Genie und Wahnsinn: Stanley Kubrick

  • Zitat von wikipedia

    Stanley Kubrick (* 26. Juli 1928 in New York City; † 7. März 1999 im Childwickbury Manor bei London) war ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. Seine Filme werden vor allem für ihre tiefe intellektuelle Symbolik und ihre technische Perfektion gelobt. Der Regisseur war aber auch berüchtigt dafür, jede Szene bis ins kleinste Detail zu perfektionieren und die Schauspieler dabei oft bis an ihre psychischen und physischen Grenzen zu führen.


    Die Hauptthemen seiner Filme sind die Unnahbarkeit der Realität und das Scheitern der Menschlichkeit, ausgedrückt durch das einfache Akzeptieren, das Ignorieren oder das Ringen der Protagonisten mit ihren dunklen, inneren Kräften – auch ihren Trieben. Authentizität, Kälte, Ehrlichkeit, Realität, Traum, Triebe – dies sind die wohl wichtigsten Schlagwörter im Zusammenhang mit Kubricks Werk. Filmschaffende und -kritiker zählen ihn zu den bedeutendsten Filmemachern aller Zeiten.


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    Filmografie:



    1953: Fear and Desire
    1955: Der Tiger von New York (Killer’s Kiss)
    1956: Die Rechnung ging nicht auf (The Killing)
    1957: Wege zum Ruhm (Paths of Glory)
    1960: Spartacus
    1962: Lolita
    1963: Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb)
    1968: 2001: Odyssee im Weltraum (2001: A Space Odyssey)
    1971: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange)
    1975: Barry Lyndon
    1980: Shining (The Shining)
    1987: Full Metal Jacket
    1999: Eyes Wide Shut


    Kaum ein Regisseur hat eine dermaßen hohe Quote an Filmen, die in unterschiedlichsten Genres eine Ausnahmestellung einnehmen.


    Was haltet Ihr von Stanley Kubricks Werk? Was sind für Euch die Meisterwerke seines Schaffens?


    Für mich ist The Shining ein absolutes Juwel. Eine perfekte Zusammenarbeit zweier Gebtriebener: Kubrick und Hauptdarsteller Jack Nicholson. Shelley Duval musste manche Szenen bis zu Heulkrampf immer wieder und wieder drehen, bis Kubrick zufrieden war. Teilweise wohl 50-60 mal.


    Gerade der Fokus auf das Visuelle in Kubricks Filmen war wie geschaffen für eine Zusammenareit mit Ken Adam, dessen War Room in Dr. Strangelove als Meilenstein gilt. Für seine Arbei bei Barry Lyndon wurde Adam sogar mit dem Oscar belohnt.


    Aber auch Full Metal Jacket, Clockwork Orange, Spartacus oder 2001:Odyssee im Weltraum genießen Weltruf.


    Angesichts Kubricks Wesen war es nur die logische Konsequenz, dass er 1999 an einem Herzinfarkt starb. Sicher nicht nur für mich ist er einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte.

  • Der genialste Kubrik Film ist, in meinen Augen, SPARTACUS. :thumbup: Ich mag diese großartigen Historienfilme. Der Cast, die Erzählweise, Setdesign...
    Die Extended Version (15 min. länger), zeigt einige Szenen die damals verpönt waren. Die Szene mit Crassus und Antonino im Bad, in der Andeutungen auf Homosexualität gemacht wurden. Ein absolutes No-go in den Sechzigern. Kubrik hatte den Mut solche Szenen zu drehen. Zu sehen bekamen wir sie erst in der aufwendig restaurierten Fassung des Films. Ich habe sogar noch die US-Laserdisc. Später kam die DVD und zuletzt die BluRay dazu. Auf der Flucht beerdigt ein Paar sein totes Neugeborenes. Auch einige Kampfszene, die in der damaligen Kinofassung, der Schere zum Opfer fielen, wurden bei der Restauration eingefügt.

  • In jedem Land darf es maximal einen solchen Typen geben. Denn Zwei würden sich wie eine Materie/Antimaterieexplosion gebenseitig vernichten!
    Bei uns ist es übrigens Werner Herzog.


    Ich lege jedem Kubrick Fan das Buch aus dem Kölner Taschen-Verlag ans Herz, viele Highglossbilder und tolle Infos über Kubrick, der es wie kein anderer geschafft hat in fast jedem Genre ein Meisterwerk zu hingerlassen und sich dabei nie zu kopieren.

  • Kroni, sei nicht sauer, aber gerade THE SHINING kann ich, außer Nicholsons Spiel, kaum was abgewinnen.
    SPARTACUS ist mein Favorit. Für mich der beste Monumentalfilm ever. Großartige Szenen, dazu Roms Politik und ein großer Cast.
    UHRWERK ORANGE und WEGE ZUM RUHM mag ich wohl danach.

  • 2001 ist einer der 5 besten Filme überhaupt für mich. Was sich gerade beim x-ten Ansehen wieder mehr als bestätigt hat. Ich war nicht nur überwältigt, sondern sogar bei der Schlußeinstellung tief gerührt.


    Ansonsten ist meine frühere Kubrick Begeisterung etwas abgekühlt. Es bleiben aber fast durchweg starke Filme für mich. Uhrwerk Orange würde ich auch noch mit 10/10 einschätzen.


    Schwächster Kubrick ist eindeutig Spartacus ( 6/10 ), und auch der einzige der kein richtiger Kubrick ist, sondern vielleicht eher ein Kirk Douglas Film. Oder wie Kubrick meinte: Er hätte zwar ein paar Schlachten bei Spartacus gewonnen aber den Krieg verloren.

  • Kubrick ist einer der ganz wenigen Regiesseure von denen direkt eine ganze Hand voll Filme von mir die 10/10 bekommen. 2001 - der in sich perfekteste Film den es gibt. Uhrwerk Orange für seine Radikalität. Dann der wunderschöne Barry Lydon. Doktor Seltsam und auch Lolita. U. A. weil Kubrick in lezteren beiden erkannt hat dass Peter Sellers ein genialer Schauspieler ist und nicht nur ein Clown.

  • Ich habe vor ein paar Wochen 2001 im Kino sehen dürfen. Was für ein Erlebnis!


    Natürlich im Original und - haltet euch fest! - in der digital restaurierten Fassung. Kubricks Reise zum Jupiter und über die Grenzen der Vorstellungskraft hinaus ist für mich nach wie vor ein beeindruckendes audiovisuelles Erlebnis, jetzt natürlich erst recht. Die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug, es war enorm kurzweilig, spannend und faszinierend. Ich kenne nur wenige Filme, die eine so schöne, intensive und abwechslungsreiche Atmosphäre aufbauen wie 2001. Und wie Kubrick seine abstrakte Geschichte auf fesselnde Art zu erzählen weiss, ist für mich sensationell. Das vielleicht beste (wobei ich angesichts der durchgehenden fantastischen Stärken des Films wohl eher sagen sollte: allerbeste) war für mich dieses Mal überraschenderweise der Tanz der Raumfährten im Clavius-Kapitel, was aber nur als knappe Spitze des Eisberges zu verstehen ist. Vor Filmanfang hielt wieder ein Filmhistoriker einen kleinen Vortrag, in dem er einige sehr schöne Denkanstösse und Tipps gegeben hat, die dazu geführt haben, dass mir bei der heutigen Sichtung viele tolle Details aufgefallen sind. Um fünf nach elf habe ich dann glücklich, vollkommen entspannt und mit dem Donauwalzer auf den Lippen das Kino verlassen. 12 / 10

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