DER DARSTELLER: Timothy Dalton

  • Hier die vollständige archivierte Diskussion.


    [Blockierte Grafik: http://www.filmigo.de/bilder/stars/timothy-dalton.jpg]




    Zitat von Spree


    Ooooooh, da hat ollistone aber einen schönen Sakrileg hingelegt, Dalton schwache schauspielerische Leistungen im Vgl. zu Moore vorzuwerfen. Ich bin zwar , aber ich bin mir sicher, dass da noch einiges an Widerspruch kommen wird...[br][br]



    Zitat von Carsten


    Ich weiß nicht, ob mich die Ballon-Szene bei TLD und die Szene, in der Bond Della findet, bei Moore so überzeugt hätten, wie bei Dalton. Daltons schaupielerische Qualitäten sind sehr wohl präsent. Daltons Problem war seine Erscheinung. Sein Grübchen-Lächeln war zu jungenhaft, nicht so cool oder sarkastisch, wie dies alle anderen Darsteller hatten. Er wirkte dann zu sehr, wie der nette Nachbarsjunge, obwohl er wunderbar böse spielen konnte. Beispiel: "Sie wollten es, also nehmen sie es, alter Freund." (LTK, eine echte Gänsehautszene)


    Auf meine Frau hat er anscheinend auch nicht die richtige Wirkung gehabt. Zu den Dalton Filmen kann ich sie nur schwer überreden.


    Ich hätte mir einen dritten Dalton-Bond gewünscht, aber die Geschichte wollte es anders.







  • "Bei der lebhaften Diskussion pro und contra Timothy Dalton fällt mir ein
    Aspekt auf, der bislang kaum Beachtung fand, nämlich eine Art von
    „Generationskonflikt“. Alte Hasen im Fandom denken oft anders über
    Dalton nach als es die Jünglinge im Forum tun.


    Wer die 80er Jahre als Bond-Fan bewußt erlebt hat (so wie ich), der wird
    sich daran erinnern, dass Daltons Einstand als 007 überwiegend Lob
    fand. Grundtenor des Medienechos war, dass die Unglaubwürdigkeiten und
    Albernheiten der Moore-Ära vorbei seien und Dalton wohltuend an den
    Realismus der Connery-Filme anknüpfen würde. Mir tat dies ehrlich gesagt
    etwas weh, denn für mich waren die Moore-Streifen nahezu perfekte
    Kinounterhaltung. Als „Experte“ wusste ich aber auch, dass sich Connerys
    Bond mit Möwenkostümen tarnte, in Torpedorohren aus U-Booten abschießen
    ließ und mit Bikinigirls durch hohle Vulkane stolperte. Oder anders
    ausgedrückt: Kritiker und die breite Masse neigen zu oft fehlerhaftem
    Schubladendenken."


    Genau so ist es (wer auch immer HebusDerTroll sein mag). Auch ich muss hier eine Lanze für Dalton brechen. Er wurde damals als echte Bereicherung für Bond gesehen ("Shakespeare-Darsteller" wurde oft zur Charakterisierung genutzt). Er ist meine Nummer 2 nach Brosnan. Ich habe - warum auch immer - keinen Connery-Reflex. Und Moore? Ja, Moore ist eben Moore mit allen Pros und Contras.

  • Nachdem ich nach 1977 vier Mal auf einen Bond mit Sir Roger in der Hauptrolle warten durfte, wurde 1986 publik, dass Timothy Dalton der nächste Bond wird.
    Mir persönlich war Sir Roger teilweise in OP, auf jeden Fall aber in AVTAK viel zu alt für die Rolle und so freute ich mich auf den ersten Film mit dem neuen
    Darsteller. Mir gefiel der Film und Dalton sehr und selbst der viel kritisierte LTK gehörte nie ans Ende meiner Bestenliste. Ich hatte mir sehr einen Bond 91 mit Ihm gewünscht. Leider kam es dazu aus den bekannten Gründen nicht.
    Und so erging es Dalton ein bisschen wie Lazenby (wenn auch aus anderen Gründen). Er hatte einfach keine Zeit, richtig in der Rolle anzukommen. Ein toller 007 war er aber allemal und aufgrund der schauspielerischen Klasse, die er eindeutig besitzt, hätte er noch viel aus der Rolle machen können.

    Life's a Blast... even when you're different. :thumbup:


    "you dirty double-crossin limey fink, these god-damned diamonds are phoneys" X(

  • @Hubert:


    Die "Albernheiten der Moore-Ära" wurden ja teilweise in TLD noch fortgesetzt. Man denke nur an Ms Schreibtisch in dem Transportflugzeug. Oder das klamaukige "Ablenkungsmanöver" in der Pipeline. Witzigerweise gibt es in Daltons Debüt auch mehr Gadgets als im zuletzt recht bodenständigen AVTAK. Aber TSWLM und MR waren halt extrem erfolgreiche Beiträge, die die Marke "Moore" geprägt haben.

  • Das mit der Pipeline fand ich auch immer etwas "merkwürdig". Aber die blödeste Szene im Film war doch die, wo diese fette Frau den Aufseher mit ihren Monsterbrüsten anmacht um ihn abzulenken. Musste sowas sein? Das passt gar nicht zu Daltons Bond.


    Aber was ihr gegen den Tisch im Laderaum des Flugzeugs habt verstehe ich nicht. Ich fand die Szene nie albern. Es sollte halt etwas witzig wirken, wenn die ganzen Blätter umherfliegen.

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Zitat von Dalton ist Bond

    Das mit der Pipeline fand ich auch immer etwas "merkwürdig". Aber die blödeste Szene im Film war doch die, wo diese fette Frau den Aufseher mit ihren Monsterbrüsten anmacht um ihn abzulenken.


    Das meinte ich doch mit Ablenkungsmanöver. An den unsäglichen Auftritt der afghanischen Freiheitskämpfer bei Karas Konzert muss auch noch erinnert werden.


    Der Humor der Glen-Filme, für den sich Glen teilweise selber verantwortlich zeigt, ist leider ziemlich unausgeglichen, weil er oft den Ton der jeweiligen Szene bzw. des jeweiligen Films nicht trifft.

  • Ich würde mal noch die Szene ergänzen, in der Bond mit seinem Aston Martin das Auto der tschechoslowakischen Polizei zerteilt und kurze Zeit später ein Loch in einen See schneidet.


    Kamran Shah und seine Männer nerven mich eh ein wenig. Sie sind die politisch korrekte Zugabe zum Film. Das tut in einem Bondfilm nicht Not. Ich mag zwar den Realismus an Bondfilmen, aber keine politische Parteiergreifung.


    Davon abgesehen ist TLD aber natürlich ein grandioser Film. Die Nr. 3 in meiner Liste. Und die Afghanistan-Szenen sind toll gefilmt.


    Ich finde Tim Dalton klasse. Er hat einen tollen Einstand und hat in TLD die Ehre, den letzten Bond-Auftritt nach klassischem Muster zu haben: Den losgelösten und "übermenschlichen" Agenten ohne soziale Bindungen. Er selber wird es auch sein, der dieses Muster 2 Jahre später für einen Bond mit Gefühlen und privatem Interesse aufgeben wird. In LTK ist er für mich aber viel zu gehetzt und verbissen. Dies ist zwar rational nachvollziehbar, aber ich muss das nicht in einem Bondfilm haben. Das Gentleman-like und das Bondge gehen für mich z.B. in der Szene verloren, wenn er Krest Sanchez "zum Fraß vorwirft".
    Ein Bond, dessen Arbeit nur darin besteht, den Gegner durch Intrigen kampfunfähig zu machen, ist nicht mein Bond. Ein toller Film, aber eben kein toller Bond.


    Aber ich schweife ab...


    Aber man sieht: Dalton hat zwar grade mal 2 Filme gemacht, aber zwischen diesen beiden einen entscheidenden Impuls gegeben, der die kommenden Bond-Epochen in gewissen Bereichen vorhersagen sollte.

  • IDas Gentleman-like und das Bondge gehen für mich z.B. in der Szene verloren, wenn er Krest Sanchez "zum Fraß vorwirft".


    Gerade diese Szene zeigt doch, dass er auch anders kann und das war doch auch wohl der Anspruch von Glens letzter Arbeit. Einen Bond zu zeigen, der mal nicht von M losgeschickt wird sondern seine Fähigkeiten für sich einsetzt. Zusätzlich unterstreicht es die tolle Freundschaft zu Felix Leiter.

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  • Gerade diese Szene zeigt doch, dass er auch anders kann und das war doch auch wohl der Anspruch von Glens letzter Arbeit. Einen Bond zu zeigen, der mal nicht von M losgeschickt wird sondern seine Fähigkeiten für sich einsetzt. Zusätzlich unterstreicht es die tolle Freundschaft zu Felix Leiter.


    Ja, schon! Aber genau das will und muss ich von Bond gar nicht unbedingt sehen. Ich fand schon das Rum-Psychologisieren in SF grenzwertig (ging aber grade noch so), aber einen Freundschaft pflegenden Bond, der - wie M schon richtig sagt - irgendwie sentimental ist und dadurch auf eigene Faust handelt, ist für mich nicht mehr wirklich Bond. Bei allem Respekt vor dem guten Film LTK.

  • @Hubert:


    Die "Albernheiten der Moore-Ära" wurden ja teilweise in TLD noch fortgesetzt. Man denke nur an Ms Schreibtisch in dem Transportflugzeug. Oder das klamaukige "Ablenkungsmanöver" in der Pipeline. Witzigerweise gibt es in Daltons Debüt auch mehr Gadgets als im zuletzt recht bodenständigen AVTAK. Aber TSWLM und MR waren halt extrem erfolgreiche Beiträge, die die Marke "Moore" geprägt haben.


    Tja, kann ich so nur unterschreiben. AVTAK war sogar bis CR der bodenständigste Bond der Reihe, LTK mit Abstrichen.



    Nun, ich persönlich fand die engere Bond/Leiter Kiste immer am besten. In DN oder in CR lernen sie sich erst kennen, aber danach gefielen mir auf jeden Fall die "Kumpeltypen" etwa gleichen Alters, wie in TB, LALD und eben LTK.
    Da Hedison in LALD die Freundschaft zu Bond wohl am weitesten ausbreitete, war es nur logisch, dass er wieder den Felix Leiter in LTK spielen durfte. So kaufe ich Bond auch die emotionale Bindung ab.

  • @Hubert:


    Die "Albernheiten der Moore-Ära" wurden ja teilweise in TLD noch fortgesetzt. Man denke nur an Ms Schreibtisch in dem Transportflugzeug. Oder das klamaukige "Ablenkungsmanöver" in der Pipeline. Witzigerweise gibt es in Daltons Debüt auch mehr Gadgets als im zuletzt recht bodenständigen AVTAK. Aber TSWLM und MR waren halt extrem erfolgreiche Beiträge, die die Marke "Moore" geprägt haben.

    Absolut richtig. Das gibt dem Film eine gewisse Ausgewogenheit zwischen ernsterem (als Moore, aber dennoch nicht verbissenen) Darsteller und Produktion. Die Gadgets in TLD machen aber in gewisser Weise auch Sinn (wie in GF, TB etc.). Der Schreibtisch in TLD ist ein sehr milder Lacher. In AVTAK waren die Lacher sehr aufgesetzt z.B. die Surfszene mit entsprechender Musikuntermalung zu Beginn. Gleichwohl ist AVTAK durchaus ein ernstzunehmender Beitrag. Wäre Moore nicht schon zu alt gewesen sondern im MR-Alter, dann wäre das noch mehr der Fall ...

  • Bei irgendeinem Youtube-Video habe ich gesehen, dass jemand kommentierte, Cubby wollte Dalton nachdem er bereits einen Bond gedreht hatte zu SIEBEN (!) weiteren Bondfilmen überreden, zu nur einem kam es dann. Das kann ich nicht so recht glauben, das hätte Dalton bis in seine hohen Jahre begleitet. Weiß jemand ob Cubby tatsächlich diverse 90er Jahre Auftritte Daltons ins Auge fasste, wenn nicht sogar welche nach der Jahrtausendwende? Sein Vertrag ging ja immerhin bis einschließlich Bond 17, manche munkeln GE sei auf ihn zugeschnitten und nachträglich Brosnan zugeordnet worden, andererseits gab es ja auch schon ein gänzlich anderes Script für Daltons Dritten. Noch bis "Scarlett" (1994) war ja unklar, ob er als Bond zurückkehren würde, aber dass ihn Cubby mindestens für den Rest des Jahrhunderts an die Reihe fesseln wollte, wäre mir wirklich neu.

  • Ich habe jüngst die zweite Staffel von Penny Dreadful gesehen, eine sehr sehenswerte Gothic-Serie, in der Timothy Dalton eine Hauptrolle spielt (neben der sensationellen Eva Green, Rory Kinnear und Helen McCrory, für Bond-Fans). Im Laufe dieser zweiten Staffel trennt er sich von seinem Bart - dieser Spoiler ist wohl vertretbar -, und es ist unglaublich, dass dieser Mann schon um die 70 ist (so genau weiß man das ja nicht). Er wirkt wenigstens zehn Jahre jünger, auch physisch absolut präsent, sein Spiel ist ohnehin so intensiv wie stets in dramatischen Rollen: Abgesehen davon, dass Dalton wenigstens zwei weitere EON-Bonds hätte drehen sollen - ach was: müssen -: Er wäre auch jetzt noch absolut in der Verfassung für seine Version von NSNA, die Ende der 90er ja mal als Gerücht durch die Presse geisterte, als McClory wohl mal wieder langweilig war. Wird natürlich nie geschehen, zumal die Rechtefrage nun zugunsten von EON geklärt ist und man aus kommerziellen Gründen dann sowieso Brosnan anfragen würde, aber nichtsdestotrotz: Wie spannend wäre es, Dalton als Bond am Ende seiner Agentenkarriere zu sehen, wie eben Connerys im existierenden Konkurrenz-Bond!

  • Ich habe jüngst die zweite Staffel von Penny Dreadful gesehen, eine sehr sehenswerte Gothic-Serie, in der Timothy Dalton eine Hauptrolle spielt (neben der sensationellen Eva Green, Rory Kinnear und Helen McCrory, für Bond-Fans). Im Laufe dieser zweiten Staffel trennt er sich von seinem Bart - dieser Spoiler ist wohl vertretbar -, und es ist unglaublich, dass dieser Mann schon um die 70 ist (so genau weiß man das ja nicht). Er wirkt wenigstens zehn Jahre jünger, auch physisch absolut präsent, sein Spiel ist ohnehin so intensiv wie stets in dramatischen Rollen: Abgesehen davon, dass Dalton wenigstens zwei weitere EON-Bonds hätte drehen sollen - ach was: müssen -: Er wäre auch jetzt noch absolut in der Verfassung für seine Version von NSNA, die Ende der 90er ja mal als Gerücht durch die Presse geisterte, als McClory wohl mal wieder langweilig war. Wird natürlich nie geschehen, zumal die Rechtefrage nun zugunsten von EON geklärt ist und man aus kommerziellen Gründen dann sowieso Brosnan anfragen würde, aber nichtsdestotrotz: Wie spannend wäre es, Dalton als Bond am Ende seiner Agentenkarriere zu sehen, wie eben Connerys im existierenden Konkurrenz-Bond!


    Das mit dem Alter weiß man eigentlich schon. Man liest zwar von 1944 UND 1946, doch Dalton soll bezüglich dieser Angelegenheit der Unklarheit im Interview befragt worden sein und antwortete in etwa so:
    Offenbar kann das Internet noch nicht einmal zuordnen wann ich zur Welt kam, es war in der Tat ´46.

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