Welche Art von Bösewicht?

  • John Travolta? Ach, ich weis nicht. Da müsste die Rolle schon sehr auf ihn zugeschnitten sein, damit das funktioniert. Ich habe eigentlich keine große Lust einen seiner Standard-Fieslinge ala "Swordfish" in einem Bondfilm zu sehen. Abgesehen von Javier Bardem ist man doch in letzter Zeit ziemlich gut mit eher unbekannteren Gesichtern (Stephens, Mikkelsen, Christensen, Amalric) gefahren. Hollywood-Stars würde ich eher als die beliebigsten und langweiligsten Besetzungen für Bondschurken betrachten. Wer wollte nicht alles schon in letzter Zeit einen Bondvillain verkörpern: Bruce Willis? Sylvester Stallone? Nun eben John Travolta. Da laufen ja auch immer die Klatschmeldungen drauf hinaus. Das ist so vorhersehbar. Den einzigen großen Hollywood-Namen den ich mir zu 100 % wünschen würde wäre Daniel Day-Lewis. Aber das wird wohl für immer ein Traum bleiben.

  • Als ich ihn am Sonntag im Tatort sah, dachte ich mir: Ben Becker als durchgeknallter Villain (oder Henchman?) wäre auch nicht schlecht.
    Würde die Tradition der Deutschen in Bondfilmen fortsetzen und als oppulenten Charakterdarsteller könnte ich mir ihn sehr gut in einem etwas weniger bodenständigem Bondfilm vorstellen.

  • Kronsteen:
    Der Name Ben Becker kursiert ja inzwischen bereits seit einer Dekade in unseren Besetzungs-Threads,
    was aber auch der Tatsache Rechnung trägt, das er gegenüber der Presse selbst mehrfach den Wunsch äußerte,
    einmal einen Bondbösewicht spielen zu wollen.
    Ich erinnere mich sogar einen Satz in einem Interview vor ein paar Jahren: "Einmal den Knopf zu einem Haifischbecken zu drücken - das wär's doch!"


    Wobei man leider sagen muß, das national begrenzt etablierte Talente wie er, wenn sie in einem der Bondfilme der letzten 15 Jahre mitwirkten, nicht gerade mit Rollen gesegnet wurden, in denen sie die Möglichkeit hatten, sich ins Gedächtnis der Zuschauer zu spielen. So hätten sich z.B. Darsteller wie Ulrich Thomsen, Richard Sammel oder Clemens Schick sicher interessantere Auftritte in ihrem Bondfilm gewünscht. Sollte man Ben Becker irgendwann vielleicht auch auf eine ähnliche Weise in einem Bondfilm 'verheizen' wollen, wäre es mir fast lieber, er würde gar nicht erst mitmachen, denn ich denke sonst ist man als Fan in der Hinsicht immer unbefriedigt, das ein Wunschdarsteller so wenig Raum zur Entfaltung bekommen hat, womit das entsprechende Bondwerk dann immer automatisch einige Minuspunkte auf's subjektive Bewertungskonto geschrieben bekommt...

  • Ich würde Ben Becker - wenn überhaupt - auch eher in der Rolle des Hauptschurken sehen (wollen). Allerdings glaube ich, dass er zwar hierzulande sehr bekannt ist, aber international ein ziemlich unbeschriebenes Blatt sein dürfte. Er hat ja praktisch nur in deutschen Produktionen mitgewirkt und dürfte daher für EON kaum in Betracht kommen. Becker hätte vom Typ her ja auch sehr gut als Silva gepasst. Aber irgendwie ist die Zeit der "fiesen Deutschen" bei Bond ja auch schon länger vorbei. Gert Fröbe und Curd Jürgens durften noch Hauptvillains verkörpern. Seitdem waren deutsche Akteure eigentlich nur noch als Handlanger gefragt, wobei die Rollen(anforderungen) immer kleiner wurden. Abstriche muss man hier nur bei Gottfried John (der von Screentime her faktisch ein Zweitschurke war) und Ludger Pistor (der eine recht große Rolle auf der Seiten der Guten verkörpern durfte) machen.


    Aber ich finde generell, dass es auf der Seite der Bösen im Bonduniversum seit rund zwanzig Jahren doch etwas happert. Richtig glänzen kann man als Schauspieler eigentlich nur noch, wenn man den Part des Hauptschurken bekommt. Die Henchmen sind - im Gegensatz zu früher - fast nur noch Staffage. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass die Main-Villains mittlerweile fast durch die Bank die physische Konfrontation mit Bond gleich mit übernehmen und somit die dramaturgische Notwendigkeit eines prägnanteren Handlangers weitgehend überflüssig machen. Somit haben wir seit der Brosnan-Ära fast ausschließlich austauschbare und profillose Gestalten, die im halben Dutzend auftreten und meist die erste Konfrontation mit Bond nicht überleben. Den heutigen Handlangern fehlt neben der geringen Screentime einfach das Skurile und Unverwechselbare. Ein gutes Beispiel hierfür war jüngst "Skyfall". Abgesehen davon, dass neben dem irren Silva (wieder einmal) praktisch alles verblasst, hatte man mit dem Profikiller Patrice mal wieder einen halbwegs prominenten Handlanger. Aber die von Autor John Logan und Regisseur Sam Mendes laut eigener Aussage forcierte Absicht einen stummen Helfershelfer in der Tradition von Oddjob zu etablieren, funktionierte in meinen Augen bestenfalls ansatzweise. Erstens wird Patrice in keine direkte Verbindung zum Hauptschurken Silva gebracht (wodurch die übliche Villain-Henchman-Interaktion völlig fehlt), zweitens besitzt die Figur außer ihrer Stummheit keine nennenswerten Charakteristika (was zwar dem Realismus-Konzept der Craig-Ära Rechnung trägt, aber für einen Bondfilm etwas too much ist; selbst Grant und Necros waren nicht so bieder) und drittens der Darsteller Ola Rapace mimisch völlig nichtig ist (Patrice wirkt wie ein zweiter Mitchell, richtig langweilig und konturlos).


    Ein Oddjob (auch wenn der Vergleich vielleicht etwas unfair ist) darf mit Melone, Körperumfang und asiatischer "Freundlichkeit" viel klarere Akzente setzen. Er ist eiskalt, überheblich, gefährlich, überlegen. Man denke nur allein an die Clubszene mit der Statue, in der Oddjob Bond auf Goldfingers Befehl hin einschüchtern darf. Zudem wird sein Auftreten durch die Musik untermalt. Andere Handlanger haben sogar eigene Themes ("Mr. Wint & Mr. Kidd", "Necros attacks") komponiert bekommen. So etwas würde ich mir auch einmal wieder wünschen. Patrice ist zwar ein eiskalter Profi, wirkt dabei aber nicht sonderlich bösartig, weil er einfach seinen Job fast ähnlich kompromisslos und hart erledigt wie Craigs Bond (etwas überspitzt formuliert). Ich würde mir für die Zukunft wieder etwas prominenter in Erscheinung tretende und prägnantere Handlanger wünschen. Ich finde nicht, dass es den Hauptvillain schmälert, wenn Bond die physische Hauptkonfrontation nicht mit ihm austrägt. Natürlich muss es auch nicht immer der rustikale Typ Henchman sein, aber auch Strategen oder charismatische Vertraute des Schurken im Stile von Prof. Dent, Kronsteen, Scarpine oder Milton Krest gab es schon länger nicht mehr.


    Mit den Hauptschurken der Craig-Ära war ich bislang sehr zufrieden. Was Craigs Bond bisher etwas fehlt, ist die Konfrontation mit einem älteren Gegenspieler (wenn man Mr. White mal außen vor lässt). Auch eine Frau als Gegnerin wäre sicherlich interessant, ob nun als Villainess oder Bad-Girl. Neben dem genannten Ben Becker möchte ich nochmal Ulrich Matthes ins Spiel bringen. Es ist gut möglich, dass EON nochmals auf ihn zurückkommt, da man auch bei Javier Bardem ein zweites Mal anfragte, obwohl er seinerzeit die Rolle des Renard abgelehnt hatte. Auch Christoph Waltz könnte ein Option sein, da sich mittlerweile der Hype um seine Person etwas gelegt hat und auch die stilbildende Hans Landa-Rolle mittlerweile fünf Jahre her ist. Mit dem gleichen Abstand zu seiner Ausnahme-Schurkenrolle Anton Chigurh durfte Javier Bardem auch als Bondschurke ran. ;)

  • Aber irgendwie ist die Zeit der "fiesen Deutschen" bei Bond ja auch schon länger vorbei. Gert Fröbe und Curd Jürgens durften noch Hauptvillains verkörpern. Seitdem waren deutsche Akteure eigentlich nur noch als Handlanger gefragt, wobei die Rollen(anforderungen) immer kleiner wurden.


    Würd ich gar nicht mal so eng sehen. Wir sind ja in jüngerer Zeit zweimal dicht an einem deutschsprachigen Hauptbösen vorbeigeschrammt, mit Ulrich Matthes und Bruna Ganz. Ben Becker fände ich insofern sehr gut, dass er international noch nicht in einer ähnlichen Rolle aufgetreten ist. Man könnte ihn in einer ähnlichen Weise groß rausbringen wie es Tarantino mit Christoph Waltz gemacht hat. Seine letzte größere Produktion, die international hätte wahrgenommen werden können, war "Das Kind", aber der soll ja ausgesprochen trashig sein. Er bräuchte mal einen Film wie "Der Untergang" oder "Das Leben der Anderen".

  • Ulrich Matthes stimmt natürlich. Allerdings glaube ich persönlich, dass die Besetzung der Le Chiffre-Rolle mit Mads Mikkelsen dem Film letztendlich doch zugute kam. Dagegen hätte meines Erachtens Matthes noch besser als Mathieu Amalric (der seine Sache trotzdem sehr gut gemacht hat) in die Rolle des Dominic Greene gepasst. Kurioserweise kann ich mir Bruno Ganz in dieser Rolle überhaupt nicht vorstellen, zumal er für sie altertechnisch auch schon ziemlich weit vom Schuss ist. Von daher denke ich, dass die Ganz-Personalie eher eine Erfindung der (schweizer) Medien war. Die ganze Figur Greene (deren Anlage ja in der Regel kritisiert wird) passt überhaupt nicht zu Ganz; man stelle sich nur die ganzen Dialoge ("Ich wusste, wir hätten nicht miteinander schlafen sollen...") zwischen Camille und Greene mit Ganz vor. Da hätten sich im Kino sicherlich die Balken gebogen...


    Anders als die meisten hier, fände ich Ganz als Villain auch gar nicht so spektakulär. Er ist sicherlich einer der ganzen großen Schauspieler des europäischen Kinos, stellt aber heute im gereiften Alter eher die Idealverkörperung von gepflegter schweizer Gemütlichkeit dar. Als reiner Schreibtischtäter ala Stromberg wäre das in Ordnung, aber in Action-Szenen kann ich mir Ganz so gar nicht vorstellen. In den 70er und 80er Jahren hätte er hingegen als Villain sehr gut gepasst. Beispielsweise als Drax oder Zorin. Und gut, dass du "Das Leben der Anderen" erwähnst, Martin. Wenn ich mir einen (oder zwei) Schurken aus deutschen Landen wünschen dürfte, dann wären das in jedem Fall Ulrich Tukur und/oder Thomas Thieme! Btw: Devid Striesow erwähnte vor kurzem auch mal in einem Interview, dass es ja mit das Größte sei, einen Bond-Bösewicht spielen zu dürfen.

  • Ich würde Ben Becker - wenn überhaupt - auch eher in der Rolle des Hauptschurken sehen (wollen). Allerdings glaube ich, dass er zwar hierzulande sehr bekannt ist, aber international ein ziemlich unbeschriebenes Blatt sein dürfte. Er hat ja praktisch nur in deutschen Produktionen mitgewirkt und dürfte daher für EON kaum in Betracht kommen. Becker hätte vom Typ her ja auch sehr gut als Silva gepasst. Aber irgendwie ist die Zeit der "fiesen Deutschen" bei Bond ja auch schon länger vorbei. Gert Fröbe und Curd Jürgens durften noch Hauptvillains verkörpern.


    Dabei wäre es vermarktungstechnisch für EON wirklich nicht dumm, die potentiell 100 Mio. deutsch Sprechenden Kinobesucher (Österreich und Schweiz einbezogen) mit einem deutschen Villain zu locken. Auch Gert Fröbe, Lotte Lenya oder Ilse Steppat waren sicher seinerzeit nur Kennern ein Begriff.
    Und wenn man die Villains der letzten 15 Jahre (also nach TWINE) anschaut, dann war hier auch nur Javier Bardem schon vorher ein richtiger Star. Stevens, Pike, Mikkelsen, Christensen oder Amalric waren dem Kinopublikum in der breiten Masse ja doch eher unbekannt.
    Ich würde es jedenfalls sehr begrüßen, wenn ein deutsch(sprachig)er Schauspieler mal wieder mehr spielen dürfte als nur die Krats und Schulzes in den Bondfilmen.
    Die letzte wirklich größere Rolle hatte Götz Otto inne - als einer der meiner meinung nach schwächsten Henchmen. Sein Stamper macht fast nichts, kommt überall zu spät und bekommt nicht mal Bonds Auto auf.
    Mir würde mal wieder ein Hauptvillain oder zumindest ein großer Henchman in der Tradition eines Necros vorschweben. Andreas Wisniewski war der letzte Deutsche, der wirklich Maßstäbe in einem Bondfilm gesetzt hat. Das haben weder Gottfried John mit seinem Oroumov (eine Karikatur eines Russengenerals) noch C.O. Rudolph als Akakievich (eine völlig belanglose Figur, wenn sie auch noch so großtrabend in der dt. Presse angekündigt wurde) geschafft.
    Und für mehr als nur die Witzfiguren (wie in CR) sollte die deutche Schauspielergilde doch gut genug sein.

  • .
    Kuzer Einwand zu dieser Aussage hinsichtlich Lotte Lenya


    Lotte Lenya, aka Karoline Wilhelmine Charlotte Blamauer, war zu dem Zeitpunkt ihrer Besetzung als Oberst Rosa Klebb in dem Bondfilm „From Russia with love“ (1963) in Hollywood bekannt, da sie kurz vorher für ihre Rolle als Gräfin Magda Terbilli-Gozales in der Verfilmung „The Roman Spring of Mrs. Stone“ (1961) für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert worden war.



    .

  • Analag also zu einem Ben Becker.
    Bezüglich ihm kam ja der Einwand, er sei international nicht bekannt.


    Ich meinte nicht, dass man international bekannt sein muss, aber es hilft in jedem Fall enorm kurz vor einem neuen Bondfilm eine größere Rolle in einer internationalen Produktion (oder einem spektakulären nationalem Film wie etwa "Der Untergang" --> Ulrich Matthes, der "Fast-Le Chiffre") zu bekleiden. So kann man auf sich aufmerksam machen und auch "entdeckt" werden. Mads Mikkelsen ("King Arthur"), Jesper Christensen ("The Interpreter") und Mathieu Amalric ("Munich") hatten jeweils genau diesen einen Film mit einer dazu passenden prägnanten Rolle. Amalric hatte zudem das Glück 2007 - während der Vorproduktion von "Quantum of Solace" - mit der Hauptrolle in Julian Schnabels "The Diving Bell and Butterfly" nochmal ein echtes Ausrufezeichen setzen zu können. Das heißt nicht, dass Ben Becker keine Chancen hat, aber sie wären definitiv höher, wenn er eine vergleichbare Rolle übernehmen würde.

  • Nachdem ich nun kurz hintereinander "Sherlock" und "Sherlock Holmes" (2009) angesehen habe, fände ich einen Gegner wie Charles Augustus Magnussen (Lars Mikkelsen) aus der finalen "Sherlock"-Episode der dritten Staffel auch für die Bond-Serie interessant. Ein eiskalt-soziopathischer Dunkelmann an den Schalthebeln der Macht, der seinem Umfeld (und somit auch Bond) geistig vollkommen überlegen ist; quasi eine Mischung aus dem frühen Blofeld, Kronsteen und Carver. Das wäre doch mal eine echte Herausforderung für Bond. Auch wäre das vermeintliche Gadget - eine Brille, die einem in Bruchteilen von Sekunden das komplette Dossier einer Person und somit auch ihrer Schwächen und "Druckpunkte" auf die Gläser projeziert - sehr bondlike. In "Sherlock" entpuppt sich das Gadget zwar als Hirngespinst, aber es wäre alles andere als Science-Fiction und absolut passend. Warum kommen die Bond-Macher nicht auf solche Ideen?


    Und in dem Guy Ritchie-Film ist mir insbesondere Mark Strong aufgefallen. Ein charismatischer Schauspieler mit einer sehr einprägsamen Stimme. Zwar hat er schon öfters im Kino den Schurken gegeben, aber die Villains ala "Sherlock Holmes", "Robin Hood" und Co. haben Strongs Potenzial meiner Ansicht nach nicht voll ausgeschöpft. Anders als Anthony Hopkins, Gary Oldman oder Christoph Waltz könnte er bei Bond seinen epochalen Schurken erst noch verkörpern, wenn sich die Autoren endlich mal wieder herausragenden Bondschurken ausgedacht haben. Mein Favorit für den Villain-Posten in "Bond 24" wäre daher: Mark Strong.

  • .


    Kurze Anmerkung zu Deinem Vorschlag Mark Strong, Scarpine:




    Nach dem Jaguar-Werbeclip mit Sir Ben Kingsley, Mark Strong und Tom Hiddleston als British villains unter der Regie von Oscar-Preisträger Tom Hooper Anfang diesen Jahres würde die Besetzung von Mark Strong als Main villain in der James Bond-Filmreihe nun keine wirklich innovative Überraschung darstellen.





    Bilder auf der Fanpage von MI-6 zeigen übrigens Daniel Craig gerade in Begleitung des britischen Schauspielers Mark Strong vor Ort in Marokko.



    [Blockierte Grafik: http://www.mi6-hq.com/sections/bond24/images/morocco-2014sep-2.jpg]



    Laut imdb sind Daniel Craig und Mark Strong schon lange eng miteinander befreundet und der aktuelle Bond-Darsteller darüber hinaus Pate von einem der beiden Söhne von Mark Strong. Ob dies nun ein Trip unter Freunden ist oder ob sich mehr dahinter verbirgt wird man sehen. Für Eon Productions Ltd. wäre es jedenfalls eine PR-Coup weniger, über den dann noch offiziell berichtet werden kann.


    Somit bleibt abzuwarten was BOND XXIV ansonsten noch für Überraschungen bereithält.



    -

  • Ben Kingsley, Mark Strong und Tom Hiddleston als Villain-Triumvirat wäre doch auch cool. Besonders wenn man tatsächlich wieder eine Organisation über mehrere Filme als Gegner hat.


    Oder auch nur Ben Kingsley. Wenn man mit Hinx wieder einen klassischen, physischen Henchman hat, kann der Drahtzieher im Hintergrund doch auch gerne wieder ein älterer Planer sein.

  • Nach dem Jaguar-Werbeclip mit Sir Ben Kingsley, Mark Strong und Tom Hiddleston als British villains unter der Regie von Oscar-Preisträger Tom Hooper Anfang diesen Jahres würde die Besetzung von Mark Strong als Main villain in der James Bond-Filmreihe nun keine wirklich innovative Überraschung darstellen.


    Da gebe ich dir völlig recht, photographer. Ich bin auch jemand, der die Auswahl eher unbekannterer Gesichter für Bondvillains (und Bondrollen überhaupt) befürwortet und die üblichen Mainstream-Schauspieler eher als langweilige Besetzungen empfindet. Eben weil diese Darsteller noch "frisch" und "unverbraucht" sind und einen Bondfilm auf diese Weise enorm bereichern können. Gary Oldman beispielsweise ist ein herausragender Darsteller, hat aber schon so viele Schurken auf dem Buckel, dass er als Bondvillain schon ziemlich fad wäre. Anders als Mark Strong hatte er aber auch rollentechnisch schon diverse Schurkenhighlights in seiner Karriere wie etwa in "Bram Stokers Dracula", "Leon" und "Das fünfte Element". Strongs Filmschurken waren bisher auf dem Papier aber eher von der Stange, sodass ich bei ihm auf jeden Fall noch Potenzial sehe. Javier Bardem war beim letzten Film ja auch eine ziemlich offensichtliche Wahl, da diverse Film- und Bondfans ihn schon seit Jahren auf dem Zettel hatten.



    Bilder auf der Fanpage von MI-6 zeigen übrigens Daniel Craig gerade in Begleitung des britischen Schauspielers Mark Strong vor Ort in Marokko.


    Na so was! Da könnte folglich tatsächlich etwas dran sein. Obwohl es schon ein dickes Ding wäre, wenn der Filmvillain mit seinem Reallife-Freund Bond zusammen künftige Drehorte besucht. Besetzungspersonalien versucht Eon ja sonst möglichst bis zur öffentlichen Pressekonferenz zu hüten, was aber zugegebenermaßen auch nicht immer gelingt.

  • Noch spannender wäre es jemanden zu besetzten den man sich gar nicht als ultrafiesen Bösewicht vorstellen kann. Julia Roberts oder Tom Hanks oder Adam Sandler etc


    Gegenbesetzungen sind schon eine spannende Sache, aber sie müssen auch funktionieren und das klappt eben nicht immer. Bruce Willis war in "Der Schakal" beispielsweise ziemlich blass. Adam Sandler als Schurke? Ich glaube, da würden sich im Kino die Balken biegen. Vielleicht in einer Action-Komödie, aber sicher nicht in einem Bondfilm. Tom Hanks und Julia Roberts haben schon in "Ladykillers" und "Spieglein Spieglein" Bösewichter verkörpert. Das hat jeweils mit einem Augenzwinkern funktioniert, aber als richtig fiese Bondschurken kann ich mir die Beiden trotzdem nicht vorstellen. Dafür sind sie zu sehr Publikumslieblinge und wollen sicher keine allzu negativen Rollen spielen. Schon Sean Connery hat ja damals die Rolle des Simon Gruber in "Die Hard With A Vengeance" abgelehnt, weil er keine so diabolische Figur darstellen wollte. Harrison Ford war - wie beispielsweise James Stewart oder eben Tom Hanks - eigentlich auch immer nur der gute Amerikaner; ihn könnte ich mir - analog zu Henry Fonda - auch in einer richtig fiesen Schurkenrolle vorstellen. Interessant wäre sicher auch Martin Freeman, der fast immer nur als netter Held wider Willen besetzt wird.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!