The Dark Crystal (1982)
Jahrelang war der Film von meinem Radar verschwunden, dann bin ich über ein youtube-Review gestolpert, und Kindheitserinnerungen wurden wach. „The Dark Crystal“ ist ein Puppenfilm aus der Schmiede von Jim Henson und Frank Oz (bekannt für die Muppets).
Zur Orientierung: In einem unbekannten Land herrscht seit fast 1000 Jahren Düsternis, weil die damaligen Bewohner in ihrer Arroganz einen großen Kristall, der das Leben positiv steuerte, beschädigten. Es entstanden zwei Rassen, die bösen Skeksis und die guten, weisen Mystics. Eine Prophezeiung besagt, daß nach 1000 Jahren, wenn die drei Sonnen in einer Linie stehen, ein Gelfling den Kristall wieder reparieren wird und somit die Düsternis dem Licht weicht. Um dies zu verhindern, haben die Skeksis alle Gelflinge umgebracht. Dachten sie jedenfalls, denn die Mystics haben einen gerettet und großgezogen.
Dieser Gelfling, Jen, zieht nun los, um das fehlende Kristallstück zu finden und den ganzen Kristall zu „heilen“. Unterwegs stößt er auf einen zweiten Gelfling, Kira. Sie wurde von kleinen Wesen namens Podlings großgezogen. Als Mädchen hat sie Flügel und kann fliegen, was sie und Jen später mal rettet.
Die Prophezeiung erfüllt sich schließlich; der Kristall wird geheilt, und es herrscht wieder Licht.
Daß die Skeksis und die Mystics miteinander verbunden sind, wird im Verlauf des Films deutlicher. Zu Beginn scheint es eher ein Zufall zu sein, daß es von beiden Rassen nur noch zehn Vertreter gibt und der jeweilige Anführer im Sterben liegt. Später tritt die Verbindung aber klarer hervor. In einem Kampf mit einem Skeksis verletzt Jen ihn mit dem Kristall an der rechten Hand, und die Hand blutet. Gleichzeitig beginnt bei einem der Mystics, die unterwegs zu den Skeksis sind, ebenfalls die rechte Hand zu bluten, und das genau an der gleichen Stelle wie beim verletzten Skeksis. Später fällt bei einem weiteren Kampf ein Skeksis in einen tiefen feurigen Schacht und verbrennt. Als das geschieht, löst sich auch ein Mystic plötzlich in Flammen auf. Ganz deutlich wird die Verbindung zwischen beiden Rassen am Ende. Die Mystics ziehen in das Schloss ein, in dem der große Kristall ist und die Skeksis leben. Sie positionieren sich um den Kristall, und jeder Mystic verschmilzt mit einem Skeksis. Als neue Rasse entschweben die verbliebenen acht Wesen in den Himmel und überlassen die neue Welt Jen, Kira und den anderen Lebewesen.
„The Dark Crystal“ ist ein reiner Puppenfilm; ich habe versucht, herauszufinden, ob nicht doch hier und da Menschen eingesetzt wurden, aber das scheint nicht der Fall zu sein, selbst in den Szenen, wo im Rahmen einer Totalen Jen von A nach B läuft. Den größten Einsatz scheinen die Landstrider verursacht zu haben, auf denen Jen und Kira zum Schloss reiten. Man sieht förmlich, wie sich in dem Kostüm Menschen auf Stelzen bewegen. Dieser totale Einsatz von Puppen ohne eine Schummelei macht den Film besonders liebenswert.
Die Tricktechnik sah für die frühen 1980er Jahre sehr gut aus; daß sie nicht so gut gealtert ist, liegt in der Natur der Sache und ist keinem Sparen an der falschen Stelle geschuldet.
Auch die Story kommt eher simpel daher, aber schließlich ist „The Dark Crystal“ ein Kinder- bzw. Familienfilm, und da wäre ein komplexer Plot hinderlich gewesen. Da passt es auch ganz gut ins Bild, daß Gut und Böse deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Die bösen Skeksis sind entsprechend hässliche, echsenartige Wesen, die Mystics strahlen von Anfang an Vertrauenswürdigkeit aus.
„The Dark Crystal“ mag nicht mehr so mitreißen wie in den frühen 1980ern, insgesamt bleibt es aber ein – ich bleibe mal bei dem Prädikat – liebenswerter Film.