der Punkt, mit dem ich allerdings nie klargekommen bin, ist die Musik von Peter Thomas. Mein Lieblingsstück ist von Keith Papworth - der Titel zu "Das Geheimnis der gelben Narzissen".
    Wenn ich eines Tages die Zigaretten aufgebe um mich wieder 100%ig meinen Pfeifen zuzuwenden, werden die 13 Filme mit Fuchsberger mich begleiten und meine Entscheidung bestätigen und stärken.

  • @ Maibaum


    Das ich kann ich vollkommen verstehen. Als Kind ist man von der Mischung aus Grusel und Humor fasziniert, aber mit der Zeit erkennt man einige Filme als richtige Gurken und sieht in vielen Albernheiten und Trashelementen nur noch das Peinliche. Hinzu kommt auch noch, dass die Filme zwar meist handwerklich recht ordentlich sind, aber durch gewisse Effekte (offensichtliche Rückprojektionen bei Autofahrten, Unverkennbarkeit mancher deutscher Drehorte, die angeblich in England angesiedelt sein sollen und damals gängige, aber heute bestenfalls kurios anmutende Stilmittel) für den Zuschauer lächerlich wirken. Bein manchen führt das zur völligen Ablehnung der Filme, bei anderen "nur" zu einem kritischeren Blick auf diese Streifen. Das ist Ansichtssache und wie man gut erkennen kann, gehöre ich zur letzteren Kategorie.


    Ich finde es auch durchaus kritisierenswert, dass man von anfangs wenigstens halbwegs ernst gemeinten Thrillern rasch zu ironischen Gruselkrimis mit Märchentouch überging. Das gefällt zwar vielen Fans und macht auch heute sicher noch zu einem gewissen Teil den Reiz dieser Filme aus, aber es hätte auch die Alternative gegeben, näher an den Romanen zu bleiben, den Märchenaspekt nicht ganz so groß zu schreiben und dem Brachialhumor von arentschem Zuschnitt nicht ganz so viel Raum zu geben. So kann man in Filmen wie "Der Frosch mit der Maske", "Der rote Kreis", "Die toten Augen von London" oder "Das Geheimnis der gelben Narzissen" meines Erachtens durch aus ordentliche Klassiker der deutschen Kinogeschichte sehen. Es ist genauso wie mit den Karl May-Filmen. Auch hier wenden sich bestimmte Zuschauergruppen ab einem gewissen Alter mit Grausen ab, wenn man die Filme mit Western von Ford, Leone, Eastwood und Co. vergleicht. Ich bin nun auch kein großer Fan der Winnetou-Filme, aber ein Streifen wie "Der Ölprinz" würde (wegen dem charismatischen Schurken) auch in einer Liste meiner 10 Lieblingswestern auftauchen. Wie bei den vielen Italowestern ist eben auch hier Geschmackssache, was einem mehr oder weniger gefällt. Es gibt - wie ich finde - auch eine ganze Reihe amerikanischer Western die billiger aussehen und klischeehafter sind als die Karl May-Filme. Aber jetzt wird`s tatsächlich off-topic.


    Zurück zu Wallace: Es spielen natürlich auch Budgetlimitierungen und Produktionsvorgaben eine Rolle. Jürgen Roland, der kurioserweise einen sehr guten ("Der rote Kreis") und einen sehr schlechten ("Der grüne Bogenschütze") Wallace-Film drehte, war zum Beispiel ein junger, talentierter, für seinen eher nüchternen Stil bekannter Regisseur, der seine Ausbildung in England absolviert hatte und angeblich sogar für die Regie bei "You Only Live Twice" im Gespräch war. Ich glaube daher, dass viele Regisseure ihr Können den Erwartungen der Produzenten bzw. dem Niveau des jeweiligen Drehbuchs auch untergeordnet haben. Aber es stimmt schon, dass es unter den Wallace-Filmen kein filmisches Meisterwerk gibt, aber einige Streifen können sich durchaus sehen lassen. Das bringt mich übrigens auf ein Kuriosum, dass mir letztens erst aufgefallen ist: Alfred Hitchcock - der vermutlich größte britische Thriller-Regisseur und Master of Suspense - hat während seiner jahrzehntelangen Karriere niemals ein Werk der drei großen Klassiker des britischen Kriminalromans - Arhur Conan Doyle, Edgar Wallace, Agatha Christie - verfilmt und dass, obwohl doch immerhin die beiden Letzteren auch noch Hitchocks Lieblingsthemen (Frauen in Gefahr, der unschuldig Verfolgte) mehrfach variiert haben.


    @ Mr. Fogg


    Die Sounds von Peter Thomas sind in der Tat starke Geschmackssache. Da gibt es einige gute, aber auch einige richtige schlechte Kompositionen. Thomas` Experimentierfreude gipfelte manchmal aber auch in wirklich merkwürdigen bzw. albernen Melodien. Dafür waren seine Kompositionen aber auch stets sehr eingängig. Nicht umsonst benutzte George Clooney 2002 einige von Thomas` Stücken aus den Wallace-Filmen für sein Regiedebüt "Confessions of a Dangerous Mind". Mein persönlicher Geheimtipp ist das melodische Nora-Thema aus "Der Mann mit dem Glasauge".

  • Das ich kann ich vollkommen verstehen. Als Kind ist man von der Mischung aus Grusel und Humor fasziniert, aber mit der Zeit erkennt man einige Filme als richtige Gurken und sieht in vielen Albernheiten und Trashelementen nur noch das Peinliche. Hinzu kommt auch noch, dass die Filme zwar meist handwerklich recht ordentlich sind, aber durch gewisse Effekte (offensichtliche Rückprojektionen bei Autofahrten, Unverkennbarkeit mancher deutscher Drehorte, die angeblich in England angesiedelt sein sollen und damals gängige, aber heute bestenfalls kurios anmutende Stilmittel) für den Zuschauer lächerlich wirken. Bein manchen führt das zur völligen Ablehnung der Filme, bei anderen "nur" zu einem kritischeren Blick auf diese Streifen. Das ist Ansichtssache und wie man gut erkennen kann, gehöre ich zur letzteren Kategorie.

    Auch wenn meine Meinung natürlich durch die Fanbrille nicht gerade objektiv ist, würde ich aber z.B. Das GASTHAUS oder die AUGEN ohne weiteres zu den besten deutschen Unterhaltungsfilmen überhaupt zählen. Die wirklichen Top Wallace sind hervorragend besetzt (Kinski, Borsche, Flickenschildt....), auch für heutige Begriffe noch packend und nicht gerade zimperlig und einfach mit einer selten gesehenen Einfallskraft und Gefühl für Stimmung und Athmosphäre umgesetzt. Insgesamt kommt in der Reihe auf jeden Kracher aber auch ein ordentlicher Griff ins Klo.


    Letztlich finde ich unter dem Aspekt "heute lächerlich", dass gerade die Filme besonders schlecht gealtert sind, die versucht haben auf den damaligen Zeitgeist Ende der 60er aufzuspringen mit ordentlich bieder verklemmten Sex Anspielungen (es gibt keine wirklich deftige Szene in einem Wallace) und Effekthascherei ohne vernünftige Story die Zuschauer ins Kino locken sollten....in diese Kategorie zählen u.a. der Bucklige und der berüchtigte Gorilla. Beide aus Soho. Diese Filme sind heute tatsächlich nur mehr dann zu ertragen, wenn man sie tunlichst nicht ernst nimmt.


    Was den HEXER betrifft, so ist das eindeutig der Film, der am meisten überbewertet wird. Außer einer tollen Besetzungsliste ist da nicht viel....alle Darsteller hatten schon bessere Rollen, die Story ist reichlich dünn und das Ganze deutlich sparsamer inszeniert als die wirklichen Top Filme. Letztlich verliert der Film wie kein anderer nach dem ersten Ansehen. Denn wer die Auflösung kennt, für den bietet der Film dann nicht mehr viel.

  • Von den Filmen der Farb-Ära gefallen mir "Der Mönch mit der Peitsche", "Im Banne des Unheimlichen", "Der Mann mit dem Glasauge" und "Die Tote aus der Themse" am besten. "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" ist ein spannender Thriller (wenn auch als Giallo untypisch), während mich dagegen "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" völlig kalt lässt. Von den Rialto-Konkurrenten sind "Der Rächer" und "Das Rätsel des silbernen Dreieck" ganz ordentlich geraten, während ich "Der Fluch der gelben Schlange" eher weniger gelungen fand; ganz zu schweigen von "Der Teufel kam aus Akasava"...

    Ich bin erst relativ spät auf die Bryan Edgar Wallace Filme gekommen und da haben mir besonders das PHANTOM VON SOHO und das 7.OPFER gefallen. Ich finde diese (auch ohne Kindheitsbonus, den die "echten" Wallace durchweg bei mir haben) sehr gelungen, besonders letzteren fand ich herrlich erfrischend, humorvoll und temporeich gemacht, Mmn DER Geheimtipp in der deutschen Krimiwelle der 60er, denn kaum einer kennt diesen Film.


    Die letzten Filme der BEW Reihe mit dem Argento Erstling GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE sind dann nochmal ein anderes Kaliber und unter die besten Thriller aller Zeiten einzuordnen (auch wenn man heute natürlich besser zu den Originalfassungen greift). Aber das ist jetzt schon off topic im Wallace Thread.

  • @ JackStraw


    Ich habe ja auch schon betont, dass ich die besten Wallace-Filme durchaus als würdige Klassiker des deutschen Unterhaltungskinos erachte. Aber du hast Recht, dass auf fast jeden guten Film ein mittelmäßiger und ein richtig schwacher Streifen kommen. Das bleibt bei einer solchen Massenproduktion (drei bis vier Filme pro Jahr!) aber auch nicht aus. Die beiden Soho-Filme haben sich in der Tat mit den schlechtesten Ruf erworben, dennoch muss ich hier etwas differenzieren. Bei "Der Gorilla von Soho" muss ich zustimmen: Ein billiges Remake von Vohrers Wallace-Erstling, der durch sein Aufspringen auf den Zug der aufkommenden Sex-Welle (allein diese Clubszene mit Sir Arthur) teilweise höchst peinlich ist. Bei "Der Bucklige von Soho" bin ich zwiegespalten. Der Film ist zwar Trash pur, gehört für mich aber fast schon zum "Edeltrash". Von der Auflösung war ich beim ersten Mal sehr überrascht und neben vielen billig heruntergekurbelten Szenen finden sich merkwürdigerweise auch Sequenzen unerwarteter Dichte und Atmosphäre (Gespräch der Gangster im Kommandoraum mit anschließender Razzia und dem Tod des Mädchens, die Offenbarung des Reverends, die Konfrontation zwischen Braun und Arent, die finale Auflösung als Stoll den Drahtzieher praktisch verbal niederringt). Insgesamt sicher einer der schwächsten Filme der Reihe, aber mit wenigen tollen Einzelszenen gespickt und daher kein Totalausfall wie der andere Soho-Film.


    Demgegenüber fand ich die 1967er Filme durchweg genauso trashig und teilweise von den Fans überbewertet. "Die blaue Hand" nutzt sich beim wiederholten Sehen schnell ab und ist eigentlich genauso billig wie der "Der Bucklige von Soho". Nur die guten Darsteller - allen voran ein teuflischer Carl Lange - reißen das Ruder hier herum. "Der Mönch mit der Peitsche" ist letztlich ebenso nur ein Aufguss von "Der unheimliche Mönch". Dennoch habe ich den hier als einen meiner favorisierten Farbfilme hervorgehoben. Das liegt vor allem an der zumindest interessant angelegten Verschwörung mit der mysteriösen grauen Eminenz und seines unheimlichen Helfershelfers Greaves und an den interessanten Drehorten (Pfaueninsel, Teufelsberg, Graue Villa, Berliner Aquarium). "Der Hund von Blackwood Castle" ist für mich mit der Gipfel des Trashs und zudem eine eher lahme Doyle-Kopie, obwohl auch dieser Film gute Einzelszenen aufweist. "Im Banne des Unheimlichen" steht wenigstens von Beginn an zu seinem Trashfaktor und serviert dem Zuschauer ein spannende und temporeiche Geisterbahnfahrt. Mit "Der Mann mit dem Glasauge" wurde der Trashgrad zum Glück wieder etwas zurückgeschraubt. Aber ich sehe, dass ich alle Filme mal wieder einzeln ansehen sollte...


    Die Bryan Edgar Wallace-Filme kenne ich auch, habe diese allerdings lange nicht mehr gesehen. Kurioserweise empfinde ich ebenso wie du "Das Phantom von Soho" und "Das 7. Opfer" hier am gelungensten. Letzterer Film war ja sogar im Rennmilieu angesiedelt. Edgar Wallace hat selbst einige Romane um den Rennsport geschrieben, allerdings hat man in der Rialto-Reihe leider auf keinen dieser Romane zurückgegriffen.

  • Auch hier großenteils Zustimmung bei der Bewertung der Farbfilme....den BUCKLIGEN muss man schon an seiner nicht unwichtigen Rolle in der Reihe messen. Der erste Wallace in Farbe. Unmittelbar vorher kam der UNHEIMLICHE MÖNCH, einer der Klassiker schlechthin....zum Farbdebut hätte man einen weiteren Kracher folgen lassen müssen, aber dann das....lahme 0815 Story, billigste Umsetzung, schweißgebadete "gefallene Engel" in einer mittelalterlichen Waschküche und dazu noch der lächerliche Bucklige machen diesen Film leider zur Blaupause für die weitere Entwicklung der Serie.


    Den MÖNCH MIT DER PEITSCHE fand ich dagegen schon immer eine absolut unterhaltsame Granate. Ich glaube das macht das Duo Blacky/Schürenberg aus, die beiden bringen einfach eine Riesenportion Dynamik, Witz und auch Niveau in den Streifen, dass man dem grotesken Geschehen bestens unterhaltend folgt. Schon allein die Tatsache, dass ein Mörder in einer knallroten, sperrigen Kutte durch die Gegend läuft, ist 1a Trash und quality entertainment. Hier verzeiht man sowas, worüber man in Filmen wie dem HUND nur den Kopf schütteln kann. Da wirkt das Ganze auch viel weniger charmant, nimmt sich selbst zu ernst und ist doch in jeder Szene eine schlechte Kopie der eigenen(!!) Ideen von früher und natürlich von AC Doyle.....seit den Lobhudelein im Hallo Buch von Joachim Kramp ist der HUND für mich das, was der HEXER für die s/w Ära ist....vollkommen überbewerteter, bestenfalls mittelmäßiger Streifen.

  • Zwar schon 2011 erschienen, aber derzeit wohl als Neuauflage in die Geschäfte gebracht - fiel mir jedenfalls erst in diesen Tagen auf -: die Erstverfilmungen von Der Hexer (1932) und Der Zinker (1931). In der Dreier-Box befindet sich dann noch Der Doppelgänger.


    Bei buecher.de für 29,99€, bei Media Markt für 15 € zu erhalten.


    Kenne diese Verfilmungen nur vom Hören-Sagen. Theo Lingen, Camilla Horn oder Paul Hörbiger machen aber neugierig, wie sich diese in Edgar-Wallace-Streifen schlagen ... Auch wenn diese Verfilmungen mit den späteren Rialto-Film-Verfilmungen nichts zu tun haben dürften.

  • @ TheSilencer


    Vielen Dank für den Hinweis! Die Box wird vorgemerkt. :pop:


    Wie versprochen poste ich hier einmal meine Roman-Top-10 (ohne Reihenfolge), wobei ich - verständlicherweise - noch nicht geschafft habe alle Wallace-Bücher zu lesen:


    - "Der Engel des Schreckens" - konspirativer Thriller, der größtenteils in Monaco spielt und bei dem die Täter von Beginn an bekannt sind
    - "Die toten Augen von London" - Krimiklassiker mit schauriger Atmosphäre und spannendem Plot
    - "Die blaue Hand" - ein verbrecherischer Plan und düstere Familiengeheimnisse verbinden sich hier zu einer spannenden Story
    - "Hands up!" - spannender Thriller, bei dem es jedoch mehr um Intrigenspiele, als um Morde geht
    - "Der rote Kreis" - exzellenter Rätselkrimi mit starker weiblicher Hauptfigur
    - "Die Bande des Schreckens" - morbider Thriller um die unheimliche Galgenhand
    - "Das Verrätertor" - spannende Vermischung von Heist-Plan und Familiengeheimnissen
    - "Gucumatz der Allmächtige" - Mysterythriller über die Furcht vor einem alten Atzekengott
    - "Die Tür mit den 7 Schlössern" - Crossover zwischen Krimi und Horror mit interessantem Plot
    - "Im Banne des Unheimlichen" - spannender Krimi rund um die Machenschaften eines düsteren Geheimbundes

  • Auch hier großenteils Zustimmung bei der Bewertung der Farbfilme....den BUCKLIGEN muss man schon an seiner nicht unwichtigen Rolle in der Reihe messen. Der erste Wallace in Farbe. Unmittelbar vorher kam der UNHEIMLICHE MÖNCH, einer der Klassiker schlechthin....


    Ja, der erste Farb-Wallace hätte durchaus "größer" und "qualitativer" ausfallen dürfen. Ursprünglich war hierfür ja auch der dritte Hexer-Teil in Farbe und Scope (anstatt Normalformat) vorgesehen. Daraus wurde leider nichts und man schrieb den "Hexer III"-Entwurf zu "Der Bucklige von Soho" um. "Der unheimliche Mönch" gehört sicherlich zu den besseren Wallace-Filmen, allerdings gehöre ich zu jenen Fans, die die Begeisterung für diesen Streifen nie ganz nachvollziehen konnten. Hier fand ich eigentlich alle anderen Reinl-Filme besser. Die Auflösung ist zwar überraschend, gehört aber - wie ich finde - zu den unglaubwürdigsten der ganzen Serie. Auch die Besetzung finde ich etwas bieder. Mir fehlen da ein wenig die düsteren Gestalten ala Rasp, Flickenschildt, Braun, Borsche, Kinski oder Lange. Ansonsten aber ein spannender, temporeicher und unterhaltsamer Wallace-Film, auch wenn ich ihn nicht zu den Top-Titeln der Serie zähle.



    Den MÖNCH MIT DER PEITSCHE fand ich dagegen schon immer eine absolut unterhaltsame Granate. Ich glaube das macht das Duo Blacky/Schürenberg aus, die beiden bringen einfach eine Riesenportion Dynamik, Witz und auch Niveau in den Streifen, dass man dem grotesken Geschehen bestens unterhaltend folgt.


    Absolut. Wie erwähnt, mag ich den Film auch sehr gerne. Aber er ist alles andere als innovativ und bringt die Serie - wenn man fair ist - in dieser wichtigen Phase keinen Deut voran, da er einerseits nur ein Remake darstellt und andererseits in die Vohrer-Monotonie eingebettet ist. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn hier ein anderer Regisseur inszeniert hätte. Da waren in der Vohrer-Farb-Ära Streifen wie "Das Geheimnis der weißen Nonne" und "Der Mann mit dem Glasauge", ja selbst "Im Banne des Unheimlichen" wegweisender.



    ...seit den Lobhudelein im Hallo Buch von Joachim Kramp ist der HUND für mich das, was der HEXER für die s/w Ära ist....vollkommen überbewerteter, bestenfalls mittelmäßiger Streifen.


    Na ja, der seelige Joachim Kramp hatte ja auch seit jeher die Fanbrille auf und seine Meinung später "nur" professionalisiert. Von daher ist es verständlich, dass da manche Bewertung subjektiv gefärbt sein muss. Das ist ja auch kein Makel. Ich kann die meisten der Einschätzungen in seinem "Hallo!"-Buch so unterschreiben; entweder weil ich ihm zu 100 % zustimme, oder weil ich zumindest seine Kritikpunkte objektiv nachvollziehen kann. Da ich das Buch kürzlich wieder gelesen habe, kann ich sagen, dass ich nur bei vier Filmen nicht seiner Meinung bin. "Der Hexer" und "Der Hund von Blackwood Castle" kommen mir da in der Tat zu gut weg, während Kramp mit "Die seltsame Gräfin" und "Die Tür mit den 7 Schlössern" in meinen Augen zu hart ins Gericht geht. Aber das ist eben Ansichtssache.

  • Absolut. Wie erwähnt, mag ich den Film auch sehr gerne. Aber er ist alles andere als innovativ und bringt die Serie - wenn man fair ist - in dieser wichtigen Phase keinen Deut voran, da er einerseits nur ein Remake darstellt und andererseits in die Vohrer-Monotonie eingebettet ist. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn hier ein anderer Regisseur inszeniert hätte. Da waren in der Vohrer-Farb-Ära Streifen wie "Das Geheimnis der weißen Nonne" und "Der Mann mit dem Glasauge", ja selbst "Im Banne des Unheimlichen" wegweisender.

    Ich stehe der Farbärab grundsätzlich eher kritisch gegenüber, aber den MÖNCH MIT DER PEITSCHE würde ich nicht als Remake bezeichnen, denn im Prinzip ist ja nur die Titelfigur übernommen und die Geschichte drumrum neu. Da werden z.B. in der BLAUEN HAND und im HUND mehr Elemente aus den s/w Filmen recyclet.


    DER MANN MIT DEM GLASAUGE ist übrigens tatsächlich ein Remake und zwar vom CCC/BEW Film DAS PHANTOM VON SOHO. GLASAUGE ist ein ziemlich merkwürdiger Film, der einerseits in der tragischen Story um die Hauptfigur komplett von den früheren Trash Vohrer Wallace Abstand nimmt. Andererseits sind in der Form von Sir Arthur und Sgt Pepper (welch subtile Referenz!!!) noch ein paar Überbleibsel aus der Nonsens Phase geblieben. Summa summarum finde ich diesen Film aber richtig gut und durchaus spannungsgeladen und überzeugend.


    Im Prinzip gab es - die zwei letzten rein italienischen Filme ausgenommen - nur 2 wirklich außergewöhnliche Farbfilme, die aus den bekannten Mustern ausbrechen.....NONNE und DAS GESICHT IM DUNKELN. Beide genießen nicht den besten Ruf, wobei ich diese Filme zumindest interessanter finde als den meisten Vohrer Einheitsbrei. NONNE hätte einen besseren Regiesseur gebraucht, der mehr Zug in die Handlung bringt. GESICHT geht heute eher als Kuriosum durch, mir gefällt der Film abgesehen von der peinlichen Anfangs- und Endsequenz aber durchaus. Außerdem ist die Musik fantastisch.


    Meine Farb Top 10 würde so aussehen:


    1) DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL
    2) RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS
    3) MÖNCH MIT DER PEITSCHE
    4) MANN MIT DEM GLASAUGE
    5) IM BANNE DES UNHEIMLICHEN
    6) GESICHT IM DUNKELN
    7) DIE BLAUE HAND
    8) TOTE AUS DER THEMSE
    9) GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE
    10) HUND VON BLACKWOOD CASTLE

  • @ JackStraw


    Der Farb-Ära stehe ich auch zwiegespalten gegenüber; vor allem weil man Vieles qualitativer und seriöser hätte umsetzen können, ohne auf publikumswirksame Faktoren verzichten zu müssen.


    "Der Mann mit dem Glasauge" ist tatsächlich eine Neuverfilmung von "Das Phantom von Soho". Ich finde beide Filme haben Stärken und Schwächen. "Das Phantom von Soho" hat natürlich den SW-Vorteil und ist insgesamt ernster angelegt. Außerdem profitiert er davon, dass Schauspieler wie Borsche, Söhnker, Peters und Flickenschildt für viel Atmosphäre sorgen und die Gags wesentlich niveauvoller und gediegener (Vogel im Vergleich zu Arent & Howland) daherkommen. Dafür finde ich jedoch die Hintergründe nicht so gut beleuchtet und die Inszenierung leidet an der von Gottlieb bekannten Langatmigkeit. "Der Mann mit dem Glasauge" kommt aufgrund seiner Entstehungszeit natürlich schriller und moderner daher. Dafür stören allerdings die ganzen Trashelemente, Requisiten aus der Mottenkiste (Erics Puppe, Hendriks im Shatterhand-Look, Nuthatchers Laden usw.), einige schwache Nebendarsteller und teils peinliche Kalauer (Behrens, aber vor allem Meyernick, Spitzner und Page) doch erheblich die Atmosphäre dieses ansonsten ernsten und tragischen Films. Dafür ist der Streifen spannender und temporeicher von Vohrer inszeniert, die tragische Figur und ihre Motivation wird (auch schauspielerisch) besser beleuchtet und zudem durch die Liebesstory mit ihrem "Erzfeind" doppelbödig und dramatisch verbunden, das Glasaugen-Motiv (Mann mit dem Glasauge vs. Boss mit dem Glasauge, Glasauge als Erkennungszeichen) effektvoll genutzt und zudem ist das Finale mit das wohl packendste, bedrückendste und überraschendste der ganzen Serie. Ich mag beide Streifen, würde im Zweifelsfall aber doch eher zum Farbfilm von 1968 tendieren.


    "Das Geheimnis der weißen Nonne" ist was ganz eigenes und durchaus gelungen. Trotzdem sehe ich den Film sehr selten, weil ich manche Dinge nicht mag. Stewart Granger ist als Wallace-Ermittler eher durschnittlich, die Arent-Szene mit dem gelben Raumanzug unfassbar peinlich und Sophie Hardy geht (genau wie im "Hexer") ja mal gar nicht. "Das Gesicht im Dunkeln" hätte ein Spitzenthriller werden können. Leider trifft der Werbeslogan vom "Psychothriller von internationalem Format" nur auf das Drehbuch und teilweise auf die Besetzung zu. Die Regie ist teilweise so dilettantisch, dass es einen immer wieder ärgert. Positiv ist dagegen die Kameraarbeit und der Score, der vermutlich der beste aller Wallace-Filme ist. Ich verstehe auch bis heute nicht, wieso man überhaupt mit den Italienern kooperierte. Wenn man doch einen "Psychothriller von internationalem Format" produzieren wollte, warum denn ala 1961, 1964, 1966 nicht gleich mit britischen Partnern? Unbeschreiblich, wie die Entwicklung der Serie wohl weitergegangen wäre, wenn der Film ein Erfolg gewesen wäre. Um die beiden vorbereiteten, aber nie umgesetzten zusätzlichen Wallace-Projekte des Jahres 1969 ist es richtig schade.


    Die beiden letzten Filme sind so eine Sache. Würde man objektiv urteilen, wäre "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" ohne Frage der beste aller Farbfilme, aber er funktioniert bei mir im Bauch nicht so gut. Darsteller und Regie sind top; der Streifen spannend ohne Ende, aber ich mag den Giallo-Stil mit seiner übertriebenen Brutalität nicht so sonderlich. In diesem Film ist das aber noch erträglich. Viel schlimmer finde ich hier "Das Rätsel des silbernen Halbmonds". Den Film habe ich einmal und dann nie wieder angesehen. Die Brutalitäten und Grausamkeiten waren mir hier einfach zu viel. Außerdem kann man den Streifen (anders als den Vorgänger) als Wallace-Film nicht mehr ernst nehmen. Ein Wallace, der in Rom spielt? No way!


    @ Benno-Imn


    "Der grüne Bogenschütze" gehört zu den frühen Filmen der Reihe, die sich noch stark an den Romanen richteten. Es hat sich jedoch allgemein eingebürgert den Streifen eher schwächer einzustufen. Ich sehe das ähnlich: Sowohl in Bezug auf die Vorlage (der Roman ist viel spannender), als auch im Vergleich mit den vorherigen und nachfolgenden Filmen fällt der "Der grüne Bogenschütze" doch ziemlich ab. Zu verworren, unspannend und bieder nimmt sich das Ganze aus. Das war wohl auch der Grund, weshalb Jürgen Roland (leider) nie wieder einen Wallace-Film drehen durfte. "Der grüne Bogenschütze" gehört für mich zu den schwächsten Sw-Filmen der Reihe. Aber ich will dir den Film nicht madig machen, wenn er dir gut gefällt. Und als Wallace-Sympathisant darfst du natürlich gerne an der weiteren Diskussion teilnehmen.

  • Das PHANTOM VON SOHO finde ich für Gottlieb Verhältnisse richtig temporeich (ok, heißt nicht viel...). Jedenfalls sind mMn seine beiden Beiträge zur BEW Serie um Welten besser als seine beiden Rialtos. Dummerweise kam mir die Story beim ersten Sehen des PHANTOMS mit der Zeit ziemlich bekannt vor und dann war die Auflösung klar. In Punkto Unterhaltung würde ich vlt auch der Rialto Produktion den Vorzug geben, aber die Besetzung ist beim BEW Film einfach fantastisch.....schon allein Dieter Borsche als Inspektor ist eine ungewöhnliche und gelungene Wahl. Bedenklich natürlich für Rialto und den Zustand der EW Serie zu dieser Zeit, wenn man anfängt, die eigenen Epigonen zu kopieren....


    Das RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS ist ein absolut hochkarätiger Spannungskrimi. Mit Wallace hat das natürlich nichts zu tun, aber das hatten die deutschen Filme zu diesem Zeitpunkt auch schon seit 5 Jahren nicht mehr....jedenfalls ist der Spannungsaufbau meisterlich, die Morde richtig deftig inszeniert, die Besetzung gut (inkl. Uschi Glas - ihre beste Rolle?) und das Finale hat mich einfach vom Hocker gehauen! Diese letzten Filme haben mich schließlich auch für das Italo Kino und insbesondere die Gialli begeistert und deswegen ist der Handlungsort Italien für mich da kein Negativpunkt mehr, weil der Film einfach um Meilen besser ist als der deutsche Output am Ende der Wallace Serie. Aber ich kann nachvollziehen, dass das für manche ein KO Kriterium ist.

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