http://whatculture.com/film/10…fts-james-bond-movies.php
Der Auswahl in diesem Artikel mag ich nur bedingt zustimmen, trotzdem schneidet er ein interessantes Thema an: Der ständige Sprung zwischen Witz und tödlichem Ernst, der in wohl kaum einer Franchise so präsent ist wie in den Bond-Filmen.
In DN lernen wir schon früh die amüsante Seite Bonds kennen, der ungezwungen im Cary-Grant-Screwball-Stil mit Miss Moneypenny witzelt und später den wehrlosen Dent kaltblütig ermordet. Unvergessen bleibt mir Connerys gelangweilte Reaktion auf den Tod Akis oder Brosnans melodramatische Trauerszene nach dem Abgang von Paris, die er wenige Minuten später mit seiner BMW-Fernsteuerungs-Gaudi komplett konterkariert. Diesem Grundwiderspruch der Serie versucht erst die Craig-Ära mit einer halbwegs plausiblen Charakterisierung des Pappkameraden Bond gerecht zu werden.
Aber nicht nur der Held selber, auch die Inszenierung sorgt in dieser Hinsicht schon mal für Stirnrunzeln - am ehesten wohl bei Zuschauern, die einen Abstand zur Serie haben, während sich unsereins längst an den tonalen Parforce-Ritt gewöhnt hat.
Besonders unglücklich fällt hier die Glen-Ära auf, die nicht ganz zu unrecht öfters in dem Artikel erwähnt wird: Werden wir an Tracys Grab auf einen gedämpften und ernsten Neuanfang eingestimmt, wird kurz darauf Verursacher Blofeld im Jux-Schornstein versenkt... Glens Filme sind eigentlich geradelinige Thriller ohne das Laszive, Sleazige, das vielen Bond-Filmen der 60er und 70er Jahre anhaftet. Und deswegen wirken die meisten seiner Klamauk-Einschübe unpassend kindisch und stören den Erzählfluss anstatt ihn mit jenem Element der Überraschung zu bereichern, mit dem uns etwa Guy Hamilton zum lachen bringt, wenn er einer freundlichen Oma ein Maschinengewehr in die Hand drückt. Da konnte auch der engagierte Dalton nicht immer im besten Licht glänzen.
Trotzdem gehört das Pendeln zwischen Komik und Ernst ganuso zur 007-Grundausstattung wie zum modernen Blockbuster-Kino. Man denke nur an das düstere Finale in RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER - einem Film, der ansonsten nur von grotesken Puppen und knuddeligen Teddy-Bären bevölkert wird.