Ich habe nochmal nachgedacht, was genau Spectre mir so madig macht und weswegen er imletzten Monat so stark in meiner Gunst gefallen ist. (Er fällt gerade unter QOS):
Die Craig Ära bot uns bisher 3 außergewöhnlichw Filme...und Spectre ist leider nur ein gewöhnlicher Film. Nicht wirklich schlecht, aber meine Erwartungen an einen Bondfilm sind mit Craig wohl deutlich gestiegen!
Ja, irgendwie ist Spectre für mich wie der Hauswein beim Lieblingsitaliener. Überrascht mich nicht, haut mich nicht vom Hocker, aber ich mag ihn bei jedem Besuch bis zum letzten Tropfen. 
Bei den drei Sichtungen ist mir schon auch aufgefallen, dass es Spectre an wirklichen Highlights fehlt. Dinge die dem Film den ganz großen Stempel aufdrücken. Aber ich kann mich nur wiederholen: Der Film unterhält mich von Anfang bis Ende, und er ist vor allem keine Skyfall-Kopie. Es gibt jede Menge kleine Dinge die mich beim Sehen immer wieder freuen und wenig was mich wirklich stört. Gut, ein richtig großes Finale hätte dem Film vielleicht gut getan, aber schlecht finde ich das von Sectre nun auch nicht. Ein wenig unrund und unspektakulär vielleicht, aber wenn ich mir versuche vorzustellen, wie der Film ohne den Handlungsstrang M gegen C wäre dann bin ich doch froh, dass es so ist wie es ist. Auch wenn vielleicht Potenzial verschenkt wurde.
Genauso würde ich es auch ausdrücken
Was ich dem Film nicht verzeihe, ist dass die Macher ihm bei diesem Budget, diesem Cast und diesem Regisseur so viele Schwächen einfach durchgehen lassen. Von einem Sam Mendes erwarte ich, dass er zum Beispiel sagt: Kinder, das komplette Ende in London, das funktioniert so nicht, das verantworte ich nicht, da setze ich nicht meine Unterschrift drunter. Das wird komplett gestrichen, wir denken uns etwas Neues aus.
Von einem Brosnan-Bond habe ich nie viel erwartet. Aber unter den aktuellen Vorzeichen muss einfach mehr dabei herauskommen.
Es war nicht als Vorwurf in Deine Richtung gemeint!
Ok.
Zu Spectre selbst kann ich nur schreiben, dass das allererste Screening in London einen geprägt hat. Es war bombastisch. Der Film hatte durchweg gute Unterhaltung geboten. Selbst der verhasste Sam Smith Titelsong war zusammen mit dem Maintitles ein audiovisuelles Erlebnis was dazu geführt hat, dass er nicht mehr auf meiner haterlist steht. Hatte den Soundtack und die Single am nächsten Tag bei hmv gekauft.
Ich bin einzig von der deutschen Fassung maßlos enttäuscht! Im IMAX in Nürnberg und auch im lokalen Cinestar war nichts mehr von diesem bombastischen Filmsound (wie er in London war) zu hören! Keine Surroundeffekte! Es kam absolut nichts aus den hinteren Lautsprechern raus. Und der Film hat wahrlich sehr gute Soundeffekte und Soundtrack. Nein. Die deutsche Fassung kam nur in Stereo aus den Frontkanälen raus! Und das bei so einem Film! Ich kam mir vor wie in den frühen achzigern als es noch Stereo oder Dolby A in den Kinos gab. Selbst Dolby A brachte nur Probleme. Mal zu laut, mal zu leise.
Ein Film lebt nunmal von seinem Sound. Nicht umsonst mühen sich die Tontechniker während der Post Producktion mit dem guten Ton ab.
Machst Du das an bestimmten Posts fest?
War eher so ein Gefühl und das meinte ich durchaus positiv!
Hatte einfach den Eindruck, dass Du nicht in den Rosarot-Konsens vieler anderer eingestimmt hast.
Ich sehe die Craig-Ära ja ebenfalls als sehr sehr positiv, aber kann auch nicht leugnen, dass gewisse Punkte in den ersten 3 Craigs gefehlt haben, die für mich elementar zur Bond-Identität gehören. Das wäre z.B. der Humor, die Leichtigkeit/Lockerheit oder auch der glückliche Hauptprotagonist. Und das gab mir SPECTRE in gewisser Weise zurück. Bei allen Schwächen, die ich ja auch sehe.
Sollte nicht gerade der dramaturgische Höhepunkt einer Ära, die große Konfrontation, mindestens auf dem Niveau der bisherigenf Filme sein?
Es ist der 4. Film Craigs. Habt Ihr erwartet, dass er zum 4. Mal das Rad neu erfindet?
Auch Connery, Moore und Brosnan hatten in ihrem 4. Film eine gewisse Routine. Diese Etabliertheit in der Rolle verschafft aber auch die Möglichkeit, sich einen selbstgefälligen Film zu gönnen.
Und vielleicht liegt darin ja das "Neue" in Craigs 4. Film: Der Beweis, dass er es auch locker bis klassisch kann. Und dass er glücklich sein darf! Zumindest den SPECTRE-Fans wird dies gefallen haben.
War eher so ein Gefühl und das meinte ich durchaus positiv!
Hatte einfach den Eindruck, dass Du nicht in den Rosarot-Konsens vieler anderer eingestimmt hast.
Ich sehe die Craig-Ära ja ebenfalls als sehr sehr positiv, aber kann auch nicht leugnen, dass gewisse Punkte in den ersten 3 Craigs gefehlt haben, die für mich elementar zur Bond-Identität gehören. Das wäre z.B. der Humor, die Leichtigkeit/Lockerheit oder auch der glückliche Hauptprotagonist. Und das gab mir SPECTRE in gewisser Weise zurück. Bei allen Schwächen, die ich ja auch sehe.
Gegen einen etwas leichteren Film mit Humor und klassischen Bondszenen hab ich auch gar nichts. Auch nicht gegen die Rückkehr von Blofeld und Spectre. Im Gegenteil, ich war immer einer der einsamen Blofeldverfechter, lange bevor Spectre als Titel bekannt gegeben wurde, wo die meisten immer die Augen verdreht haben und meinten, dessen Zeit ist lange vorbei.
Das Problem liegt meiner Meinung nach gar nicht im Spannungsfeld 'Dramatisch ernsthafter Film' und 'Leichter klassischer Film'. Es ist eher ein reines Drehbuchproblem. Auch ein Feelgood-Bond kann eine gute, schlüssige Story mit einem befriedigenden Ende haben. Siehe beispielsweise TLD. Damit meine ich nicht mal die reine Logik. CR hat vielleicht auch einige Löcher im Plot. Ich würde es eher emotionale Logik nennen. (Wobei das wohl ein Widerspruch in sich ist. Emotionale Schlüssigkeit wär vielleicht besser.) Ich kann nicht genau sagen, aufgrund welcher genauen Zusammenhänge sich Vesper nun umbringt oder welche Rolle Mr. White genau spielt, entscheidend ist, dass ich es "mit dem Bauch nachvollziehen" kann. Ist vielleicht mit Musik vergleichbar. Ballade oder schneller Popsong ist nicht die entscheidende Frage, solange es harmonisch ist und ins Ohr geht.
Die ganze Auflösung um Blofeld und das Finale in Spectre finde ich einfach missraten. Drangeklebt, disharmonisch. Egal ob Drama- oder Feelgood-Bond. Ich wundere mich ehrlich gesagt immer ein bisschen, wenn es zu dem Brudertwist heißt "Es wird ja im Film nicht so hochgespielt". Na toll, warum ist es dann eigentlich überhaupt drin. Das finde ich in dem vielgescholtenen GoldenEye ehrlich gesagt viel besser gelöst. Da wird gerade so viel persönliche Involviertheit zugelassen, wie es die Story braucht. Bond reagiert irritiert und enttäuscht, als er erfährt, dass Alec noch lebt und der Drahtzieher hinter Janus ist. In Spectre erfährt Bond, dass sein Stiefbruder der Kopf eines riesigen, weltweiten Syndicats ist, und seine Reaktion hier? Nicht mehr als ein Schulterzucken. Warum so ein Riesenfass aufmachen, wenn es die Handlung keinen Millimeter vorwärts bringt?
Wenn man sich die ganzen geleakten Mails von Sony durchliest, merkt man leider auch, wie sehr an dem ganzen Ding herumgeflickt worden ist.
In Spectre erfährt Bond, dass sein Stiefbruder der Kopf eines riesigen, weltweiten Syndicats ist, und seine Reaktion hier? Nicht mehr als ein Schulterzucken. Warum so ein Riesenfass aufmachen, wenn es die Handlung keinen Millimeter vorwärts bringt?
Ja, das stört mich auch. Insbesondere, weil so so vollkommen "unnötig" ist. Auch das Ende in London ist ist in dieser Form vollkommen unnötig. Das Abservieren von C, ein bis zum nächsten Film tot geglaubter Blofeld sowie ein (vorerst) letztes Auftauchen von Hinx wäre doch viel die elegantere Lösung gewesen... Trotzdem überwiegen für mich die postiven Elemente in SP.
Klar, ich sehe auch viele Kritikpunkte in SPECTRE, aber springe dann doch etwas für ihn in die Bresche, da er - meiner Meinung nach unverdient - hier im Forum fast nur überzogenes Bashing bekommt.
Der Brudertwist ist für mich auch unnötig wie ein Kropf, das Finale eher bescheiden und auch die Verknüpfung Blofeld - C zu vage.
Dennoch macht mir der Film Spaß.
Das Rumdoktorn am Drehbuch ist aber auch nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnlich war nur, dass wir es in diesem Falle in allen Einzelheiten erfahren haben.
Dennoch macht mir der Film Spaß.
Mir auch 
(...) da er - meiner Meinung nach unverdient - hier im Forum fast nur überzogenes Bashing bekommt. (...)
Noch einmal: Die Mehrheit hier findet den Film gut. Von denen hört man aber nicht so viel... Das liegt m. E. daran, dass man mit dem Machwerk nichts anderes tun kann als runterschlucken. Er bietet nicht allzuviel Gesprächsstoff, oder?
Schließe mich Mr. Fogg an:
Gesprächsstoff bietet der Film eher wenig - es sei denn man versteht darunter das Philosophieren über das was man daraus HÄTTE machen können...
Muss er denn unbedingt viel Gesprächsstoff bieten, Mr. Fogg? Was bietet denn z.B. mein Liebling TB an Gesprächsstoff? In den Augen der meisten vermutlich nicht viel. Bei meinen weiteren Lieblingen TLD, TSWLM und YOLT verhält es sich wohl ähnlich. Für eine schöne Frau brauche ich schließlich auch nicht viel Gesprächsstoff. Auf "destruktive" Kommentare hin, wie Ollistone es mal genannt hat, haben viele vielleicht auch schlichtweg keine Lust zum Diskutieren. Ich persönlich kann hingegen mit irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Querverweisen zu Gott und der Welt weniger anfangen...
Muss er denn unbedingt viel Gesprächsstoff bieten, Mr. Fogg? (...)
Für ein James-Bond-Forum wäre das schon hilfreich, oder?
Skyfall hatte in der Hinsicht mehr zu bieten (incl. der "Querverweise auf Gott und die Welt").
Ich hätte evtl. dazuschreiben müssen "...um ihn gut zu finden". Ging scheinbar aus dem Kontext nicht hervor. Dass Skyfall mehr zu bieten hat, hab ich inzwischen vernommen.
Nun komm - sei nicht gleich eingeschnappt! Ich finde SPECTRE immerhin besser als Tomorrow Never Dies, You only live twice, Licence to Kill, GoldenEye, Quantum of Solace, Die Another Day und Casino Royale 67! Da gibt es schlimmere Einstufungen.
Und wenn einige Leute keine Lust haben auf "destruktive Kommentare" zu antworten, dann hoffe ich stark, dass sie noch reichlich Gelegenheit haben, konstruktive Kommentare zu lesen und zu bestärken.
Ich bin doch nicht eingeschnappt. 
Warum sollte ich auch?! Finde diese Diskussion nur wenig ergiebig.
Uih. Welche Beitragsflut. Diskussionen in diesem Forum verlaufen hier nur eingleisig, weil nur auf Beiträge von bestimmten Usern eingegangen wird.
Da hat man die Lust aufs schreiben verloren.
Mr. Fogg, könnte Dich eine konstruktive Beitragsflut vom Film überzeugen? Bei mir wäre sowas nicht möglich. Da haben die ganzen vielen Beiträge zu QOS oder TWINE nicht geholfen...
Daniel, ich bin absolut kein Sound-Experte. Kann da gar nicht groß was dazu sagen.
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