Tatort-Fans im Bondforum?

  • Also langweilig fand ich den Frankfurter Tatort jetzt nicht. Okay, die Geschichte ist ab der Hälfte des Films schon ziemlich konstruiert und vorhersehbar, dazu überfrachtet mit zu vielen Ideen. Ein bisschen von dem US-Army-Kram hätte man auch streichen können. Aber der Film ist a) durchweg spannend mit kaum Leerlauf und b) sehr gut besetzt gewesen. Ein ordentlicher Tatort mit gutem Komissar, nicht mehr, nicht weniger.


    "Franziska" war hingegen außerordentlich stark. Fesselnd von Anfang bis Ende, das überraschend mutig daherkam. Gut so! Guter Twist, auch wenn der dann doch etwas plötzlich kam. Selbst die mir sonst nicht immer sympathischen Komissare fand ich diesmal super. Weglassen können hätte man hingegen die letzten Szenen im Büro.

  • @ Kevin:
    Cool, dass du zum zweiten Tatort drangeblieben bist, wenn dich der erste nicht überzeugt hat. Vieles hat eine zweite Chance verdient. (Es geht doch um die beiden im Ersten, oder reden wir jetzt aneinander vorbei? ;) )


    Ich hab die beiden gestern zwar nicht gesehen, aber neulich mal den vom Weihnachtsfeiertag in der Mediathek. Und den fand ich doch immerhin ganz unterhaltsam. Obwohl ich die Tschirner noch nie so recht mochte, hat sie mir in dem Weimar-Tatort doch ganz gut gefallen. Das war zweifellos so ihre Art, wie sie ihre Rolle gespielt hat, aber ohne den Holzhammer mit dem sie sonst oft vorgeht. Sie war schon fast angenehm zurückhaltend, für ihre Verhältnisse. Ulmen geht bei mir ja sowieso immer, mit seiner Art.
    Zwar hatte der Tatort auch einige Schwächen, bzw. zumindest mäßige Passagen und Einstellungen die recht bieder und verstaubt gewirkt haben, aber irgendwie dafür auch viele recht gute Dialoge und Szenen. Als kurzweilige Unterhaltung durchaus gut zu ertragen.

  • Habe gestern den Großteil dieses hochgelobten zweiten Tatorts mitbekommen.
    Also mich nervte das Zögern der Polizisten gewaltig.
    Spätestens wo man Schreie der Franziska und des Vergewaltigers hört und die Sturmeinheit draußen vor der Tür steht, angriffsbereit...ich fragte mich: "Worauf warten die nun? Auf den heiligen Geist?"
    So etwas nervt mich und das zieht dann auch den ganzen Film runter. Jeder Vollpfosten weiß, dass drinnen gerade was passiert, also sprenge ich die Tür und mache Tabularasa.
    Nein, typisch deutsche Beamtenkacke. Genau so wirds nicht gemacht.
    Das selbe natürlich zum Schluss, Täter im Visier, aber warten wir doch lieber bis er die Trulla umbringt :bamm:

  • Sie stürmten den Raum sicherlich nicht. Da er sie doch mit der Schlinge sofort töten könnte. Aber zum letzteren gebe ich Dir Recht! Sie haben ihn im Visier und drücken erst ab, wenn es zu spät ist...

  • Ich sach' 'mal so: Krols Charakter war in einem völlig überfrachteten Tatort ein wenig auf verlorenen Posten. Psychopath, Transe, Exfrau, neue Kollegin, Ritualmord, Militär, Altersheim ...


    An Krol gibt es nichts auszusetzen. Das Drumherum war aber ein bißchen to much und dadurch der schlechteste Steier-Fall.



    Im Vorfeld wurde Franziska dermaßen hochgepusht, daß das nur in die Hose gehen konnte. Aus meiner Sicht. Ich fand die Folge langweilig. Es zog sich. Nach einer dreiviertel Stunde schaute ich genervt auf die Uhr, überzeugt davon, daß die schon knappe 90 Minuten laufen müßte.


    Die Zeitlupenszene war handwerklich gut gemacht und sorgte schon für Gänsehaut. Aber den Aufriß, den die vorher um diese Folge gemacht haben, ist ungerechtfertigt. Und die FSK16-Einstufung ... wegen des Brustgrapschers???

  • Zwar jetzt kein Tatort, aber als "Bruder" des Tatort am Sonntagabend in der ARD packe ich den "Polizeiruf 110" einfach mal hier mit rein.


    In Sachen Spannung können sich die Tatorts in letzter Zeit am gestrigen Rostocker Polizeiruf locker eine Scheibe abschneiden.
    Im Gegensatz zu den meisten Tatorten, in denen die Kommissare die durchgeknalltesten Charaktere sind, schien der Komminssar gestern geradezu der Ruhepol in einer verrückten Geschichte sein. Toll gespielt und gefilmt, spannend erzählt.
    Da störte die Vorhersehbarkeit und das etwas zu dick aufgetragene Ende nur am Rande.

  • Ich fand die Leipzig-Tatorte nie so schlecht, wie sie weithin bewertet werden, aber wirklich vermissen werde ich sie auch nicht. Bin gespannt, was der MDR nun auf die Beine stellen wird.

  • Längst überfällig mMn.
    Thomalla ist eher als laufender Botoxmeter durchgegangen, anstatt als Schauspielerin.


    Schade finde ich es eher, dass die Berliner bald aufhören müssen.



    Mir gibt es aber generell zur Zeit zu viele Ermittler-Teams. Da geht leider Quantität vor Qualität.

  • Der Tatort, heut im wdr, der aus dem Jahr 80-90er zu sein scheint. Ist von der Aufmachung ähnlich wie viele andere, aus dem heutigen Jahren. Nur an der Kleidung und den Autos sieht man den wahren Fortschritt der Zeit. :P

  • Mann, mann, mann, war das gestern wieder eine Gurke der Dortmunder Psycho-Fraktion. Ein Kommissar, der in die Psychiatrie gehört, und ein an den Haaren herbeigezogener Fall, in den der Kommissar mit seinem persönlichen Schicksal verwickelt ist. Die Kommissarin 2 wird vom Kommissar 3 geschwängert und will abtreiben. Und die Kommissarin 4 im Bunde ist Kundin eines Callboys, der irgendwie grade auch vor der Vehaftung steht.
    Dieses Team ist zu groß, will zu viel und erreicht zu wenig. Ich will einen guten Fall sehen (wie das geht zeigen z.B. die Berliner) und kein überladenes Psycho-Drama gepaart mit einer humoristischen Action-Tragödie.

  • Was die Nebengeplänkel, Callboy und Schwangerschaft, angeht, so gebe ich dir recht. Das ist zuviel des Guten und lenkt vom eigentlichen Fall ab, und der ist verdammt stark! Fabers Story wird konsequent zu Ende geführt (herbeigezogen fand ich das jetzt nun wirklich nicht), die Handlung und der Bösewicht sind sehr gut. Die schauspielerische Klasse und gute Dialoge tragen ihren Teil dazu bei. Gerade Faber hatte wieder absolut geile Szenen (in der Reinigungsfirma, im Hotel, im Restaurant,...), der Typ ist einfach stark!
    Also, fürs nächste Mal mehr Faber/Bönisch und weniger Nebenkriege, dann wird diese Crew zu stärksten Tatort-Team überhaupt!

  • Sehe ich ähnlich wie bungyfreak007.


    Nach und nach werden die Schnarchnasen-Kommissare einer anderen Generation ersetzt. Auch die irgendwie allzeit beliebten Berliner Kommissare sind so irrsinnig 90iger, daß ich ihnen nicht nachtrauere. Bleibt nur zu hoffen, daß man gerade in Berlin bodenständig bleibt und nicht wieder irgendein Experiment wagt, wie damals, den Tatort verwackelt im Video-Format zu filmen. Kein Comedy-Format, keine Teenie-Clique wie in Erfurt, dann läuft's.


    Ja, Faber/ Hartmann war gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile hat er aber seine Nische gefunden. Die Unberechenbarkeit sticht hervor.


    Allein die Szene im Hotelzimmer gehört meines Erachtens zu einer der besten Tatort-Szenen überhaupt.


    Nächsten Sonntag gibt's dann das Berliner Team mit ihrem letzten Fall, der aber so wohl nicht zu erkennen sein wird, weil Raacke keine große Abschiedsnummer drehen wollte und frühzeitig aus dem Tatort ausstieg.

  • Nach und nach werden die Schnarchnasen-Kommissare einer anderen Generation ersetzt. Auch die irgendwie allzeit beliebten Berliner Kommissare sind so irrsinnig 90iger, daß ich ihnen nicht nachtrauere.


    Ich bin fimtechnisch an sich auch kein Fan der 90er, aber in der heutigen Zeit nervt mich dieses Pseudo-Tiefgründige schon ein wenig. Für mich steht bei einem Tatort ein guter Fall mit einer logischen Handlung im Vordergrund, aber heutzutage scheint ja überall (auch bei Bond) eine Charakterzeichnung wichtiger zu sein. Jeder Charakter muss irgendwelche Probleme und Abgründe haben, um ihn interessant zu machen. Und gerade Faber ist so ein Paradebeispiel. Seine Figur wirkt unheimlich aufgesetzt. So, als wollten die Filmmacher demonstrativ einen kantigen Typen erschaffen, um ihn mit Geheimnisumwitterung interessant zu machen. Nichtsdestotrotz ist Jörg Hartmann ein ausgezeichneter Darsteller. Es ist die Figur, die mir nicht gefällt.
    Aber das ist ja alles Geschmackssache!

  • Aber Charakterzeichnung und Abgründe machen Filme nun mal interessanter als wenn man nur die üblichen Klischees serviert bekommt.
    Diesen Tatort habe ich auch ausnahmsweise mal geschaut, Und die Faber Figur finde ich in ihrer Unberechenbarkeit sehr stark. Und die Handlung war doch logisch und clever aufgebaut. Das Psychoduell zwichen Faber und seinem kalten Gegenüber war durchweg sehr spannend, und auch saustark gespielt von beiden. Zumal ich nie genau wusste ob Faber nicht gleich durchdreht ,er schien öfter ganz, ganz kurz davor zu stehen die Kontrolle zu verlieren.

  • Was haltet Ihr vom gestrigen letzten Tatort der Berliner Kommissare Ritter und Stark?


    Ich fand den Abschluss gelungen. Ein interessanter Fall, bei dem man wirklich nicht gleich gewusst hat, wer der Täter war.
    In der Inszenierung ruhig (also wie von den Berlinern gewohnt), was mir an sich gefällt. Für den letzten des Teams aber schon fast etwas zu behäbig...

  • Nich' jeguckt.


    Und nächsten Sonntag auch nicht, wenn die Quoten-Lesbe wieder ermitteln darf.


    Und so wie es aussschaut, sowie erst wieder am 09.03., wenn Kollege Tschiller Hamburg zerlegt. Bis dahin kommen nur die besagten Schnarchnasen ... :vogel:

  • Mark Waschke sagt mir nüscht. Auch als Schweigers Gegenspieler ist er mir nicht im Gedächtnis geblieben.


    Meret Becker ist zwar eine gute Entscheidung, allerdings ist ihre Besetzung immer eine 50/50 Chance, was dabei herauskommt. Wenn sie bodenständig angelegt spielt: hervorragende Wahl. Wenn sie zum Psycho-Mäuschen mutiert: Katastrophe.


    Lassn' wa' uns übaraschn', wie'd mit'm Berlina Tatort weitajeht.

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