Mr. White (Jesper Christensen)

  • Bin auch optimistisch das SPECTRE Skyfall noch toppen kann :thumbup:


    Was den Punkt anbelangt, fällt mir eine positive Spekulation nicht schwer. Meine Top 5 (LTK, TLD, OHMSS, FYEO, QOS) bleibt vermutlich unangegriffen, aber allen bisherigen Verkündungen zufolge rechne ich mit einem bemerkenswerten Top-Ten-Kandidaten. 8)

  • Und noch was: Was in den 1970ern passend und locker-flockig wirkte (auch aus heutiger Sicht noch), wirkt in der Version 201* halt oft nur noch unpassend und gezwungen. Weil diese Sachen damals neu und unverbraucht und nicht nur "retro" waren.


    Man muss auch bedenken, dass viele Dinge, die uns heute als "retro" und "traditionell" erscheinen, es auch nicht immer waren. Als Roger Moore die Rolle übernahm, hat man Bond auch ziemlich umgekrempelt, viele Standards der Connery-Filme ("Shaken, not stirred", 007-Theme) weitgehend ignoriert und sogar Q gleich im Erstling aussetzen lassen (Skandal!). Man sollte daher auch nicht immer so tun, als habe die Craig-Ära den Begriff "Innovation" innerhalb der Bond-Reihe für sich alleine gepachtet. Insofern war die Serie immer beweglich. Erst mit der Brosnan-Ära begann man manche Elemente geradezu sklavisch zu konservieren, was sehr schnell nur noch gewollt und rückwärtsgewandt wirkte, aber irgendwie auch der Situation der Serie in den Neunzigern geschuldet war. "Tomorrow Never Dies" und "Die Another Day" kann man sogar gänzlich als mehr oder minder gescheiterte Versuche werten, in Struktur und Stil die großen Moore-Bonds "The Spy Who Loved Me" und "Moonraker" zu imitieren.


    Wie gesagt, Q, Moneypenny, und ein männlicher M gehören für mich nicht zum alten Plunder. Teils plumpe Moore-One-Liner aber schon (ist vielleicht auch ein Problem der Synchronisation). Schon Brosnan sah bei solchen Sachen nicht immer sehr souverän aus und zu Craig passt diese Art von Humor - meiner Meinung nach - überhaupt nicht. Es ist auf jeden Fall nicht seine Stärke. Da war er mit dem sehr trockenen Humor von "Casino Royale" und "Quantum Of Solace" doch deutlich besser dran. Von daher hoffe ich, dass man zumindest diese pseudolustige Richtung in "Spectre" nicht fortsetzt. Schon bei "Skyfall" hat bei mir bei dem Satz "Der hat bestimmt keine Fahrkarte." der halbe Saal eher hämisch gekichert. Ein Mann neben mir meinte etwa "Wat hamwa jelacht." Ich denke schon, dass man auch Craig als Bond mal mehr Glamour und Leichtigkeit gönnen sollte, aber dann doch bitte nicht auf so plumpe Art und Weise. Bei "Skyfall" wirkten die betont lustigen Momente in der ansonsten völlig bierernsten Handlung häufig auch deplatziert. Zum Beispiel als Bond gleich nach Sévérines Ermordung einen blöden Spruch raushaut oder auch in der Pretitle, wenn Bond in einem Satz von dem sterbenden Ronson redet und dann direkt als nächstes "Egal, wer braucht den schon." (bezogen auf den von Eve abgefahrenen Seitenspiegel) sagt. Da war der Kinosaal bei meinen "Skyfall"-Sichtungen auch regelmäßig irritiert. Das sind so kleine Timing- und Stimmungspatzer, die zeigen, wie unsicher man sich offenbar dabei war, Craig bei diesem Film stets lässige und obercoole Moore-Sprüche in den Mund zu legen. Daran sollte man für den nächsten Film auf jeden Fall arbeiten.


    Was nun die eigentliche Frage angeht, so muss ich sagen, dass ich in Bezug auf Blofeld/SPECTRE wohl etwas zu bissig kommentiert habe. Es war gar nicht meine Absicht Mendes und den Autoren hier vorneweg Ideenarmut oder eine Flucht ins Gestrige zu unterstellen, auch wenn es im gegenwärtigen Recycling-Wahn der Filmindustrie auch keine Ausnahme bildet. Auch Abrams´ kontroverse und rückwärtgewandte "Star Trek"-Beiträge habe ich als Franchise-Beispiele ja schon genannt. Trotz allem können sie mit Blofeld und Co. natürlich auch etwas ganz Frisches anstellen. Dann muss man aber auch ordentlich und gut im Detail arbeiten und den Schurken nicht nur irgendwann "Übrigens, ich bin Ernst Stavro Blofeld." sagen lassen. Falls wir Blofeld im Film überhaupt zu sehen kriegen. So ganz glaube ich nämlich noch nicht daran. Ich sag`s euch, Waltz ist eine falsche Fährte und in Wahrheit die Nummer Zwo. :P

  • Meines Erachtens kommt den Craig-Filmen (aber besonders auch SF!) das Verdienst zu, uns Bonds Persönlichkeit zu zeigen. Die hat mich immer schon interessiert. Man musste in den früheren Filmen als Zuschauer allerdings schon genau suchen und eine Menge selbst dazu beitragen um Bond besser kennenzulernen. Nun ist es sicher auch so, dass in früheren Jahrzehnten das Innenleben eines Mannes generell nicht so nach aussen gekehrt wurde: Das wäre geradezu als "exhibitionistisch" verstanden worden.
    Ergänzend zu den im obigen Zitat aufgezählten Attributen aus Bonds Dasein kommen nun also auch Zutaten wie Einsamkeit, Suche nach Lebenssinn und Sehnsucht hinzu - aber auch Vaterlandsliebe und personelle Treue. Die Figur James Bond wurde dreidimensional!


    Vielleicht ist es dilettantisch von mir, aber mich interessieren Bonds Privatleben, seine Psyche, sein Werdegang und seine Vergangenheit null die Bohne.
    Ich hab mir früher auch nie Gedanken darüber gemacht, was Bond privat so macht und welche Hobbies er hat.
    Bond war und ist für mich immer eine moderne Märchengestalt gewesen, die in einer klassischen Gut-Böse-Fabelwelt lebt, welche wiederum in unsere reale Welt transferiert wurde, und hier Abenteuer am Limit des Möglichen erlebt - sei es auch noch so unwahrscheinlich.
    Ich mag Skyfall, aber für mich ist das die äußerste Grenze dessen, was ich von Bonds Privatsphäre ertragen kann wissen will. Mir hat es schon gereicht zu erfahren, dass Bond sich als Kind im Priesterloch versteckt hat. Will ich das wirklich wissen von meiner geliebten Märchenfigur?
    Ich würde mir einfach mal wieder wünschen, dass Bond - wie letztmals in TLD (den missglückten DAD mal vernachlässigend) - eine "normale" Mission bekommt, bei der er niemandem aus seiner oder aus Ms Vergangenheit begegnet und auch keinen persönlichen Bezug dazu hat. Ich denke aber, dass der Zeitgeist dies im Moment nicht zulässt. Das Kinopublikum scheint z.Zt. einfach diesen vermeintlichen Tiefgang zu brauchen.


    Und was soll bei einer Charakterstudie über einen skrupellosen Mörder wie Bond anderes rauskommen als dass er eine arme, einsame Seele ist. Und das will ich nicht sehen.

  • (...) mich interessiert Bonds Privatleben, seine Psyche, sein Werdegang und seine Vergangenheit null die Bohne. (...)

    Ich kann mich nicht erinnern, dass mir bei der Lektüre der vielleicht 1000 Bücher oder entsprechend vieler Filme und/ oder Theaterstücke in meinem Leben jemals eine Hauptfigur begegnet wäre, bei der mich diese Dinge nicht interessiert hätten. Es wird ja glücklicherweise auch fast nie völlig offen gelassen - ausser vielleicht bei der Titelfigur der "Sendung mit der Maus".

  • Ich kann mich nicht erinnern, dass mir bei der Lektüre der vielleicht 1000 Bücher oder entsprechend vieler Filme und/ oder Theaterstücke in meinem Leben jemals eine Hauptfigur begegnet wäre, bei der mich diese Dinge nicht interessiert hätten. Es wird ja glücklicherweise auch fast nie völlig offen gelassen - ausser vielleicht bei der Titelfigur der "Sendung mit der Maus".


    Und Phileas spricht mir aus der Seele. Man möchte doch zumindest in begrenztem Maße darüber informiert sein, welcher Art von Person man volle zwei Stunden zusieht. Was Kronsteens Wunsch nach "normalen" Missionen Bonds anbelangt, so gibt es von dieser nicht aus der Reihe tanzenden Sorte der Bondfilme immer noch mehr als von den Ausreißern, das Verhältnis richtet sich also durchaus nach den Menschen, die in eine Fantasiewelt eintauchen möchten. Auch würde ich nicht sagen, dass die letzte quasi gewöhnliche Aufgabe 1987 zu verfolgen war, sondern (mal von der persönlichen Bindung zu Miss Carver abgesehen) auch in TND, in gewisser Weise doch auch in DAD, auch wenn sich Bond gezwungenermaßen emotional in die gesamte Geschichte reinsteigert.
    Bei TWINE bin ich auch der Ansicht, dass es sich um einen psychologischen Bond handelt, doch dort funktionierte das meiner Meinung nach besser als in Skyfall (trotz Brosnan, womöglich liegt es an den anderen Darstellern, allen voran Sophie Marceau). Bei CR und QOS herrscht ein ernster, tiefen Empfindungen entsprechender Grundton, doch Action-Fans werden gleichermaßen hervorragend bedient, fantasievolle Sequenzen waren diesen Filmen zumindest nicht zu 100 Prozent abhanden gekommen. Außerdem gilt Bond in Popkulturkreisen stets als eine Art Held, wenn auch ein bedauernswerter. Und wenn man einen Helden herbeiführt, damit dieser die Leinwand ausfüllt, so interessiert es mich als Zuschauer dann doch wer er ist, woraus seine Stärken und Schwächen resultieren.

  • Es gibt ja noch den einen Bond(-Charakter). Der wechselt ständig, teilweise von Film zu Film (oder kann sich jamnd den Roger Moore-Bond etwa aus MR in SF als versifften Alki vorstellen? Eben...). Von daher ist es doch irgendwie unsinnig, seine Persönlichkeit und Vergangenheit "aufbauen" zu wollen, da diese ja praktisch mit jedem neuen Bond-Film "reseted" wird (der Fall wäre freilich anders, wenn die Bond-Filme eine "richtige" Serie wären, bei der jeder Film auf allen vorangehenden aufbaut und bei der die Kontinuität jederzeit gewährleistet ist). Und die Spielzeit eines Films ist zudem einfach zu kurz, um da allzuviel Zeit für eine Persönlichkeitsstudie zu "verschweden". Was ich über Bond in einem Film wissen muss, das weiss ich. Nehmen wir als Beispiel den TLD-Bond: Welche nicht im Film dargestellten Persönlichkeitsmerkmale möchte ich kennen? Nichts (damit rede ich natürlich nur für mich). Und gewisse Dinge - etwa, dass Bond einen Dachschaden hat, seit seine Eltern draufgegangen sind und dass M sein Mami-Ersatz war - möchte ich eigentlich auch gar nicht wissen :stop: .

  • @ Django
    sehe ich genauso! Es ist ja okay, wenn man beim "Neustart" QR ein wenig die Hinetrgründe beleuchtet, auch habe ich nix gegen mehr Dreidimensionalität, aber das aus dem Helden meiner Jugend nun permanent
    ein verkorkster Problemfall gemacht wird um den ganzen angeblich mehr Tiefe zu verleihen, nervt mich inzwischsen nur noch. Ich möchte, nennt mich oberflächlig und wenig tiefgründig, daß Bond wieder das beste Pferd im Stall ist,
    souverän ( aber nicht gezwungen ( onliner ), und sich wieder mehr den schönen Dingen des Lebens zuwendet, gerne auch modern interpretiert.

  • (...) Ich möchte, nennt mich oberflächlig und wenig tiefgründig, daß Bond wieder das beste Pferd im Stall ist, (...)

    Also, DAS sagt M (Judi Dench) in einem der Craig-Filme ja nun fast wörtlich ("..., auch wenn ich ihm das nie sagen würde.") Das eine schließt das andere nicht aus!
    Wenn also jemand ein inhaltsloses, MTV-VIVA-RAP-VIDEO-Abziehbild sehen möchte sollte er/ sie sich in Zukunft vielleicht lieber mit den Computer-Spielen auf Bond-Basis "berieseln" lassen, denn die Filme werden in das ganz flache Fahrwasser wohl für eine Weile erst einmal nicht zurückrudern.



    Nachtrag:
    Jetzt habe ich etwas über die Stränge geschlagen! Die Bond-Filme waren natürlich nie im ganz flachen Fahrwasser, bitte, das nicht misszuverstehen.
    Um es zu verdeutlichen: Die Aspekte, die aus Gründen des Zeitkolorit zwangsläufig unbeleuchtet bleiben mussten, wurden in den letzten Jahren stärker erhellt. Das ist gut gelungen. Der Bond-Figur, die in den Fleming-Romanen geschaffen wurde, wurde in den letzten drei Filmen eine weitere Dimension hinzugefügt, die vorher nur ansatzweise erahnt werden konnte. Sie war da, nur eben nicht so detailfreudig und liebevoll ausgemalt.


  • Wenn also jemand ein inhaltsloses, MTV-VIVA-RAP-VIDEO-Abziehbild sehen möchte sollte er/ sie sich in Zukunft vielleicht lieber mit den Computer-Spielen auf Bond-Basis "berieseln" lassen

    Was diesen Punkt anbelangt, so wäre ich mit Klischees der "Spiele-sind-doch-nur-was-für-verspielte-Kinder"-Zeit des 20. Jahrhunderts vorsichtig. Durch die technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit, durch filmreifes Voice-acting, durch die Tatsache dass Videospiele seit 2007 international als "Kunst" anerkannt sind, zeitweise gar mehr Geld einspielen als Blockbuster und auch aufgrund der teils anspruchsvollen Tiefe so manchen Titels, ist dieses Argument -tut mir leid das so zu sagen- typisch für all jene, die die extreme Entwicklung dieser "Kultur" nicht verfolgt haben ;)


    Nightfire, EON und Bloodstone haben beispielsweise absolut eigene Storylines und interessante Fahrmissionen.


    Egal..., das ginge jetzt in eine ganz andere Richtung darüber zu diskutieren, entschuldigt mein Abschweifen in eine andere Grundthematik.

  • @Mr Fogg,
    was hat uns denn alle zu Bond Fans gemacht? Waren es die Fleming Romane oder die Filme? War es die Coolnes von Sean, der Sarkasmus von Moore, das Flair oder die Bücher? Bei mir waren es eindeutig die Filme und deren Spirit! Für meinen Geschmack ist die Psychoanalyse nur aufgesetzt um hier vordergründig mehr Tiefgang zu ilusionieren, letztlich aber m.E. zu gewollt und in dieser Dimension unnötig. Aber vielleicht bin ich auch nur ein Relikt aus einer vergangenen Zeit.....


  • @Mr Fogg,
    was hat uns denn alle zu Bond Fans gemacht? Waren es die Fleming Romane oder die Filme? War es die Coolnes von Sean, der Sarkasmus von Moore, das Flair oder die Bücher? Bei mir waren es eindeutig die Filme und deren Spirit! Für meinen Geschmack ist die Psychoanalyse nur aufgesetzt um hier vordergründig mehr Tiefgang zu ilusionieren, letztlich aber m.E. zu gewollt und in dieser Dimension unnötig. Aber vielleicht bin ich auch nur ein Relikt aus einer vergangenen Zeit.....

    Martin Aston:
    Natürlich entscheidet der erste Eindruck darüber, ob ich einen realen oder fiktiven Menschen näher kennen lernen will. Manchmal ist es ja nur ein gemeinsames Interesse, ein Hobby oder nur eine Ähnlichkeit in Verhalten, Aussehen oder ein vergleichbares Problem. Und oft sind es eben solche "Köder", die uns dann erst einmal zu Fans machen - besonders dann, wenn eine solche Affinität in sehr jungen Jahren entsteht: Bei mir erwachte der 007-Enthusiasmus im Alter von 12 Jahren, als ich MR im Kino sah. Alles, was Du aufgezählt hast, zündete bei mir. Eine Initial-Zündung. Wie viele andere "Figuren" auch, nutzte ich Bond immer mal wieder als Ideen-Lieferant, die eigene Persönlichkeit zu formen, Kleidung, Auftreten, auch flirten ... Ich gestehe, dass ich in all den Jahren viel von dieser literarischen und filmischen Schöpfung gelernt habe. Dann kommt man in die Jahre und stellt fest: Manches, was bei Bond so simpel und einfach geht, klappt im realen Leben irgendwie nicht so. Aber warum?
    Meine Antwort: Weil bis hierhin aus dem Blick geraten war, dass Bücher und Filme in erster Linie nur Ausschnitte aus dem Leben (bei Bond besonders: dem Berufs-Leben) der Figur zeigen. Die Erlebnisse und Prägungen, die sich zwischen den Abenteuern ereignen, lassen sich meist nur erahnen. Aber Rückschlüsse sind möglich. Ich halte es für interessant (bei realen Menschen auch für wichtig), nach Gründen zu suchen, die einen Menschen werden liessen, wie er ist. Nur so lässt er sich verstehen! Und auch bei Bond gibt es im Leben ein paar Achilles-Versen. Ich hielt es für befreiend, dass meine "Idole" bei näherer Betrachtung eben auch nicht so schwerelos durch ein "Traumleben" gleiten. Diese Erkenntnis brachte sie mir näher. Die Widrigkeiten des Lebens fanden/ finden auch bei ihnen statt - das Gefälle schwindet, vielleicht entstehen Schicksalsgemeinschaften . Ergebnis: Die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet und aus dem einst sehnsüchtigen "Hungern" nach jener Glitzerwelt des Anderen ist eine Art Schulterschluss geworden, der es erlaubt, nicht nur zu betrachten sondern zu empfinden. Es gibt einige Spielfilme, die diese Sichtweise thematisieren: Mord und Margaritas (Pierce Brosnan), Up in the Air (George Clooney), Der Schneider von Panama (Brosnan) und in den letzten Jahren eben auch die Bond-Filme.
    Bei einem Thema wie James Bond ist es nur eine Trockenübung - aber übertragen auf das Leben ermöglicht diese "Schule" das Entstehen der Erkenntnis, dass die Ähnlichkeiten zwischen uns Menschen größer sind als unsere Verschiedenheit. So vergrößert sich auch die Bereitschaft, Fehler zu vergeben.


    Deine Zauber binden wieder,
    was die Mode streng geteilt.
    Alle Menschen werden Brüder,
    wo dein sanfter Flügel weilt.

  • Ich kann mich nicht erinnern, dass mir bei der Lektüre der vielleicht 1000 Bücher oder entsprechend vieler Filme und/ oder Theaterstücke in meinem Leben jemals eine Hauptfigur begegnet wäre, bei der mich diese Dinge nicht interessiert hätten. Es wird ja glücklicherweise auch fast nie völlig offen gelassen - ausser vielleicht bei der Titelfigur der "Sendung mit der Maus".


    Mir geht das oft so.
    Für mich steht eigentlich immer die Geschichte im Vordergrund und nicht die Hintergründe der handelnden Personen.
    Die Handlung sollte für mich schlüssig sein (was sie ja grade bei Bond oft auch nicht ist) und die Motive der einzelnen Personen nachvollziehbar. Was aber nichts mit der Erzählhandlung zu tun hat, ist mir wirklich auch wurscht. Ich halte es da mit Alfred Hitchcock als mit Elliott Carver: Das "Wie" ist entscheidender als das "Wieso".
    Und ob ich nun James Bond, Indiana Jones, John McClane, Frodo Beutlin, Michael Myers, Harry Haller oder Dagobert Duck nehme - es verhält sich überall recht ähnlich.


    Mir nimmt es sogar eine gewisse Freude, wenn meine Helden zu normalen Menschen degradiert werden. Und gerade diese Helden dürften einer wirklich kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Psyche kaum standhalten können.


    Django
    Toller Beitrag. Den kann ich 1 zu 1 unterschreiben.

  • Ich bin ein großer Fan des Realismus, des tiefgründigen und psychologischen. Trotz allem wäre mir ein moderner TLD sehr lieb, einfach um nicht 4 Filme lang das Gleiche zu machen. Den auch Daltons Bond war nicht nur in LTK weniger Märchenfigur, als moderner Held mit psychologischen Abgründen. Das halte ich immer für sinnvoll und finde auch nicht, dass Bond dadurch entzaubert wird. Die Charakterschau darf gerne weiter stattfinden, nur muss der extreme persönliche Bezug weg. In dieser Hinsicht war SF doch auch irgendwie banal, oder?
    In der jetzigen Ankündigung steht klar, dass es sich um eine Nachricht aus Bonds Vergangenheit handelt. Ich hoffe, dass sich das auf Quantum/ Mr.White bezieht und mehr nicht. Das hat bei Connery und SPECTRE/ Blofeld auch gut funktioniert.

  • Ich bin ein großer Fan des Realismus, des tiefgründigen und psychologischen. Trotz allem wäre mir ein moderner TLD sehr lieb, einfach um nicht 4 Filme lang das Gleiche zu machen.


    SF hältst Du in dem Fall echt für "realsitisch" ?( !? CR und QoS waren dies - zumindest für Bond-Verhältnisse. Aber sicher nicht SF...

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