Die Bondesliga - Diskussionsthread

Zitat von DanielWroughtonCraig

Ich gehe bei diesem Spiel nach einer simplen Regel vor. Es werden jeweils 2 Filme zur Auswahl bereitgestellt. Listen oder Rankings interessieren mich dabei nicht! Es entscheidet das Bauchgefühl, welchen Film ich letztendlich anschauen möchte.

Genau so handhabe ich das auch. Ich schaue mir die Duelle an und entscheide spontan. Weder schaue ich mir die letzte Version meiner Bestenliste an noch - bevor ich abstimme - die bisherigen Stimmabgaben. Wer taktisch wählen möchte, kann das gerne tun (z. B. im Villain-Spiel haben wir das ja zwischen ca. 3. Runde und Finale alle gemacht), in der Bondes-Liga zählt für mich der Augenblick, auch wenn er von meinen etablierten Präferenzen nur verhältnismäßig selten abweichen mag.

Dito. Ich entscheide stets spontan, welchen Film ich gerade im Moment lieber sehen würde, gewürzt mit dem Aspekt, welchen ich denn mit etwas Nachdenken besser finde. Die anderen Duelle schau ich mir da gar nicht an. Es wird entschieden und abgeschickt und höchstens editiert, um einen Fehler auszumerzen. Ich habe keine Lust, nachzuschauen, wie ich vorher gestimmt habe. Und Buch werde ich garantiert nicht darüber führen, um mir in zehn Jahren noch einmal anschauen zu können, inwiefern sich mein Geschmack über ein Jahrzehnt verändert hat. Hab auch insgesamt keine Bestenliste am Start.

Zitat von Maibaum

1. Gibt es keine Objektivität

Objektivität ist zwar nur ein Ideal der Philosophie und Wissenschaft, aber es ist schon ein deutlicher Unterschied ob man sich bei seiner Bewertung ausschließlich an ganz persönlichen Vorlieben und Erwartungshaltungen orientiert, oder ob man diese bewußt denen der Allgemeinheit (was natürlich auch grundsätzlich ein abstrakter Begriff ist) unterordnet oder zumindest diesen Aspekt in seine Gesamtwertung mit einbezieht. Daher habe ich auch die entsprechenden Filme aufgeführt, da ich diese am ehsten von der 'Allgemeinheit' als Qualitätsbeiträge 'anerkannt' sehe.

Man kann sich natürlich hinstellen und behaupten: Die Mehrheit der Bondiasten ist total schräg drauf und wertet bescheuert. In solch' einem Fall muß man aber auch die entsprechend plausiblen Argumente parat haben.
Ich jedoch kann die meisten allgemeinen Bewertungstendenzen und Wertschätzungen eigentlich schon recht gut nachvollziehen.
DN steht z.B. bei mir recht weit unten in der Bestenliste, weil er mich streckenweise regelrecht langweilt. Dennoch habe ich vor ihm, in seiner Funktion als ikonischem Erstling großen Respekt.
DAF befindet sich dagegen in meiner Top 10. Aber warum er bei der Allgemeinheit keinen so guten Stand hat, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ähnliches gilt eben für MR, den ich auch sehr schätze. Ich kann die Fraktion, die diesen Film als Lieblingsbondfilm feiert ziemlich gut verstehen. Dennoch funktioniert dieses Werk für die breite Allgemeinheit aller Bondiasten nur begrenzt.
Und hier ist eben genau der Punkt wo man sich entscheiden kann, ob man die rosarote Fanbrille stets aufläßt und quasi nonstop liebestrunken das Franchise-Objekt in das man verknallt ist abfeiert, oder ob man den Aspekten wirkliche Aufmerksamkeit schenkt, die weite Teile des Fandoms am Film zu kritisieren haben, um sich dem Ideal einer 'objektiven' Gesamtbewertung anzunähern.

Spy kommt meiner Meinung nach sicher in die Top 3 und das völlig zurecht. Das Abstimmen erfolgt bei mir auch "gefühlsmäßig" aber unterscheidet sich nicht großartig von meiner Bestenliste. Taktieren mache ich auch nicht, da ich auch viel zu früh dafür abstimme, aber es steht jedem frei dieses "Mittel" zu nutzen. Warum nicht, it`s just a game.

Bei mir ist es ähnlich wie bei Kronsteen, in meiner Top 10 sind 4 verschiedene Darsteller und da ich Connery, Moore und Craig auf Augenhöhe sehe, kommt in fast jedem Bondfilm mein Lieblingsdarsteller vor

Ich biete mehr: Filme von 6 verschiedenen Darstellern in meiner Top Ten!

Zitat von Dr. moVe

Objektivität ist zwar nur ein Ideal der Philosophie und Wissenschaft, aber es ist schon ein deutlicher Unterschied ob man sich bei seiner Bewertung ausschließlich an ganz persönlichen Vorlieben und Erwartungshaltungen orientiert, oder ob man diese bewußt denen der Allgemeinheit (was natürlich auch grundsätzlich ein abstrakter Begriff ist) unterordnet oder zumindest diesen Aspekt in seine Gesamtwertung mit einbezieht. Daher habe ich auch die entsprechenden Filme aufgeführt, da ich diese am ehsten von der 'Allgemeinheit' als Qualitätsbeiträge 'anerkannt' sehe.

Sicher gibt es Mehrheitsmeinungen zu allen Filmen, auch aus verschiedenen Sichtweisen, verschiedenen Kulturen etc, aber daraus entsteht dann trotzdem keine Objektivität, sondern nur eine Art Konsens aus vielen subjektiven Sichtweisen. Solchen Konsens nehme ich auch zur Kenntnis, und finde das interessant, aber das sollte meine persönliche Meinung möglichst nicht beeinflussen. Es gibt dementsprechend auch "anerkannte Filmklassiker" die ich trotzdem nicht mag, und dann auch nicht nachvollziehen kann warum die so berühmt sind.

Bei Bond wäre die allgemeine Ablehnung von DAD auch so ein Konsens, und für mich einer den ich nicht nachvollziehen kann.

Bringt taktieren hier überhaupt etwas? Die Einflussmöglichkeiten scheinen mir hier nicht so groß.

Ich stimme nach persönlichem Geschmack, also nach Rangliste ab. Bei eng zusammenliegenden Filmen kann es aber auch mal eine Augenblicksentscheidung für einen potentiellen Verlierer sein.

Off topic: Zur Objektivitäts-Subjektivitäts-Hühner-Ei-Diskussion fällt mir das legendäre Zitat von Ex-Bundestrainers Erich Ribbeck ein, der sich auf einer Pressekonferenz folgendermaßen rhetorisch verewigte:

"Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen."

Danke für das Zitat. Ich kenne den Herrn nur insofern, als dass kürzlich ein Opel Senator B im Netz inseriert war, den dieser ehemalige Trainer zuvor zu fahren vermochte. Dem Zitat nach steckt aber doch noch einiges mehr in ihm

Heeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnneeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrr Wie unnötig - da schiesst der Kerl kurz vor Schluss den Ausgleich bei TB vs SF .

Das AVTAK so gut ankommt überrascht mich auch, letzte Woche z.B. den Sieg gegen LTK hätte ich nicht erwartet.

OHMSS vs FRWL unentschieden finde ich gut habe ich auch getippt.

Ein Quantum Trost (QOS) - Der Spion, der mich liebte (TSWLM)

Manchmal wird es einem leicht gemacht...

Die Bewertung der Craig Filme ist kein Forumsphänomen, wenn man sich andere Bondfanforen anschaut, dann ist CR immer oben dabei, SF im oberen Drittel und QOS polarisiert und landet dann im Schnitt wieder irgendwo im Mittelfeld. Schaut man sich die Bewertungen in "allgemeineren" Filmforen oder z.B. Imdb an dann ist CR ebenfalls ganz vorne, SF im Schnitt noch einen Tick höher als bei Bondfans und QOS wiederum ein "Mittelfeldbond". Ich sehe da keine besondere Bevorzugung der Craigfilme bei uns. Sie kommen schlicht und ergreifend sehr gut an.

Brosnan war von Anfang an - GE ist hier eine positive Ausnahme - nicht so hoch im Kurs. Unser Forum ist wenn, dann bei Bewertung der Brosnanfilme - unterdurchschnittlich, wenn man ehrlich ist sogar ziemlich negativ.

Weitere Eindrücke von mir sind das Conneryfilme bei Kritikern überdurchschnittlich gut ankommen, die Moorefilme beim "normalen Filmfan" eher schlechter bewertet werden und das Dalton bei "Bondfans" eher besser wegkommt.

Kronsteen, du nimmst einem immer schon die besonderen Geschehnisse vorweg

Vollste Zustimmung, Don.

Desweiteren überrascht mich sehr der hohe Sieg von AVTAK über TMWTGG. Denn Letzterer wäre in anderen Kreisen eher der Gewinner.
Löste nicht DAD 2002 AVTAK ab, als Allgemein schwächster Bond ?

Ich weiß zwar nicht ob AVTAK bis 2002 als DER schlechteste Bond galt, aber er war bzw. ist in den meisten Foren/Bestenlisten immer sehr weit unten und hat keinen besonders guten Ruf. Solche Sachen wie "Opa Bond" hört man leider viel zu oft. Ich persönlich freue mich das der Film bis jetzt so gut abschneidet, da ich ihn ebenfalls ganz gut finde und ihnen als würdigen Abschluss einer 23 Jahre lang dauernden Ära sehe.

Vor mehreren Jahren waren von den offiziellen Bondfilmen noch AVTAK und MR bei imdb mit 6.1 und 6.0 ganz unten. Nun haben sie 6.6, bzw. 6.2
Dafür war DAD mal mit 6.3 und nun mit 6.1 bewertet. Aufsteiger in den letzten Jahren ist auch ein GE und die beiden Dalton-Filme, während die anderen Brosnan-Filme Absteiger sind.
Ebenfalls Punktegewinne bei TMWTGG (ehemals 6.6 nun 6.8 ) und OP. Bei den Connery-Bonds tat sich nichts.
Wollte nur sagen, dass einige Bondfilme mit "schlechtem Ruf" Punkte wettgemacht haben.

Allerdings sollte man auch beachten, dass sehr viele Blockbuster in den letzten Jahren zum Teil auch zu hohe Wertungen bekommen haben. Ist der Film nicht komplett versaut und hat schon einen besonderen Staus (Franchise, Mehrteiler etc.) sind Wertungen von über 7.0 einfach Standard. Das war vor 10 Jahren noch nicht so.