DER FILM: Keine Zeit zu sterben

  • Im Netz wurde die Treppenhaus-Szene auch schon mit der 10-minütigen One-take-Treppenhausszene aus "Atomic Blonde" verglichen - kennt die jemand?


    Klick!


    Ob nun wirklich ungeschnitten oder mit einigen versteckten Schnitten, egal, die Szene ist natürlich der Hammer. Sowas würde ich mir auch mal wieder für einen Bond wünschen. Geht ein wenig Richtung CR und QOS, schnell, dreckig, brutal, und man muss nicht einmal viel Geld in die Hand nehmen, um die schönsten, größten und lautesten Explosionen der Filmgeschichte zu drehen. Diese Maßstäbe setzende Action fehlte mir in der Tat zuletzt auch.

  • Yo, habe "Atomic Blonde" auch einmal gesehen. Die Treppenhaus Szene war für mich, neben der Lesbenszene :D , das Highlight.


    Im nachhinein muss ich MTTD leider attestieren, dass da doch etwas zu viel geballert wird. Vielleicht nervt Mr. Fogg auch das. Wir haben ja auch die Treppensequenz in NTTD, bloß in Ego-Shooter Manier.

  • Die Szene aus Atomic Blonde ist klasse, generell ein Film der Bondliebhaber gefallen wird. Eine Fortsetzung ist auch schon bestätigt.
    Die stärkste Actionszenen aus NTTD sind für mich in der PTS, das war schon großartig, die Verfolgungsjagd hätte ruhig auch noch 1-2 Minuten länger gehen können.


    Die Actionszene im Treppenhaus war mir persönlich auch zu "John Wick" lastig, das hatte mehr von einem Videospiel. Ich bin generell auch kein Freund davon wenn Bond
    zu viel mit einem MG rumballert (hat mir auch schon in TND das Ende ein wenig ruiniert)

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Das Problem bei den allermeisten Actionszenen der Craig-Bonds ist halt leider, dass sie zwar aufwändig und gut gemacht, aber völlig Spass- und ironiefrei sind. In früheren Bond-Filmen machten Actionszenen - vor allem Verfolgungsjagden - richtig Spass. Man denke nur an die DB5-Szenen bei Goldfingers Fabrik, die Bootsjagd in LALD, die Cortina-Szenen in FYEO, die Flucht aus Bratislava in TLD oder die "Bootsfahrt" in der Pre-Title von TWINE (die Liste liesse sich schier endlos weiterführen). Seit CR sieht man aber in den meisten Actionszenen nur noch einen gehetzten, verletzten Bond in grösster Lebensgefahr. Kein Spass, kein Augenzwinkern...

  • Zitat

    Keine Zeit zu sterben hat geschafft, was keiner der 25 Kinofilme davor geschafft hat: Eine seit mehr als dreißig Jahren anhaltende Faszination in Gleichgültigkeit zu verwandeln.


    Und wie gesagt, bei mir verhält es sich genau umgekehrt, @ Martin, zum ersten Mal ist mir Bond nicht egal, empfinde ich tatsächlich mit ihm, während mich bisher der Mensch James Bond eher kalt gelassen hat. Hier hat er erstmals mein Mitgefühl, das komplette Gegenteil von Gleichgültigkeit.

  • ollistone: Eine bewusst etwas provokative Frage ;) , Wenn dir Bond zum ersten mal nicht egal ist, wie haben dann die ersten 24 Filme für dich funktioniert?


    Martin: Hervorragend geschrieben, unterschreibe ich nahezu alles 1:1! :thumbup:


    Ich wundere mich sowieso - und das gilt für viele neue Verfilmungen - warum man glaubt das Emotionen nur noch mit extremen Ereignissen und Darstellungen (Tod, Kind wird bedroht usw..) hervorrufen könnte?


    Ist in Augen der Filmemacher der Zuschauer schon so emotional "verkrüppelt" das dies nur noch mit der Holzhammermethode funktioniert? Nach meinem Empfinden ging sowas früher viel subtiler.
    Bei NTTD war das wie das Abarbeiten einer Checkliste, Leiter Tod, Blofeld Tod , ach Bond dann auch noch. Aber dann das "James Bond will return" nicht vergessen. Sehr mutig :D
    Das Craig das durchsetzen konnte, hat schon ein "Geschmäckle" , aber das werfe ich eher den Broccolis vor. Sie müssen sich überlegen, wie das mit der Franchise weitergeht?.
    Und wie man schon in der Craig Ära gemerkt hat, einen wirklichen Plan haben sie dabei immer seltener. Inzwischen bin ich auch soweit, wo ich sagen muss, wenn sie es weitermachen okay,
    wenn sie es verkaufen auch gut.



    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • ollistone: Eine bewusst etwas provokative Frage ;) , Wenn dir Bond zum ersten mal nicht egal ist, wie haben dann die ersten 24 Filme für dich funktioniert?


    Gegenfrage: Wann hast du dich denn mit Bond jemals emotional verbunden gefühlt? Dass du ihm auf die Schulter klopfen willst: "Mensch, James, du hast es aber auch wirklich nicht leicht." Das haben bei mir nur die Craig-Filme ausgelöst, SP weniger, NTTD dafür um so mehr.


    Selbst wenn Bond seine frisch Angetraute verliert (OHMSS) oder fast seinen besten Freund (LTK) oder er sein Seelenleben in Wodka ertränkt (TND), hat mich das nie wirklich berührt. Bond-Filme waren bisher alles, aber nicht ernsthaft tragisch.

  • Empfindet man nur "emotionale Verbundenheit" wenn es dem Charakter nicht gutgeht? Unabhängig davon ob "emotionale Verbundenheit" die passende Formulierung ist,
    habe ich allen Bonddarstellern gerne in ihrem Handeln zugeschaut, egal ob Actionmomente, ruhige Passagen, das Interagieren mit den Verbündeten oder Gegnern.
    Wie verhält sich Bond in diesen Situationen und ich finde da gibt es viele großartige Momente wo ich "Spaß habe" (im Sinne von meinem eigenen Unterhaltungswert).
    Und um das zu empfinden, muss ich ihn nicht nonstop leiden lassen, im Gegenteil wenn immer alles gegen einen Charakter läuft ist genauso langweilig wie wenn alles
    perfekt funktioniert.


    Außerdem kann ich in NTTD Bonds Verhalten schon in der PTS nicht nachvollziehen und dann seine Wandlung das er in Norwegen auf einmal eine
    Erleuchtung hat was seine Gefühle gegenüber Madleine betrifft. Das hat für mich nicht wirklich funktioniert und somit lässt mich das auch kalt. Ein positives Gegenbeispiel in
    der Craig Ära ist der Tod von Vesper, da fand ich sein Verhalten und seine Reaktion darauf sehr glaubwürdig.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Um mal Barbara Broccoli zu Wort kommen zu lassen (aus "Making of NTTD"):


    "Bond war schon immer jemand, der von einem Tag auf den anderen nicht wusste, ob er sterben würde, also war er sehr hedonistisch und versuchte, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Ich glaube, er hat im Laufe dieser (Daniel Craig-)Filme erkannt, dass das Leben kostbar ist und dass das Leben anderer kostbar ist, und zwar nicht nur im großen Maßstab, wenn es darum geht, den Planeten und die Menschen darauf zu retten, sondern auch dadurch, dass er es zulässt, sich an Personen zu binden. Davor hatte er schon immer Angst, denn er möchte nie in eine Situation geraten, in der seine Existenz seine Lieben in Gefahr bringen könnte oder er sich für die Menschen, die er liebt, kompromittieren müsste. Ich hatte das Gefühl, dass dies ein passender Abschluss für den Daniel-Craig-Film war, dass wir ihn in die schlimmste, undenkbarste Situation bringen mussten, in die er jemals kommen könnte, nämlich in eine Bedrohung für die Menschen, die er liebt, und dass er sich entscheiden muss, ob er die Welt oder die Menschen rettet. Ich denke, das ist ein passender Abschluss für seine außergewöhnliche Laufbahn als diese Figur."

  • Und wie gesagt, bei mir verhält es sich genau umgekehrt, @ Martin, zum ersten Mal ist mir Bond nicht egal, empfinde ich tatsächlich mit ihm, während mich bisher der Mensch James Bond eher kalt gelassen hat. Hier hat er erstmals mein Mitgefühl, das komplette Gegenteil von Gleichgültigkeit.


    ollistone: Jedem, der vorschlägt, Bond auch mal schwarz, schwul, weiblich, etc. sein zu lassen, schlage ich vor, seiner/ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und mal ein eigenes Buch mit einem eigenen Helden zu schreiben!
    In Deinem Fall frage ich mich auch, hast Du bisher nicht evtl. in den "falschen Gewässern gefischt"?
    Wenn ich einen Süßwasserfisch will, angle ich nicht im Pazifik!


    Auf die Sache hier bezogen: Tragödien kann man in der Literatur seit der griechischen Antike finden ... wer sucht danach denn bei Ian Fleming???
    Und umgekehrt: Ich entscheide mich für James Bond doch gerade, WEIL mir nicht der Sinn nach Weltschmerz und Lebens-Dramen steht!


    Es ist doch nicht so, dass man auf verlorenem Posten steht, wenn Bond diese Dinge nicht liefert!


    Tatsächlich melden sich aber seit einiger Zeit immer wieder Stimmen zu Wort, die jetzt "das ganz andere" wollen ... bei James Bond! Warum? Weil Bond seit vielen Jahrzehnten erfolgreich ist!
    Und wenn ich eine Buch- oder Filmreihe schaffe über Karl-Ernst Hinterfeld, der traurig ist und sich ein ganz anderes Leben wünscht, ... tja, dann bleibt vielleicht der Erfolg aus ...
    Deshalb: klinke ich mich doch ein, wo es vielversprechend ist und mache den "Trittbrettfahrer"!


    So geschehen in NTTD und Spectre!
    Für die, die Bond wollen, der falsche Weg;
    und für die, die ernsthafte Tragödien suchen, wird Bond auch mit diesen Attributen nicht gerade erste Wahl sein, oder?!


    Dass ich mich psychologischer Auslotung des Charakters nicht verschliesse, konnte man in den Debatten zu Skyfall sehen.
    Aber in den beiden folgenden Filmen wurde das zur Überdosis ... mit tödlichem Ausgang!

  • Eigentlich bestätigt Barbara das was ich mir auch so im Nachhinein über die Craig Ära auch denke. Ich glaube, er hat im Laufe dieser (Daniel Craig-)Filme erkannt....
    Das ist glaube ich der springende Punkt, wir haben den Fleming Bond, dann die filmische Umsetzungen (Connery bis Brosnan) und dann den Craig Bond. Und
    genau der funktioniert zum Teil nach anderen Maßstäben wie bei Fleming und den anderen Darstellern. Martin hat das in seinem Blog finde ich sehr gut
    herausgearbeitet. Und bei NTTD wird da für mich eine "imaginäre rote Linie" überschritten wo ich die Handlungsweise von Bond nicht mehr dem Charakter
    Bond aus den Roman und den vorherigen Filmen zuordnen kann. Aber das ist dann der "Daniel Craig" Bond.


    "Ich hatte das Gefühl, dass dies ein passender Abschluss für den Daniel-Craig-Film war"



    Interessant das sie das nach "Gefühl" entschieden hat. Aber auch hier merkt man, es ging um den Abschluss für Daniel Craig und viel weniger
    um James Bond. Bond sollte immer Vordergrund stehen und nicht die Wünsche des Darstellers. Darsteller kommen und gehen. Die Figur Bond bleibt.



    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Hey, seid gegrüßt, ihr L ieben,


    lange meldete ich mich nicht, kam jetzt auch noch nicht zum L esen hier, werde das aber Stück für Stück hier und da immer mal wieder tun,
    seit einiger Zeit stecke ich wieder tiefer im Bondkosmos, besonders viel Spaß machten mir z.B. neulich im Moonraker-Roman die Szenen, in welchen Drax beim K artenspiel zu betrügen versucht.


    Wundert euch nicht über die vielen L eerzeichen, das ist ein Insidergag aus meinem Privatleben, der sich auch durch meine letzten Romänchen zog, der würde ewig dauern ;) ...


    Wie auch immer, hoffe bei euch alles okay soweit. Hier nun meine Meinungen zum Neuling im Franchise.








    Meine Review zum Film, Part 1





    Fürwahr fürwahr, es sollten
    sage und schreibe sechs lebenslängliche Jahre erst verstreichen, ehe
    die emotional und eleganztechnisch vielleicht wichtigste und
    bedeutsamste aller Filmreihen nach dem katastrophalen Ausrutscher
    „Spectre“ (der aber mit der Zeit einen niedlichen, trashigen
    Charme zu entwickeln vermag) wiederkehrte, eine Zeitspanne belastet
    uns demnach, welche beinahe an die bislang längste Durststrecke
    (Sommer 1989, LTK, erst Winter 95 dann GE / Goldeneye, dazwischen nur
    ein Fleming-Film mit Jason Connery, eine Serie namens Bond Junior und
    ein kaum als solches erkennbares Dalton-Spiel namens „The Duel“)
    anknüpfen sollte, der damalige Virus nannte sich Rechtsstreit, die
    Wartezeit entwickelte sich zu einer Farce, aber treu blieb man,


    ...drum
    stiegen nicht nur die (nur partiell erfüllt werdenden) Erwartungen
    des einen oder anderen K inogängers ins Unermessliche, sondern du
    fragest dich auch generell, inwieweit es fürderhin wird möglich
    sein können, die teils gewiss nicht auf unter 3 Jahre sinkenden
    „Gaps“ zwischen den K inofilmen zu füllen, denn einen weiland
    „normal“ gewesenen Rhythmus des
    Alle-2-Jahre-einen-Bondfilm-serviert-Bekommens (oder gar einmal pro
    Jährnis wie einstmals bis einschließlich 1965) wird es wohl allzu
    schnell nicht wieder geben bei den heutigen Produktionsumständen des
    Erst-einmal-nach-einem-“Arthouse“-Regisseur-Ausschau-Haltens,
    anstatt einfach einen Routinier zu beauftragen, der regelmäßig ohne
    jahrelange Drehbuchdebatten seiner bondigen Arbeit nachgeht.



    K
    eine Zeit zu sterben ist in Sachen L ange-auf-etwas-gewartet-Haben
    auch nur die kinematographische Spitze des brüchiger zu werden
    drohenden Eisberges, in der interaktiven Welt hingegen gestalten sich
    die Abstände zunehmend noch (!) extremer, das zuweilen enttäuschende
    (wenngleich im Grundsteine durchaus ambitionierte, aber an zu kurzer
    Entwicklungszeit und zu starken Call-of-Duty-Bezügen scheiternde)
    Projekt „007 L egends“ bildete im wichtigen Jahre 2012 den
    vorläufigen Abschluss einer immerwährenden und zuvor regelmäßig
    zuverlässig dagewesenen Bond-Videospielwelt, die am 27. Februar 2004
    mit „Everything or Nothing“ zum filmischen Zenit aufstieg.



    Genügend
    Gründe also, sich No Time To Die ein wenig genauer vor Augen zu
    führen, meine Sichtung des Mir-das-Filmwerk-zu-Gemüte-geführt-Habens
    erfolgte am 27. Oktober, gestrigen Tages, also knapp einen Monat nach
    dem Starte am 30. September, nach Spectre handelt es sich um meinen
    ersten K ino-Bond, gleichwohl bin ich bereits seit Alter 8 (2004) ein
    leidenschaftlicher Fanboy und verrate Freunden diverser
    Reminiszenzen, dass der Film bezüglich unzähliger Zitate mitnichten
    sparet, so sammeln sich etwa Anspielungen auf DN 62 (Doctor No) an
    (die bunten „Punkte“ zu Anfang), auf Goldfinger und diverse
    andere Werke natürlich in Form des DB5 (wenn ich diese –
    wenngleich fürwahr nicht schlechte – K arre noch einmal sehe, gehe
    ich persönlich zu EON und echauffiere mich laut vor deren
    Drehbuchschreibgebäude), sehr aufdringlich auf OHMSS in Form der
    Wir-haben-unendlich-viel-Zeit-Musikdarbietung (die wenigen Töne, die
    Hans Zimmer am Sounde verändert hat, hätte man auch einfach exakt
    so lassen können, wie sie waren, aber das Ergebnis reüssiert), des
    Weiteren auf TLD 87 (Der Hauch des Todes) in Gestalt des Aston Martin
    V8 (das hingegen ist sehr begrüßenswert meines Erachtens und kein
    Overkill wie beim DB5, noch besser wäre für diesen neuen
    „Hochzeits-und-Familien-Bond“ jedoch die Wiederkehr des
    ursprünglichen DBS aus OHMSS gewesen, den kurz darauf auch L ord
    Brett Sinclair pilotierte), auf L icence to K ill ohnedies schon
    aufgrund der indes immer üblicher gewordenen
    „Ich-mach-mein-eigenes-Ding“-Bondstory außerhalb der normalen
    Mi6-Aufträge, darüber hinaus erfreuen uns Nanobots mit Bezügen zu
    dem interaktiven Meisterwerke Alles oder Nichts (ohne dass jedoch ein
    so unterhaltsam wie Willem Dafoe / Diavolo daherkommender Bösewicht
    verwandt worden ist, der im Spiele doch tatsächlich eine
    gigantomanisch große Statue von sich selbst aufstellen lassen
    möchte) und auf die Craig-Filme wird so oder so am laufenden Bande
    verwiesen, hier wird vom Ottonormalkinogänger gedanklich
    gewissermaßen zu viel Wissen über die Filmreihe vorausgesetzt, die
    Verflechtungen zwischen Vesper, Spectre etc., all dies sind Elemente,
    die so mancher K inomensch seit mindestens 6 Jahren nicht mehr auf
    sich wirken ließ, als Fanservice wäre es an und für sich durchaus
    begrüßenswert, doch selbst für die Insider scheitert dieser
    Effekt, denn schon Spectre wirkte in seinem seltsamen Gewebe sehr
    bemüht, die zuvorigen Geschichten mit der erzählerischen
    Haudrauf-Brechstange holzhammerartig irgendwie zu einer
    „zusammenhängenden“ Angelegenheit zu machen, die Verbindungen
    zwischen Casino Royale und Quantum of Solace funktionierten damals in
    den 2000er Jahren hervorragend, fast nahtlos, aber für mich war der
    Verbindungszug bereits abgefahren, als man nach der, sagen wir,
    „seelischen Ausbildung“ Bonds (2006 und 2008) plötzlich bereits
    im Jahre 2012 versucht hat, Bond als einen alten Mann, als das nicht
    mehr das schnellste Pferd im Stalle seiende Auslaufmodell zu
    inszenieren, das bereits nachlässt, woraus ich den Effekt leite und
    folgere, dass es mir schier unmöglich scheint, zwischen Quantum und
    Skyfall eine L ücke von nur 4 Jahren zu sehen, glücklicherweise
    aber sollte dazwischen noch einmal ein sehr guter Craig-Film
    entstehen, der sich weder am einen noch am anderen Werke sonderlich
    stark orientiert, nämlich am 5. November 2010 geschah dies in der
    Gestalt von „Blood Stone“, einem interaktiven Werke mit
    eigenständiger Story und damit dem, wenn man so will, einzigen
    „unabhängigen“ Craig-Bond, der nicht mit den abstrusen
    08/15-Verbindungen verwoben ist, die in Spectre wie gesaget ihren
    unglaubwürdigseinstechnisch absurdesten Höhepunkt zelebrierten, was
    umso bedauerlicher erscheint, da man mit Christoph Waltz eigentlich
    einen brillanten Akteur engagiert hat (der nebenbei auch nicht
    gänzlich neu im Bond-Universum ist, nämlich 1989 in einem sehr
    guten Fleming-Biopic mit Charles Dance mitwirkte), der als
    Bond-Bösewicht aber drehbuchtechnisch zu einem unfreiwillig
    komischen
    „Papa-hatte-dich-lieber-als-mich-und-deswegen-gedächte-ich-dich-zu-vernichten“-K
    onstrukt verkommt.



    Aufgrund
    der Tatsache, dass ich mich recht gern auf dem Altar des Ausufernden
    ausbreite, sei betont, dass die Rezension wohl keinesfalls ganz und
    gar frei von Spoilern ist, denn neben den genannten Anspielungen auf
    zuvorige Bondfilme (75% der Filmzeit ist das Werk damit beschäftigt,
    bessere Filme zu zitieren und in Erinnerung zu rufen, um des
    gegenwärtigen Drehbuches Unzulänglichkeiten irgendwie
    nostalgiekompensatorisch auszugleichen und dem einen oder anderen
    alten Hasen eine L achmuskelerregung zu verschaffen) stellt sich
    sogar eine Verbindung dar zu dem etwas Sag-niemals-nie-fremdartig
    merkwürdigen Videospiel „GoldenEye- Rogue Agent“ (2004), in
    welchem in einer Fort-K nox-Anfangsszene eine ganz bestimmte Persona
    wohl stürbe, nämlich: James Bond.



    Was
    im Spiele noch Sinn ergibt, da du dorten ausnahmsweise einen
    Handlanger Goldfingers spieltest und demnach nicht James Bond
    himself, macht die Ära Craig filmtechnisch aber hingegen zu einem
    bedauerlichen Quintett, da es anschließend wohl erneut eine Art
    Reboot erfordern wird und für eine recht künstliche Dramatisierung
    Sorge trüge, bei welcher es mir schleierhaft erschien, dass man im K
    ino die eine oder andere Träne vergoss, denn irgendeinen
    Wiederbelebungszauber werden sich die Schreibbengel so oder so schon
    einfallen lassen, eine Reihe wie Bond begrübe man nicht.



    Dabei
    echauffiere ich mich aber nur bis zu einem gewissen Grade, denn die
    Grundidee des Todes Bonds ist keineswegs neu, tatsächlich war es der
    fünfte (!) Roman von Ian Fleming (L iebesgrüße aus Moskau, 1957),
    in welchem Bond gegen Ende ebenfalls einer mit unklaren Folgen
    versehenen Vergiftung unterlag, so wie es eben nun auch der fünfte
    (!) Film eines Darstellers ist, der von dieser Methode Gebrauch
    macht. Und tatsächlich fühlet sich die Zahl 5 für mich oft nach
    einem Abschlusse an innerhalb der Reihe: Connery hatte nach seinem
    fünften Werke endgültig keine L ust mehr (obgleich er 1971, 1983
    und 2005 noch einmal in selbige Rolle schlüpfen sollte, zweimal
    visuell präsent und einmal rein stimmlicherseits), bei Roger schloss
    der fünfte Film (1981) auch gleichsam mit den 70ern und mit K en Adam (jeweils zuletzt 1979 vertreten) sowie
    dem gigantomanisch großen und irrealen Über-Eskapismus, sodass es 1981, also mit besagter Nummer 5,
    etwas „vernünftiger“ weiterging, ein Abschluss der Übermaße sozusagen.


    Im
    Falle Brosnans bedeutet mir die Zahl ebenfalls nicht wenig, sein
    fünfter und neben Die Welt ist nicht genug zweifellos bester
    Bondfilm wird für mich immer Alles oder Nichts sein, aus einer Zeit
    als Heidileinchen durch Bond noch an einem coolen Projekt arbeitete,
    anstatt nur Jahr für Jahr komische Model-Fotos an alljährlich
    verheizt werdende Mädelchen zu verteilen.



    Eine
    in K eine Zeit zu sterben wahrlich absonderliche Obskurität der
    abnormen Art ist zweifelsohne der bizarre Bösewicht L ucifer Saffin,
    dessen Benehmen noch einmal fast eine Spur seltsamer erschiene als
    sein Name, mit ihm gefällt mir die Anfangssequenz, da sie, wie z.B.
    auch das grandiose Werk „D2“ von K enji Eno (1999/2000), in einer
    extrem verlassenen Schneeregion spielet und ein eisiges Setting stets
    zu meinen Favoriten gehöret (ich zähle sogar zu den wenigen
    Befürwortern des Eispalastes aus dem Jahre 2002 nebst transparenter
    Benzinkalesche mit V12), ein weiteres Mal erleben wir nach einem
    Tarantino-Film aus dem Jahre 2009 eine mit L éa Seydoux in Berührung
    stehende Figur, die in jungen Jahren Fürchterliches mitbekommt, hier
    jedoch deutlich direkter und altersbedingt nicht von ihr selbst
    gespielet, da es sich um einen Rückblick in die K indheit handelt.



    Dass
    der Film Elemente eines Dramas aufgreift: d‘accord, warum
    eigentlich nicht, immerhin hat das auch 1999 in TWINE reüssiert,


    -
    dass der Film Wert auf Dialoge über Vertrauen und Geheimnisse legt,
    okay, meinetwegen, ebenfalls tolerabel, da diese im Zweifel weniger
    dämlich geschrieben sind als 6 Jahre zuvor in Spectre,


    -
    dass der Film dem Bonde die Machozähne zöge und ihn plötzlich als
    „biederen“ Familienvater inszeniert, selbst damit vermag ich
    leben zu können, weil das „Behind-blue-eyes“-Mädchen
    tatsächlich recht stark involviert ist und es sich somit nicht um
    den befürchteten
    „Hauptsache-wir-haben-aus-dramaturgischen-Gründen-noch-eine-Schwangerschaft-und-einen-Sprössling-mit-reingepackt“-Effekt
    handelt, der gern verwandt wird, wenn einem zu den Hauptfiguren
    nichts mehr einfällt und somit einzig ein drittes und wichtigstes
    Wesen als glaubhaftes Bindeglied einer ansonsten langweiligen
    Beziehung fungiert.



    ABER
    dass die Nummer 007 provisorisch einer anderen Person vergeben wird,
    hiermit habe ich ernsthafte Schwierigkeiten!


    Normalerweise
    wirkt der partout politisch korrekt sein wollende Versuch etwas
    aufgesetzt, so nach dem Motto:


    Wir
    sind nur dann moralisch, wenn die neue 007 auf keinen Fall:


    ein
    Mann ist, auf keinen Fall helle Haut hat, auf keinen Fall lange Haare
    hat etc., ABER ich kann mich mit diesem
    Hauptsache-wir-machen-es-modern-Projekt durchaus arrangieren, weil
    man den sexistischen Dinosaurier zumindest nicht in allen Hinsichten
    auf pures K orrektsein getrimmt hat:



    Felix
    empfiehlt er eindringlich den K onsum einer Zigarre, außerdem fängt
    er Fische und vernichtet damit L ebewesen, sprich:


    Man
    hat zumindest nicht versucht, in heuchlerischer Weise zu sagen:



    Unsere
    Mrs. 007 hat alle Attribute, die weiland mal diskriminiert wurden
    (und teils auch noch werden) und ein Mr. Bond würde weder ein L
    ebewesen verzehren noch den Genuss einer Zigarre ausschlagen.


    Insofern
    ist der Film um einen Hauch ehrlicher als es vielleicht zu vermuten
    war (in Zeiten von Greta Thunberg hätte es mich noch nicht einmal
    gewundert, wenn er seine Verfolgungsjagden mit einem Tretboot hätte
    antreten müssen, welches aber zum Troste einen Schriftzug von
    Bentley oder Aston Martin trüge), unklar bliebe hingegen aber die
    Frage des Wechsels des Regiestuhls, denn mich deucht dass ich einst
    las, Danny Boyle sei es nicht geworden ob der Idee des
    dahinschleichenden Bondes, dieser Einfall ist ja nun letztlich
    tatsächlich verwandt worden, in gewisser Weise mutet seine gesamte
    „Mission“ (wenn man sie denn so nennen kann, denn der Film ist
    nicht gerade „totally driven by Bond“, eher schleicht der
    gelangweilte Rentner durch seine einstigen Büros und führet sich
    die schöne neue Welt vor Augen, die inzwischen von anderen Agenten
    bestimmt wird) fast schon an wie ein melancholischer Suizid, Bond
    dürstet seinem inneren Finale förmlich entgegen, bei den Schüssen
    auf den gepanzerten DB5 etwa geriet Madeleine Swann (übrigens ist
    ihre Protagonistin deutlich besser als im Vorgänger-Film, dorten
    fand ich ihre Figur tatsächlich unsagbar flach, diesmal ist es
    akzeptabel, obzwar sie und Craig nie dieselbe Verbindung haben werden
    wie etwa L azenby/Rigg oder teils auch Dalton/K ara, aber auch etwa
    die K ombination Paluzzi/Connery empfand ich als interessant, aber
    aus anderen Gründen, da nämlich nicht als „Beziehung“, sondern
    eher weil sie eine weibliche und fast noch gnadenlosere Version von
    Bond war, ein zarter K iller wenn man so will, so viel zum Thema
    „damalige Bondgirls waren nicht fortschrittlich“, eine L uciana
    ist moderner als 10 „neue“ Bondgirls zusammen) in Panik, Bond
    hingegen scheint momentweise die gesamte Welt auszublenden und in
    seinem eigenen K osmos zu residieren, ehe er endlich nach langen
    Zeitlupenreflexen zu reagieren begänne, ähnlich wie etwa Tubbs und
    insbesondere Crockett gegen Ende von Miami Vice ist er seines
    extraordinären Berufes wegen etwas ausgebrannt, nur hat man es in
    letzterer Serie stilsicherer und dramaturgisch brillanter inszeniert,
    wohingegen Bond keine Trends mehr setzt, sondern einfach auf den
    gegenwärtigen Ein-wenig-Dramatik-muss-her-Zug aufsprang und sich an
    sämtlichen Filmreihen der letzten 20 Jahre orientiert.



    Ebenfalls
    zu bedauern ist das frühe Entschwinden von Anna de Armas, sie
    liefert wahrlich einen der herrlichsten und sympathischsten Auftritte
    und zeigt mir einmal mehr, warum ich dem lateinamerikanischen Typ
    Frau oftmals so zugetan bin, sie packt in ihre wenigen Filmminuten
    derart viel L eben (hektisch und frenetisch als stolzierte sie durch
    einen Zulawski-Film), obendrein gepaart mit dieser sehr unterhaltsam
    dargebotenen Habe-ich-auch-an-alles-gedacht-Nervosität, dass es mich
    ernsthaft berührt hat, viel mehr auch als Bonds Tod oder alle
    „dramatischeren“ Stellen, darüber hinaus kleidete man Anna
    unsagbar geschmackvoll und präsentiert sie in einem über die Maßen
    eleganten Abendwunder von Dress, wie es selbst klassisch faszinierend
    erdentrückten Zauberbräuten à la Magda (Octop., 1983) zu Ehre
    gereichet, die dann mal eben stilvoll vom Balkon zum Oldtimer
    herunterschweben, Anna verleiht diesen wie gesagt eleganten Elementen
    aber genau jenen Hauch Witz, bei dem ich in dem humoristisch
    ansonsten eher unbefriedigenden Filmergebnis ausnahmsweise mal ein
    wirklich positives Urteil aussprechen kann, mir gefällt auch ihre
    Synchronisation (auf Englisch werde ich mir den Film erst zu Gemüte
    führen, wenn er im 2022er Bond-Jubiläumsjahre auf Blu-ray
    erscheint, hoffentlich erschiene im selben Jahre auch endlich das
    neue interaktive Bondwerk, die Chance auf einen Hauptfilm im Jahre
    2022 hat man bedauerlicherweise längst verwirkt).

  • Part 2 / Fazit



    Im
    Gesamtbilde ließe sich zwar konstatieren, dass der Film hier und da
    gelungene Ansätze und Ideen böte (Jamaica – Fleming PUR, Aston
    V8, Q auf ein Rendezvous wartend, Motorradsprung fast noch gewagter
    als die Bergstreckenmission in Everything or Nothing, Nanobots,
    absurdes Theater im Plausch und K affeetratsch mit Blofeld, Bond als
    teilnahmsloser Beobachter seiner eigenen Vergangenheit – wie ein
    Geist im Traume, aber genau hieran scheitert der Film--, ...teils
    gute Synchronisation u.a. mit L eonhard Mahlich etc.), letzten Endes
    aber über die Steinchen der vollkommenen K ünstlichkeit seiner
    eigenen Inszenierung stolpert (also wie ich beim Formulieren :D),
    positiv hingegen: Trotz extrem langer L aufzeit fühlt er sich recht
    kurzweilig an, ein Highlight bleiben Anna de Armas und Bonds Tochter
    Mathilde (und bei dem Namen dächte ich immer automatisch
    assoziativerweise an Mademoiselle Mathilde in dem Filme „noce
    blanche“ von 1989, dorten ist es Vanessa Paradis und die
    Bond-Assoziation erhöbe sich vor allen Dingen deswegen, weil ihr L
    ehrer von Niels Clausnitzer synchronisiert wird, mit dem ich aber als
    Bond niemals warm wurde, dafür gehöre ich zu sehr der
    Blumhagen-Fraktion an, ich làhiebe den eloquenten Tonfall aus
    tiefstem Herzen), ein weiterer Pluspunkt ist der nach meinem
    Dafürhalten grandiose Titelsong, der sogar zwischenzeitlich in den
    Soundtrack des Hauptfilms eingebunden und mitverflochten wird, von
    meiner Wenigkeit bekommt Bond 2021 genau 58,3% von 100, das
    entspricht ungefähr den prozentualen 60 von 3 Sternen, der Film wird
    für mich nie auch nur annähernd an den meines Erachtens besten
    Craig-Bond Quantum of Solace heranreichen (virtuose
    Einführungssequenz, Tosca, Camille etc.), auch Casino Royale
    erreicht er nur beinahe, mit Skyfall liegt er etwa gleichauf und
    Spectre ist bei mir ohnedies seit jeher untendurch, in other words:



    Ich
    verbleibe lieber getrost bei den Filmen bis einschließlich 1989, mit
    diversen Abstrichen noch bei jenen bis 2002, nichtsdestoweniger liegt
    der „Fehler“ mitnichten bei Craig, nur ist eben die Art von Bond,
    die mir konveniert, nicht mit dem K ino der Gegenwart vereinbar
    (obgleich Craig‘s Bond durchaus Parallelen zu meinem Favoriten
    innehat: Dalton).




    Auch
    über die bisweilen mehr als durchwachsene Qualität der Dialoge
    werde ich mich jetzt nicht nennenswert echauffieren, denn um in
    Sachen L iebesdialog (tatsächlich versucht sich Bond hier nämlich
    etwas unbeholfen im Bereich Drama und Romanze) Früchte zu tragen,
    müsste man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnedies
    gleich Éric Rohmer exhumieren und ihn postum um Hilfe ersuchen,
    tatsächlich würde das zum teils frankophilen Touch passen (sehr
    lieblich, L éa in ihrer naturgegebenen Sprache zu hören) und es
    weniger aufgesetzt erscheinen lassen, denn WENN schon einen auf
    Anspruch machen, dann auch richtig, denn Psychologie ist kein Fehler,
    aber sie muss gut gemacht sein, andernfalls sollte man sie lieber
    bewusst meiden.



    Im
    Hinblick auf inszenatorische Eleganz wäre ich vor allen Dingen
    äußerst erfreut, wenn es mal einen Bondfilm von Atom Egoyan gäbe
    und Bond einen Abstecher ins Exotica unternimmt, aber das wird wohl
    alles Teil meiner Phantasie bleiben :D.



    Die
    vier besten Filme blieben somit für mich L izenz zum Töten, Der
    Hauch des Todes, Im Geheimdienste Ihrer Majestät und for your eyes
    only.



    Alledeme
    zum Trötzchen aber sei gesagt: Ich hoffe inbrünstig auf ein
    ewigliches Fortbestehen dieser prägenden, ikonischen und
    eskapistischen Filmlegende, Craigs Abschluss mag kein Meisterstück
    sein, ein vollkommener Reinfall aber ist es ebenso wenig, sondern
    einfach ein halbgares K onstrukt mit zwischenzeitlichen L
    ichtblicken, ein kinematographisches Element also, das zwar ein
    Diamant oder gar Edelstein sein will, aber letztlich nur als K
    ieselsteinchen taugt, doch immerhin: Auch das ist noch vertretbar,
    denn wenn dieser Film für dich ein weiterer kleiner K ieselstein auf
    deinem L ebenswegpfade ist, so hat er seinen inspirierenden Zweck
    ansatzweise zu erfüllen vermocht, gebet mir mehr davon.



    6
    Jährchen vergingen,


    das
    Resultat gespalten,


    de
    Armas aber ist zum Singen,


    lieblich
    weiß sie‘s zu gestalten.



    Ergebnis
    vermag zu betören,


    positiv
    jedoch nur selten,


    partiell
    wohl wahrlich auch mal Schrott,


    aber
    mit himmlisch seelischen Chören,


    dies
    alles als Mixtur nur kann gelten,


    durchweg
    eine Symbiose wohl eher not.



    Eine
    bunte Mélanche aus Müll und Segen,


    mal
    bestens und mal völlig Panne,


    dem
    Extreme jedoch ich bin erlegen,


    Film
    er lebet von seinem Banne,


    einem
    Bann in den dich L iebe zöge,


    doch
    die Chemie reicht nicht aus,


    das
    Aufgesetzte überwöge,


    die
    Inszenierung löge,


    nichtsdestoweniger
    einen kleinen Applaus…

  • ollistone: Jedem, der vorschlägt, Bond auch mal schwarz, schwul, weiblich, etc. sein zu lassen, schlage ich vor, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und mal ein eigenes Buch mit einem eigenen Helden zu schreiben!


    Prinzipiell können die Produzenten im Rahmen ihrer künstlerischen Freiheit mit einer Figur machen, was sie wollen, hiergegen gibt es keine Gesetze. Ist doch nur ein Film. Ich würde aber wohl einen Unterschied zwischen der Entscheidung sehen, einen Agenten im Einsatz auch mal sterben zu lassen, und der, die Figur diametral entgegengesetzt zur Romanvorlage zu zeichnen, zum Beispiel als Frau, schwulen Schwarzen oder dreibeinigen Zwerg.


    Ich will mich aber gar nicht in die Ecke hineinmanövrieren, den Filmtod des James Bond zu verteidigen. Das war auch nicht mein Wunsch-Ende. Ich habe offenbar nur viel weniger Bauchschmerzen damit als andere, und ja, emotional hat es mich berührt. Einem sei aber widersprochen:


    Außerdem kann ich in NTTD Bonds Verhalten schon in der PTS nicht nachvollziehen und dann seine Wandlung das er in Norwegen auf einmal eine
    Erleuchtung hat was seine Gefühle gegenüber Madleine betrifft.


    Er fasst Vertrauen bzw. sieht seinen Fehler ein in dem Moment, wo ihm Blofeld erklärt, dass Madeleine mit Matera überhaupt nichts zu tun hat. Das finde ich absolut nachvollziehbar, auch Bonds Annahme eines Verrats in der PTS, denn wer sonst wusste davon, wo sie sind, und wie sollte er Blofelds Anruf bei Madeleine denn anders verstehen? Nach einer Historie voller Verrat fiel ihm bedingungsloses Vertrauen zu Madeleine eben schwer.


    Meine Güte - ob jemals diese im Vergleich zu Bond auf jeder Ebene völlig unplausiblen "Mission Impossible"-Filme ähnlich seziert und auseinanderdiskutiert wurden?

  • Ich gehe sogar soweit und würde behaupten die letzten 3 Mission Impossible sind inhaltlich viel unproblematischer sind da sie sich - im Vergleich zu den Craig Filmen - auch nie zu Ernst nehmen


    Wieso er den Anruf anders verstehen sollte? NTTD spielt direkt und weniger Tage/Wochen nach SP. In SP wollte Blofeld Madeleine eiskalt töten (im MI6 Gebäude) nur um Bond damit zu treffen.
    Er ist als er weggeflogen ist, davon ausgegangen das sie tot ist. Und Madeleine soll dann - kurze Zeit später - in der Zeit wo sie die ganze Zeit mit Bond im Urlaub ist, mit DEM Mann der sie
    eiskalt umbringen wollte, irgendeine Verschwörung inszenieren und genau DAS soll Bond allen Ernstes auch noch glauben ?!? Das ist extrem schlechtes und faules Screenwriting.
    Und 5 Jahre später merkt er dann wie doof das ist ?!? Ernsthaft?


    EDIT: Ich kritisiere ja nicht das Bond Madeleine zum Schwarzfahren animiert :D

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Don-Corleone ()

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