DER FILM: Diamantenfieber

  • TB, der bei mir immer sehr schwach abschnitt, hatte von mir ja wegen der vielen Fans hier vor ein paar Wochen eine zweite Chance bekommen und die auch genutzt, ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt. Deshalb dachte ich, dass ich DAF, meinem traditionellen Schlusslicht, auch mal wieder eine Chance gebe. Im Gegensatz zu TB hat er sie aber nicht nutzen können.


    Dabei hat der Film viele positive Aspekte. Bis auf die schwache PTS (zu unruhig, bzw. unrund und die Sache mit dem Schlamm ist einfach dämlich) gefällt mir der Film bis zu Bonds Landung in den USA sogar richtig gut: Die Gestaltung der Titelsequenz und der dazugehörige Song sind sehr gut und passend, Bonds Ermittlungen schlüssig und spannend erzählt. Wie so vielen finde ich den Aufzugkampf in Amsterdam sehr spannend und intensiv. In diesem ersten Teil trifft der Humor auch eher meinen Geschmack. Die nicht ganz zum Loyalitätsvortrag über das Personal in den südafrikanischen Minen passenden Bilder fand ich beispielsweise sehr amüsant. Zudem hat der Film mit Mr. Wint und Mr. Kidd meiner Meinung nach die originellsten und witzigsten Henchmen zu bieten.


    Mit Las Vegas fangen dann allerdings die Probleme an, denn ab hier wird mir der Film viel zu albern. Das liegt größtenteils am Film selbst, aber auch an der deutschen Synchro. Manche Sprüche sind bei Terence Hill und Bud Spencer lustig, zu Bond passen sie meiner Meinung nach gar nicht (Stichwort "Döschen im Höschen"), ganz zu schweigen von solchen Albernheiten wie ein Blofeld in (auch noch hässlichen) Frauenklamotten. Insgesamt empfinde ich diesen Blofeld auch als die schwächste Verkörperung von Bonds Nemesis. Selbst Mr. Wint und Mr. Kidd lassen sich die hirnverbrannteste Art und Weise der ganzen Serie einfallen um Bond umzubringen: Sie stecken ihn in ein Rohr! Mit Bambi und Klopfer fange ich erst gar nicht an: Im Grunde genommen sehr bedrohlich und eine sehr ernste Situation für Bond, aber man kann das wegen der dämlichen Namen und Sprüche kaum als solches wahrnehmen. Die einzigen Szenen, die mir in den USA gefallen, sind die Kletteraktion Bonds und die "Blues Brothers" vorgreifende Verfolgungsjagd über den Mall-Parkplatz.
    Dass das Finale sehr schwach ist, haben hier schon andere ausführlich geschildert, dem ist nichts hinzuzufügen. Das alternative Ende hätte mich da wesentlich mehr interessiert.


    Insgesamt ist der Film für mich natürlich dennoch unterhaltend (Bondfan halt ;)), aber er hat meiner Meinung nach mehr Schwachstellen als jeder andere Bondfilm, den ich bisher gesehen habe (CR67 konnte/musste ich mir noch nicht zu Gemüte führen), deshalb: 2/5 Diamanten.

  • Unlängst gesichtet, DAF - sehr guter Film, LG


    Die fiebrig erwärmte
    Hitze der Schönheit der Diamanten steiget ins Grenzenlose und
    schösse empor in Richtung der Himmelspfade, „Diamantenfieber“
    nennt sich die verheißungsvolle, kristallklar ansehnliche „Krankheit
    der Gier“, welcher auch das „Team“ um Blofeld herum
    hingebungsvoll verfiel, das liebevolle Jagen nach naturreinen
    Erhabenheitselementen aus der Glanzschöpfung präget einen herrlich
    absurd gestalteten 70er Jahre Spaß von einem Film (ein „fast
    poetisches Vergnügen“, wie Telly in Im Geheimdienst Ihrer Majestät
    nun zu sagen pflegen würde), Diamantenfieber ist darüber hinaus
    fürwahr ein sich als (mit) der morbideste Bondfilm erweisendes
    Aktbildnis schwarzen Humors, getränkt in die teils albernstmöglichen
    Pointen, wie sie selbst den beiden „Moore-pur“-Filmen „Der
    Spion, der mich liebte“ und „Moonraker“ mehr als zu Ehre
    gereichen, in der Tat hätte ich es (tatsächlich nämlich schiene
    das passender) für begrüßenswert gehalten, hätte Moore die Rolle
    bereits in diamonds are forever übernehmen dürfen, im Gegenzuge
    hätte ich es als Wohltat erachtet, genösse Dalton wiederum das
    Privileg, „Im Angesicht des Todes“ sei sein Erstling, auch er
    also hätte gut daran getan, einen Film zuvor eingesetzt zu werden
    bzw. konjunktiviös „worden zu sein“ oder so ähnlich,
    hätte-wäre-wenn, denn es kam anders und hat leider nicht sollen
    sein...



    Sei dem wie dem wolle,
    diamonds are forever (DAF, 1971) jedenfalls begänne nunmehr
    stilvollst sich zu öffnen, der legendäre MGM-Löwe begrüßt uns
    nicht weniger brüllend als bei den vorherigen Werken, der Film
    schlüge zunächst eine Art You-only-live-twice-Brücke der
    Erinnerung, zumal der anfängliche Beginn recht asiatisch anmutet, in
    diesem seinem Ambiente umso überzeugender erscheint, auch die
    alsbaldige Herbeiführung Connery's führet uns zum 67er zurück,
    wirkt allerdings im ersten Augenblicke etwas verzögert, wodurch ein
    weiterer Bezug zu einem früheren Film hergestellt wird, nämlich
    bezüglich Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OHMSS, 1969), denn
    ähnlich wie dort mit dem Neudarsteller George, ist mir fast so
    zumute als dauerte es auch in DAF ein wenig, bis wir Sean erstmals
    klar identifizierbar zu sehen und zu Gesicht bekommen, womöglich
    dachte ja manch veränderungsfreudige (Zuschauer-)Seele im Zuge des
    damaligen Darsteller-Chaos-Unübersichtlichkeitszusammenhangs
    (zwischen Connery, Lazenby, wieder Connery, eventuell in Bälde
    Moore, im entferntesten Sinne gar Nelson, Niven, Sellers), es gäbe
    abermals ein Überraschungsgesicht, das in Erscheinung träte, ob nun
    noch einmal Lazenby oder doch abermals Connery, den Spekulationen
    schienen keine Grenzen gesetzt, obgleich es der Film hier weitaus
    weniger spannend machet als OHMSS es noch vermochte, dessen
    anfängliche Einführungssequenz bis zum heutigen Tage nahezu
    unerreicht bleiben dürfte, wahrhaftig, zumal anfangs sahen wir nur
    Kinn und Zigarette, erblickten Damenlady Gangstergräfin und
    Überholung, Wagen und Wasser, nicht jedoch den Titelhelden,
    dessentwegen man von einem „Bondfilm“ überhaupt spräche.


    Ernst Stavro Blofeld,
    nachdem dieser in dem 1967er Japanfilm doch recht finster porträtiert
    worden ist bzw. in Blick und Gesten auf einen etwas verworrenen
    Geisteszustand fast schließen ließ, erscheint seit OHMSS (Telly,
    nunmehr im 71er jedoch Charles Gray) bedeutend sympathischer als
    zuvor, das allerdings aus meiner persönlichen Sicht weniger nur der
    neuen Darsteller wegen, sondern weil diese Gestalten im Jahre 1969
    und 1971 (im Gegensatz zu Donald im Jahre 1967) von der wahrliche
    Wonnen in unserem Ohre erzeugenden Schurkenstimme eines Martin Hirthe
    synchronisiert worden sind („Brams“ in der Die-2-Folge „Der
    Mann mit dem Köfferchen“, „Oh – Johann Sebastian“, ….mit
    dem Wiedersehen, welches nicht eilt), dieses entscheidende
    Synchrondetail traf auch schon auf Largo in FEUERBALL zu (der aber
    dennoch kaum Sympathiespuren hinterließ, seine Haiattacken waren
    dann doch zu ungemütlich, um ein positives Urteil menschlicher Art
    noch zu legitimieren, es sei denn wir betrachten ihn als Tierfreund,
    der seinen schwimmenden Kameraden einen guten Appetit gönnt),
    Hirthes Stimmorgan lässt uns zu Sympathisanten des Widersachers
    namens Blofeld werden, da sie, selbige Stimm', nicht direkt allzu
    erbost klänge, sondern eher etwas Gaunerhaftes an sich hat, „frech“
    und leicht kriminell angehaucht wirkt zwar durchaus, aber eben noch
    in einem halbwegs „vertretbaren“ Maße, sodass die an und für
    sich eigentlich eher unerfreulichen Pläne des Villain-Geschöpfes
    mehr wie Streiche, weniger wie Morde erscheinen (gleichwohl sie es
    genau genommen durchaus sind, das grenzt an Unleugbarkeit), Hirthe
    bliebe bei alledem nicht der einzige Glanzträger der hiesigen
    Synchronfassung, denn generell ließe sich meines Erachtens sagen,
    dass Diamantenfieber einen synchronbezogenen Höhepunkt innerhalb der
    Bondreihe darzustellen imstande ist, zumindest hinsichtlich der
    zahllosen Spielereien mit der Sprache, umso passender doch gar, dass
    in einer Szene unser Verharmlosungskünstler Richter Fulton aus Die 2
    in Erscheinung träte, besagter Serie, welche ebenfalls zu 95 Prozent
    von der sprachlichen Brillanz ihrer Synchronisation lebt, profitiert
    und durch sie an Vielem so spürbar gewänne.


    Sodann ereilt uns eine
    regelrecht zu funkeln vermögende Titelsequenz, „diamonds never lie
    to me“ („there is no lying in you“, würde Alejandro Sosa aus
    Scarface den edlen Steinen wohl sagen an dieser Stelle), dies sänge
    die werte Dame des Titelliedes, doch bezüglich der Diamanten sagt es
    aus mir: Oh doch....., !THEY DO!, sie lögen hier, sie lögen dort,
    sie sagen sehr wohl die Unwahrheit, benebeln des Verstandes Logik
    geradezu magisch, lassen die Protagonisten den seltsamsten Schritten
    folgen, um sie unter allen Umständen zu erhalten, Diebstahl wird in
    diesem Film (so unschön er im Kerne auch sein mag) gewissermaßen zu
    einer Kunstform erhoben, mit obskuren Methoden widmen sich die
    Delinquenten ihren unerlaubten Betätigungen und Aktivitäten, Guy
    Hamilton übertraf sich mit diesem einzigartigen, köstlich absurden
    Filme buchstäblich selbst, denn nachdem Goldfinger nie auch nur
    annähernd zu meinen favorisierten Bondfilmen hat gehören können,
    verhielte es sich (wenngleich ebenfalls eher im Mittelfelde
    platziert) mit DAF reichlich anders, auch die niemals völlig
    unausgewogene, sondern zu fruchten vermögende Kombination aus
    „Ernst“ und Komik funktioniert dabei tadellos, denn mögen die
    Albernheiten auch merklich dominieren, fast wie nie zuvor, so gäbe
    es vereinzelt – ich dächte da etwa an den Fahrstuhl – auch
    stringente Kampfszenen sowie die damit verbundenen
    Unannehmlichkeiten, wenngleich diese gleich darauf mittels Humor
    wieder unterbunden werden („Ist er tot?“ – „Na, das will ich
    doch hoffen.“), auch auf die Synchronthematik gedenke ich sogleich
    noch einmal zurückgekommen zu sein, denn Jürgen Thormann ist genial
    besetzt worden als „Mister Wint“, Begleiter von „Mister Kidd“
    („...wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch fliegt“ ….
    „hätte er ihm Flügel gegeben, Mister Kidd“), eine Symbiose,
    welch Kombination dieses Paar..., Person A trüge einen Gedanken in
    sich, Person B führt ihn zu Ende, die beiden Rotzbengel ergänzen
    sich wahrhaft glänzend.


    Ein paar rätselhafte
    Morde haben die Lage in Südafrika ein wenig kompliziert“,
    diplomatische Sätze wie diese zeichnen den erhabenen Sprachstil
    belustigenden Hangs zur Verharmlosung aus, der er diesem Filme
    permanent innewohnt und inhärent ist, Parts auch im Stile von „Die
    Kinder werden BEGEISTERT (!) sein“, oder aber die Szene des sanfter
    Beleuchtung bedürfenden Rothaares („ein hübsches kleines Nichts,
    das Sie da beinahe anhaben“), wissen auch (gerade) nach nunmehr 48
    Jahren uneingeschränkt zu gefallen, die Grundgeschichte des Films
    bliebe natürlich gleichwohl etwas dünnlich und dramaturgisch
    schmal, reicht aber allemal aus, um einen abendfüllenden Spielfilm
    mit Handlung zu versorgen, selbige Klongeschichte wurde in
    abgewandelter Form in gewisser Weise auch 30 Jahre darauf (im Jahre
    2001) für das Bondwerk „agent under fire“ verwandt (welches aber
    eigentlich, wie auch z.B. Alles oder nichts, über eine ureigene
    Handlung verfügt), in welchem man, wie gesagt anno '01, von einem
    Bonde Verwendung machte, welcher gleich jedwedem Darsteller
    Entsprechung anglich, am ehesten aber wohl noch dem werten George
    Lazenby ähnelte, wie mir einstmals schien, „man lebt also doch
    zweimal“, ja dreimal eigentlich sogar, denn dieselbe Gestalt war
    ein Jahr darauf in „nightfire“ auf Festivitäten zu Gast,
    ...„003x007“ könnte man, mathematisch gesprochen, in Bezug auf
    das seinige Bond-Dasein somit gewissermaßen sagen, wie auch Bond so
    sprach im Diamantenfieber nun, als er von seinem ersten (echten) Tode
    erfuhr, ... weitere nicht zu ignorierende Zitate fänden sich in
    einer Leichenfahrt, der „Small-World-Part“ etwa ist genial in
    Reaktion auf die unsagbar absurd vorgetragene Zeile „Ich habe auch
    einen Bruder“, der Leichenwagen wurde über die Jahre wohl Zeuge
    der skurrilsten Gespräche, dessen bin ich ungemein sicher.


    Er ist auf dem Weg in
    eine bessere Welt – und darin liegt ein gewisser Trost.“, so die
    Worte beim „Leichenverbrenner“ (hier dächte ich an den
    gleichnamigen Film, welcher vor 50 Jahren von Juraj Herz kongenial
    ins Leben bzw. in den Tod gerufen worden ist), auch Zeilen im Stile
    von „Wie taktvoll“ in äußerst makabren, eigentlich mitnichten
    als sonderlich rücksichtsvoll zu bezeichnenden Zusammenhängen,
    verleihen DAF, dem womöglich schrägsten aller Bondfilme, einen
    ureigenen Charme von immenser Ironie, welchem sich das Ich in mir nur
    schwerlich in Gänze entzöge, „Herzliches Beileid, meine Herren“,
    auch diese unernst gemeinten Ansätze wissen wahrhaftig zu gefallen
    und selbst die (in anderen Bondfilmen nämlich eigentlich deutlich
    breitflächigere) Auswahl an Schauplätzen ist bereits völlig
    ausreichend, als da wären etwa (wie auch in Octopussy) Szenen, die
    sie teils in einem Zirkus spielen, ferner gälte es einen Rummelplatz
    zu erkunden, darüber hinaus gehöre ich zu den Befürwortern des
    gemeinhin nicht allzu sehr als beliebt geltenden Finales auf der
    Ölplattform, Bohrinseln selbiger Art nämlich lassen mich
    schließlich an eine Splinter-Cell-1-Mission (2002) denken, welche
    als einziger Auftrag dieses Erstlingswerkes auch in die
    „Best-of“-Sammlung „Essentials“ (PSP, 2006) aufgenommen
    worden ist, gleichwohl mir zu diesem Zwecke bessere Beispiele
    eingefallen wären, nicht zuletzt die musikalisch brillante Exkursion
    durch die Luxusgefilde des Präsidentenpalastes.



    Des Weiteren überzeugen,
    um auf DAF zurückzukommen, vereinzelt auch die Szenen, welche von
    den Neonbeleuchtungskünsten einer Stadt namens Las Vegas
    profitieren, ferner die teils futuristisch angehauchten Sets des
    großen Meisters Ken Adam (man erwähne nur die silbernen Treppen im
    Reiche Blofeldes, überdies die tresorhaften Räumlich- und
    Örtlichkeiten) sind hervorhebenswert, obendrein überzeuget die
    herrlich absurde Szene in einem atemberaubenden Anwesen („...und
    ich Klopfer“ - „Na da kann ich doch mal auf'n Busch klopfen“),
    ein weiterer Fürsprecher auf der Habenseite des Films ist zudem die
    (nach you only live twice) erneute Anwesenheit meines alten Kameraden
    Harvey Lomax („Die 2“: „Ich will Ihnen sagen was Sie sind –
    eine Luftblase!“, genial auch: „...na und?, ich mag
    Telefonnummern nun einmal!“, ein kleiner Insider, nicht zum ersten
    Male), weitere skurrile Details sparen nicht an ihrer Anwesenheit, so
    präsentiert sich Charles Gray je nach Tarnungsbedarf einmal auch als
    Dame und in seiner Verkleidung mag dies ein wenig an De Palmas
    Dressed to Kill erinnern, allerdings ohne die Verwendung einer in der
    Auflösung teils küchenpsychologisch vorgetragenen Erklärung,
    sondern völlig unkommentiert als ein Detail, über dessen Bedeutung
    die Zuschauerschaft noch selbstständig hat rätseln dürfen, weitere
    mir einfallende „Spitzen“ in diesem Filme sind ebenfalls nicht
    von schlechten Eltern, denn mit Reimen à la „...Döschen im
    Höschen“ oder „...so ein hübscher Po, leider im Kopf nur
    Stroh“, erwiese sich der hiesige (eigentlich ja als Bösewicht zu
    fungieren gewillt seiende) Mister Blofeld eher als (wenngleich etwas
    dreist mit seinem weiblichen Gaste umgehender) Scherzpoet als als
    Feindbild, denn als ernstzunehmende Bedrohung mit dem Herzen am
    „falschen“ Flecke bedürfte er bisweilen schon eines raueren
    Tones.


    Une „bombe surprise“
    geleitet uns schon beinahe in die Welten des Abspannes, das Werk
    verabschiedet sich augenzwinkernd, ist „objektiv“ nicht
    sonderlich gelungen, zeigt sich aber gütlich und liebt sein
    Publikum, eingeleitet wurde ein belustigendes Jahrzehnt, alles wirkt
    im Witze nahezu perfekt, zwar tänzelt dabei im Ballett als
    Wermutstropfen immer eine kleine „Gleichwohliriana“ mit, denn
    jedwedem Für stünde ein gewaltig' Wider gegenüber, nach jedem Lobe
    folgt ein Aber, doch in der Summe der Details ergäbe sich ein
    Vier-Sterne-Menü, süßlich und doch bekömmlich.



    Absurder Unfug als
    genialer Streich,


    Wonnenlieder gesungen vom
    Bonde,


    die Pointen schräg und im
    Humore weich,


    zu „untersuchen“ wohl
    nur mit der Lachmuskelsonde.



    Brillanter Quatsch wie
    selten gesehen,


    kunstvoll geformter
    Schrott fürwahr,


    neue Winde der Filmwelt
    sie wehen,


    Werke wie diese inzwischen
    werden rar...

  • James Bond 007: Diamantenfieber


    Bond Marathon # 00…7; Originaltitel: Diamonds Are Forever, GB 1971, Regie: Guy Hamilton, Drehbuch: Richard Maibaum und Tom Mankiewicz nach dem Roman von Ian Fleming, Darsteller: Sean Connery, Jill St. John, Charles Gray, Lana Wood, Jimmy Dean, Bruce Cabot, Putter Smith, Bruce Glover, Norman Burton, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn u. a., Premiere: 14. Dezember 1971


    Zitat von James Bond 007: Diamantenfieber

    Bonds Erzrivale Ernst Stavro Blofeld lässt mittels plastischer Gesichtschirurgie Doppelgänger von sich anfertigen, um seine Verfolger abzuschütteln. 007 vereitelt dieses Vorhaben und macht seinem Widersacher rechtzeitig den garaus. Zurück in London erhält Bond von M den Auftrag bei der Aufklärung einer Schmuggleraffäre zu helfen. Er soll anstelle des in Gewahrsam genommenen Peter Franks Diamanten von Amsterdam in die USA schmuggeln. Dem Agenten gelingt es, den zwischenzeitlich geflohenen Franks rechtzeitig unschädlich zu machen und gewinnt so das Vertauen der Gangsterbraut Tiffany Case. In Las Vegas versucht man 007 zu ermorden, aber da er die echten Steine den Hintermännern vorenthalten hat, entgeht der Doppel-Null-Mann seiner eigenen Bestattung noch denkbar knapp. Denn seit Holland folgt Bond ein gefährliches Killer-Duo auf Schritt und Tritt. Tiffany soll 007 die Diamanten abjagen, aber nach dem gemeinsamen Bettgeflüster zieht der Charmeur die Schmugglerin auf seine Seite. Aber wer ist der große Hintermann? Wieso werden die Steine in solchen Mengen gehortet? Und was hat der schwerreiche Einsiedler Willard Whyte mit der Sache zu tun? Als Bond eines Nachts das sagenumwobene Whyte-House in der Glitzermetropole erklimmt, trifft er in dem Bürokomplex wie in einem merkwürdigen Traum einen totgelaubten Bekannten mit einer weißen Katze wieder...


    Zitat von Scarpine (2013)

    Pulp, Slapstick und Selbstreferenzialität sind die Schlagworte, die uns in Guy Hamiltons zweiter, schundig-schöner Regiearbeit, entgegengeworfen werden. Von der Vorlage bleiben nur Bruchstücke, von Hamiltons einstiger inszenatorischer Größe ebenso. Die gelungene Kameraarbeit, der eingängige Score und das vortreffliche Production Design, werden leider durch eine hausbackene Regie, ein unter seinen Möglichkeiten bleibendes Ensemble und ein höchst mittelprächtiges Drehbuch nicht im gebotenen Maße unterstützt. Ohne Frage ein großer, amüsanter Unterhaltungsfilm, aber ein qualitativ-überzeugender Bondstreifen sieht freilich anders aus.


    Mit den Siebziger Jahren kommen die ersten "Problem-Bonds" auf mich zu. Nachdem der Vorgänger zumindest finanziell ein Fehlschlag wurde, hat man hier in Sachen Erfolg wohl wirklich auf Nummer Sicher gehen wollen: Connery, Hamilton, Adam, Bassey, Moore. Das Team, das Goldfinger zu einem Kultkracher machte, sollte nun den alten Glanz wieder auf die Leinwand zaubern. Diamonds Are Forever ist der erste Post-Bond, der zwar dem Entstehungszeitpunkt gemäß ironisch über die Serie reflektiert, aber zugleich keine echten Innovationen mehr und – schlimmer noch – fast nur noch öde Routine bietet. Nach 142 intensiven Minuten des 1969-Jahrgangs, zieht sich der Nachfolger - trotz seiner exakt zwei Stunden Laufzeit und seiner betont leichtfüßigen Attitüde – zäh wie Kaugummi in die Länge. Vielleicht ist es sogar die massivste qualitative Talfahrt der Serie überhaupt, denn auch gegenüber den früheren Filmen fällt dieser ausgerechnet 007te Streifen leider sichtlich ab. Wo aber liegen die Probleme? Sicher: Die stilbildenden Sixties sind passe; Camp, Crazyness und Kolportage haben die Führung übernommen. Das macht Connerys Rückkehr-Mission zu einem bemerkenswerten Zeitdokument, aber mehr auch nicht. Der Film hat keine wirklichen Höhepunkte und dümpelt daher ereignislos und schwerfällig vor sich hin. Die ganze Gangster- und Casino-Handlung ist derat schablonenhaft dröge geraten, als käme sie direkt aus einem Jerry Cotton-Abenteuer und die Action-Szenen enttäuschen durchweg allesamt. Die Wüstensequenz mit der anschließenden Vegas-Autojagd ist ein richtiger inszenatorischer Tiefpunkt in einem Werk, das grandiose Ausgangsmöglichkeiten hatte, die aber bedauerlicherweise am laufenden Band verschenkt werden.


    In der Hauptrolle hat Sean Connery einen sichtlich erkennbaren lässigen Abstand zur Figur gefunden. Seine darstellerische Leistung ist überzeugend, wenngleich auch nicht sonderlich herausragend. Das restliche Ensemble dagegen ist überhaupt nicht mit ihm auf Augenhöhe. Dies mag zwar zum Teil auch an den schwach geschriebenen Charakteren liegen, aber Connerys Partner stellen auch sonst fast durch die Bank nur ihre Zweitklassigkeit zur Schau. Ganz extrem fällt das auf Seiten der Helfer auf. Die mit Abstand dürftigste Performance als Hauptdarstellerin bislang liefert Jill St. John mit ihrem ausdrucksarmen Spiel. Das ist besonders deshalb so schade, weil die Romanfigur Tiffany Case zu Ian Flemings besten Heroinen gehört. Dass Lana Wood von den Produzenten nur aufgrund einer Playboy-Strecke als Eye-Candy engagiert wurde, glaubt man auch sofort. Allerdings ist Woods Rolle auch so winzig, dass kaum mehr von ihr als - wie Plentys Rivalin on screen treffend lästert – ihr "Schaubusen" in Erinnerung bleibt. Richtig dürftig gerät Hamiltons Schauspielführung aber in den Szenen mit den US-Akteuren Norman Burton und Jimmy Dean. Auch altgediente Mimen aus den alten Kino-Glanzzeiten wie Joseph Fürst und Bruce Cabot bleiben völlig blass. Als dritter Blofeld ist der Brite Charles Gray eigentlich eine verlässliche Größe; leider meint es das Script auch mit ihm nicht gut, aber er rettet noch die eine oder andere Szene. Herrlich fies agieren dagegen Bruce Glover und Putter Smith, die an ihrem vollkommen überzeichneten, höchst skurilen Killerpaar sichtlich Freude haben. Bernard Lee, Lois Maxwell und Desmond Llewelyn haben nicht viele Möglichkeiten sich zu entfalten. Ihre Parts werden schnöde und ohne viel Engagement von der Regie abgewickelt.


    Zum Glück hat der Film auch ein paar wenige Trümpfe im Ärmel. Dazu zählt die Cinematographie von Ted Moore. Zwar erreicht der Südafrikaner nicht die malerische Finesse eines Freddie Young oder die vielseitige Dynamik eines Michael Reed, aber er kann ganz gut an seine Kamerarbeit aus der ersten Hälfte der Sechziger Jahre anschließen. Der Streifen weist ein schönes Farbspektrum auf und die Glitzermetropole Las Vegas ist besonders bei Nacht atmosphärisch eingefangen. Auch auf John Barry, Shirley Bassey, Maurice Binder und Ken Adam kann sich der Zuschauer verlassen. Sie alle erbringen gewohnt hochklassige Leistungen. Besonders die Innendekors des Whyte House sind mit Bonds Suite und Whytes Büro ungemein elegant und stilvoll ausgefallen und die musikalischen Tracks können die oft viel zu statische Handlung effektvoll beleben. Dem Drehbuch von Richard Maibaum und Tom Mankiewicz fehlt es an Stringenz, an Highlights, an Raffinesse; es wirkt schlicht nicht rund und zu Ende entwickelt. Die wohl schlechteste Arbeit seiner 007-Laufbahn liefert der Regisseur ab. Guy Hamilton hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er das Bond-Sujet nicht ganz für voll nimmt. Mit diesem Film jedoch schießt er – im negativsten Sinne – den Vogel ab. Und es sind nicht Ironie, Slapstick und Leichtigkeit die hier stören, sondern die durchweg maue, handwerkliche Arbeit. Manche Szenen lassen jeden Sinn für Timing vermissen und wirken fast wie aus der Not verwendete Outtakes. Die Polizeiszenen sind schrecklich billig und platt realisiert. Jede zweite Explosion des Films stammt aus dem Archiv und diese Sequenzen sind – vor allem bei den Hubschraubern – leidlich einkopiert. Das Bohrinselfinale kommt dann auch völlig kraftlos daher und besitzt keinerlei innere Spannung; wie überhaupt das Potenzial vieler schöner Sequenzen - je länger der Streifen dauert - erinnerungslos verpufft. Am Ende sind es nur das amüsante Spiel einiger Darsteller, die durchweg solide Arbeit der handwerklichen Sektionen und die glamourös-schillernde Atmosphäre des alten, untergegangenen Las Vegas, die mich noch milde stimmen.


    Trotz aller Bemühungen den Film personell und inhaltlich in die Tradition der Glanztaten der Goldenen Sechziger zu stellen, geriet Connerys Eon-Abschied leider nur zu einem unterdurschnittlichen Beitrag zur Reihe. Die intensive Verhaftung im Zeitgeist von 1971 machen den Streifen zu einer interessanten Referenz, aber – bei einem solchen Mangel an echter Qualität - deswegen noch lange nicht zu einem guten Bondfilm.


    00 00 00 00 00 Doppel-Null-Lizenzen

  • DIAMANTENFIEBER


    1971, nachdem George Lazenby beschloss nach nur einem Auftritt die Lizenz zum Töten wieder abzugeben und sich wirklich Großen zu widmen, Ironie aus, musste wieder ein neuer Bond her. Doch wer sollte das Schiff auf Kurs halten oder wieder auf Kurs zurück bringen? Man hatte einige Kandidaten in Aussicht, bis man sich entschloss Sean Connery eine damalige Rekordgage zu bieten.
    Connery willigte für einen Film ein.
    Zudem holte man sich mit Guy Hamilton, der zuvor den berühmtesten und beliebtesten Bondfilm gedreht hat: Goldfinger, welcher knapp hinter Feuerball auch eine sehr lange Zeit der erfolgreichste Bondfilm war. Was sollte da schief gehen?
    Zumindest sah es an den Kinokassen wieder gut aus, aber qualitativ?



    Film:
    Die Pre-Title versprechen noch einiges. Man sieht einen Mann, dank Stimme wissen wir bereits um wen es sich handelt, der auf der Suche nach Blofeld ist. Das hat schon was, wenn man sich vor Augen hält, dass im Vorgängerfilm Blofeld Tracy Bond umgebracht hat.
    Aber auch als Nachfolger von „Man lebt nur zweimal“ eignet es sich, denn da ist Blofeld offensichtlich entkommen und James Bond sucht weiter nach ihm. Nach ein paar Szenen sind man den legendären Schotten auch komplett auf eine Dame im Bikini zugehen, dazu ertönt das James Bond Theme: Connery is back.
    Aber was sonst im Film angeboten wird, ist eher durchwachsen. Es wechseln sich gute Passagen mit belanglosen ab.
    Dazu passt auch die Charakterentwicklung einiger Charaktere. Bond selbst scheint nach Blofelds angeblichem Tod, auch eher wie ein etwas gelangweilter Dandy mit flotten Sprüchen, seinen nächsten Auftrag anzunehmen. Dazu passt, dass er beim ersten Briefing von M einen eher desinteressierten Eindruck macht und M ihn darauf ermahnt, „egal ob es Ihnen schmeckt oder nicht“.
    Das Ganze ist dank Connerys Spiel schon amüsant, zeigt unser Schotte dass er auch das ironische Spiel beherrscht. Allerdings wirkt der ganze Film durchzogen von einigen Albernheiten und einer „ist doch alles easy“-Einstellung.
    Es passiert kaum spektakuläres. Es fehlen auch DIE großen Actionszenen. Der direkte Vorgänger „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ hatte die grandiosen Skiaufnahmen und die Erstürmung des Piz Gloria, der direkte Nachfolger „Leben und Sterben lassen“ die tolle Motorbootverfolgungsjagd, die Krokodilfarm und was bietet „Diamantenfieber“? Bonds Flucht im Moonbuggy, eine etwas einfallslose Autoverfolgung in Las Vegas und das, für mich immer noch bis heute, langweiligste Finale im Franchise.
    Was man aber vielen Moore-Filmen vorwirft, findet man hier fast im Übermaß. Die Moore-Bonds hatten überwiegend eine spannende, stringente Story und in jedem Film auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Hier geht das alles so ziemlich flöten.
    Selbst wenn der Satellit zuschlägt, fühlt man die Bedrohung nicht ganz.
    Immerhin gibt es wieder, wie aber in fast jedem Bondfilm, eine tolle Schlägerei zu sehen: Bond gegen Franks im Aufzug, auf engstem Raum.
    Und dank des amüsanten Spiels von Connery, dem leckeren Anschauen von Jill St. John und des wie üblich tollen Scores von John Barry hat der Film seine Momente und versagt nicht vollends.
    Es sind die ironischen Momente, die haften bleiben, vor allem wenn Mr. Wint und Mr. Kidd versuchen Bond endgültig beiseite zu schaffen, sowie deren Kommentare dazu.



    Bond:
    Anscheinend ging man schon mit einer laissez-faire Einstellung an die Sache, da trifft es sich gut, dass Connery ein wenig spielfreudiger wirkte als in „Man lebt nur zweimal“. Nun ja, bei der Gehaltssteigerung nicht verwunderlich.
    Alles in allem harmoniert sein Spiel mit der Machart des Films und dadurch wird es nicht ganz langweilig.
    „Ein hübsches kleines Nichts, das Sie da beinahe anhaben."




    Bondgirl:
    Optisch ist Jill St. John für mich weit vorne und auch ihre Einführung verspricht einiges, so ist Sie anfangs doch recht clever und bestimmend und entwischt auch den CIA Pappnasen.
    Mein Freund meinte aber, als dann das Finale auf der Bohrinsel stattfand, dass der gute James doch ein wenig zu viel von ihrem Verstand weggev*gelt haben soll 
    Das merkt man von dem Moment an, als Bond sich von der Suite an der Fassade zu Blofeld aufmacht.
    Davor wirkt Sie noch selbstbewusst: „Endlich mal was neues." - „Wieso?" - „Der Wolf wird von den sieben Geißlein beschützt."  nächste Szene mit Q im Kasino und dann auf Blofeld treffend: dusselig und naiv.
    Da kann man sich schon fragen, weshalb Guy Hamilton ihre Tiffany Case so konträr in Szene gesetzt hat.
    Dennoch sehe ich Jill St. John gerne, wie gesagt, optisch schon mein Typ.


    Villains:
    Auch hier hat sich Guy Hamilton einen Spaß erlaubt. Zum einen sieht Blofeld wieder anders aus. Er hat wieder Haare (eine Perücke???). Ansonsten gibt sich dieser Blofeld sehr dandyhaft. Passt ja zum Ton des Films, aber dadurch geht die Bedrohlichkeit flöten.
    Dieser Blofeld macht sogar Späßchen: „Tiffany mein Schätzchen, du hast ja so ein eckiges Döschen im Höschen. Was für ein Jammer. So ein hübscher Po und leider im Kopf nur Stroh."
    Das amüsiert, mehr aber auch nicht.
    Es gibt dieses Mal ein Killerduo, welches auch Hand in Hand geht: Mr. Wint und Mr. Kidd, versehen mit einigen Klischees über Homosexuelle…aber, das ganze große Aber: die beiden machen nun mal Spaß. Ich weiß, da gehen die Meinungen auseinander, aber mit Connerys Bond mein Highlight vom Film. Wenn schon Blödsinn, dann bitte volle Kanne.
    „Wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch fliegt... "- „...dann hätte er ihm Flügel gegeben."



    Helfer:
    Felix Leiter ist zurück, leider wird er von Norman Burton eine Spur zu Ernst und bieder verkörpert. Da tut die deutsche Synchro ein Übriges dazu. Kurioser- oder besser lächerlicherweise machten sie aus dem englischen „You“ ein „Sie“. Bond und Leiter nennen sich beim Vornamen, siezen sich aber plötzlich. So ein Quark. Das macht den guten Felix noch rauer.
    Cec Linder war eventuell auch ein wenig der Onkel, aber er war wirkte wesentlich lässiger.
    Deshalb ist der Norman Burton Felix neben John Terrys kurze und blasse Darbietung in „Der Hauch des Todes“ auch meine am wenigsten favorisierte.



    MI6:
    Zwischen M und Bond gibt es wieder einige amüsanten Momente, gerade beim ersten Briefing direkt nach dem Main Title.
    Moneypenny darf nach der Hochzeit in „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ auch dienstlich nach draußen: „Jeder, der dich in dieser schmucken Uniform sieht, Moneypenny, wird die Lust verlieren, dieses Land zu verlassen.“
    Q darf einige Gadgets liefern und sogar nach Las Vegas, wenn es auch nicht die lustigen Scharmützel zwischen Bond und Q gibt.


    weitere Bondgirls:
    Plenty O’Toole, dargestellt von der jüngeren Schwester Natalie Woods, beide spielten 15 Jahre zuvor im John Ford Klassiker „The Searchers“ an der Seite von John Wayne.
    Und das Leibwächterduo Bambi & Klopfer.
    Die eine erinnerungswürdig wegen ihrer großen Argumente und ihr schicksalhaftes Abtreten, die anderen natürlich wegen der Kabbelei mit Bond. Ansonsten recht kurze Auftritte und meiner Meinung nach nicht erwähnenswert.


    Location:
    Für meinen Geschmack ein wenig zu langweilig. Von Amsterdam sieht man nur die Grachten, bisschen Wüste das Südafrika darstellen soll. Las Vegas sieht meinem Glitzer bei Nacht schon toll aus, aber irgendwie will für mich Bond und Las Vegas nicht funktionieren.
    Am tollsten finde ich noch die Aufnahme als Bond sich außerhalb am Whyte House auf dem Weg zu Blofeld macht und man Las Vegas‘ Lichter bei Nacht sieht.
    Aber genau wie mit den Actionszenen, der direkte Vor-und der direkte Nachfolger bieten schönere und stimmungsvollere Locations.


    Setting/Bauten/Design:
    Ken Adam ist wieder da. Aber da werde ich wohl alleine stehen, für mich übertrumpft er dieses Mal Syd Cains Arbeit aus „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ nicht. Adams Arbeit ist wieder gut, aber für die anderen Bondfilme schuf er doch Größeres. Gerade was das Finale angeht. Die Ölbohrinsel. Klingt ja schon langweilig und das Innere mit den lächerlichen Automaten und Kassettendecks, nun denn.
    ABER, die Suiten gefallen mir. Bonds und Tiffanys in Las Vegas mit diesem tollen Wasserbett. Sehr glamourös und Whytes Raum im Hochhaus, in der sich Blofeld eingenistet hat. Also da als Bond auf zwei Blofelds trifft. Kronleuchter dürfen, wie üblich, nicht fehlen. Dieses Mal sogar aus Diamanten bestehend.



    Musik:
    Eigentlich super, aber hier gilt dasselbe: Barry hat für Bond noch Besseres geleistet. Außerdem erklingen einige Motive wie schon zuvor gehört: „007 and Counting“ („Man lebt nur zweimal“, ich höre dich kommen). Dennoch gefällt mir dieses Stück sehr gut, wahrscheinlich am besten, aber es klingt stark vom 1967er Werk inspiriert. Die Las Vegas angehauchten Stücke „Circus, Circus“, „The Whyte House“ oder „Airport Source“ hauen mich nicht vom Hocker. Stärker gefällt mir ein Stück, in denen es wieder etwas psychedelischer zugeht und etwas Bedrohung ausstrahlt: „Death at the Whyte House“

    Main-Title:
    Stimmungsvoll, man sieht Diamanten, die üblichen Silhouetten junger Damen. Andererseits empfinde ich die vorangegangenen Main Title da doch innovativer, auch die von „Goldfinger“ (Projektionen des Films auf goldener Haut) und „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (Sanduhr, Zeit, Ausschnitte von den ersten fünf Bondfilmen).


    Wertung des Komplettwerks:
    Der Film sieht gut aus, hat es aber schwierig, weil gerade Filme wie „Feuerball“, „Man lebt nur zweimal“ und „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ von der Kameraarbeit, den Locations und Sets noch besser aussehen. Die Spannung und Bedrohung fehlt hier auch. Die Actionszenen sind auch nicht auf einem Level mit dem Vor-und Nachfolgern.
    Der Film amüsiert eher auf ironischer Ebene, dank Sean Connery und dem Killerduo.
    Wenn man den Film etwas länger als die meisten anderen Bondfilme nicht sieht, hat man dann wieder durchaus Spaß.
    5/10

  • Habe grad DAF in der Hörspiel-Fassung gehört (siehe auch hier) und mein Eindruck deckt sich weitestgehend mit Deinem: Der Film ist durchaus "amüsant", jedoch frage ich mich andauernd: Was haben die Macher damals bloss geraucht :bleah: ? Muss jedenfalls guter Stoff gewesen sein :D

  • Beim Lesen der Besten-Liste von BarleyBlair musste ich bzgl. Platz 10 - DAF noch einmal in mich gehen, WAS ich an diesem Streifen so mag:
    Als eigentlich genuiner Großstadtmensch lebe ich seit nunmehr 11 Jahren im "Exil" auf dem platten Osnabrücker Land. Die vielgepriesene "Landluft" riecht hier nach wechselweise Kuhstall, Schweinestall und Gülle - je nachdem, von wo der Wind gerade weht.


    Diamantenfieber als Ganzes weckt bei mir die positiven Assoziationen, wenn ich an das Stadtleben denke: Der Geruch von Asphalt, Abgasen, Gummi und Benzin ... und frischem Beton! Dazu Neon-Lichter und luxuriöse, modernistische Interieurs!
    Ich vermisse all das ... und kein Bond-Film vermag diese Eindrücke mehr zu transportieren als DAF!

  • DAF war glaub der 3. Bondfilm, den ich gesehen habe - mit ca. 11 Jahren :D . Diese früh gesehenen Bonds prägen halt und damals fand ich den durchaus gut. Und heute... naja - er ist halt in jeder Hinsicht extrem trashig, aber doch recht unterhaltsam. Was einfach gar nicht geht sind die billigst gemachten "Special Effects" der Laserangriffe gegen Schluss des Films :thumbdown:

  • Dieses "verruchte" LAS VEGAS der 70er, diese coolen Ken Adam Sets, der geniale Soundtrack von Barry, 2 Henchman in bester "Max und Moritz" Tradition - dieser Film hat für mich einfach nur ein extrem hohen Unterhaltungswert.
    Und auch Connery finde ich 0,0 gelangweilt in diesem Film, er spielt das mit einer Gelassenheit und gewissen Süffisanz - herrlich. Der Film schert sich um keine Konventionen und ist ein wunderschöner Abgesang auf die 60er Jahre.
    Irgendjemand in diesem Forum hat den Film mal als "Camp" bezeichnet - das passt :D

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Dieses "verruchte" LAS VEGAS der 70er, diese coolen Ken Adam Sets, der geniale Soundtrack von Barry, 2 Henchman in bester "Max und Moritz" Tradition - dieser Film hat für mich einfach nur ein extrem hohen Unterhaltungswert.


    Da ist was dran und trotzdem langweile ich mich meistens bei diesem Film. Außer diesen Einflüssen muss nämlich auch das Pacing stimmen und das ist so TV-Niveau :D
    Du musst zugeben, Unterhaltung wird nicht durch optische und akustische Einflüsse gewährt ;)

  • Halt andere Ansichten. In der Tat finde ich DAF den langweiligsten Bondfilm. Da passiert einfach nichts erhebliches. Lediglich die Bond vs Franks Szene haut mich da raus. Ich fühle in DAF auch überhaupt keine Bedrohung, NULL.
    So etwas ist natürlich immer subjektives Empfinden. Aber Bond tingelt in DAF einfach so herum, das alles ergibt kein Ganzes und das Finale ist ebenfalls, sogar mit Abstand, Schwächste der gesamten Filmreihe.
    Aber YOLT hat dann doch tolle Actionmomente und wo wir bei Optik/Audio waren: die noch besseren Ken Adam Bauten und einen noch besser Barry-Score.
    Das führt dazu, dass ich DAF tatsächlich auch in meiner Bottom 3 habe.

  • ch fühle in DAF auch überhaupt keine Bedrohung, NULL.


    Das stimmt - diesbezüglich ist DAF wohl wirklich der "harmloseste" Bond-Film. Wobei das ein bisschen auf alle Hamilton-Bonds zutrifft. Selbst in GF ist die Bedrohung für Bond - mit Ausnahme vielleicht der Laser-Szene und des Finales in Fort Knox - insgesamt recht gering.

  • Aber doch nicht nur das. Wint & Kidd sind amüsant, aber durch ihrer Art wirken die auf mich nicht bedrohlich. Odd-Job, Samedi oder tee-Hee schon. Auch Charles Grays Blofeld ist alles andere als bedrohlich. zudem fehlt ganz einfach überhaupt ein Spannungsbogen in LALD.
    Die Bootsjagd in LALD und zuvor die Krokodilfarm, was bietet man uns dagegen in DAF? Bonds läppische Flucht mit dem Moon-Buggy und die in Las Vegas. Bonds Treffen mit Bambi & Klopfer kann man doch auch nicht als als eine Spannungs-Eruption sehen.
    Das ist alles so tralala :D

  • In Diamentenfieber haben wir es mit einer anderen Art der Erdung zu tun:
    Ich hätte mir in jeder Szene vorstellen können, sie selber so zu meistern ... außer vielleicht die Sache mit der Bergsteiger-Pistole am White-House - dafür habe ich zuviel Höhenangst.


    Generell muss ich sagen: Die Action-Szenen der Connery- und Moore-Bonds scheinen mir machbar. Erst mit Dalton und Brosnan ging es dann los mit Kunst-Stückchen, die so nur noch wenig vorstellbar waren.
    Denke ich an Bond und Grant im Orient-Express: machbar!
    Bond und Odd-Job in Fort Knox; Feuerball, die Unterwasser-Szenen ... Moore gegen Sandor in TSWLM ... machbar!


    Aber die Identifikation, z. B. mit einer Szene, wie der Verfolgung in der PTS von CR06 ... nicht mehr möglich.
    Erdung: ich könnte mir eine Situation vorstellen, ohne sofort mit meinem Ableben rechnen zu müssen! DAF bietet das!

  • @Mr-Fogg:
    Na ja, so wirklich am fliegenden Hubschrauber hängen oder auf dem Dach eines fliegenden Flugzeugs, ne, möchte ich jetzt nicht :D Die Golden Gate Bridge reicht mir auch, wenn ich Sie vor Ort sehen darf, muss da nicht oben herumkraxeln :thumbup:


    Django:
    Aber das ist es ja, DAF ist bei mir hinten, weil er für mich eben alles andere als unterhaltsam ist :P

  • @Mr-Fogg:
    Na ja, so wirklich am fliegenden Hubschrauber hängen oder auf dem Dach eines fliegenden Flugzeugs, ne, möchte ich jetzt nicht :D Die Golden Gate Bridge reicht mir auch, wenn ich Sie vor Ort sehen darf, muss da nicht oben herumkraxeln :thumbup:(...)

    Da ist ja weniger die Frage, ob ich mit so etwas meine Freizeit gestalten möchte ...
    mir ging es um die Machbarkeit.
    Ich denke da an Situationen, wie die des Roger Thornhill in Der unsichtbare Dritte: Unversehens in so ein Abenteuer hinein zu geraten!
    Und bis AVTAK halte ich diese Dinge für zu bewältigen ... im Notfall. Später dann immer weniger, bis hin zu unmöglich!

  • Da ist was dran und trotzdem langweile ich mich meistens bei diesem Film. Außer diesen Einflüssen muss nämlich auch das Pacing stimmen und das ist so TV-Niveau
    Du musst zugeben, Unterhaltung wird nicht durch optische und akustische Einflüsse gewährt

    Die Unterhaltung wird aber durch das audiovisuelle verstärkt, aber mein Hauptkritik an dem Film ist ebenfalls das Finale auf der Ölplattform, ich finde es okay aber da hätte was "bombastischeres" besser gepasst.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Aber die Identifikation, z. B. mit einer Szene, wie der Verfolgung in der PTS von CR06 ... nicht mehr möglich.
    Erdung: ich könnte mir eine Situation vorstellen, ohne sofort mit meinem Ableben rechnen zu müssen!


    Stimmt. Das ich ja im NTTD-Thread auch geschrieben (und kritisiert): Die Action-Szenen werden immer spektakulärer und damit auch unglaubwürdiger...

  • Noch ein Nachtrag zu DAF: Recht "widerlich" finde ich die Szene, in der Bond Franks zu Tode prügelt (anders kann man das ja nicht bezeichnen). Es wird zwar erwähnt, dass Franks gefährlich ist Bond vermutlich töten würde, wenn er ist als diesen erkennt, der effektive, visuelle "Beweis" von Franks Boshaftigkeit bleibt uns der Film aber schuldig: Weder hat er Bond unmittelbar mit dem Leben bedroht (er hat sich nur gewehrt), noch hat der Zuschauer gesehen, wie er sonst jemanden tötete. Und zudem: Wirklich "böse" schaut Franks auch nicht aus - ja, nicht mal besonders unsympathisch. Dafür finde ich diese Szene umso unsympathischer :|

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