• Hier sollen alle Diskussionen rund um "Star Trek" stattfinden.


    Der alte Thread ist hier zu finden.


    Die letzten Beiträge:


    Quote from JamesBond2015


    wie kam es eigentlich, das bei Star Trek - 3 Darsteller Regie geführt haben? Ich meine Star Trek ist ja ein großes Projekt und das gibt man ja eher ausgewählten Filmemachern in die Hand.
    Das ist mir nämlich gestern bei Der erste Kontakt aufgefallen. Das dort Jonathan Frakes die Regie übernahm. Über den Film traue ich mich aber jetzt nichts zu schreiben. :happy:[br][br]


    Quote from ChrisMainz


    Nimoy galt schon lange als Multitalent...Regie, Produktion und Schreiben lagen ihm schon immer im Blut. Shatner liess es sich vertraglich zusichern und Frakes hat schon bei 14 TV Folgen vor ST8 Regie geführt und wurde quasi befördert.





  • Quote from hamsterblach


    Was mich an den neuen StarTrekFilmen stört, ist diese übertriebene Effekthascherei, aber das stört mich allgemein bei den heutigen Filmen.



    Quote from ChrisMainz


    Also den Biografien der Darsteller zu Folge waren Sie 1979 alles andere als Legenden.
    Mit Ausnahme von Leonard Nimoy waren alle Darsteller nahezu pleite und tingelten durch Talk- und Gameshows um wenigstens etwas Knete zu machen.
    DeForest Kelley mal ausgenommen, der hatte aber als einziger Darsteller schon vor Trek eine Karriere gehabt.
    Vor allem redet Shatner überraschend offen über die verlorenen Jahre zwischen 69 und 79, in denen er bis auf ein paar TV Gastauftritte an jeder noch so kleinen Regionalbühne spielte um den Unterhalt, den er für seine erste Frau und die Kinder aufbringen musste, zu erarbeiten.


    Quote from Ahab


    ... was der Film Galaxy Quest ja mit durchaus offensichtlichen Parallelen (auch bezogen auf die Darsteller) recht gelungen auf die Schippe nimmt.


    Quote from JamesBond2015


    seltsam diesen hab ich sogar vor ST schon gesehen und fand ihn sehr unterhaltsam.


    Gestern Abend ST 6 - der mir ebenfalls sehr gut gefiel. Auch wenn mir die Klingonen aus ST3 besser gefielen.


    Quote from Zardoz


    Nun, die schauspielerischen Qualitäten einzelner Darsteller und den damit verbundenen Marktwerten während dieser Zeitspanne , setze ich "unter Fans" einfach einmal voraus. Das Wort "Legende" und deren Bildung ist dann bitte in einem symbolischen Zusammenhang zu sehen.


    Quote from ChrisMainz


    Am Sonntag um 2015 auf arte: The Motion Picture in HD!


    Ende des alten Threads

  • Quote from ChrisMainz


    Am Sonntag um 2015 auf arte: The Motion Picture in HD!


    Gestern Abend zum ersten Mal gesehen!


    Jetzt gibt es nur noch zwei "Star Trek"-Kinofilme, die ich noch nicht gesehen habe:
    "The Final Frontier" und "Into Darkness".


    Was "The Motion Picture" betrifft, muss ich den Kritikern recht geben, dass dies doch ein ziemlich gediegener, langatmiger, ja fast schon behäbiger Film ist.
    Der Kritikpunkt, dass man sich hier mehr auf Effekte und lange, imposante Kamerafahrten verlässt und dagegen Story und Dialoge stark reduziert, hat seine Berechtigung.


    ABER: Was ist das denn bitte für ein genialer Film?!! Seine größte Schwäche ist zugleich auch seine größte Stärke. "The Motion Picture" schafft mit dieser rätselhaften und undefinierbaren Bedrohung eine unglaublich dichte und fesselnde Atmosphäre. Das Kraftfeld ist ein unheimlicherer und unkalkulierbarer Gegner als so mancher anderer Antagonist. Und die Fahrten in die gigantisch optischen Abgründe dieser technokratischen Struktur hätten auch noch eine Stunde weitergehen können, ohne das mir langweilig geworden wäre.


    Um es mal anders zu sagen: Der Streifen schafft es in meinen Augen das Faszinosum "Star Trek" in zwei Stunden so essenziell und komprimiert zu verdichten wie kein anderes Produkt dieses Mega-Franchises. Dagegen verliert jeder andere Kinofilm der Reihe und die Serien gewinnen nur, weil sie Hunderte von Episoden Zeit haben ein breiteres Spektrum an Faszination aufzubauen. Nein, "The Motion Picture" ist ein ziemlich beeindruckendes Werk und meiner Meinung nach ein unterschätzter Film der Reihe. So hat er sich auch direkt an die Spitze meiner Kinofilm-Rangliste gesetzt und des bisherigen Spitzenreiter "The Undiscovered Country" verdrängt. Allerdings muss ich die anderen Kinofilme auch erst mal wieder sehen, um sie vernünftig vergleichen zu können (wie gesagt: "The Final Frontier" und "Into Darkness" habe ich noch gar nicht gesehen).


    "The Motion Picture" hat aber schon jetzt einen Platz auf dem Treppchen meines "Star Trek"-Filmrankings sicher. :)

  • "Star Trek - Der Film" hat es geschafft, im Laufe der Jahre eine ganz eigene Faszination auf mich auszuüben.
    Das war sicherlich nicht immer so, und nach dem ersten Sehen fand ich ihn nicht gerade brilliant. Inzwischen denke ich, dass ich mich Scarpines Bewertung großteils anschließen kann. Der Film ist durchaus ein unterschätztes Werk, doch ich denke, man muss ihn mehrfach sehen, um ihn schätzen zu lernen.
    Ich bin zudem sehr froh, mir den Streifen kürzlich auf Arte in HD (720p) aufgenommen zu haben. Der direkte Bildvergleich zwischen der DVD (Director's Edition) und der Arte-Ausstrahlung ist teils schon heftig...viel bessere Schärfe, bessere Farben, auch vom Farbton etwas anders (eher kühler, was besser zur Atmosphäre passt). Prinzipiell finde ich zwar, dass die "Director's Edition" die bessere Version des Films darstellt, doch die Qualität dieser Ausstrahlung lässt mich ab jetzt auch gern wieder zur Kinofassung greifen.

  • Ich kopiere mal hier rein:




    Star Trek - Der Film
    2009 sah ich zuletzt die
    Director's Cuts der Filme. Arte strahlt nun die Kinofassungen aus,
    welche zur Zeit auch leider die einzigen
    erhältlichen Fassungen im HD-Medium sind.
    Stark: Der Soundtrack von Jerry Goldsmith, gerade in Verbindung mit den Bildern.
    Ein ziemliches audiovisuelles Schmankerl.
    Die
    alte Besetzung mag ich auch. Irgendwie finde ich den ollen Shatner halt
    am coolsten und gerade das Zusammenspiel mit Nimoy und Kelley hat mir
    am meisten Spaß gebracht.
    Schwach: Und das ist leider das
    entscheidende, die Mission ist stinklangweilig. Nach der Hälfte des
    Films verlor ich zunehmend das Interesse.
    Die erste Hälfte als das
    alte Team wieder zueinanderfindet, die Enterprise gezeigt wird, fand ich
    noch interessant, danach ist es für mich ziemlicher Quark und ich weiß,
    dass es hier einige gibt, die den Film toll finden ;)
    5/10



    Gestern dann auch die anderen beiden Filme auf Arte gesehen, leider hatten die wohl kein HD-Bild mehr. Zumindest war die Bildschärfe weit weniger gut.
    Gerade eben Abrams Star Trek zu Ende geguckt und dann geht es heute doch noch in Star Trek Into Darkness.
    Später mehr zu diesen Filmen, eines vorab:
    Alle gesehenen sind besser als "The Motion Picture", ohne Frage, da habe ich absolut kein Verständnis für, wie ihr "The Motion Picture" so gut bewertet.



    Ps.: Wieso sehen die Absätze beim kopieren so kacke aus?

  • Star Trek - TMP ist ein Film, der entweder aufgrund seiner audiovisuellen Vorzüge trotz seiner "Langsamkeit" (die mich persönlich überhaupt nicht langeweilt) fasziniert oder man findet ihn eher langweilig. Ein Film der schon tendenziell polarisiert.


    Ich habe mir ebenfalls vor kurzem mal wieder den Directors Cut angeschaut und ich kann hier Scarpine und Thundberall nur zustimmen, ein faszinierndes Werk für die Sinne, dessen Vorzüge ich aber auch erst in den letzten Jahren zu schätzen gelernt habe. BTW hat Jerry Goldsmith hier einer seiner besten Soundtracks abgeliefert.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Star Trek - TMP ist ein Film, der entweder aufgrund seiner audiovisuellen Vorzüge trotz seiner "Langsamkeit" (die mich persönlich überhaupt nicht langeweilt) fasziniert oder man findet ihn eher langweilig. Ein Film der schon tendenziell polarisiert.


    Ich habe mir ebenfalls vor kurzem mal wieder den Directors Cut angeschaut und ich kann hier Scarpine und Thundberall nur zustimmen, ein faszinierndes Werk für die Sinne, dessen Vorzüge ich aber auch erst in den letzten Jahren zu schätzen gelernt habe. BTW hat Jerry Goldsmith hier einer seiner besten Soundtracks abgeliefert.

    Interessant, dass ich offensichtlich nicht der Einzige hier bin, dem sich die Faszination von TMP erst langsam erschlossen hat.
    Von daher verstehe ich, wenn man sich nach einem einmaligen Sehen fragt, was daran so gut sein soll - der Film ist wirklich Geschmackssache und vom Unterhaltungsfaktor nicht vergleichbar mit den "geraden" Teilen 2, 4, 6, 8 oder auch Abrams' Version.


    Was die Musik betrifft: Ich bin absoluter Goldsmith-Fan und denke ebenso, dass er hier einen seiner besten (vielleicht sogar DEN besten?) Soundtrack seiner Laufbahn geschaffen hat. Diese Musik hat enorm viele Facetten zu bieten - sie ist groß, episch, mystisch, bedrohlich, manchmal auch ganz sanft (Ilia's Theme)...wow!

  • TMP hat mich schon beim ersten Sehen fasziniert - wer würde heutzutage Kubricks 2001 als Hauptinspiration für einen Franchise-Blockbuster nehmen? Dabei ist es nicht nur Spocks Reise ins Innere von Vger, die so plakativ an Kubrick erinnert. Die detailreiche, ruhige Schilderung einer Raumfahrt, das Thema der für den Menschen gefährlich gewordenen Perfektion von Maschinen, am Schluss ein neuer evolutionärer Schritt ins Ungewisse. Ich habe schon dümmere und uninspiriertere Variationen von Klassikern gesehen.


    Die vielgehassten Kostüme sind klassisch Trek, weil sie weniger militärisch wirken als andere Modelle und dafür den friedlichen Forschungsgeist symbolisieren, der Roddenberry so wichtig war. Im Gegensatz zu den Don-Kosaken-Uniformen der Fortsetzungen sind sie zudem eine logische Entwicklung der TOS-Kostüme.


    Im Gegensatz zu den Nachfolgefilmen wird hier die Grösse der Enterprise detailreich und optisch faszinierend betont. Im Gegensatz zur späteren "Sieben Hauptstars schaukeln das Schiff allein"-Mentalität gibt es hier eine galaktisch buntgemischte , mindestens 400 Mann/Frau starke Besatzung. Und optisch gesehen hat die Franchise auch lange gebraucht, um wieder dieses Niveau zu erreichen.


    Klar, Tempo geht anders. Und das Triumphirat wirkt seltsam kühl, was aber auch Teil der Story ist (Spocks Versuch, sich auf Vulkan seiner Gefühle zu entledigen)


    Trotzdem lautet das Urteil immer wieder: Faszinierend!

  • Ich habe ihn nicht einmal gesehen, sondern viermal, zuletzt 2009.
    Wie oft soll ich den noch angucken, dass er mir besser gefällt?
    Sorry, wenn einem was so dermaßen langweilt, ist es ganz bestimmt keine Hilfe ihn zig Male hintereinander zuschauen.
    Das selbe Problem habe ich aber auch mit Kubricks 2001.


    So, und jetzt ab ins Kino.

    Quote

    Interessant, dass ich offensichtlich nicht der Einzige hier bin, dem sich die Faszination von TMP erst langsam erschlossen hat.
    Von daher verstehe ich, wenn man sich nach einem einmaligen Sehen fragt, was daran so gut sein soll

  • Ich habe ihn nicht einmal gesehen, sondern viermal, zuletzt 2009.
    Wie oft soll ich den noch angucken, dass er mir besser gefällt?
    Sorry, wenn einem was so dermaßen langweilt, ist es ganz bestimmt keine Hilfe ihn zig Male hintereinander zuschauen.
    Das selbe Problem habe ich aber auch mit Kubricks 2001.


    So, und jetzt ab ins Kino.

    Okay, das wusste ich nicht, sorry! Ich ging davon aus, du hättest ihn zuvor nie gesehen. Dann ist es natürlich fraglich, ob er dir noch irgendwann gefallen wird. :D


    Was mir an dem Streifen manchmal Probleme bereitet, ist die Art, wie Kirk dargestellt wird: Teilweise wirkt er auf mich geradezu unsympathisch - von augenzwinkerndem Charme keine Spur, knallhart sägt er Decker ab, begeht Fehler und muss sich Kritik gefallen lassen. Prinzipiell interessant, dass er nicht unfehlbar ist, aber die Art und Weise, wie das umgesetzt wurde, wirkt auf mich manchmal irritierend.


  • Was mir an dem Streifen manchmal Probleme bereitet, ist die Art, wie Kirk dargestellt wird: Teilweise wirkt er auf mich geradezu unsympathisch - von augenzwinkerndem Charme keine Spur, knallhart sägt er Decker ab, begeht Fehler und muss sich Kritik gefallen lassen. Prinzipiell interessant, dass er nicht unfehlbar ist, aber die Art und Weise, wie das umgesetzt wurde, wirkt auf mich manchmal irritierend.


    Die drei Hauptdarsteller haben hier nicht ihren besten Tag, das ist schon richtig. Wise fehlte vielleicht auch das Fingerspitzengefühl, um die Dynamik der Serie wieder aufleben zu lassen. Die Story bietet auch nicht den idealen Raum dafür.

  • Wobei ich diesen Teil des Plots eigentlich ganz interessant finde. Kirk hatte doch irgendwie immer schon ein ziemlich großes Ego und ist sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt. Von daher ist es keineswegs abwegig, dass er seinen Einfluss als Admiral geltend macht, um wieder ein Kommando zu erhalten. Seine (Ex-) Crew sieht das ja auch eher kritisch. Köstlich finde ich ja McCoys Reaktion: "Falsch, Mister Chekov! Es gibt Verluste: Meine Nerven! Die sind mir fast durchgegangen, Captain!" Merkwürdig wirkt es dagegen, wenn man sich "The Wrath of Khan" direkt danach ansieht. Hier ist Kirk müde, verbraucht und hat selbst keine Lust mehr auf den Job, während die anderen, die ihn im Vorgänger selbst etwas zu alt für ein Kommando hielten, ihm gut zureden. Das wirkt auch nicht zu 100 % rund.


    Ansonsten Zustímmung zur Einordnung von "The Motion Picture". Ich sah gestern auf Arte auch "The Wrath of Khan" und "The Search for Spock" und konnte daher ganz gut Vergleiche ziehen. Da schlägt sich der Erstling gar nicht schlecht, dennoch bleibt es unstrittig, dass die Nachfolger deutlich kurzweiliger und unterhaltsamer (im Sinne von konsumierbarer) sind. "The Wrath of Khan" hatte ich etwas besser in Erinnerung, während "The Search for Spock" flüssiger und atmosphärischer als bei der letzten Sichtung wirkte. Bei Khan finde ich es immer wieder faszinierend, dass dieser Charakter eine solche popkulturelle Wirkung entfaltet hat, obwohl er nur in einer TV-Episode und einem Kinofilm vorkam. Das liegt eigentlich nahezu vollkommen an der Präsens von Ricardo Montalbán, denn die Figur ist auf dem Papier nun auch nicht so bahnbrechend. Überhaupt gibt es bei "Star Trek" praktisch gar keine eindrucksvollen Einzelvillains. Man denkt da an Khan und dann kommt lange nichts. Ein merkwürdiges Phänomen, dass man aber vielleicht damit erklären könnte, dass ein alles überschattender Oberschurke ala Joker sich nicht mit der positiven Botschaft des Trek-Kanons vertragen würde. Ansonsten ist "The Wrath of Khan" ein guter Film der Reihe, wobei ich persönlich ihn insgesamt nie zu den Spitzentiteln gezählt habe. "The Voyage Home" und "The Undiscovered Country" empfinde ich im Gesamtbild als gelungener. Momentan würde ich auch "The Motion Picture" noch vor ihm sehen. Aber das ist Auslegungssache.


    "The Search for Spock" fällt gegen den Vorgänger schon etwas ab, wirkte aber nicht ganz so bieder wie ich ihn in Erinnerung hatte. Weder so faszinierend wie "The Motion Picture", noch so packend wie "The Wrath of Khan". Im Kontext der 12 Kinofilme ein Kandidat fürs solide bis untere Mittelfeld. Gute Spannungsmomente, dramatische Wendungen und Plot-Elemente, aber der Film bringt manches schlicht zu altbacken bzw. durschnittlich rüber. Auch hier greift wieder mein Bösewicht-Argument. Neben einem klischeehaft albernen Klingonen-Commander Kruge, muss der Charakter Khan zwangsläufig als schurkische Potenz erscheinen. Da hilft es auch nichts, dass Ersterer von Christopher Lloyd dargestellt wird. Dennoch ein die Qualität recht gut haltender Übergangsfilm, der auf jeden Fall im Gesamtbild überzeugender wirkt, als die meisten TNG-Kinofilme.

  • Einzelvillains ist ein guter Punkt...Harry Mudd taucht zweimal auf, ist allerdings alles andere als ein Villain, eher ein spitzbübischer Gauner, der an alte Bonanza Folgen erinnert oder an Karl May Gauner.
    TNG hat auch keinen echten Villain, Q ist zwar anfangs wohl als eine Art Gegner konzipiert worden und dann zur Comicfigur verkommen.


    Ganz anders da schon DS9, die mit Gul Dukat ein echtes Oberarschloch hatten, der bis zum Schluss undurchsichtig blieb.
    Voyager hatte die Borg Queen und dadurch auch einige starke Momente.
    Aber andererseits: Wer will schon wirklich so einen langweiligen "Skeletor" jede Woche sehen, dem He-Man einmal pro Folge auf Maul gibt??? :skull:

  • Gestern auf Arte



    Star Trek II - Der Zorn des Khan
    Wesentlich besser als der langatmige erste Film. James Horners Soundtrack ist nicht ganz so imposant wie Goldsmiths, aber dennoch gut.
    Mir fiel auf, dass Horner auch bei Aliens Goldsmith ersetzte.
    Optisch muss der Film bisschen zurückstecken, trotzdem mag ich das ganze Setting, diese possierlichen Ohrwürmer, diesen frühen 80er Charme.
    Die Geschichte hat auch insgesamt mehr Tempo und Witz, schließlich haben Kirk & co. jetzt auch einen richtigen Gegenspieler.
    Das ganze wird, wie eigentlich immer, vom herrlichen Dreigespann Kirk, Spock und Pille getragen.
    Emotional auch das Ende, welches ja eine Hoffnung hinterlässt.
    8/10




    Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
    Da ich ja eh die Kirk-Filme lieber als die Picard-Filme sehe, siedle ich diesen Teil, und das obwohl der Nimoy-Spock kaum dabei ist, auch noch hoch ein.
    Er gehört nicht zu den "Geraden", bietet dennoch genug Charme und Kurzweil.
    Horner übernahm wieder den Soundtrack, es gibt noch ein paar Special Effects mehr als im Vorgänger. Ich mag halt die Klingonen und auch Christopher Lloyd als Kruge, so wie sein schickes Schoßhündchen.
    7/10


    Ps: Das Militäroutfit ab Teil 2 ist nur logisch. Der wahre Grund liegt wohl darin, dass Kirk und Co. mit dicker Plautze im Schlafanzug sehr albern aussehen würden und ja, sie haben nach 1979 noch ein bisschen zugelegt




    Heute


    Star Trek
    Tja, ist wohl ähnlich wie bei Bond seitdem Craig übernahm. Entweder man geht mit dem Reboot mit und man hasst es.
    Ich finde diesen Reboot gelungen, wenn auch, was die Hasser wohl am meisten kritisieren, bisschen zu effektüberladen.
    Dabei hat er eine tolle Besetzung und eben Witz, welche mich schon ans Original erinnert.
    Gerade bei der Freundschaft zwischen Kirk und "Pille" McCoy.
    Außerdem habe ich Pfiff lieber als sich in Ausstattung und Opulenz (The Motion Picture) Schwülstigkeit.
    Eric Bana sehe ich auch gar nicht mal als so blass an, wie viele behaupten.
    Als bessere Gegenspieler fallen mir jetzt nur die Khans auf und vielleicht die Klingonen aus Teil 3 und 6, vielleicht die Borg, wenn manAnhänger der Picard-Filme ist.
    8/10




    Star Trek Into Darkness

    Übertrumpft für mich den Reboot-Vorgänger! Die Crew ist weitestgehend etabliert, mit Benedict Cumberbatch hat man eben einen guten Gegenspieler, die Actionszenen stimmen und bauen für mich, anders als die letzten Iron Man-Filme, Transformers etc. Spannung auf.
    Alice Eve als Carol Marcus ist natürlich optisch eine Bereicherung.
    Pluspunkte gehen wieder an das Haupttrio Chris Pine, Zachary Quinto und Karl Urban, welche ich fast genauso gerne zu sehe wie das Original.
    Karl Urban kann nächstes Mal ruhig noch mehr Screen-Time bekommen.
    Eigentlich sogar ruhig mehr Hauptrollen im Filmgeschäft.
    9/10...aber nicht ganz mein Star Trek Favorit.



    Übrigens ist es gar nicht mal so schlecht, dass ich die beiden Abrams-Filme einen Tag nach Teil 2 & 3 der Original-Crew schaute.
    Die meisten Anspielungen und Zitate gibt es gerade aus "Wrath Of Khan" und "Search For Spock", wie ich finde.


  • Aber andererseits: Wer will schon wirklich so einen langweiligen "Skeletor" jede Woche sehen, dem He-Man einmal pro Folge auf Maul gibt??? :skull:


    Guter Punkt. Mein Kommentar bezog sich auch eher auf die Kinofilme, als auf die Serien. Ich dachte hierbei aber weniger an einen Gegner, der immer wieder erscheint, sondern an einen, der durch ein, zwei prägnante Auftritte den Helden alles abverlangt, dann aber verschwindet oder besiegt wird. Deswegen nannte ich ja den Nolan-Joker als Beispiel, da dieser in nur einem Kinofilm zo effizient und nachhaltig Terror und Chaos verbreitet. Viele der "Star Trek"-Gegner wirken leider oft sehr schablonenhaft wie der erwähnte Kruge oder auch Nero und Shinzon. Da spielt es eigentlich keine Rolle ob sie nun Klingonen, Romulaner oder Menschen sind. Sie alle haben das Kommando über ein Schiff, sind böse, kreuzen den Weg der Enterprise und müssen im Gefecht besiegt werden. Das läuft aber leider fast immer gleich ab.


    Bezüglich Q und der Borg-Königin würde ich dir zustimmen: Beides gute Antagonisten. Leider wurde Q insbesondere in "Voyager" immer mehr der Lächerlichkeit preis gegeben und an der Borg-Königin stört mich einfach, dass sie als Figur ziemlich unglaubwürdig ist. Aber irgendwie mochte ich die Borg als Gegner noch nie so richtig. Ich schrieb dazu vor längerer Zeit mal im alten Thread:


    Quote from Scarpine

    Das liest sich in der Theorie alles ganz nett, mit der Praxis ist es aber nicht vereinbar. Da hat man insgesamt zu wenig Sorgfalt walten lassen. Wie kann die Königin der Ursprung des Kollektivs sein, wenn sie behauptet als Kind assimiliert worden zu sein? Wieso sollte sie Assimilationen überwachen? Das klappt doch von ganz allein. In allen Darstellungen (Serien & Filme) injezieren die Drohnen die Nano-Sonden gewaltsam und dann kann sich das Opfer doch überhaupt nicht mehr wehren. Wieso braucht das Kollektiv überhaupt einen Sprecher? Die einzige Kommunikation, die von den Borg ausgeht ist doch: "Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!" Das kann - wie häufig gezeigt - auch eine beliebige Drohne sprechen. Die Borg verhandeln nicht, wieso brauchen sie also einen Sprecher? Und irgendwie ist die Königin ja doch eine Anführerin. Sie gibt den Drohnen in ihrer Umgebung Befehle und zeigt ein merkwürdiges Interesse an Picard als Individuum. Das ist alles irgendwie recht unvereinbar. Selbst wenn sie keine richtige Person ist, stellt sich die Frage, wieso das Kollektiv so eine Stellvertreter-Figur braucht.


    Verstehen kann ich die Entscheidung der Macher diese Figur einzuführen hingegen schon. Man materialisiert das anonyme Kollektiv in einem Individuum (?) als Feind. Damit wird die Konfrontation direkter, weil die Borg neben ihren Standardfloskeln ja nicht kommunizieren und somit eher langweilige Gegner sind. Die Königin liefert sich mit Picard & Janeway ja Rede- und Psychoduelle. Trotzdem schmälert die Borg-Königin irgendwie doch das Konzept der Borg. Als Kollektiv wirken sie bedrohlicher und unzugänglicher, was doch für eine fremde Rasse eigentlich besser und glaubwürdiger ist. Die Vorstellung, das im Sinne einer Hierarchie doch irgendeiner an der Spitze stehen muss, ist doch ein typisch menschlicher Gedankengang. Aber vielleicht haben die Borg genau das durch ihre Begegnung mit den Menschen gelernt: Die Föderation ist eine hierarchische Gesellschaft (zumindest militärisch) also müssen wir ihnen im kulturellen Umkehrschluss unseren "Anführer" bieten. Das wäre widerum ein interessanter Gedankengang, aber ich glaube nicht, dass die Macher so weit dachten.


    Was mich an den Borg immer mehr geärgert hat, war neben dem Königin-Konzept aber vor allem ihr verändertes Auftreten. Waren sie ihn TNG noch als eine Cyborg-Gesellschaft glaubwürdig charakterisiert, so wurden sie ihn "First Contact" und "Voyager" zu einer Art Zombie-Versammlung. Das beziehe ich insbesondere auf ihr verändertes Erscheinungsbild. Besonders in "First Contact" sehen sie extrem unappetitlich und faulig aus, als seihen sie gerade den Friedhofsgräbern entstiegen. Das war mir zu überstilisiert und effekthascherisch. Wie in einem schlechten Horrorfilm. Und zum Dauergegner taugen die Borg meiner Meinung nach ohnehin nicht. Aber dazu mag jeder seine eigene Meinung haben.

  • Was mich an den Borg immer mehr geärgert hat, war neben dem Königin-Konzept aber vor allem ihr verändertes Auftreten. Waren sie ihn TNG noch als eine Cyborg-Gesellschaft glaubwürdig charakterisiert, so wurden sie ihn "First Contact" und "Voyager" zu einer Art Zombie-Versammlung. Das beziehe ich insbesondere auf ihr verändertes Erscheinungsbild. Besonders in "First Contact" sehen sie extrem unappetitlich und faulig aus, als seihen sie gerade den Friedhofsgräbern entstiegen. Das war mir zu überstilisiert und effekthascherisch. Wie in einem schlechten Horrorfilm. Und zum Dauergegner taugen die Borg meiner Meinung nach ohnehin nicht. Aber dazu mag jeder seine eigene Meinung haben.

    Das veränderte Aussehen gefiel mir ganz gut - ich denke, dieser Look passt du einem großen Kinofilm einfach mehr als der "simplere" aus der TV-Serie. Ich begrüße auch andere optische Änderungen, die in den TNG-Kinofilmen eingesetzt wurden, wie z.B. die dunkle Ausleuchtung der Enterprise-D-Brücke in "Generations" oder auch die neuen Uniformen ab "First Contact".


    Über die Einführung der Borg-Königin kann man in der Tat streiten, doch finde ich Alice Kriges Darstellung großartig. Die Auswahl der Gaststars ist für mich eine große Stärke von "First Contact". Alice Krige, James Cromwell, Alfre Woodard - ich finde sie alle so richtig Klasse in ihren Rollen.


    Mit der Art, wie die Borg in Voyager eingesetzt wurden, konnte ich mich nie anfreunden. Das war damals einer der Hauptgründe, warum ich die Serie nicht mehr verfolgen wollte und sie bis heute teils keinen sehr guten Stand bei mir hat.


  • Versuch einer Reflexion, was mir an „Star Trek – The motion picture“
    (1979) so gefällt



    Bringe ich spezielle Aspekte von „Star Trek – The motion picture“ mit "2001: A Space Odyssey" in Zusammenhang, ergibt sich für mich das Thema Bewusstseinserweiterung durch außerirdische Intelligenz bzw. von Menschenhand geschaffene, die durch andere erweitert wurde. Auf zahlreichen Ebenen ähneln sich die beiden Filme und präsentieren als Auflösung den Schritt zu einer höher entwickelten Existenzform in Form des Sternenkindes bzw. eines neuartigen Energiewesens.
    Von seiner Machart her bedient sich der offizielle Kino-Einstiegsfilm der Star Trek-Serie im Grundkern berühmter Klassiker, wie der schon angesprochene "2001: A Space Odyssey"(1968 ) von Stanley Kubrick, aber auch an Sergio Leones „Once upon a time in the west“ (1968 ) als langatmiges Breitwandepos, welches ausschließlich für die große Leinwand konzipiert ist und dessen Primäraufgabe es ist, die Sinne des Zuschauer durch audiovisuellen Bombast zu beeindrucken, wobei der Musik von Jerry Goldsmith in zahlreichen Momenten des Filmes eine narrative Funktion zukommt, die das Geschehen auf der Leinwand kommentiert, während Dialoge und Geräusche stummgeschaltet bleiben.


    Ausschlaggebend von der erste Minute des Films ist für mich die prägnante Handschrift des Special Effekte Gurus Douglas Trumbull, der das visuelle, von photomechanischen Effekten dominierte Erscheinungsbild durch den gesamten Film grandios kolportiert, wobei das Design des schließlich von der Wolke zerstörten Außenstationspostens der Menschheit als Hommage an seine eigene Regie-Arbeit zum öko-dystopischen Science-Fiction-Film „Silent running“ (1972) angesehen werden darf.


    Während von Seiten des Drehbuchs dem Publikum das Schauspielerensemble (= Crew der Enterprise) nicht mehr groß vorgestellt werden musste, war es dagegen ein Hauptanliegen der Macher und des Regisseurs Robert Wise mit Hilfe des Set Designs und von handgefertigten Modellen dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, eine annähernd reale Größendimension des Raumkreuzers „Enterprise“ zu präsentieren, welche verständlicher Weise in der Ursprungsserie durch die entsprechende Budgetierung nicht möglich war. So nimmt sich der Film zu Anfang auch die entsprechende Zeit, die gewaltigen Dimensionen des Raumkreuzers durch einen Shuttleflug aus der Perspektive von Admiral Kirk feierlich zu zelebrieren, welcher verständlicher Weise auf einer entsprechenden Großleinwand seine volle Wirkung entfalten kann.

    Der echte Trekkie weiss verständlicherweise über die komplexe Entstehungsgeschichte Bescheid, so dass sich aus der Rückschau erklärt, warum das endgültige Drehbuch – ursprünglich angelehnt an eine Auffrischung der TV-Serie – jetzt nicht den üblichen Konzeptionen eines Kinospektakels gerecht wird, sondern aus einem langwierigen Entstehungsprozess als Schulterschluss von Kompromissen entstanden ist. So möchte ich auch jetzt weniger auf das Drehbuch oder das Wirken der Schauspieler eingehen, sondern er zu den philosophischen Fragen gehen, die der Film aufwirft und die Ingredienzien (s)einer teils gelungenen Umsetzung.


    So kann man die bedrohliche Energiewolke, hinter welcher sich am Ende der Handlung erst der eigentliche Angreifer zu erkennen gibt mythologisch mit dem Frühkonzept archaischer Gottheiten gleichsetzen , wie sie in Athen und im alten Rom verehrt worden sind:
    Der Olymp in den Wolken, aus dem der Zorn Gottes in Form von Blitzgewalten hervorbricht, ist drehbuchtechnisch ins Weltall verortet worden, wobei die Klingonen, die ersten sind, deren Schicksal besiedelt ist, da sie die Frage nicht richtig dechiffrieren können.


    Mit dem Hilferuf an die Enterprise – als letzte ultimative Instanz gegen die unbekannte Bedrohung - und deren Reaktivierung aus dem Sternendock präsentiert Robert Wise geschickt einiges Alltagsgeschehen, welches dem Film für einige Momente einen ernsthaften, realistischen Touch vermittelt, wie der tödliche Unfall im Transporter-Raum während eines Beam-Manövers oder der Test des Warpantriebs der zu unbeabsichtigten Indifferenzen des Raumflugs führt.


    Eine Besonderheit, die von den Beiträgen der ursprünglichen TV-Serie abweichen dürfte, sind die diesmaligen Opferfiguren des Films. Konnte der Fernsehzuschauer beim Außeneinsatz eines Teams in der Regel davon ausgehen, dass No-Name-Darsteller innerhalb kürzester Zeit ihr Leben ließen, nimmt sich „West Side Story“-Adlatus Robert Wise als Regisseur die Zeit, seine eigene Romeo und Julia-Komponente in dieses Weltraumopus zu übertragen, wobei Shakespeare Figuren im Geiste hier die Namen Lieutenant Ilia und Commander „Will“ Decker tragen.

    Machen wir nun einen Sprung und begeben wir uns zur Fahrt in das Innere der Wolke, welches wie eine Reise durch einen Körper ist, wodurch Richard Fleischers „Fantastic Voyage“ (1966) wie eine Umkehrung erscheint, da hier statt der damaligen Fahrt durch einen Menschen ein galaktisches Phantasiegebilde gezeigt wird, das als unendlich langer, sich immer wiederverändernder, fremdartiger Geburtskanal zum Vorschein kommt. Interessanter Weise stehen die gleitenden Kamerafahrten durch die Wolke im Kontrast zu den früher gezeigten Passagen der Korridore des Raumkreuzers. Der visuelle Durchlauf durch das Wolkenkonstrukt, welcher schnitttechnisch immer wieder unterbrochen wird, in dem das Sehverhalten verschiedener Crewmitglieder eingeblendet wird, erweist sich als Art Übertragung, welche dafür sorgt, dass Zuschauer im Kinosaal zum ‚Mitkucker‘ aus Sicht und an Bord der Enterprise wird, wobei der Track „The cloud“ von Jerry Goldsmith meisterhaft seinübrigens tut, den Zuschauer bei dieser virtuellen Durchquerung an sich binden und gekonnt zu fesseln.


    Die optomechanischen Kunstwelten entfalten ihre volle Pracht und Faszination für heutige Generationen erst in der entsprechenden blu-ray-Auflösung, wobei die immer wieder anhaltenden kameraartigen Tunnelfahrten ein einzigartiger, künstlerisch manifestierter Bilderrausch sind. Die zwischendurch eingeblendete Enterprise weist die Größe einer Bazille auf, die durch diese Kanäle reist, bevor es zum Stopp kommt und Illia als personifizierte Bord-Aphrodite symbolisch von einer „Zeus-artigen Kraft“ in Form eines Energiebandes geraubt und durch die unbekannte Macht in der Wolke zu deren eigenen Zwecken umfunktioniert wird. Die errichtete Sperrzone für die Enterprise offeriert visuell die Forme einer sich immer wieder öffnenden und schließenden Blume, wobei der Ausflug von Spock in den nächsten Raum, wie der Trip einer Biene erscheint und seine Verschmelzung einer Befruchtung förmlich gleichkommt. V‘ger erweist sich als Pendant zu Spock, da beiden menschliche Gefühle fremd sind, komplexe Emotionen nur analytisch erfassen aber nicht nachempfunden, bzw. erleben können. Ein Aspekt der mit der Figur des Androiden Data in „TNG“ dann intensiv weiterverfolgt werden wird.

    Die finale Konklusion findet ortsgebunden in einem abstrahierten, griechischen Amphitheater statt und bereitet die sprichwörtliche Katharsis vor. Die lichtdurchflutete Anlage weist den Weg zur letzten Konfrontation auf wobei die Auflösung als klassischer Treppenwitz fungiert – der ominöse V‘ger entpuppt sich mit wahren Namen als „Voyager – Reisender“, der als Raumsonde im Laufe mehrerer Jahrhundert durch eine Umfunktionierung so unendliches Wissen angesammelt hat, dass er ein Bewusstsein bekommen hat und seinem Erbauer gegenübertreten möchte - nicht um in sein gesamtes Wissen zu überreichen, sondern um eine Symbiose mit seinem Schöpfer einzugehen um den nächsten Schritt seiner eigenen Evolution einzuleiten, welche mit dem Opfer von Will Decker die bittersüße Romanze von Romeo und Julia im Weltraum zum erfolgreichen Abschluss bringt. Die Entstehung eines neuen Wesens, welches in eine andere Dimension entweicht, liest sich als abschließende Metapher menschlichen Werdegangs, bei welcher der/die Sterbende vor ihren Schöpfer trittund die irdische Hülle verlässt. Die Fragen nach dem Übergang vom diesseits in Jenseits und ob es ein (andersgeartetes) Leben nach dem Tod gibt, schlägt der Film in diesem Moment geschickt auf und lässt das Rätsel sinnvoll bestehen. Die Vereinigung V’gers mit seinem Gott (= Decker) als Enderkenntnis eines wissensreichen Lebens, die als evolutionärer Schritt zwischen Mensch und Maschine in diesem Film gezeigt wird, entsteht durch die physische Selbstaufgabe und das Opfer des Menschen und als möglichen Antwort auf ein Leben nach dem irdischen Tod ohne christliche Deutungswerte. Die virtuelle Ansichtsreise von dieser Welt in die nächste wird schließlich 1983 Regisseur Douglas Trumball dann in „Brainstorm“ angehen, welcher ein weiteres Mal den Zuschauer durch schwindelerregende Flurpassagen zum finalen Auflösungsbild geleiten wird.


    Die Verschmelzung V’ger mit einem Menschen, welches zu einem kosmischen Energiewesen mutiert, erinnert an einen vermutlichen Beginn der Schaffung der Organier aus der TV-Folge „Errand of mercy“ (aka „Kampf um Organia“ 1967), so dass ein Teil der Ideen und Lösungen des Star-Trek-Films schon in der Ursprungsserie Eingang hatten, wobei die TV-Folge „The changeling“ (aka „Ich heiße Nomad“ 1967) in den Analen schon als halbe Blaupause für „Star Trek – The motion picture“ angesehen wird.


    So ist „Star Trek – The motion picture“ sicher kein purer Unterhaltungsfilm, der seine Fans und die Masse auf einfachem Popcorn-Kino-Niveau unterhält, sondern ein ernsterer Beitrag, der mit seinem philosophischen Unterbau einer Nischengruppe zu gefallen weiß und somit ein sehr erwachsener Film innerhalb des Franchises ist.


    Obwohl keine verbrieften Aussagen vorliegen, so hat Regisseur Robert Wise dieses Alterswerk mit 65 Jahren erstellt und die Frage nach dem Sinn des Lebens, der eigenen Sterblichkeit und die Angst vor dem eigenen Ableben sind alles Aspekte, die bei einem Menschen im Herbst des Lebens an Bedeutung gewinnen können und wo sich schon mancher Regisseur schon so seine Gedanken gemacht und seine persönlichen Ansichten in Filme übertragen hat. Letztes bekanntes Beispiel war Ridley Scott mit seiner Verfilmung von „Prometheus“ (2012), der auch weniger mit einem logisch gedachten Konzept zu überzeugen weiß, sondern auch eher ins Metaphysische überleitet und philosophischen Ansatzgedanken nachgeht. So verstarb etwa die erste Ehefrau von Robert Wise im September 1975 an Krebs bevor er Anfang 1977 Millicent Franklin ehelichte. Nach „Star Trek – The motion picture“ sollte es zehn Jahre dauern bevor Wise mit „Rooftops“ seinen letzten Kinofilm drehen sollte. Welches die genauen Gründe für die lange Auszeit waren, sind mir spontan nicht bekannt. Ob Krankheit oder andere persönliche Gründe im Vordergrund standen, bleibt geraten, jedoch gehe ich persönlich davon aus, dass hier ein Regisseur nicht einen Unterhaltungsfilm gemacht hat, sondern ein persönliches Anliegen miteingebracht hat und die Beschäftigung nach Menschlichkeit, Opferbereitschaft und der Übergang in ein höheres Sein hier angeschnittene Themen gewesen sind.



    In diesem Sinne „Alles Gute zum Geburtstag, Mirko“, der Du leider heute nicht mehr unter uns sein kannst.



    ***

  • Schönes Essay, photographer!


    TMP zeigt für mich auch den Konflikt auf, indem sich ambitionierte Blockbuster-Regisseure bzw. Drehbuchautoren befinden. Wise hatte nicht die Freiheiten eines Stanley Kubrick oder Andrei Tarkowski (SOLARIS) - er musste einen Trek-Film machen und den Erwartungen des Mainstream-Publikums genügen. Das gleiche Problem hat Christopher Nolan heutzutage auch, wenn er etwa A TALE OF TWO CITIES oder LETZTES JAHR IM MARIENBAD das Blockbustergewand überstülpt.


    Ich kann mich noch sehr gut an die hämischen Kritiken jener Zeit erinnern, die nur eine langatmige, tricktechnisch aufgeblasene TV-Episode zu erkennen vermochten. Natürlich kann man das so sehen und jeder hat das Recht, den Film langweilig zu finden. Aber die Ambitionen, die hinter dieser Arbeit stehen, sollte man wenigstens honorieren.


    Bei THE FINAL FRONTIER hatte ich ja immer die Vermutung, dass Shatner hier seine eigene Version des Wise-Films verwirklichen wollte - wozu leider Budget und Talent fehlten.


    Schade übrigens, dass die V'ger-Episode in den nachfolgenden Filmen und Serien nicht mehr aufgegriffen wurde. Was für ein Wissen steht der Menschheit jetzt zur Verfügung? Was ist aus dem Decker/Ilia-Hybrid geworden? Was hat es mit dem Maschinen-Planeten auf sich? Vielleicht wissen die ST-Romane-Leser mehr dazu. Gene Roddenberry hat ja V'Ger mal mit den Borg in Verbindung gebracht...

  • Nachdem ich die 11 Kinofilme nochmals ansah, muss ich meine Einzelvillain-Kritik doch nochmal etwas relativieren.
    Besonders Eric Bana habe ich hier unrecht getan und Christopher Plummer war diesesmal genial wie nie.


    Von daher die besten Gegner:


    Allgemein


    1. V`Ger
    2. Walsonde
    3. Borg


    Einzelvillains


    Gold: Khan Noonien Singh ("Die Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird‘? … Es ist sehr kalt im Weltraum.")
    Silber: General Chang ("Ich kann Sie sehen, Kirk!")
    Bronze: Captain Nero ("Aber das war in einem anderen Leben. Ein Leben das ich ihnen nehmen werde, genau wie Ihrem Vater.")



    Aktuelle Rangliste (ohne "Into Darkness")


    01. "The Undiscovered Country"
    02. "The Motion Picture"
    03. "The Voyage Home"
    04. "Star Trek"
    05. "The Wrath of Khan"
    06. "The Search for Spock"
    07. "Generations"
    08. "First Contact"
    09. "Nemesis"
    10. "Insurrection"
    11. "The Final Frontier"


    Besonders "The Search for Spock" und "Generations" haben sich deutlich verbessert, während "First Contact" eher verloren hat und "The Final Frontier" gleich bei der Erstsichtung nicht sonderlich begeistern konnte.

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