DER DARSTELLER: George Lazenby

  • Hier alles um den Australier, der als bisher einziger Nichteuropäer den Bond mimen durfte.


    [Blockierte Grafik: http://www.klast.net/bond/images/laz_london.jpg]


    Hier der alte Thread aus dem archivierten razyboard.


    Da die letzten Beiträge von dort 4 Jahre alt sind, verzichte ich in diesem Fall auf das Rüberkopieren und stelle stattdessen einfach aufs Neue die Frage:


    Wie findet Ihr George Lazenby im Vergleich zu seinen Kollegen?

  • Ich finde das er einen großartigen Job gemacht hat dafür das er kein Schauspieler war!
    Dann nahm das Schicksal seinen Lauf und er hatte die falschen Berater und Leute in seinem Umfeld die ihn falsch beraten haben und so war es mit ihm als Bond vorbei.
    Hätte gerne 2-3 Filme mehr von ihm gesehen!!!
    Ich hätte ihn gerne in der friedhofs szene gesehen,die ich ihm eher abgenommen hätte als Roger.

  • Auch ich halte George Lazenby für einen guten und – gerade angesichts seiner immer wieder ins Spiel gebrachten „Unerfahrenheit“ – für einen absolut vollwertigen Bond, der, ohne an der Spitze zu stehen, sich hinter seinen Kollegen nicht verstecken muss. Sicher schwankt seine Darstellung zwischen seiner Interpretation des cool-lässigen Connery-Bond (und hier bleibt er hinter dem Original deutlich zurück) und dem emotionaleren Bond dieses Films, den er insgesamt überzeugend, stellenweise gar glänzend verkörpert (v.a. natürlich in der Schlussszene) – in den Actionszenen ist er sowieso eine Bank. Dass sein Bond dadurch nicht ganz stringent wirken mag, liegt weniger an ihm als am Drehbuch, das mitunter deutlich schwankt zwischen dem neuen, menschlichen Bond und dem (kurz gesagt) klassischen Superagenten, der immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Auch andere Bond-Darsteller brauchten mehr als einen Film, um zu ihrer Auslegung des Bond zu finden, namentlich Brosnan, der allerdings stets mit besonders unentschlossenen Drehbüchern geschlagen war, daraus aber immer noch das Beste machte. Nicht nur für einen Debütanten schlägt sich Lazenby eindrucksvoll, und auch ich hätte ihn prinzipiell noch gerne in einigen Filmen gesehen, die Entwicklung seines Bond hätte spannend werden können. Andererseits ist es vielleicht auch ganz gut, dass er nach einem Film ausstieg. Warum?


    1. Es ist immer wieder zu lesen, dass OHMSS eigentlich mit Bonds Hochzeit enden sollte und Tracys Tod eigentlich als PTS für DAF (vor)gedreht wurde, dann aber nach Lazenbys frühem Ausstieg doch noch an sein Debüt angehängt wurde. Gerade dieser ebenso schockierende wie ergreifend-schöne Schluss ist es aber nicht zuletzt, der OHMSS so außergewöhnlich macht, der Film ist für mich nicht anders vorstellbar.


    2. Dass Bond die 70er überstand (was nicht selbstverständlich war, auch deshalb war Lazenby ja eben ausgestiegen), ist der selbstparodistischen (Neu-)Konzeption des Franchise geschuldet, die mit DAF (z.T. schon in YOLT) entworfen und in den ersten Moore-Jahren trotz einiger ernster Zwischentöne bis zu MR immer weiter gesteigert wurde, ehe FYEO die geerdeten 80er Jahre einläutete. Ich glaube zwar, dass dieser Weg auch mit George Lazenby möglich gewesen wäre (in OHMSS beweist er durchaus Sinn für die komischen Elemente), doch hätte DAF mit ihm in der Titelrolle und erst recht mit dem Schluss von OHMSS als PTS nicht einmal ansatzweise so aussehen können wie der Connery-Film gleichen Namens. Es wäre eher ein Film wie LTK oder QOS (auch jeweils die zweiten, dazu höchst umstrittenen Filme ihrer Hauptdarsteller) geworden; das hätte zwar auch in den 70ern – siehe z.B. Dirty Harry – für einen Film funktionieren können, aber dann einen derart ernsten Bond – überspitzt gesagt – in den Klamauk von Schnickschnack, Goodnight und Beißer zu überführen, wäre nach meinem Empfinden kaum vorstellbar und auch bei einem erneuten Darstellerwechsel derart abrupt nur schwer vermittelbar gewesen, erst recht, wenn Lazenbys zweiter Streich kommerziell funktioniert hätte: Denn auch dann hätte man Bond ja kaum zum englischen Charles Bronson machen wollen, gleichzeitig wäre es nach einem düsteren zweiten Auftritt fast unmöglich gewesen, Lazenby in die DAF-Connery- bzw. Moore-Linie zu pressen. In der Realität war es ja immerhin Über-Bond Connery, der den Stilwechsel einleitete, der Bond dann durch die 70er brachte.


    3. Bei aller Wertschätzung für OHMSS und George Lazenby möchte ich die Bond-Filme nach ihm, so wie sie sind, einfach nicht missen.



    Dennoch bleibt es dabei: Es gibt sechs Bond-Darsteller, und 002 gehört ohne jede Einschränkung dazu!

  • Meine Meinung zu George Lazenby als Bond.


    Also, ich gehöre zu den sehr wenigen Leuten die ihn als 007 mögen. Irgendwie war er mir gleich sympathisch. Dafür das er kein professioneller Darsteller war, hat er eine ziemlich gute Leistung in seinem Debütfilm OHMSS abgegeben. Ich finde das er verdammt cool in den Film eingeführt wird. Wie er sich lässig im Halbdunkel die Zigarette anzündet ist ein echter Bond-Moment!


    Lazenbys Leistung zu analysieren ist nicht ganz einfach, aber ich versuche es mal. Er wirkt oft sehr traurig im Film. Er scheint es unterdrücken zu wollen, aber in seinen Augen ist etwas sehr melancholisches. Ich kann nicht genau sagen warum das so ist, aber vielleicht spiegelt das sein Inneres wieder. Schließlich war Lazenby während der Dreharbeiten nicht immer glücklich. Seine Kollegen haben ihn nicht immer gut behandelt, und der Regisseur interessierte sich kaum für ihn.


    In den gefühlvollen Szenen mit Tracy fand ich ihn sehr angenehm natürlich. Er wirkte manchmal etwas verunsichert, aber das sind nur kurze Phasen.


    Am beeindruckendsten finde ich ihn aber in den Kampfszenen. Kaum ein anderen Bond-Darsteller hat seine Gegner dermaßen cool und deftig verprügelt. Man kauft es ihm jederzeit ab, dass er ein sehr guter Nahkämpfer ist. Moore war da im Vergleich eher wenig überzeugend. Nur Daniel Craig ist da noch besser als Lazenby.


    Was bei Lazenby leider nicht so gut funktionierte waren die Oneliner und der Humor. Ihm passt ein ernsterer Bond am besten. Seine wenigen Witze wirken manchmal etwas unbeholfen und aufgesetzt. Nur der Gag mit dem flotten Dreier war ganz gut.


    Ich glaube Lazenby hätte besser als Moore und Brosnan sein können. Wenn er denn weitergemacht hätte... :(

    "Ich helfe Menschen, die Probleme haben." - "Ein Problemlöser." - "Ich würde sagen, mehr ein Problembeseitiger." 8)

  • Ich freue mich und finde es bewundernswert, dass aus den "Federn" von so berufenen Leuten (Ich beziehe mich auf die hier verschriftlichten Feirefiz und Dalton ist Bond) die Darstellung Lazenbys derart gewürdigt wird!
    Als ich erstmalig begann, Artikel und Bücher über Bond zu lesen (1979), kam er, soweit ich mich erinnere, nicht besonders gut weg. Und ich muß dann auch gleich gestehen, dass ich mich davon beeinflussen ließ. In meinen Teeny-Jahren fand ich den Film saumäßig.
    OHMSS ist mittlerweile meine Nummer 1!
    Was Lazenby angeht, so kann ich ihn tolerieren - ich schaffe es aber nicht, ihn so zu schätzen, wie die o. g. Herren. Es ist sicherlich ein nebensächlicher Faktor, aber der Mann war 29!!! Connery war kaum älter, wirkte aber wie mindestens 39. Das wäre eine Reife, die ich bei Bond glaubwürdig finde. Lazenby war zu jung! Ich empfand auch seine Anzüge als zu eng geschnitten verglichen mit ähnlichen, die Connery vorher trug. Das ließ ihn m. E. stellenweise wie einen Abiturienten im ersten Sakko wirken - machte ihn also noch jünger.


    Jedoch: Die einfühlsamen, psychologischen Beobachtungen von "Dalton ist Bond" begeistern mich! So sensibel habe ich noch nie jmd. von der Darstellung eines Bond sprechen hören. Respekt!!!
    Daraufhin werde ich mir in der nächsten Zeit den Film unter diesen für mich neuen Gesichtspunkten gerne nochman ansehen.

  • Und noch ein paar Bilder vom Australier der den Agenten ihrer Majestät nur einmal spielte.
    Mal ein paar Fotos von George Lazenby als Bond. Von mir ausgesucht.


    Wie schon gesagt, ich mag ihn irgendwie als Menschen und als 007 zugleich.
    Noch ein paar Bilder von George Lazenby als Bond.


    (Ich hoffe euch gefallen meine ausgewählten Fotos. Später kann ich das auch bei den anderen Bond-Darstellern machen. Eine kleine Fotogalerie schadet nie:)

  • Verehrter Mr. Fogg, Lazenby sah alles andere als jung aus.
    Meine Freunde, sowie Meinereiner, konnten es gar nicht glauben, dass der Mann damals 29 gewesen ist.
    Der wirkt, ich gehe weniger auf sein Outfit, als auf seine Gesichtszüge und schon vorhandenen Falten ein, wie ein 39 jähriger!
    Und ja, Connery wirkte auch immer etwas älter, nur war Connery stabiler gebaut. Lazenby war nun mal ein schmaler Hering im Vergleich zu den anderen Bonddarstellern.

  • Lazenby ein schmaler Hering. Schon klar, aber Roger Moore war voll der Muskelberg, nicht wahr?


    In Echt würde Lazenby Moore schon nach kurzem aufs Kreuz legen. Da wette ich drauf.

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  • Länger vielleicht, aber nicht schmaler wie ich finde. Aber Lazenby hat wirklich sehr lange Beine. Eine Freundin nennt ihn deswegen: Die Heuschrecke :D

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  • Auch ich möchte hier eine Lanze für Lazenby brechen: Er hat in OHMSS wirklich einen tollen Job gemacht und war von der Physis und vom Aussehen her sicher mehr Bond als es Roger Moore (den ich aber auch gut finde) jemals war. Lazenbys einziges (aber erhebliches) Problem ist/war, dass er nur einen Bond-Film gemacht hat. Hätte er deren 3 oder mehr gemacht, würde er heute beim Ranking der Darsteller m.E. vorne mitmischen... Ich jedenfalls hätte Lazenby gerne noch in weiteren Bond-Filmen gesehen.

  • Auch ich möchte hier eine Lanze für Lazenby brechen: Er hat in OHMSS wirklich einen tollen Job gemacht und war von der Physis und vom Aussehen her sicher mehr Bond als es Roger Moore (den ich aber auch gut finde) jemals war. Lazenbys einziges (aber erhebliches) Problem ist/war, dass er nur einen Bond-Film gemacht hat. Hätte er deren 3 oder mehr gemacht, würde er heute beim Ranking der Darsteller m.E. vorne mitmischen... Ich jedenfalls hätte Lazenby gerne noch in weiteren Bond-Filmen gesehen.

    Meine Rede. Ich hätte ihn auch so gerne noch in mindestens 2 weiteren Bond-Filmen gesehen.

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  • Lazenby hatte das Glück in einem grandiosen Film mitwirken zu dürfen, der "ihn trägt". Seine Leistung ist für einen Hobby-Schauspieler nicht schlecht und er stört mich im Film auch nicht, aber das liegt eben auch daran, dass OHMSS dermaßen eigenstädig in der reihe steht, dass es irgendwie eine Eintagsfiege drehen musste.
    Wäre der Film und das Drehbuch schwächer gewesen und hätte es keine so formidablen Mitspieler wie Savallas oder die Rigg gegeben, dann hätte es George schwerer gehabt. Er wäre meiner Meinung nach nämlich nicht in der Lage gewesen , allein durch seine Person einen eher mittelmäßigen Film zu tragen - so wie es z.B. Sean Connery in NSNA oder Roger Moore in AVTAK geschafft haben (wobei ich weiß, dass gerade bei AVTAK auch viele anderer Meinung sind).

  • Hihi. Sorry, aber ollistone ist tatsächlich nicht der Einzige, der Schorsch als Hackfresse tituliert. Ich war mit 10 auch so drauf und ich kann mich auch sehr gut erinnern, dass ein Freund ihn damals ebenso titulierte. Und selbst jetzt noch kenne ich einen, der ihn als Hackfresse bezeichnet.
    Da kann einem Schorsch schon leid tun.


    Auch wenn ich OHMSS mag, bin ich froh, dass in den 70ern Roger übernehmen durfte. Ok, ok, bin halt Onkel Roger Fan :D


    Aber wie auch schon geschrieben wurde: Lazenby hatte einfach nicht das Charisma und den Starpower eines Connerys oder Roger Moores. Mir fehlte da auch die gewisse Selbstsicherheit, die ein Connery und Moore in ihrem Debutfilmen hinterlegten.

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