Guten Tag, liebe Bond-Enthusiasten,
vielleicht kennen einige von euch das Problem mit ihrer persönlichen Bestenliste: Man hat zwar seine Favoriten sowie seine "Kellerkinder", jedoch ist man gemeinhin nicht in der Lage, den Rest dazwischen "objektiv" zu ordnen. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten, dass man sich oftmals irgendwie selber "betrügt". Den zuletzt gesehenen Film ordnet man im Ranking doch gerne einmal im Anschluss weiter oben ein, hatte man doch mal wieder "Bock" auf den Streifen. Auch verwässern temporäre Darstellervorlieben die eigene Bewertung. Des Weiteren verliert sich der gemeine Bondfan über die Jahre in Routine, will sagen, er versucht oftmals gar nicht, sich einem Film aus einer anderen, eventuell "objektiveren", Perspektive zu nähern. Zu festgefahren sind die persönlichen Mechanismen, wenn es um ein faires Ranking geht. Ganz zu schweigen davon, dass man einige 007-Werke gerne im Archiv verstauben lässt, verbindet man mit ihnen doch eher Negatives. Sicherlich erkennen sich nun einige wieder (oder auch nicht), ich jedenfalls habe oft das Gefühl, meiner Bestenliste fehlt manchmal der letzte objektive Feinschliff, gerade weil ich enormen Stimmungsschwankungen in Sachen Bond unterliege.
Daher habe ich mir überlegt, wir könnten mal wieder einen (chronologisch korrekten) Filmmarathon absolvieren. Logischerweise würde man mit DN beginnen. Direkt nach dem Sichten könnte man z. B. eine "Bauchnote" notieren (1-10 oder in Form einer Schulnote). Diese "Bauchnote" sollte ihren Namen alle Ehre machen und möglichst rasch aufgeschrieben werden. Anschließend gönnt man sich ein paar Minuten seiner kostbaren Lebenszeit und widmet sich einer Pro- und Contraliste, in welcher die Vor- und Nachteile des jeweiligen Streifens festgehalten werden. Anhand dieser Liste erfolgt eine abermalige Benotung.
Nun bin ich mir nicht so sicher, ob man aus diesen beiden Ergebnissen einen Mittelwert bilden sollte, schließlich würde die "Bauchnote" das Endresultat verwässern. Es macht in meinen Augen mehr Sinn, die beiden Bewertungen getrennt voneinander festzuhalten, um am Ende des Marathons 48 Ergebnisse zu haben (NSNA sollte natürlich ebenfalls bewertet werden). Am Ende ordnet man alles zu seiner persönlichen Bestenliste, die nun nach Möglichkeit von möglichst vielen subjektiven Einflussfaktoren "gereinigt" wurde. Am Ende ergäbe sich dann sicherlich eine gewisse Diskrepanz zwischen den beiden Rankings (also zwischen der "Bauchnote" und der Pro/Contra-Liste), welche Rückschlüsse auf den Unterschied zwischen der eigenen Sujektivität und Objektivität böte.
Ich möchte also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir könnten endlich einmal wieder einen James-Bond-Marathon veranstalten und gleichzeitig streben wir nach einer, möglichst objektiven, persönlichen Bestenliste, fernab persönlicher Vorlieben und Routinen.
Natürlich weiß ich um den zeitlichen Aufwand sowie um die Tatsache, dass man nicht immer Lust hat, einen bestimmten Film anzusehen. Daher könnte man den Marathon innerhalb eines Jahres bestreiten (als Beispiel). Auch bin ich mir bewusst, dass einige von euch eventuell keine Lust auf eine weitere Bestenliste haben, trotz meiner o. g. Intention. Sollte sich nur bedingt Interesse eröffnen, verwerfen wir das Ganze, aber ich würde mich freuen, wenn so viele User wie möglich mitmachen würden. Mein Vorschlag ist sicherlich noch ausbaufähig bzw. weiter zu verfeinern (möglicherweise durch bestimmte Bewertungskriterien). Mit diesem Thread sind daher bitte alle Interessierten aufgefordert, Anregungen, Verbesserungen, Erweiterungen etc. mit einzubringen. Es gibt hier sicherlich viele kluge Bond-Enthusiasten, die mein Vorschlags-Gesrüst weiter ausbauen können bzw. es ggf. effektiver "umbauen" möchten - ich bitte darum!