DER FILM: Liebesgrüße aus Moskau

  • Dennoch hat mich das echt nie gestört bei FRWL. Tja - die Geschmäcker sind halt verschieden

    Stören tut mich das bei FRWL auch nicht. Es passt tatsächlich perfekt zum Film, genau wie die Musik auch. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es im Bonduniversum einige Beiträge gibt, die mich audiovisuell deutlich mehr vom Hocker gerissen haben. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau ;-).


    Ein drehbuchtechnisches Meisterstück finde ich auch, dass es nach dem Kampf im engen und dunklen Zugabteil wieder raus geht ins offene Grüne und dann sogar aufs Meer. Überhaupt für mich eines der besten Bondfilm-Finale. Kein langweiliges, sich endlos ziehendes Geballere, kein Massenfight, sondern schlicht ein auf sich allein gestellter, gejagter Bond.

    Das finde ich auch und nicht umsonst hat das FRWL Drehbuch bei mir die Goldmedaille geholt. Dem langgezogenen "Massenfight" wie in TB, YOLT, DAF, TSWLM und MR konnte ich nie viel abgewinnen. In FYEO (den man ja fast als Moores FRWL bezeichnen kann) wurde es wieder besser gelöst.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Quote

    Dem langgezogenen "Massenfight" wie in TB, YOLT, DAF, TSWLM und MR konnte ich nie viel abgewinnen

    Geht mir genauso. Wobei es bei TSWLM und MR zumindest nach dem Massenfight je noch eine abschliessende Szene gibt, wo Bond wieder (ziemlich) auf sich alleine gestellt ist :)

  • Also FRWL ist für mich bunt. Das liegt auch an der tollen Kameraarbeit Ted Moores und Istanbul ist einfach super eingefangen.
    Skyfall wird ja sehr häufig aufgrund Deakins' Kameraarbeit gelobt, aber wenn ich mir da die Tagesszenen, eben auch Istanbul ansehe, sieht die Farbpalette wie ein Einerlei aus. Der Himmel, die Hauttöne, irgendwie kaum Farbunterschiede. Vollkommen überbewertet die Kameraarbeit, lediglich die Nachtszenen (Shanghai & Macau" sehen toll aus (CR, QoS und die Gurke NTTD sehen für mich optisch auch ansprechender aus).
    In FRWL sehe ich Farben, blauer Himmel, grüne Wiesen, Hauttöne etc. Musikalisch ist das natürlich noch ein Frühwerk John Barrys, aber FRWL gehört definitiv zu den Filmen, die ich häufiger schauen kann. Spannender als DN und starke Charaktere, die im Vordergrund stehen.

  • Verglichen mit anderen Bondfilmen, und auch anderen Filmen aus der Zeit, finde ich FRWL auch weniger farbenfroh. Verglichen mit den Mendes-Filmen aber auch wieder wesentlich natürlicher und abwechslungsreicher. Ich vermisse eh oft die Zeit, als man einfach noch versuchte, 35-mm Zelluloid gut zu belichten, und nicht an tausend Farbreglern rumgespielt hat. Die beiden Mendes-Filme sind da für mich leider auch Negativbeispiele, sowohl was übertriebenes Colourgrading betrifft als auch digitale Rumfuscherei.

  • Also FRWL ist für mich bunt.

    Als bunt oder farbenfroh/farbgewaltig würde ich eher die Moore-Bonds bezeichnen (vielleicht mit Ausnahme von AVTAK). Besonders LALD sticht hier heraus. Ich krame da mal eine alte Bewertung von cyrus_poonawalla hervor:


    "Live And Let Die" ist ein durchweg heiterer Film, lockerer, deutlich humorvoller als es die Bond-Filme mit Sean Connery jemals waren, wirkliche Unterhaltung für die ganze Familie. Action, Spaß - nahezu jede Szene endet mit einem absurden Knalleffekt - , dazu die grellen Farben, die dem Begriff "Technicolor" endlich entsprechen.


    Also wenn FRWL für dich schon bunt ist, was ist dann LALD? ;)

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Für mich tatsächlich der einzige Bondfilm mit keinem einzigen Fremdschäm- bzw. Augenverdrehmoment. Hier stimmt von Anfang bis Ende einfach alles! Das kann ich nicht einmal von meinem Lieblingsfilm TSWLM behaupten: vor allem die alberne Szene mit dem senkrechten Sturz des Verfolgerautos in das Häuschen auf Korsika, das der Beißer ein paar Augenblicke später etwas angestaubt verlässt, zerstört für mich kurz die Illusion eines ansonsten ernst zu nehmenden Films.


    Doch zurück zu FRWL: welche der beiden jungen Frauen im Zigeunerlager hat Bond eigentlich für den Sohn des Chefs ausgewählt? Irgendwie wirken ja beide bei der Verabschiedung recht glücklich. Oder hat er da noch keine Entscheidung gefällt?

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Nachdem sie Bond kennen lernten, wollten sie eh' keinen Anderen mehr ;)


    Quote

    vor allem die alberne Szene mit dem senkrechten Sturz des Verfolgerautos in das Häuschen auf Korsika, das der Beißer ein paar Augenblicke später etwas angestaubt verlässt, zerstört für mich kurz die Illusion eines ansonsten ernst zu nehmenden Films.

    Sardinien, nicht Korsika :schlau: . Und TSWLM hat für mich eh' zu viele Momente, um wirklich ernst genommen zu werden. Das tut dem Spass aber keinerlei Abbruch. Und gerade die von Dir beschriebene Szene ist und bleibt für mich ein Highlight des Films, das ich keinesfalls missen möchte :thumbup:

  • Ich liebe einfach alles an diesem Film 😍😍😍 - beginnend bei den ersten Noten des Titelsongs bis zur Schlussszene mit Tanya (einem meiner Lieblingsbondgirls).


    Flemings Romanvorlage enthält noch die ein oder andere Überraschung - und - aktueller Bezug - zählte zu den TOP 10 Lieblingsbüchern von JFK.


    Nachdem sie Bond kennen lernten, wollten sie eh' keinen Anderen mehr ;)

    So hab ich das in der Szene auch immer gesehen - nobody does it better 😂

  • Ich liebe einfach alles an diesem Film 😍😍😍 - beginnend bei den ersten Noten des Titelsongs bis zur Schlussszene mit Tanya (einem meiner Lieblingsbondgirls).

    Da gehe ich mit Dir einig. Vor allem auch eine immense Steigerung gegenüber dem (durchaus bereits "soliden") Vorgänger. Diverse Standardelemente wurden auch erst mit FRWL eingeführt (PTS, Q, ein "richtiger" Bond-Score mit gesungenem Titel etc.). Bis heute für mich einer der besten Bond-Filme ever :)

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