DER FILM: Liebesgrüße aus Moskau

  • Danke Euch vielmals!


    Dann suche ich mal die 87er Version in den unendlichen Weiten des Netzes und kläre im Vorfeld mit dem Verkäufer, dass es sich um die Variante mit schwarzer Klappe handelt :)


    PS: Hoffentlich hat die Blu-ray von FRWL den deutschen Trailer.

  • Faszinierend. Auf Youtube hat das jemand hochgeladen, womit sich eine erweiterte Frage stellt:
    Wo hat der Mensch das nur her? :)


    Gute Frage, es handelt sich bei dem auf YT hochgeladenen Trailer ja nicht nur um den deutsch synchronisierten Trailer, sondern darüberhinaus um den tatsächlichen deutschen Trailer, also inklusive deutscher Titeleinblendungen. Auf den digitalen Medien gibt es lediglich die Originaltrailer mit englischen Titeleinblendungen und englischem Ton. Da die Bildqualität des YT-Trailers erstaunlich hochwertig ist vermute ich mal, dass er von der deutschen Laserdisc-VÖ stammt.

  • Ok, danke für die Antwort.
    Leider habe ich keinen Laserdisc-Player und gegenwärtig vermutlich auch nicht das Geld um eine solch seltene Version zu "Prüfzwecken" anzuschaffen, ich halte aber Augen und Ohren offen :)


    Kann vielleicht jemand den YT-Trailer auf eine DVD packen? Sofern das überhaupt rechtlich gestattet wäre...


    Puh, ich steigere mich ganz schön in diese Geschichte rein... :D

  • From Russia with Love (1963, Terence Young)


    "From Russia with love I fly to you. Much wiser since my goodbye to you. I've travelled the world to learn I must return from Russia with love"
    - Matt Monro


    Nachdem Sean Connerys Einstand als mittlerweile berühmtester und beliebtester Agent der Filmgeschichte in DN anno 1962 zum Mega-Hit avancierte liess die Fortsetzung aus dem Hause EON der Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli nicht lange auf sich warten. Mit FRWL, der Verfilmung von einem der populärsten Teile aus Flemings Romanreihe, verlegte Regisseur Terence Young das Spektakel von den idyllischen Stränden der Karibik an den Eisernen Vorhang und damit an den (damaligen) Puls der Zeit.


    Bemerkenswert am zweiten Teil der langlebigen Filmreihe ist vor allem, dass Schauwerte und Spektakel im Vergleich zum fantasievollen Abenteuerreisser DN erheblich zurückgefahren und einer noch stringenteren und fokussierteren Inszenierung untergeordnet werden. Mit der exotischen Metropole Istanbul und einigen aufwändigen und charmanten Setbauten, darunter ein malerisches Zigeunerlager, muss sich FRWL zwar keineswegs vor den oftmals an "Sightseeing-Touren" erinnernden Serienkollegen verstecken, allerdings werden diese Schauplätze dennoch um Einiges nüchterner und dreckiger bebildert als noch die prachtvollen Landschaften Jamaikas im Vorgänger. Womit sich auch der Bogen zur Handlung schlagen lässt. Mit den fantastischen und bunten Abenteuerelementen von DN hat FRWL nur noch wenig gemein, die erfindungsreichen Over-the-top-Ingredienzen äussern sich lediglich im Detail. So zum Beispiel im ersten von Tüftler Q entwickelten Gadget der 007-Reihe, einem Aktenkoffer mit Tränengas-Sicherung und verstecktem Dolch. Über weite Strecken aber präsentiert Young seinen zweiten Beitrag zur Serie als straffen und geerdeten Agentenfilm. Hier bespitzeln sich Briten, Russen, Türken und Bulgaren während dem Höhepunkt des Kalten Krieges in den Strassen Istanbuls gegenseitig, hier werden ausgeklügelte Spionagepläne geschmiedet und jeder versucht, eine wertvolle Maschine zur Dechiffrierung von Geheimdienstcodes an sich zu reissen. Erstmals eingeführt wird als Dreh- und Angelpunkt der Handlung die geheimnisvolle Untergrundorganisation SPECTRE, die die verschiedenen Nachrichtendienste zu manipulieren versucht um ihre eigenen Ziele zu erreichen.


    Sean Connery fährt genau dort fort, wo er in DN aufgehört hat und prägt seinen Bond wie gewohnt mit weltmännischer Eleganz, physischer Präsenz und herber Männlichkeit. Es macht den Anschein, als wäre der Schotte geboren worden nur um James Bond zu spielen. Allerdings scheinen die Konturen seiner Darstellung in FRWL etwas weicher gezeichnet zu sein, und er setzt nicht mehr ganz so viele prägnante Akzente wie noch in DN. Co-Star Daniela Bianchi als Bond-Girl Tatiana Romanova leistet quasi Pionierarbeit als die klassische unschuldige Blondine, die leicht und schnell dem Charme Bonds verfällt, jedoch ist ihr Charakter wesentlich essentieller und greifbarer ins Geschehen mit eingebunden als bei späteren Gespielinnen des Helden. Und Bianchi ist auch einfach nur bezaubernd. Den wohl stärksten Part des gesamten Films hat aber Pedro Armendáriz als türkischer Kontaktmann Ali Kerim Bey abgekriegt, den er mit solch einer starken Mischung aus kultivierter Weisheit und jovialem, spitzbübischem Charme verkörpert, dass es eine wahre Freude ist. Ali Kerim Bey und Bond nimmt man den gegenseitigen Respekt und die rasch entstehende Freundschaft jederzeit ab. Besonders beeindruckend ist seine fröhliche Darstellung, wenn man die damaligen gesundheitlichen Zustände des Darsteller kennt: Armendáriz litt an Krebs und setzte seinem Leben kurz nach Beendigung der Dreharbeiten ein Ende.


    Kaum ein anderer Film der Serie hat eine derartig eigenständige Konstellation an Gegenspielern zu bieten. Bonds spätere Nemesis Ernst Stavro Blofeld tritt in FRWL zum ersten Mal in Erscheinung, hier noch als eiskalte, gesichtslose Graue Eminenz, die im Hintergrund alle Fäden in der Hand hält. Ausgeführt werden seine Befehle von der rüstigen Sowjetoffizierin Rosa Klebb, eine Rolle, die Darstellerin Lotte Lenya mit einer widerwärtigen Kratzbürstigkeit zum Besten gibt. Ganz vollständig will die Figur aber leider nie zünden, dafür wirkt sie trotz oder gerade wegen ihres rustikalen und groben Auftretens manchmal ein bisschen zu bieder. Bonds wahrer Erzfeind in diesem Film ist aber kein Geringerer als Red Grant, ein stoischer, blonder Muskelberg, der aber auch clever und gerissen vorgeht, und zunächst unerkannt im Schatten operiert, bevor er im richtigen Moment zuschlägt. Die Figur kann nicht nur als Vorreiter einer ganzen Armee von 007 nach dem Leben trachtenden Auftragskillern gewertet werden, sondern gehört in diesen Belangen auch problemlos zu den denkwürdigsten und besten Charakteren der Serie.


    Terence Young inszeniert seine Agentengeschichte stilsicher und mit einer simplen Eleganz. Bei der Filmmontage arbeitet er mit einer straffen Schnittfrequenz und geschmacksvollen Kamerawinkeln, welche die Handlungen der Akteure besonders im Zusammenspiel mit der eindringlichen Ton- und Musikgestaltung dezent aber effektvoll akzentuieren. Was spektakuläre Actionsequenzen anbelangt hält sich FRWL auffallend stark zurück und ist von den über zwanzig Filmen der Reihe wohl derjenige, der sie inhaltlich und dramaturgisch am allerwenigsten nötig hat. Young macht den Fehler, dieses angebliche Manko kompensieren zu wollen und lädt die Erzählung mit zwei weitgehend redundanten Actionszenen unnötig auf. Wobei die grosse Zigeunercamp-Schiesserei im Kontext der Handlung zwar noch nicht unbedingt redundant erscheint, es durch die unpassende und auch etwas uninspirierte Inszenierung aber wird. Vollständig wegfallen sollte hingegen die reichlich schale Bootsverfolgung kurz vor dem Ende, die sich an dieser Stelle rhythmisch mir der wesentlich stimmigeren und besser inszenierten Helikopterattacke beisst. Dafür entschädigt aber die wahnsinnig intensive Keilerei zwischen Bond und Red Grant im Zug, deren wuchtige Choreographie und stramme filmische Umsetzung heute noch Ihresgleichen sucht.


    FRWL ist nach DN eine weitere Perle der frühen Bondfilme. Obwohl er auch den ikonographischen Auftakt zur langlebigen Filmreihe inszeniert hat wagt Terence Young zumindest in Teilen einen völlig neuen Ansatz und treibt dieses Mal statt eines abenteuerlichen und bunten Detektivkrimis ein komprimiertes Katz-und-Maus-Spiel in den Ausläufen des Kalten Krieges, gespickt mit stringenten und wirkungsvollen Einzelszenen, die für die Bondreihe ungewöhnlich bodenständig und aufs Wesentliche fokussiert in Szene gesetzt werden. Der übergeordnete dramaturgische Rahmen der Geschichte hätte aber an manchen Stellen etwas mehr Feinschliff vertragen können und zögert das Ende im späteren Verlauf unnötig hinaus. Den damit verlorenen Boden macht FRWL mit den gut gespielten und denkwürdigen Charakteren und der gebündelten Atmosphäre zwar weitgehend wieder wett, zu einem Highlight der Reihe oder gar des Genres reicht es aber dennoch nicht ganz.


    Wertung: 7,5 / 10

  • @Anatol Gogol und an die gesamte VHS-Fraktion:
    Jetzt wird's interessant! Habe mir nun die 87er Warner Home VHS zu Gemüte geführt, das Bild war natürlich eher besch...en ('bescheiden' ;) ), jedenfalls habe ich beim Kauf bewusst darauf geachtet, dass es sich um die Version mit schwarzer Klappe handelt, welche das "musikalische Nachspiel" enthält. Endlich fand ich einen ebay-Händler mit dem richtigen Tape, schlug einen Preis vor, erhielt die Bestätigung und letztlich die mystifizierte Ware. Resultat: Nichts, nada, niente, ne rien, nothing. Kein Nachspiel, kein Unterschied zu den normalen Fassungen. Die neue Erkenntnis deutet also in die Richtung, dass es nicht 2, sondern gar 3 (!) 87er Warner Home Versionen von FRWL gibt. Tja, man lernt nie aus. Meine Suche nach dem richtigen Exemplar wird also fortgesetzt.

  • Der neulich besprochene (komplett in Deutsch gehaltene) Trailer des Films ist übrigens nicht nur keiner DVD/BD entnommen, sondern ebenso wenig einer Laserdisc (habe bei Youtube den das Video hochgeladen habenden Mann gefragt und er hat es mir freundlicherweise erläutert). Vielmehr ist es die einzige noch existierende Kopie, nirgendwo sonst findet man einen deutschsprachigen Trailer von FRWL.

  • James Bond 007: Liebesgrüße aus Moskau


    Bond Marathon # 00…2; Originaltitel: From Russia With Love, GB 1963, Regie: Terence Young, Drehbuch: Richard Maibaum und Johanna Harwood nach dem Roman von Ian Fleming, Darsteller: Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Lois Maxwell, Eunice Gayson, Walter Gotell, Vladek Sheybal, Aliza Gur, Martine Beswick, Desmond Llewelyn u. a., Premiere: 10. Oktober 1963.


    Zitat von James Bond 007: Liebesgrüße aus Moskau

    Die Terrororganisation Phantom (Original: SPECTRE) hat einen hinterhältigen Plan ausgeklügelt. Man will Briten und Russen gegeneinander ausspielen, um in den Besitz einer sowjetischen Dechiffriermaschine vom Typ Lector zu gelangen. Zugleich will man den Geheimagenten James Bond kompromittieren und liquidieren, um sich an ihm für das Ausschalten des fähigen SPECTRE-Mitglieds Dr. No zu rächen. Zu diesem Zweck hat der Schachgroßmeister Kronsteen eine perfide Strategie entwickelt, die Ex-KGB-Leiterin Klebb nutzt ihre alten Kontakte und der topfite Elite-Killer Donald "Red" Grant soll Bond beschatten und töten. Die ahnungslose junge russische Kryptographin Tatjana Romanova wird als Lockvogel eingesetzt. In Istanbul wird der Kalte Krieg durch diverse Morde und Attentate plötzlich sehr heiß und Bond erkennt erst langsam, welche düstere Verschwörung hier tatsächlich im Gange ist. Kann er das Blatt noch rechtzeitig wenden…?


    Zitat von Scarpine (2013)

    Auch der zweite EON-James Bond Film ist ein Volltreffer, der seinen Vorgänger in Sachen knisternder Spannung, schauspielerischer Überraschung und atmosphärischer Dichte übertrifft. Die gelungene Romanadaption kann innerhalb der Reihe die Bezeichnung "Agententhriller" am besten und nachhaltigsten ausfüllen, verpasst aber angesichts einiger leichter Schwächen den Status des Meisterwerks. Aber auch ohne diese Nobilitierung darf das Werk völlig zu recht als ein Klassiker seines Genres und des Franchises gelten.


    From Russia With Love meistert die Aufgabe, die Reihe fortzusetzen und den Erstling zu übertreffen, mit sichtlicher Bravour. Der Streifen wirkt rundherum aus einem Guss, bietet fast keine nennenswerten Längen und auch sonst kaum Schwächen. Da müsste man schon penibel die wenigen Krümel zusammensuchen; aus dem Stegreif könnte ich nach der erneuten Sichtung nicht sagen, was man an dem Film noch groß verbessern könnte. Connerys zweiter Einsatz wirkt harmonisch in sich geschlossen und stimmig. Hier beginnt die Serie nun langsam das "Kino der Attraktionen" zu bedienen, mit deutlich mehr Action und dem legendären Orient-Express-Kampf. Letzterer wirkt auch heute noch eindrucksvoll, temporeich und exzellent choreografiert; man kann den Enthusiasmus der Zeitgenossen von 1963 noch gut nachempfinden. Auch den lange gehegten Kritikpunkt, dass das Zusammentreffen mit Grant den einsamen Höhepunkt des Films darstellt, und die restlichen Konfrontationen wie ein Antiklimax wirken, konnte das Werk diesmal ausräumen. Zwar ist die Zugsequenz natürlich der Höhepunkt in der Dramaturgie, aber die Flucht durch Jugoslawien und die Adria ist dennoch von rasanter Kurzweil geprägt und gipfelt dann noch gekonnt in einer unerwarteten Suspense-Szene in einem venezianischen Hotelzimmer, wenn der Zuschauer eigentlich schon das obligatorische Happy End erwartet. Superb, Mr. Bond.


    Sean Connerys Leistung in diesem Film zählt sicherlich zu seinen besten 007-Auftritten. Anders als im Vorgänger verschiebt sich das Gewicht allerdings nun bereits ein wenig zu seinen Co-Partnern. Als Kerim Bey trumpft Pedro Armendáriz als einer sympathischsten und charakteristischsten Helfer der gesamten Reihe auf. Er ist fast so etwas wie die gute Seele des Streifens. Es ist bemerkenswert wie es der todkranke Darsteller in dieser, seiner letzten Rolle schafft, soviel warmherzige Lebensfreude auszustrahlen. Positiv überrascht war ich diesmal von der Leistung von Daniela Bianchi. Ihre zwischen treuem Pflichtbewusstsein, leidenschaftlicher Liebe und spitzbübischem Eigensinn pendelnde Rolle verkörpert die Italienerin sehr gewissenhaft. Tatjanas Auftauchen in Bonds Suite übertrifft sogar bei weitem die "Venus aus den Fluten"-Szene von Ursula Andress in Sachen Anrüchigkeit und Sexappeal. Bianchi ist mit ihrer Präsenz auch die unangefochtene Leading Lady des Films, während die Leinwandzeit ihrer Vorgängerin deutlich limitierter war und andere Girls zuvor als Eye-Candy mehr Screentime beanspruchten. Auf Seiten der Gegner erlebt man ein straff organisiertes Verbrechersyndikat, in dem jedes Mitglied bis in die kleinste Rolle präzise gezeichnet und besetzt ist. Aus dem Kollektiv ragen besonders so markante als auch fähige Charakterköpfe wie Robert Shaw und Lotte Lenya heraus. Bernard Lee und Lois Maxwell haben im Gesamtbild mit ihre besten Auftritte innerhalb des Franchise.


    Die Kamerarbeit Ted Moores gibt sich nüchterner, dunkler, erdiger, bleibt dabei aber stets dynamisch und ist dem Geschehen noch dichter, noch nachdrücklicher verhaftet als bei Doctor No. Als großartig und stilbildend erweist sich abermals die Arbeit des Design-Teams rund um Syd Cain; die Main-Titles von Robert Brownjohn erweisen sich gar als optischer Augenschmaus. Der eigentliche Star des Films ist jedoch die Metropole am Bosporus: Istanbul. Zwischen nostalgischem Charme und altehrwürdiger Architektur bildet die Stadt einen idealen Rahmen für eine makabere Schachrunde der Mächtigen. Abermals ist die Inszenierung sehr auf die intensive, eindringliche Wirkung der Schauplätze und ihrer Bewohner bedacht. Seien es traditionelle Zigeunerlager auf dem Lande, die bukolischen Weiten des Balkan oder die majestätische Grazie der Lagunenstadt. Insgesamt kann man sicherlich von Terence Youngs konzentriertester Regieleistung sprechen. Das betrifft auch die Härte, die Zynik des professionellen Tötens, ebenso wie den unerbittlichen Zweikampf Mann gegen Mann. Selbst im beschaulich-heimeligen Zeltlager unter Freunden nimmt der brutale Todeskampf der Frauenfurien den nächtlichen Angriff der bulgarischen Söldner vorweg. Und auch im scheinbar sicheren italienischen Hafen ist die Gefahr dann noch immer nicht gebannt. Zu den Klängen von Matt Monros Titelsong entlässt den Zuschauer eine der schönsten Schlusseinstellungen der ganzen Serie.


    007 als Kalter Krieger in einem eiskalten Verwirrspiel. Ein hervorstechender Beitrag zur Reihe, der zwar gleichsam der frühen Phase des Franchise entstammt, aber so stringent und stilsicher gemacht ist, dass man an ihm kaum einen Makel findet. Vielleicht sogar der beste klassische Bond-Cocktail?


    00 00 00 00 00 Doppel-Null-Lizenzen

  • Kann dir nur beipflichten, ist dieser Film doch mein zweitliebster Connery Bond und in den Top 5 aller Bondfilme. Die Gründe hast du exakt wiedergegeben.
    Sehr schön finde ich übrigens, dass du Daniela Bianchi Achtung schenkst. Auch ich finde Sie, ihren Charakter wesentlich interessanter als Honey Rider und ja, verdammt nochmal :) , ihre Szene im Bett, im Hotel, das erste Aufeinandertreffen mit Bond, ist wesentlich prickelnder, erotischer als die von Honey und Bond in Dr. No.

  • Die Kamerarbeit Ted Moores gibt sich nüchterner, dunkler, erdiger


    Wenn ich Bond-Filme mit Farben assoziieren müsste, würde es bei FRWL wohl ein Grau-Braun sein. Einer der Gründe, weshalb mir FRWL aus der Distanz immer etwas zu "geerdet" vorkommt, obwohl ich dann jedes Mal begeistert bin, wenn ich ihn sehe.

  • Rezension/Essay/Meinungsbild , LG


    Schon weiland in den 80er
    Jahren zu VHS-Zeiten ein -einstmals ebenso wie gegenwärtig so
    brillant gewesener und nach wie vor es seiender- Klassiker: FROM
    RUSSIA WITH LOVE, ob nun in den 60er Jahren im Kinosaale, 1982
    erstmals auf Videokassette, 1987 gleich in zwei Ausführungen (einmal
    mit „Nachmusik“ nach dem Abspanne, einmal ohne), in weiteren
    moderneren Ausgaben oder gar zur augenblicklichen Stund'
    hochauflösend auf Blu-ray, gelang es diesem als der „Hitchcock“
    der Bondreihe geltenden Filme (ich persönlich finde ihn bedeutend
    besser, galt noch nie als der größte Hitchcock-Jünger, gleichwohl
    ich das insbesondere als DePalma-Verehrer in einigen Filmkosmen kaum
    sagen „darf“) stets in allen erdenklichen Varianten
    bonderfolgstechnisch in den Seelen der werten Zuschauerschaft zu
    reüssieren und so ist es auch T. Young's formvollendetste
    007-Regiearbeit (mangels Schauplatzwunderwelt vielleicht nicht auf
    visueller Ebene, aber bezüglich jener des Gesamtbildes
    zweifelsohne), obendrein handelt es sich freilich um den
    vielseitigsten Allrounder der Gesamtreihe, bedächte man die mediale
    Breite, denn tatsächlich überzeugen Buch, Film (1963) und
    Videospiel (2005) gleichermaßen und erzeugen ein einmaliges Bondtrio
    als Einheit, die sich ein einziges Werk betreffend über die
    unterschiedlichsten Jahrzehnte erstreckt, Filmwerk es nunmehr begänne
    nächtens am „D1“-Springbrunnen in den Dunkelheitsuniversen eines
    regelrechten Irrgartens, das Nachtspiel der außerordentlich
    atmosphärisch veranlagten musikalischen Untermalung (ein Genie: John
    Barry) geleitet uns sodann mithilfe einiger nicht unspannend' Figuren
    und Charaktere in ein ebenso ernstes wie klangpoetisches Filmgedicht,
    dessen Geschichte -und Umsetzung- (wohl neben licence to kill, so
    deucht's mich – so scheint es also jeweils der ZWEITE Bondfilm
    eines hervorragenden Schauspielers zu sein, welcher das
    entscheidendste Signal gesandt hat für die Qualität der
    entsprechenden Ären) die womöglich „Realistischste“ der
    gesamten Filmreihe darstellt, sogleich verendet die Vorsequenz und es
    gelänge der Schritt zum vielleicht besten Titelliede (wenngleich
    sich selbiges Überlob lediglich auf die anfängliche Version ohne
    Gesang bezöge, tatsächlich funktioniert FRWL nach meinem
    Dafürhalten in erster Linie instrumental, vollkommen gleich wie
    gesangstalentiert jemandes Person auch sein mag, ...die weniger
    lebhafte Songvariante MIT Stimme erklänge hingegen erst gegen Ende
    des Films – nun gut, im Wesentlichen handelt es sich ohnedies
    mitnichten um dasselbe Stück, wie in TND '97 dominieren vorn und
    hinten gewissermaßen ZWEI Titelsongs, doch im Geiste mag ein Hauch
    von seelischer Verwandtschaft nicht gänzlich auszuschließen sein,
    deutlich extremer handhabt es da jedoch etwa ein Film wie the living
    daylights, in gewisser Weise orientiert sich subjektivermaßen
    erfühlt fast der gesamte Soundtrack an „where has everybody gone“,
    selbst der Haupttitelsong bedient sich einiger Elemente des
    restlichen Scores, dies ist eine dieser heut'gen Tage viel zu kurz
    kommende Herangehensweise), das Klangwunder harmoniert in keinerlei
    Grenzen kennender Perfektion mit den bewegungspoetischen und
    bauchtänzerisch gefärbten Bildern der zeitgleich in unser
    Bewusstsein dringenden Titelsequenz, welche ebenfalls einen ebenso
    enigmatisch-undurchsichtigen wie dennoch harmonischen Höhepunkt der
    Bondreihe bildet mitsamt eines dunklen und geheimnisumwobenen
    Rotstichs, die beste musikalische Stelle ertönt nach etwa hundert
    Sekunden, alsbald kehren wir zum Hauptfilme zurück und Streicher
    empfingen uns vor der nächsten Schauspielszene, das erzählerische
    Tempo pausiert nur selten, sodass dieser Filmdiamant selbst nach sage
    und schreibe 56 Jahren erstaunlich stringent arbeitet, staubfrei.


    Ich finde diese
    Parallele sehr amüsant“, Klebb mit Ruth Gordons Stimme einer
    Columbo-Mörderin und eines personifizierten Apartment-Horrors in
    Polanskis Rosemary's Baby oh fürwährlichst weiß ihrer Rosa in
    Liebesgrüße aus Moskau den richt'gen gar so strengen und rigorosen
    Ausdruck zu verleihen, um der Härte der unsanft anmutenden Rolle
    adäquat synchrongerecht zu werden, in Verbindung mit der perfekten
    und kongenialen Auswahl der deutschen Stimme somit ist Klebb eine
    wahrhaft beängstigende Erscheinung und erhöbe den ohnehin reichlich
    unschlechten Spionage-Thriller zu erweitertem Spannungsglanze,
    Daniela Bianchi als Tatjana Romanova (man kann sagen: das eine Auge
    russisch, das andere italienisch) hingegen ist eine der elegantesten
    Damen, die jemals das Licht der Welt erblickten, ihre aparte Rolle
    ist ungefähr so exquisit in der Höhe des Schwebens wie einige Jahre
    darauf jene der Maud in Rohmers „Meine Nacht bei Maud“,
    'scherzhaft sexistisch' könnte man(n) also gewissermaßen äußern,
    dass ihre gigantomanisch graziöse Anmut visuell die Tatsache
    ausgleicht, dass es in diesem Filme bedauerlicherweise keine
    ÜBER-Kulissen des Meisters Ken Adam zu bestaunen gibt, aber so und
    in dieser Formulierung würde ich das natürlich nicht schreiben, tu'
    es nur eben trotzdem, weil mir der Sinn gerade danach stand und ich
    im Zuge schreiberischen Rausches nur ungern für einen Abbruch der
    innersten Gedankengüter plädieren würde, pardon.


    Zu unserem
    tieflichsterweise inniglich empfundenen Bedauern ist dieses Werk als
    einziger Bondfilm bis zum heutigen Tage geschnitten (auch in der
    „Uncut“-Variante), „Sievergessendereingehabt“, ein Teil der
    Szene mit dem „Halsbande“ (Tanya und Bond in ihrer Suite im
    Hotel) schuf bis schaffte es noch in den Trailer, letzten Endes aber
    fielen einige (gleichwohl synchronisiert worden seiende) Parts
    bereits ungefähr im Jahre 1964 der Schere der Ewigkeit zum Opfer,
    sodass infolgedessen die ursprüngliche Fassung nur wenige Wochen
    über zu sehen und zu erblicken gewesen sein dürfte, auch die in den
    frühen 90er Jahren von Criterion als Laserdisc veröffentlichte
    Version (dorten natürlich nicht in Synchronfassung) dürfte eines
    Uncut-Daseins eher entbehren, zu beklagen ist all dieses aus der
    Sicht eines Film-Otaku natürlich über die Maßen, doch wenn ich die
    Nerd-Brille einmal absetzte und „sachlich“ (nicht dass das ginge)
    darüber nachdächte, so käme ich dennoch zu dem nicht alles Schöne
    verneinenden Schritte, anzuerkennen, dass die übriggebliebene
    Version völlig d'accord geht, besagtes „Sievergessendereingehabt“
    bei den „drei Liebhabern der Ballettschülerin“ schloss der
    Cut-Zuschauer über die Jahre als legendären Sprachfilmfehler ins
    Herz und er ist somit auch die unvollendete Version nicht zu missen
    gewillt.


    Mir ist so zumute als
    befänden wir uns noch am Anfangspunkte, bereits hier (so
    eigenständig FRWL auch aufgebaut sein mag) ertönen Anspielungen auf
    den Vorgänger, Bond bezeichnet seine Doctor-No-Freundin, das
    erdreistet er sich in IHRER Gegenwart und ist für seine geübten
    Verhältnisse natürlich recht uncharmant, als „alten Fall“, als
    er mit Moneypenny am Telefone parliert, es erwiese sich aber immer
    noch als deutlich erträglicher als diverse Szenen aus Rogers
    (ebenfalls zweitem) Manne mit dem goldenen Colte, mit der brutalen
    Haaresbrust Connery funktionieren solcherlei Szenen tatsächlich, bei
    Lord Brett Sinclair wirken sie dagegen eher deplatziert.


    In unferner Bälde
    besuchen wir Q, die Szenen mit ihm gestalten sich in diesem Frühwerke
    noch recht „normal“ und so hieße er auch noch „Waffenmeister“,
    die humoristischen Elemente des Stichelns und
    Auf-seine-Arbeiten-scheinbar-Herabblickens traten erst ab Goldfinger
    zutage, dem meines Erachtens meistüberschätzten Film der gesamten
    Reihe (wenn nicht sogar der Dekade), in Thunderball übertrieb man es
    und entraubte Bond jedwede Sympathie diesbezüglich, ab Japan '67
    löste man es wieder sehr gut, sie wurden wieder „Freunde“, nach
    Vollendung der Q-Zeiten in FRWL naht sogleich ein Reiseflug nach
    Russland und uns folget das legendäre 007-Thema als herausragende
    Untermalungskunst, Bond prüft auch diesmal seinen Abholer am
    Flughafen mit einem extrem genialen Blick ultrakonzentrierter
    Genauigkeit, checkt binnen wenigster Sekunden alles Relevante ab,
    schaut von hinten auf sein zuvorig' Gegenüber und entscheidet
    entschlossenermaßen extrem schnell und doch wohlbedacht, inwieweit
    er der Person „Vertrauen“ angedeihen lässt oder auch nicht, nach
    dem Hotelvorschlage im Wagen wedelt 007 auf unvergleichlich coole Art
    und Weise mit dem Hute und sagt (in solchen Momenten lieben wir ihn
    am Meisten: GG Hoffmann, fürwahr: endlich ist er in Erscheinung
    getreten und stellte die perfekteste Wahl dar, die man nur hätte
    treffen können) „Ja“, klingt unspannender als es ist, Sie
    müssten erspüren WIE er es sagt!, auch Zeilen à la „Wir werden
    beschattet, hat das einen besonderen Grund oder ist das hier so
    üblich?“, werden dafür Sorge tragen, dass Sie einen herrlich
    trockenen und nur mithilfe gelassener Pointen seinen ansonsten schier
    unmöglich zu verkraftenden Beruf meisternden Bond erleben dürfen,
    HIER jedoch läge die ironisch gefärbte Note noch im genau richtigen
    Rahmen, wohingegen ab Goldfinger eine diesbezügliche Übertreibung
    nicht mehr gänzlich zu meiden gewesen zu sein schien, so dünkt es
    mich.


    Unweit dieser Zeitszene
    trafen wir erstmals auf unseren Kameraden Kerim (Klaus Miedel –
    Ramses 1956, Fantomas 1964, Draco 1969!), NOCH ist Connery's Coolness
    mitnichten mit Lustlosigkeit verbunden, ich trenne ganz und gar klar
    zwischen Connery 1962-63 und 1964-1983 und zu konstatieren ist in den
    ersten beiden Filmen eine um Welten konzentrierter und entschlossener
    zu handeln vermögende Bondperson als in den zuweilen
    (selbst-)parodistisch gefärbten Nächstlingen, kurz und unlang
    darauf beträte Bond sein Hotel, die Rezeptionsdame der
    Hochzeitsreisenden ist uns akustisch nicht unbekannt, es handelt sich
    um die hiesige Stimme verschiedener Bonddamen der 60er Jahre, doch
    unsere zärtlichen Synchronausflüge währen nicht lange, denn die
    politisch frohsinnlosen Unannehmlichkeiten treten kaum eine Szene
    danach bereits planungsförmig in Kraft, Klebb bekundet
    unmissverständlich ihre strikten Ansichten und es wird versuchet,
    einen kalten Krieg der Worte in Istanbul, sagen wir höflich, zu
    „erwärmen“, zur Tat werden zu lassen, auch Kerim erlitt erste
    unsanfte Augenblicke, das heißt beinahe, denn seine werte Gattin und
    Gemahlin errettet ihm (in gewisser Weise sexuell, zuvor nämlich
    provoziert werdend mithilfe der lasziv erstöhnten
    „Ali-Kerim-Bay“-Rufe) das Leben, zerrt ihn sexualverbal vom
    Stuhle des Schreibtisches, der er in Kürze in die Luft flöge,
    ungebetene Gäste traten explosiv herbei, „ich wollte mich auf dem
    Sofa etwas ausruhen“, so umschreibt man als Kerim den Wunschakt mit
    der Lady, noch genialer aber Bonds Replik bezüglich der
    undiplomatischen Zwischenfälle mit den Gegenspielern: „Sehr
    rücksichtslos von ihnen“, herrlich unaufgeregt, dieser Film
    begleitet mich (führte ihn mir im Alter von acht Jahren heimlich auf
    Video zu Gemüte) seit nunmehr 15 Jahren und dies ist eine meiner
    unangefochtenen Lieblingsstellen, seitdem sage ich immerzu, wenn mir
    jemandes Person unsanft kommt: Tun Sie mal etwas Unschönes, so
    gestalten Sie es bitte zumindest rücksichtsvoll, merci.


    Und es wirkt: Zarte
    Sprache blumiger Betonung provoziert die Menschen, aber manchmal
    lassen sie dich auch in Frieden, so nach dem Motto: Lassen wir den in
    Ruhe, seine nervige Antwortreaktion ertrügen wir sowieso nicht. Ganz
    recht, so verhält es sich.


    Die Freundschaft mit Kerim
    festigt sich u.a. auch in der Liebe zum „zarten Geschlecht“,
    Szenen wie „Würd' sie gern mal in natura sehen.....ja“ (auch
    hier wieder wird das Ja von Herrn Hoffmann brillant auf die Spitze
    getrieben), das sind einfach zwei Herren unteren mittleren (Bond) und
    oberen mittleren (Kerim) Alters, die trotz der extrem ungünstigen
    Umstände ihres Beisammenseins eine kameradschaftliche und
    offen-leidenschaftlich konversierende Zeit verleben und mit welchen
    der Zuschauer vielleicht tatsächlich gerne mal ein paar Minuten des
    Erzählens verbrächte, selbst der von extrem unerfreulichen
    Momentaufnahmen des Schießwütigen geprägte „Ausflug“ in das
    „Z.i.g.e.u.n.e.rlager“ (Wörtchen mit Punkten umschrieben und mit
    Anführungsstrichen verwandt worden falls aus politischen Gründen
    nicht säglich und somit nicht rezensatorisch hochgeladen werdend
    bzw. dem Filter zum Opfer fallend weil nicht ausreichend zulässig)
    gliche einer gemeinsamen Abendgestaltung unter Freunden, erschwerend
    stieße und käme hinzu, dass Kerims Schauspieler zum Drehzeitpunkte,
    gelinde gesagt, nicht mehr sonderlich gesundheitsgesegnet war, sodass
    speziell die Szene der Liquidierung Krilenkos, in welcher Kerim
    verletzt ist und Bond behilflich zu sein willens sich zeigt, geradezu
    berührend erscheint, ein Strolch nämlich (für die Insider)
    verließe Tatjanas Mund und möchte hinabklettern, doch ein
    Schüsslein naht und führet Kerim zu dem legendären Satze „der
    Bursche wäre erledigt“, die Kunst des Films hierbei ist die
    erfolgreiche Erhaltung der Sympathiefaktoren, denn wenn wir den
    kameradschaftlichen Aspekt im Dienste einer „guten Sache“ einmal
    außer Acht ließen, harmonieren wir hier am Ende des Tages eben
    immer noch mit zwei Mördern, sie sind vielleicht eleganter gekleidet
    und bedienen sich höflicherer Umgangsformen, doch der Finger am
    Abzuge ist allzu zurückhaltend dann doch wieder nicht.


    Grüne Feigen, weißen
    Joghurt, schwarzen Kaffee!, danke.“, der Bestellung und den
    georderten Lebensmitteln nach zu urteilen..., befinden wir uns nun
    wieder in Bonds Hotel, die Vorhänge am Bette lüden zu bestimmten
    Gedanken mit TANYA ein (ein hübscher Name, ein noch hübscherer
    Mensch, die hübscheste MenschIN, gleich nach L.), Tatjana und unsere
    Wenigkeit machen sich in wenigen Minuten auf die Reise, wir sind
    nicht mehr weit von den legendären Szenen im Zuge (genauer gesagt:
    im Orientexpress) entfernt, die authentische Bindung zu Kerim spielt
    auch hier abermals eine nicht unwesentliche Rolle, Kerims (Achtung,
    massiver Spoiler!) Tod jedoch führet Bond nicht allzu sehr in einen
    Kelch vollkommener Herzlichkeit, trotz verständlicherweise recht
    knapper und kühler Antworten (immerhin: „alles Gute“) nämlich
    ist sein darauffolgender (wenn auch aus zeitlicher Hektik und nicht
    aus einem Mangel an Sympathie resultierender) Umgang mit Kerims Sohn
    etwas grenzwertig, dieser erführe mal eben vom Tode seines Vaters
    und soll sich, ohne dass Bond irgendetwas langsam wiederholen könnte,
    binnen weniger Sekunden diverse Informationen merken und Aufträge
    erfüllen, ein temperamentvolles Aufeinandertreffen bildeten im Zug
    jedoch nicht nur Kerim und sein Mörder („Sie brauchen ihn nicht
    mehr zu rächen, er hat sich selbst gerächt“, in gewisser Weise
    stürbe also gleich der GANZE Kampf und nicht nur dessen bessere
    Hälfte), sondern vor allen Dingen Bonds Szenen mit Grant (Rotwein
    zum Fische, Robert Shaw, LINDSEY Shaw gefällt mir jedenfalls
    bedeutend besser... :D), Shaw fungiert als eiskaltes Instrument
    seiner Auftraggeber und wird von den finstersten auch nur
    erdenklichen Köpfen regiert, ist entweder überzeugt von ihnen, oder
    aber kein eigenständiger Denker und daher blindlings zu folgen
    imstande so manipulierbar wie nur irgend möglich, Stress ist bei
    einer solchen Zugfahrt nicht gänzlich abwegig, dennoch (menschlich
    wohlgemerkt, schauspielerisch alles hervorragend, kinematographisch
    wurde somit nichts falsch gemacht) missfällt mir Bonds auch Tanya
    gegenüber härter werdender Umgangston, auch die watschnhafte
    Handfläche auf ihrer Wange sagt mir nicht sonderlich zu, obzwar er
    sie von dieser „einmaligen Entgleisung“ einmal abgesehen die
    meiste Zeit über insgesamt relativ akzeptabel behandelt (dennoch: es
    ist keine Apologie),



    so VIEL passiert in so
    wenig Zeit, etwa wie sich (Station Y, nicht Station T wie noch recht
    früh im Spiele, vierte Mission und gleich eine der Schwierigsten und
    Anspruchsvollsten) wie gesaget Kerims Sohn nahe der Todesnachricht
    alle Auftragsinformationen hinsichtlich der Gefälligkeit für Bond
    ermerken soll, ist mir wahrhaft schleierhaft, andererseits aber
    ergäbe es auf verquere Art einen Hauch von Sinn und bildet seitens
    des Bondes eine psychologisch anti-unkluge Taktik: Bond gab ihm gar
    nicht erst die Zeit, um in einen Schockzustand zu geraten, hier galt
    eiskalt: Erst die Arbeit, dann das Nichtvergnügen (die Trauer).


    Eine Szene mit Shaw im
    Abteile dagegen wiederum, nachdem Bond im restlichen Filme doch eine
    äußerst geistreiche Figur macht, entbehrt nicht einer gewissen
    Komik: Gemeinsam blicken Bond und Shaw wie Partner auf die Karte, wie
    zwei Freunde auf der Suche nach einer gemeinsamen Schatztruhe,
    unglaubwürdigerweise völlig unvorsichtig (oder aber einfach mal,
    selbst als Bond, zu übermüdet und überanstrengt, um pausenlos
    logisch zu handeln?) bückt sich 007 vor, blickt auf die Karte als
    befände sich hinter seinem Rücken nichts Erbostes, hier hat er es
    Grant faszinierend leicht gemacht, Letzterer übrigens mag noch so
    unangenehm sein, doch auf eine fürchterliche Art und Weise wohnt ihm
    immerhin ein gewisser Humor inne, besonders gut zündet die
    rabenschwarze Pointe „EINE ÜBERFLÜSSIGE FRAGE“, Bonds soeben
    noch beschrieben worden seiende „Pause seiner sonstigen
    Intelligenz“ wird ein weiteres Mal auf die Spitze getrieben, er
    fragt Shaw allen Ernstes:


    Wie ist es möglich,
    dass es Menschen gibt, denen ein so teuflischer Plan einfällt?“,
    er als Agent sollte es eigentlich besser wissen, soooo unfassbar ist
    das doch auch wieder nicht, das klänge für Bondverhältnisse doch
    recht naiv, fast süß, aus dem Munde eines von Berufswegen das Leben
    eines Killers führenden Menschen sind solche Sätze besonders
    niedlich, eine andere Interpretationsweise wäre hingegen, dass Bond
    bestrebt ist, vor Grant harmloser und ärmer an Vorstellungskraft zu
    erscheinen als er es tatsächlich ist, um anschließend wider
    Erwarten doch noch mit einem gut kalkulierten Effekt und
    Überraschungsschlage aufwarten und arbeiten zu können, Kurve sie
    nämlich ist es die Bond noch so gerade bekäme (wie immer, „FÜR
    immer“) und so wird Grant letztlich doch noch überlistet, das
    bedeutet aber keineswegs dass Entspannungsphasen nahen, es folget
    etwa eine Hubschrauberszene, welche äußerst knapp an Bond
    vorbeiflöge und Connery gar beinahe ins Jenseits befördert hätte,
    des Weiteren wird auch Schachspieler Kronsteen auf wenig liebevolle
    Weise dran glauben müssen im Sinne des Ablebensgesichtsausdruckes im
    verwirrten Antlitz im Stile von „Wieso?“, ebendiese Frage
    präsentiert sich in Anbetracht der ansonsten recht harten
    Geschehnisse der bitt'ren Situation fast belustigend, doch auch
    hierin läge noch nicht das Ende der Qualen, es gäbe auch noch die
    Lektor (eine Dechiffriermaschine) in einem (erneut anderen) Hotel,
    viel zu unbewacht legte man sie dorten nieder, Klebb stürbe sodann
    geradezu im Stöhnen wie von orgiastischer Erlösungskunst ergriffen
    und (!) es tobt, tost und rast eine Flucht mit dem Boote, erst DANN
    kehret Ruh' ein und die Venedig-Bildnisse des Postkartentages
    streichelnder Schönheit poetisieren die Leinwand (obgleich Leinwand
    wörtlich zu nehmen ist, verdächtig nah sind die Bilder schon der
    Künstlichkeit), hier nun endet ein Filmmeisterwerk, welches sich
    tatsächlich stark an Flemings Vorlage orientiert, die Wörtnisse
    sprudeln, doch der Platz ist zunehmend beengt und besänne sich
    hiermit daher auf einen Abschlussgruß, merci, fünf Sterne
    zweifelsohne, gepräget vom Lobe.



    Poesie im Bilde,


    Soundtrack der Nacht,


    Klebbschuh der Wilde,


    der Orient erwacht.



    Klassiker der Herzen,


    Spannung der Seelen,


    das letzte Licht der
    Kerzen,


    Filmkunst zwischen
    Gefühlen und Befehlen...

  • LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU


    1963, der zweite Streich folgte zugleich. Gilt dieses Werk unter Fans und Kritikern generell zu den allerbesten Beiträgen, für viele gar in die Top 3.




    Film:

    Während ich Dr. No noch als eine Art Detektivfilm, dank der Ermittlungen Bonds, oder auch Abenteuerfilm, dank des tropischen Flairs, sehe, ist "Liebesgrüße" ganz klar DER Agententhriller unter den Bondfilmen.
    Hier wird Spionage groß geschrieben. Bond landet mitten in die Intrigen zur Zeit des Kalten Krieges und tappt lange Zeit, wohl wissend das alles eine Falle ist, im Dunkeln bezüglich der Tatsache wer nun Freund und Feind ist. Großartig die lauernde Präsenz des blonden Spectre-Killers Grant, famos dargestellt von Robert Shaw. Immer im Hintergrund, lange Zeit die Fäden ziehend, auch wenn Planung und Organisation freilich zweier anderer toll repräsentierten Figuren namens Kronsteen und Rosa Klebb zugeordnet werden muss.
    Den Film möchte ich besonders des tollen schauspielerischen Cast loben. Auch im zweiten Bondfilm werden Stunts und Action eher sparsam und wenig eingesetzt. Einige bezeichnen den Film sogar als Hitchcock-Bond. Spionagearbeit und Thrill stehen eindeutig im Vordergrund.
    Auch die Actionszene als Bond auf offenem Feld vor dem Helikopter in Deckung gehen muss, wird als eine Reminiszenz der legendären Doppeldecker Szene aus eines von Hitchcocks berühmtesten Werken, nämlich "Der unsichtbare Dritte" mit dem großen Cary Grant, angesehen.
    Die von vielen besten Actionszene, wenn gar nicht spektakulär in den Effekten, aber eben hart, rau, wild in der Choreografie, auf engstem Raum geht es um Leben und Tod, findet schon vorher statt:
    James Bond und der blonde Todesengel Grant prügeln sich im Zugabteil. Auch hier für viele bis heute die beste Prügelszene aus den Bondfilmen.
    Man sieht, Effekthascherei braucht es nicht um zu faszinieren.


    Bond:
    Sean Connery konnte es sogar besser als in Dr. No! Zum einen finde ich seine optische Präsenz, seinen Style, Haarschnitt hier am besten, zum anderen setzt er hier schon mehr Charme ein. Man sieht bei ihm sogar einige Male ein etwas breiteres Lächeln. Im Zigeunercamp als der Bauchtanz vorgeführt wird oder als Kerim Bey ihn darauf anspricht, ob wirklich nur die Lector von Belangen wäre, in Anspielung auf Tatiana Romanova. Von mir bekommt Bond hier einige Sympathiepunkte mehr.
    Natürlich, heute wesentlich mehr als in den 60ern, sieht man es nicht so gern, wenn der Held die Dame ohrfeigt, aber ich kann es hier durchaus verstehen. Man sieht wie Bond durch Kerims Tod niedergeschlagen ist und er immer noch nicht weiß, ob Tania für die andere Seite arbeitet und ihn um die Finger wickelt, indirekt also auch mit Kerims Tod zu tun hat.
    Dass James Gentleman ist und dich um die Damen kümmert, sieht man später, als er die noch bewusstlose Tania eben nicht im Zug alleine lässt um mit der Lector zu flüchten.
    Da erreicht der Film sogar einen leichten romantischen Auftrieb "ich bette dich auf Rosen", für wahr.


    Bondgirl:
    Ich komme nicht herum dies zu beschreiben, Daniela Bianchi sieht nicht nur attraktiv aus, ich finde ihre seduktive Art und Weise erotisch. Alleine dadurch sehe ich Sie weiter vorne als Honey Rider.
    Dazu kommt noch, dass Sie für mich mit Connery eben eine sehr verspielte, erotische Anziehung ausstrahlt. Sprich, das Zusammenspiel Bond und Bondgirl in diesem Film gehört für mich zu den allerbesten.


    Villains:
    Erstmals sehen und hören wir den Taktgeber des Unternehmens, dessen Dr. No schon angehörte: Blofeld! Interessanterweise im Abspann mit einem ? beim Schauspieler versehen. Sehr netter Gag. Fans wissen, dass es sich physischer Natur um Anthony Dawson handelte, der in Dr. No noch charismatisch Prof. Dent gab.
    Er sollte seine Rolle als Blofeld noch einmal wiederholen. Für mich ist übrigens auch diese "gesichtslose" Darstellung, nur Hände, Scheitel, Hinterkopf und Stimme werden offenbart, die beste Blofeld Interpretation überhaupt. Sorry Donald, sorry Telly.
    Aber Blofeld ist nur Chef, Geschäftsführer des ganzen Unternehmens. In diesem Film bekommen wir gleich mehrere Strippenzieher, die im Dienste Blofelds handeln und agieren.
    In aller erster Linie Rosa Klebb, die Nr. 3 des Ganzen, dargestellt von Lotte Lenya. Wie sagt Tania zum Schluss? "Eine furchtbare Frau". Natürlich nicht im darstellerischen Sinne, aber in ihren Handlungen. Sie wählt unsere Puppen für das Spiel aus: Tania und Grant.
    Grant, ich betonte es ja, welcher von Klebb auserkoren wurde Bond zu töten und die Lector zu beschaffen, auch er agiert für mich ganz weit vorne. Top 3 meiner Henchmen Liste. Physisch auf der Höhe Bonds und lange Zeit immer im Schatten, einen Schritt voraus.
    Wir wollen aber nicht Kronsteen vergessen! Der Planer des ganzen Unterfangens. "Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?" Herrlich seine unverhohlene Selbstsicherheit und Selbstvertrauen, die schon in Arroganz übergeht. Rein optisch durch Vladek Sheybal auch eine interessante Wahl.



    Helfer:
    Ich lobte bereits die Schauspieler dieses Films und Pedro Armendariz macht als Kerim Bey keine Ausnahme. Ich denke auch hier, werden viele Leute nicht bestreiten wollen, dass sein Kerim Bey zu den großen, besten Helfern abseits des MI6, gehört.
    Pedro Armedariz hatte da eh schon eine längere Karriere vor sich, drehte unter anderem mit dem Duke John Wayne den Klassiker "Spuren im Sand" (Three Godfathers). Und da die Darsteller einfach hervorragend ausgewählt wurden, verwundert es auch nicht, dass das Zusammenspiel Bond und Helfer, hier Kerim, besonders gut funktioniert.


    MI6:
    Bernard Lee und Lois Maxwell sind zum zweiten Mal zu sehen und sorgen für die berühmten Szenen, welche man aus den Bondfilmen, zumindest vor Craig, kennt. Bond erscheint zum Rapport bei M, Vorgeplänkel mit Moneypenny, Unterredung beim Chef. Das alles ist aber nie staubtrocken. Bond und Moneypenny flirten, M unterrichtet Bond, auch dass M weiß, wie seine Moneypenny tickt, herrlich.
    Erstmals sehen wir hier auch das Gesicht, das dann für schon spektakuläre weitere 36 Jahre eng mit den Bondfilmen verbunden wahr und jeder kannte: Desmond Llewelyn vertrat erst Peter Burtons Major Boothroyd aus Dr. No und auch darstellerisch ist sein Boothroyd "Q" eher an Burtons Darstellung angelegt, wenngleich die Unterweisung, der Dialoganteil etwas höher geraten ist.
    Die kleinen Neckereien sollten dann ab den nächsten Bondfilm Fahrt aufnehmen.


    Bondgirls:
    Daniela Bianchis Tania Romanova wird hier wesentlich früher eingeführt als noch Honey Rider in Dr. No, aber wir sehen doch noch eine alte Bekannte aus Dr. No. Eunice Gayson kehrte für ihre Rolle als Sylvia Trench zurück. Sie sollte wohl James' Freundin in London sein. Die Pläne änderten sich. Aber hier darf Sie noch mit Sean Connery/James Bond schmusen
    Nett, dass auch darauf eingegangen wird, dass James plötzlich weg musste und Sie ein halbes Jahr gewartet hat. Man kann nur mutmaßen ob es sich James in dieser Zeit mit Honey hat gut gehen lassen.
    Ansonsten sehen wir die beiden Zigeunermädchen, die erstmal um Leben und Tod kämpfen müssen, bevor James doch wählen darf, was mit Ihnen geschehen soll. Eines von diesen Mädchen, die Dame mit dem grünen Oberteil, ist Martine Beswick, die dann in "Feuerball" Paula spielen durfte.
    Und auch Kerim hat eine Gespielin: Nadja Regin, die sogar nur einen Film später im Pre-Title Bond küssen durfte.


    Location:
    Etwas weniger exotisch als in Dr. No, dennoch wurde Istanbul nie besser aufgenommen als hier. Istanbul diente später ja noch für zwei weitere Bondfilme als Schauplatz. Man spürt die Folklore und damals hatte man tatsächlich noch das Bedürfnis gerne dorthin, da wo der Orient anfängt, zu reisen.
    Dann wären wir auch beim Orient Express, irgendwie eine weitere Location des Films. Belgrad sieht man auf der Karte und von Zagreb nur den Bahnhof, wenn auch nicht in Zagreb gedreht.
    Aber beim Thema Orient Express: hier entfaltet der Film für mich so richtig die besondere Atmosphäre zwischen Thrill und Romantik. War der Orient Express nicht der Inbegriff der Eisenbahn Romantik? Wollte nicht jeder einmal mit dem Orient Express reisen?
    Schlussendlich wird wie zu Beginn Venedig präsentiert, wenn auch nur durch wenige Kameraeinstellungen, noch nicht so ausgiebig wie später in "Moonraker" und "Casino Royale". Was man zu sehen bekommt, verdient einen Sonderlob an Kameramann Ted Moore.


    Setting/Bauten/Design:
    Ken Adam setzte aus, da er an Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“ beteiligt war. Somit wirkt einiges etwas schlichter, allerdings nicht minder prunkvoll. Man erinnere sich an dem toll dekorierten Schachsaal mit den Kronleuchtern, den Bodenmuster, die Wände. Oder halt auch das Zimmer in Venedig und Bonds "Hochzeitssuite". Der Rest dient hier mehr dem Realismus, wo Dr. No im letzten Drittel ja doch ein wenig in Fantasiegefilde hineinglitt.
    Deshalb auch hier ein Lob an Syd Cain, der die Verantwortung übernahm.


    Musik:
    John Barry schuf dieses Mal den kompletten Score und das zahlte sich aus. Zwischen Romantik und Spionage, so wie Folklore kreiert er hier den ersten wirklichen Barry Bondsound.
    Mal ist es schlicht das berühmte James Bond Theme, dann bindet er den Titelsong „From Russia With Love“ geschickt ein, dann geht es auch etwas spartanischer und bedrohlicher zu „Meeting in St. Sophia“ und zudem komponierte er den zweitberühmtesten Bondtrack, welcher leider seit 40 Jahren in keinem Bondfilm mehr vorkam: 007!
    Genau schlicht die Nummer unseres Geheimagenten. Außer in „Feuerball“ nicht mehr so dynamisch vorgetragen wie hier, zudem gleich in zwei Variationen, später als Bond sich die Lector schnappt erklingt noch eine leicht abgeänderte Version „007 takes the Lector“.
    Der von Matt Monroe vorgetragene Titelsong erklingt allerdings erst im Abspann. Genau wie bei Dr. No tönt auch im zweiten Bondfilm eine Instrumentalversion, kombiniert von einem flotteren From Russia With Love, was dann in das James Bond Theme übergeht.


    Main-Title:
    Wie Ken Adam pausierte auch Maurice Binder und wurde von Robert Brownjohn vertreten, der seine Sache aber auch ordentlich macht. Wie ich schon zu Dr. No schrieb, die ganz berühmten Vorspänne folgten noch. Mag sein, dass Maurice Binder keine Zeit hatte, weil nur knappe 2 Monate nach „Liebesgrüße aus Moskau“ auch Stanley Donens hervorragender Hitchcock Beitrag „Charade“ mit Cary Grant und Audrey Hepburn in den Hauptrollen, erschien, an dem eben Maurice Binder für den Main Title verantwortlich zeichnete.



    Wertung des Komplettwerks:
    Der Film steigt bei mir stetig. Für Kinder und Teenager ist der vielleicht zu wenig spektakulär, anhand fehlender großer Actionszenen oder einen etwas zurückgenommenen Humor. Ich denke als Erwachsener sollte man dann die Qualitäten sehen. Der Film ist in meiner Gunst auf jeden Fall noch einmal gestiegen und ich traue mich einfach:
    10/10

  • Perfekt!, eine Fülle von Information, unzählige Gedanken - und obendrein eine Meinung, der ich mich in gar so vielerlei Hinsicht 1:1 anschließe, z.B. bei "Daniela Bianchi sieht nicht nur attraktiv aus, ich finde ihre seduktive Art und Weise erotisch."
    In der Tat gelang Bond ein Spagat zwischen klarer Härte und dennoch vorhandener Sympathie.
    Die Prophezeiung steht bereits geschrieben: Unter Goldfinger melde ich mich wahrscheinlich nicht mehr, möchte doch niemandem die Stimmung der dein'gen Begeisterung abträglich machen ;)

  • Wieder sehr schönes Review!


    Villains:
    Erstmals sehen und hören wir den Taktgeber des Unternehmens, dessen Dr. No schon angehörte: Blofeld! Interessanterweise im Abspann mit einem ? beim Schauspieler versehen. Sehr netter Gag. Fans wissen, dass es sich physischer Natur um Anthony Dawson handelte, der in Dr. No noch charismatisch Prof. Dent gab.
    Er sollte seine Rolle als Blofeld noch einmal wiederholen. Für mich ist übrigens auch diese "gesichtslose" Darstellung, nur Hände, Scheitel, Hinterkopf und Stimme werden offenbart, die beste Blofeld Interpretation überhaupt. Sorry Donald, sorry Telly.


    Ist psychologisch sicher auch die klügste Darstellung. Die Frage ist nur, ob man das wirklich so hätte durchziehen können, ihn nie direkt zu zeigen.


    Zustimmung auch bei Daniela Bianchi. Für mich entsteht Erotik auch vor allem aus dem Spiel und der Chemie mit dem Hauptdarsteller. Das ist auch ein Grund, warum mich Olga Kurylenko in QOS überhaupt nicht anmacht, obwohl sie an sich schon attraktiv ist.


  • Die Prophezeiung steht bereits geschrieben: Unter Goldfinger melde ich mich wahrscheinlich nicht mehr, möchte doch niemandem die Stimmung der dein'gen Begeisterung abträglich machen ;)


    Darfst dann wieder ab Feuerball dein Senf dazu geben :brow: :D




    Ist psychologisch sicher auch die klügste Darstellung. Die Frage ist nur, ob man das wirklich so hätte durchziehen können, ihn nie direkt zu zeigen.


    Zustimmung auch bei Daniela Bianchi. Für mich entsteht Erotik auch vor allem aus dem Spiel und der Chemie mit dem Hauptdarsteller. Das ist auch ein Grund, warum mich Olga Kurylenko in QOS überhaupt nicht anmacht, obwohl sie an sich schon attraktiv ist.


    Klar, ist auch gut, dass man dann die Hauptnemesis komplett gezeigt hat, aber wie du schon erwähnst, psychologisch wirkt der Blofeld aus FRWL und TB auf mich ungemein.
    Wer kam nur auf die Idee ihm später eine Glatze zu verpassen? Na ja, vielleicht war es auch nur Haarausfall zwischen TB und YOLT :haha:


    Olga Kurylenko finde ich eigentlich in fast jedem anderen Film attraktiver als in QoS. Auch frisurentechnisch haben die bei ihr und Craig in QoS keine ganze Arbeit geleistet, aber dazu komme ich noch.


    Und Zusammenspiel, da fallen mir noch so Klassiker ein. Hitchcock verstand es umgemein seine Hauptdarsteller attraktiv, erotisch und geheimnisvoll erscheinen zu lassen. In aller erster Linie fällt mir Cary Grant ein. Gleich zwei Filme in der die Hauptdarstellerin an seiner Seite mit ihm glänzen durfte:
    Grace Kelly in "Über die Dächer von Nizza" und Eva Marie Saint in "Der unsichtbare Dritte". Beide waren sehr schöne Damen, aber nie wirkten sie verführerischer als in diesen Werken.


    Zurück zu FRWL:
    Unter anderem gefällt miir die Art und Weise wie Tania halt mit James spricht. Sie zehrt sich nahezu nach Zuneigung und Liebe oder wie Sie "Duschka" sagt.

  • Volle Zustimmung, Mister Bond, was Deine 10/10-Wertung betrifft :friends: . FRWL stellte einen gewaltigen Sprung gegenüber dem bereits soliden aber in vielen Punkten noch unausgereiften Vorgänger dar. Erst mit FRWL sollte sich zeigen, ob die Serie langfristig bestehen kann.


    psychologisch wirkt der Blofeld aus FRWL und TB auf mich ungemein.


    Nicht nur die Wirkung, auch die "Glaubwürdigkeit" der Figur finde ich viel stärker als mit einem Bond, der (auch physisch) selber ins Geschehen eingreift wie zum Beispiel in OHMSS (sorry Ian...). Blofeld, das ist für mich der, der im Hintergrund die Strippen zieht... der Verwaltungsratspräsident sozusagen, nicht aber der CEO ;)

  • Perfect !, a wealth of information, countless thoughts - and on top of that, that I join in so many ways 1: 1, for example, "Daniela Bianchi not only looks attractive, I find her seductive manner erotic."
    In fact, bond managed balancing act between clear and existing sympathy.
    The prophecy is already written: Under Goldfinger, I probably no longer announce myself, but I do not want to make anyone's mood of your own enthusiasm detrimental

    its up to u ....


    not everyone will think as like as u naaa ????

  • FRWL verhält sich aus meiner Sicht diametral zu MR. Bei mir gewinnt FRWL zwei Goldmedaillen in den Kategorien Drehbuch und Helfer (von Bond). Das Drehbuch ist einfach perfekt: es hat keine Längen, es gibt keine Fremdschämmomente, die Action ist perfekt dosiert. Bis zur Klimax (Kampf im Zugabteil) steigt die Spannung kontinuierlich. Die Art und Weise wie die Charaktere eingeführt und dargestellt werden, ist einfach perfekt.

    Zudem erhält der Film eine Bronzemedaille für den Handlanger von mir. Robert Shaws Darstellung des vollkommen loyalen und durchaus intelligenten eiskalten Killers ist einfach ein Genuss. Darüber hinaus überzeugen die dichte, hitchcockartige Atmosphäre sowie die Darstellungen von Bond und Oberst Klebb voll und ganz.


    Trotzdem ist FRWL ein Film, den ich mir nie außerhalb eines Bondmarathons ansehe. Auch in meiner Bestenliste schafft er es lediglich in die Top 10. Warum ist das so? Ollistone beschreibt das Manko des Film sehr gut:

    Wenn ich Bond-Filme mit Farben assoziieren müsste, würde es bei FRWL wohl ein Grau-Braun sein.

    Genau das ist das Problem. FRWL wirkt auf mich recht trist (teilweise sogar düster) und irgendwie farblos. Es fehlen einfach die herausragenden Landschaftsaufnahmen und die beeindruckenden Bauten von Ken Adam. Für einen Hitchcock Film wäre das vollkommen in Ordnung, aber ein perfekter Bondfilm muss aus meiner Sicht auch audiovisuelle Akzente setzen. Auch die Musik überzeugt mich bei bei weitem nicht so wie spätere Werke von Barry. Sie passt hervorragend zu einem Hitchcock Film, aber für einen Bondfilm fehlt mir das Besondere. Bereits in GF sieht das anders aus: Titelsong und Thema kann ich mir hier außerhalb des Bonduniversums nicht vorstellen.


    MR hingegen ist für mich ein audiovisuelles Meisterwerk. Seine Bildgewalt und die wunderschöne elegische Musik verzaubern mich als Betrachter. Und genau das tut FRWL nicht. Der Film kommt einfach zu erdig, zu trocken rüber. FYEO zeigt später, dass eine geerdete Agentenstory nicht zwangsläufig grau-braun sein muss.

    Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

  • Genau das ist das Problem. FRWL wirkt auf mich recht trist (teilweise sogar düster) und irgendwie farblos. Es fehlen einfach die herausragenden Landschaftsaufnahmen und die beeindruckenden Bauten von Ken Adam.

    Das stimmt sehr wohl. Dennoch hat mich das echt nie gestört bei FRWL. Tja - die Geschmäcker sind halt verschieden :prost:


    Zitat

    Bis zur Klimax (Kampf im Zugabteil) steigt die Spannung kontinuierlich.

    Ein drehbuchtechnisches Meisterstück finde ich auch, dass es nach dem Kampf im engen und dunklen Zugabteil wieder raus geht ins offene Grüne und dann sogar aufs Meer. Überhaupt für mich eines der besten Bondfilm-Finale. Kein langweiliges, sich endlos ziehendes Geballere, kein Massenfight, sondern schlicht ein auf sich allein gestellter, gejagter Bond. Und schliesslich wird das Ganze noch abgerundet durch Klebbs Schlussauftritt (dieses Merkmal wird ja oft Hamilton zugschrieben, aber er war nicht der Erste, der das in einem Bondfilm eingesetzt hat).

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