In diesen Thread bitte alles rund um Craigs 2. Bondfilm.
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Hier der alte Thread aus dem archivierten razyboard.
Und hier die wichtigsten Beiträge von dort:
Quote from ScarpineDisplay MoreDa offenbar keiner will, mache ich einmal den Anfang:
Die Schauspieler:
Daniel Craig liefert in seinem zweiten Einsatz eine tolle Performance ab und hat seinen Stil wohl endgültig gefunden. Die Ukrainerin Olga Kurylenko spielt eines der besten Bondgirls der ganzen Serie, wobei sie aber trotzdem nicht gänzlich die Klasse ihrer Vorgängerin Eva Green erreicht. Eine superbe Charakterstudie liefert zudem Mathieu Amalric als schmieriger und gieriger Monopolist. Judi Dench agiert als M wieder einmal außerordentlich, allerdings gefällt mir ihre Darstellung in CR doch einen Tick besser. Ihr zur Seite steht Rory Kinnear, der einen pflichtbewussten und glaubwürdigen Bill Tanner spielt. Gemma Arterton vermag es durch ihre kurzen, aber prägnanten Szenen in Erinnerung zu bleiben. Erneut können Giancarlo Giannini und Jeffrey Wright als Helfer überzeugen. Gianninis Abschiedszene ist mehr als intensiv und Wright spielt ohne Zweifel den coolsten Felix Leiter der ganzen Franchise. Der Mexikaner Joaquin Cosio überzeugt als skrupelloser General Medrano und David Harbour darf als Gregory Beam den Prototyp des inkompetenten Vorgesetzten verkörpern. Anatole Taubman und Carl von Malaise bleiben als Greenes Handlanger aufgrund der geringen Screentime und der wenigen Aktionen leider sehr blass. Der Clou des Films ist, wie in CR, der Däne Jesper Christensen, der als geheimnisvoller Mr. White jede Szene, in der er auftritt, dominiert. Die Figur ist ohne Zweifel eine der prägnantesten und gelungensten Nebenrollen der ganzen Reihe.
Die Musik:
David Arnold liefert nach CR wieder einen ordentlichen Score ab, der dem ganzen Streifen eine zusätzliche Dynamik verleiht. Meine Highlights sind "Time to get out", "Night at the opera" und "I never left". Der Titelsong "Another way to die" von Jack White und Alicia Keys vermag mich nicht gänzlich zu überzeugen, passt aber hervorragend zur Stimmung des Films. Trotzdem ist das Lied bei mir eher ein Kandidat für das hintere Mittelfeld.
Die Regie:
Marc Forster hat einen super Job gemacht. Zwar wirkt sein Streifen nicht ganz so rund und episch wie CR was den Storyfluss und die Gesamtatmosphäre angeht, dafür ist er in vielen Einzelszenen weitaus furioser inszeniert. Die Pretitle ist was den Schnitt, die Erzählweise, die Musik und die Dynamik angeht ein echtes Meisterstück und bekommt daher bei mir den ersten Platz bei den Vortitelsequenzen. Auch die gesamte Tosca-Sequenz ist bezüglich Timing, Musik und Dynamik einfach nur genial. Trotz vieler kurzer Szenen gelingt es dem Deutschschweizer zusätzlich jedes Land mit seinen Menschen und Gebräuchen in detailreichen und wunderschönen Bildern glänzend zu illustrieren. Auch die Drastigkeit der Folgen von Greenes Verschwörung wird dem Zuschauer in den Szenen deutlich, wo die arme Landbevölkerung an den versiegenden Wasserquellen verharrt. Schon damals im Kino war ich von der eindringlichen Wirkung dieser Bilder berührt, etwas was so sonst noch in keinem anderen Bondfilm gab. Greenes Ende und der intensive Noir-Epilog sind ebenfalls weltmeisterlich. Es gibt noch mehr großartige Einzelszenen, aber ich will diesen Beitrag nicht zu lang geraten lassen. Insgesamt hat Forster einen tollen Streifen gedreht und ich würde ihn in Zukunft gerne wieder als Regisseur bei Bond sehen.
Die Titelsequenz:
Das neue Maintitledesigner-Kollektiv MK 12 hat einen recht ordentlichen Vorspann hervor gebracht, der an die ganzen großen Werke eines Maurice Binder (TB) oder Daniel Kleinman (CR) jedoch nicht heranreicht. Die Titelsequenz geriet insgesamt zu beliebig und rangiert bei mir daher eher im hinteren Mittelfeld.
Die Schauplätze & Sets:
Italien ist wieder einmal ein herausragender Schauplatz und es werden uns stimmungsvolle Bilder vom Gardasee und von Siena geboten. Haiti ist nur kurz zu sehen, präsentiert sich dem Zuschauer allerdings mit atmosphärischer Exotik. Bregenz und die Seebühne verleihen dem Film einige großartige und galmourhafte Passagen. Bolivien ist ähnlich exotisch und erdig ausgefallen, wie Haiti. Vor allem die Atacama-Wüste ist schon jetzt eine der eindrucksvollsten Locations der Serie. Der neue Production Designer Dennis Gassner liefert eine außergewöhnliche Arbeit ab. Er versteht es perfekt den gewaltigen und verspielten Dekor eines Ken Adam mit dem realistischeren und rationaleren Dekor eines Peter Lamont zu verbinden. Egal ob es sich um die Katakomben von Siena, das ultramoderne MI6-Hauptquartier, die luxuriösen Hotelsuiten, das Innere des „Perlas de las Dunas“ oder Yusefs finalen Unterschlupf handelt, von Anfang bis Ende legt Gassner ein beeindruckende Kreativität an den Tag. Der Mann MUSS bleiben!
Insgesamt: QOS gehört zu meinen absoluten Favoriten, momentan Platz 4, der Reihe. Das einzige, was ich dem Streifen vorwerfen kann ist, dass er doch ein paar Minuten mehr hätte vertragen können, um etwas geschlossener zu wirken. Ansonsten hat Forster rundherum einen fantastischen und außergewöhnlichen Film kreiert!
9 von 10 Punkten
Quote from Spirit54Display MoreBei mir nimmt QOS einen sicheren Platz in den Top 10 ein, eventuell sogar in den Top 5.
Im Prinzip stellen sowohl CR als auch QOS das dar, was mir in den 80ern und 90ern irgendwie gefehlt hat: Mut zu echter Innovation mit echten Konsequenzen für die Serie und deren Formel. Seit FYEO hat man praktisch ständig versucht, schwimmen zu gehen ohne dabei nass zu werden. Sprich: Bond in die 80er bringen und ihn trotzdem noch einen völlig anachronistischen Hut an die Garderobe werfen lassen - Bond verjüngen und trotzdem so tun, als sei er der alte, der anno '69 seine Frau verloren hat - Bond menschlich machen und ihn gleichzeitig auf Tsunamis surfen lassen, etc. Man war gefangen zwischen dem Gefühl, das Franchise erneuern zu müssen, und der Angst, dabei etwas kaputt zu machen.
CR machte dann endlich tabula rasa und zeigte den Mut, echte Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Und der Erfolg gab dem Konzept recht.
QOS geht diese richtige Richtung mMn weiter, indem man sich selbst ernst nimmt, und nicht halbherzige Hommagen an die Conneryfilme macht, die niemandem wehtun und bei denen man noch die Hühneraugen zudrückt. Craig hat die Chance zuetwas, was nur Connery in DN und ansatzweise FRWL durfte: Bond als Charakter zum Mittelpunkt des Films machen. CR und QOS sind durch und durch Bondfilme in dem Sinne, dass sie sich um Bond drehen, nicht um all die obligatorischen Zutaten, die im Endeffekt komischerweise gar nichts mit der Figur Bond direkt zu tun haben. Wenn Bond als Held wirklich eine interessante Figur ist, dann sollte er allein einen Bondfilm ausmachen können - ohne Moneypenny, ohne Spielzeuge, ohne den ganzen Kram aus der Asservatenkammer. Und genau das schafft Craig.
Als ich QOS zum ersten Mal im Kino sah, kam mir zugegebenermaßen manchmal das Wort 'Kunstkacke' in den Sinn, vor allem bei den Ortseinblendungen. Trotzdem war ich bei jedem Sehen letztlich beeindruckt. QOS ist vielleicht mit OHMSS und CR der einzige Bondfilm, dem soetwas wie eine echte künstlerische Vision zugrunde liegt, etwas das jenseits von franchise- und genre-konventionellen Erwägungen liegt. Es gibt verschiedene Sequenzen in QOS, die ich einfach nur grandios finde. Darunter die eröffnende Autojagd, die Opernsequenz, die Szene mit Bond und Camille durch die bolivianische Wüste wandernd oder das Ende mit Corinne und Yusef. ("HINsetzen!" )
Wirklich genial auch die Kulissen und vor allem die Locations. Während viele frühere Bonds, vor allem in der Moore-Ära, möglichst viele Klischees der jeweiligen Location einbanden ohne das wirkliche Feeling einzufangen (ich denke da nur an Paris in AVTAK - Verliebte, Eiffelturm, Baguettes, etc.pp.), schafft Forster das Gegenteil: Keine Klischees, dafür sehr viel Atmosphäre. Man hat das Gefühl, wirklich etwas von Italien oder Südamerika zu sehen. Nach den Hinterhof- und Pappmaché-Trips von TWINE und DAD ist das einfach nur erfrischend.
Um mal zu den relativ wenigen negativen Aspekten zu kommen:
- fast die gesamte Haiti-Sequenz. Irgendwie mag ich den Dialog zwischen Camille und Greene nicht, vor allem in der deutschen Synchronisation. Auch die Bootsjagd hat sichtbare Schwächen.
- der Titelsong ist mit Abstand der schlechteste. Die Animation von MKdings geht noch so, wobei die Übergänge zwischen Titel und Film wieder ziemlich mies sind. Am Anfang einfach ein simples Freezeframe, am Ende dann eine an sich schöne Überblendung auf die Fahne, die dann aber sofort geschnitten wird.
- Greene wirkt als Bösewicht ziemlich lasch. Vor allem sein Geschrei während des Endkampfes und sein bereitwilliges Plaudern über Quantum. Einem Typen wie Craig hätte man was ebenbürtigeres gegenüberstellen können. Auch Elvis ist im Prinzip überflüssig.
- Weiß nicht ob man das dem Film ankreiden kann, aber nachdem CR das Fleming-Revival schlechthin ist, hat QOS praktisch null Fleming-Elemente, mal abgesehen vom Titel, der aber eher aufgesetzt wirkt.
Insgesamt vergeb ich auch mal 9 von 10.
Quote from CarstenDisplay MoreOK, dann bin ich wohl nun der Böse in dieser Runde. Ich werde versuchen, meine Kritik aus dem anderen Forumteil nicht zu wiederholen, kann dies aber nicht in allen Teilen ausschließen. Man möge es mir verzeihen.
Obwohl ich den Film nun schon mehrfach auf DVD gesehen habe, kann ich dem Film noch immer nicht einen konkreten Platz im Ranking einräumen. Er rangiert jedoch nach wie vor im unteren Mittelfeld.
Der Film ist eine Fortsetzung und muss sich daher mit Teil 1 messen lasen. Da sieht der Film leider schlecht aus, denn das durch Casino Royale neu gesteckte Ziel, einen neuen Bondystyle mit komplexen Charakteren und einer ausführlichen Storyentwickung zu schaffen, wurde nicht nur nicht fortgesetzt, sondern wieder in die altbekannte Richtung des puren Action-Reißers zurückgerissen. Um eine "Innovation" zu schaffen, hat man den Film nicht nur mit Action-Szenen überladen, sondern diese auch noch dem Schnittstil der Bourne-Filme unterworfen, wodurch der Film stilistisch weder zu seinen Vorgänger passt, noch zu der gesamten restlichen Serie.
Der Film hat eine gewohnt gute Kameraarbeit, die jedoch in den Action-Szenen durch den viel zu kurzen Schnitt gar nicht richtig zur Geltung kommen. Auch wenn die Szenen im Heimkino etwas übersichtlicher wirkten (ich dachte allerdings, dass Bond primär für´s Kino gemacht wird) sind sie einfach zu kurz,um sie genießbar zu machen. Hier wird Hektik und Spannung verwechselt. Die Szenen sind hektisch und damit aufbauschend. Da man aber sehr schnell den Überblick verliert und quasi der Handlung nicht mehr folgen kann (ja auch Action folgt einer Handlung), ist dies keien echte Spannung. Da dies den ganzen Film so geht und man regelrecht durch die Action stolpert, ist man über jeden Moment froh, der normal gefilmt ist und wieder eine Handlung folgt.
In diesen wenigen Szenen gewinnt der Film an Größe und könnte darin wenigstens sehr gut mit den Vorgängerfilm mithalten, wären die Szenen doch nur nicht so kurz. Meine Lieblingsszenen sind das Gespräch zwischen Bond und Mathis in dessen Srandvilla, die gesamte Sequenz in Begenz und das Gespräch zwischen Bond und Mathis im Flugzeug. Zu wenig leuchtene Augenblicke von denen ich mir weit mehr gewünscht hätte (Casino Royale konnte diesen Wunsch erfüllen) Die Geschichte an sich ist sehr einfach gestrickt, auch wenn der Plot an sich sehr gut, zeitgemäß und interessant ist. Er geht nur im Action-Gewitter fast unter.
Die Charaktere sind leider sehr wenig umrissen und werden in so wenigen Spielszenen verwendet, die man zwischen die Actionflut gezimmert hat, dass auch die wirklich hervorragenden Schauspieler die Figuren nur zweidimensional reflektieren können, was sehr schade ist.
So viel zum allgemeinen. Nun ein paar Anmerkungen im Detail - zu Abkürzung tabellarisch:
Positiv:
- Arnold Musik war nie wichtiger. Der Komponist schafft es, aus den Action-Bildern eine zusammenhängende Szene zu machen. Das gilt insbesondere für die Auto- und die Bootsjagd, die ohne die Musik jeweils ein chaotisches Sammelsurium an einzelnen Einstellungen ohne Zusammenhalt ergeben hätte.
- die Kulissen, die hervorragend Real- und Phantasiewelt glaubwürdig vermischt haben.
- Die Darsteller, insbesodere Craig
- die Insider Beziehungen zu TSWLM und GF
Negativ:
- das technisch und optisch langweilige Titeldesign von MK12 (holt bloß den Kleinman zurück!)
- der entsetzliche Song (nur Eric Serras Abspann Song aus Goldeneye und der Madonna Song waren schlimmer)
- die zu schnell geschnittenen Action-Sequenzen
- der Absprung aus dem Flugzeug, der bei weiten nicht so echt aussah, wie dies ähnliche Szenen in den vergangenen Filmen vermocht haben. Man hat zu viel mit den Darstellern im Windkanal gedreht, als real. Da war der Kampf und den Fallschirm in MR und der HALO Jump in TND bedeutend besser gemacht.
- die zum Teil albern wirkenden Ortseinblendungen, die unnötig von der Story ablenken.
Quote from DoctorMoVeDisplay MoreKurz gesagt: Die Zuschauer von QoS teilen sich im groben in 2 Fraktionen. Die eine Fraktion hat ein Wahrnehmungsproblem mit der Schnelligkeit der Bildabfolgen, die andere eben nicht. Erst genannte Gruppe schimpft seit über 6 Monaten darüber, die andere wundert sich genau so lange über das anscheinend große Problem das diese Gruppe hat.
Man kann nicht erwarten, das Konsumenten denen der Schnitt des Films sehr zusagt, hier aufgrund von Beschwerden sich veranlaßt sehen ihren Eindruck und ihre Meinung zu revidieren. Das Gleiche gilt natürlich umgekehrt genauso.
Ich sehe in QoS einen ungewöhnlich rasanten Bondfilm. Das ist eine Eigenart die sich die Macher rausgenommen haben. Man darf es grandios finden oder sich in Grund und Boden ärgern. Das steht jedem frei.
Und was die Fortsetzungsqualitäten von TSWLM und MR anbelangt, so finde ich gerade diese Abfolge hochproblematisch. 2 mal fast das selbe Grund-Konzept direkt hintereinander ohne besondere Innovationen - sowas finde ich als Zuschauer äußerst unbefriedigent. Das ganze ähnelt viel zu sehr den plumpen Sequel-Impulsen üblicher Major-Studios, die aus kommerzieller Dumpfheit heraus den selben Film einfach nochmal drehen, nur eine Portion fetter serviert. (Kevin - Allein zuhaus, Kevin - Allein in New York usw. die Liste ist lang).
Außerdem empfinde ich es nicht unbedingt als vorteilhaft, wenn der selbe Regisseur gleich mehrere Filme hintereinander für die Franchise abdreht. Die inszenatorischen Déjà-vu-Effekte der letzten Hamilton-Bonds, der letzten Gilbert-Bonds und der 5 Glen-Bonds haben für mich keinesfalls einen Vorbild-Charakter.
Ich bin deshalb sehr froh, das QoS einen anderen Regie-Stil hat als CR.
Ich würde mich auch hüten die Alien-Franchise für ihren stetig erfrischenden Wechsel des Regie-Postens zu kritisieren. Im Gegenteil...
Quote from whitiePrinzipiell sehe ich bei einer Diskussion wie jetzt bei "QOS" immer das Problem, dass wer gegen einen aktuellen neuen Bondfilm in der Anfangszeit etwas richtig Abwertendes zu vermelden hat vor den Befürwortern immer erst mal wie der 'böse Buhmann' dasteht. Dabei sollte dessen ablehnende Meinung, ob diese nun aus dem Bauch herauskommt oder sachlich argumentativ begründet wird genauso annehmbar sein wie die Argumente der Auslobenden. Es geht doch von Seiten des Kritisierenden nie um falsch verstandene Illoyalität gegenüber der Serie sondern einfach darum ob derjenige mit dem Produkt unzufrieden ist oder es in der anderen Richtung einfach halt geil findet.
Wenn ein aktueller Film dann eines Tages zum alten Eisen gehört finde ich aus der späteren Rückschau immer wieder faszinierend dass dann meines Erachtens viel offener und ehrlicher miteinander in einer Diskussion mit unterschiedlichen Positionen umgegangen wird.
@DoctorMove
Was ich meine: Ob nun "CR ,"GF" oder "TSWLM" - dies sind sicherlich jene Klassiker im Konsortium des Franchises die Kritiker und Fans über Jahre immer wieder als Art Wunschmustervorlage nennen und anbringen werden. Dabei geht es weniger darum eine Kopie eines der genannten Werke zu recyclen sondern wohl eher darum dass ein ähnlich 'entsprechender Wirkungs- und Akzeptanzgrad' eintritt. "MR" ist somit das beste Beispiel wie ich meine Aussage eben genau nicht verstanden wissen möchte.
Was "QOS" anbelangt, glaube ich nun mal nicht dass die meisten Fans und Kritiker diesen als ein 'Referenzwerk der Zukunft' für die Filmserie sehen. Ich habe kein Problem damit wenn Fans "QOS" für sich zu den Topacts der Serie zählen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Qualitätskriterien und persönlichen Geschmacksempfinden und dieser divigiert bei "QOS" meines Erachtens gewaltig und das sollte bei der jeweiligen Argumentation immer mit berücksichtigt werden.
Quote from DoctorMoVeDisplay MoreDeine Argumente klingen alle plausibel.
Dir geht es also im Prinzip nur um die alte Frage von Subjektivität und Objektivität.
Dem kann ich mich größtenteils anschließen.
Was jedoch ein 'Referenzwerk' der Zukunft wird, läßt sich meineserachtens nicht nach 6 Monaten erkennen.
NSNA zählt gewiss nicht zu den schulmeisterlichen Vorzeigefilmen. Dennoch sind viele Impulse die die Eon-Reihe nach dem Erscheinen dieses Konkurrenz-Films setzte, auf diesen Film zurückzuführen. Aber auch OP - ein Film den ich in punkto Zuschauer-Beliebtheit mal in der Mitte platzieren würde - setzte trotz vieler Hommagen und Zitate aus vorhergehenden Filmen gewisse Akzente die in nachfolgenden Filmen erneut verwendet wurden. Es ist doch auch seltsam das ein Film wie LTK, der 1989 die Fan-Gemeinde EXTREM polarisierte, im Rahmen der letzten 3 Bondfilme immer wieder von etlichen Fans zu Vergleichen herangezogen wurde. Von dem Status den OHMSS bei seinem Erscheinen in der Öffentlichkeit genoß, will ich gar nicht erst reden.
Dazu kommt, das die angeblich so stichhaltigen 'Qualitäts-Kriterien' stets individuell gewichtet werden können.
Meines Erachtens gab es noch keinen Bondfilm der allen Zuschauer-Anforderungen stand hielt. Auch die heiligen Kühe unter ihnen könnte man genüßlich zerreißen. Es kommt ganz auf die jeweiligen Bewertungs-Prioritäten an.
Zum Glück gibt es keinen Bond-Katholizismus mit einer entsprechenden Qualitäts-Bibel in denen die Punkte, wie ein gelungener Bondstreifen auszusehen hat, trocken abgehakt werden können.
Wenn es so einen gäbe, würde ich mich als Fan vermutlich zu Tode langweilen...