• Also ich finde den Song als Komposition ebenso schlecht wie den Vortrag.Es beschämt mich etwas, dass hier gleich der Vergleich zu Bondsongs kommt, denn das ist nur eine ganz schlechte, billige Kopie im Stil, ohne Melodie, ohne genügend Stimmvolumen (wenn man schon den Vergleich mit Dame Shirley aufnehmen will).
    Ich kenne außer dem deutschen keinen weiteren Beitrag, aber schon der war Meilen besser.
    Da drängt sich schon der Verdacht auf, dass man beim ESC einfach nur ein politisches Zeichen an Russland oder sonstwen setzen wollte. Aber wollen wir das wirklich als Leitbild europäischer Kultur? Ist das noch Toleranz oder schon "affirmative action"? ?(

  • Es war wieder mal ein ESC? Ist mir irgendwie entgangen. :D



    Diesen Song von diesem Wurst-Dingens da hatte ich ja schon im, von Count verlinkten, Video gehört und "ES" bewundern dürfen. Der Song ist einfach auf vielen Stilelementen zusammengeschustert worden und hat in meinen Augen nichts mit einem typischen Bondsong zu tun. :kotz:

  • Wie wäre es, wenn wir zukünftig auf so etwas Überflüssiges wie Musik beim ESC verzichten und stattdessen nur noch nach politischen Statements wählen?
    Homophobie, Flüchtlingspolitik, Kindesmisshandlung waren als Themen ja schon mal dabei.
    Dann müssen wir es zumindest nicht mehr ertragen, dass der Toleranzbergiff für den eigenen Auftritt instrumentalisiert und somit überstrapaziert wird.


    Ausgebuhte russische Mädchen, punktemäßige Nachbarschaftshilfe, im Namen der Toleranz gepushte Auftritte,... das alles macht den Wettbewerb eben nicht wertvoller, sondern schmälert seine qualitative Aussagekraft.


    Ach ja, redet jemand über das Sieger-Lied? Ich sehe z. Zt. in den Medien nur die aufgeklebten Bärte.
    Wenn es tatsächlich die Intention des/der Siegers/Siegerin war, Normalität im Umgang mit verschiedenen sexuellen Identitäten zu erzeugen, wird dies hierdurch konterkariert.
    Ein demonstratives Zurschaustellen der Andersartigkeit macht diese eben nicht normaler, auch wenn man dies noch so oft plakativ proklamiert.
    Die provozierende Kombination aus Mann mit Bart in Frauenklamotten ist eher in der Hinsicht entlarvend, dass die "Extravaganz" eben doch ganz gezielt so gewollt ist.


  • Die provozierende Kombination aus Mann mit Bart in Frauenklamotten ist eher in der Hinsicht entlarvend, dass die "Extravaganz" eben doch ganz gezielt so gewollt ist.


    Vom österreichischen Fernsehen, das Conchita Wurst ohne Vorentscheidung intern für den Contest nominiert hat, war das ganz bestimmt reines Kalkül. Bei der Künstlerin selbst würde ich das allerdings differenzierter betrachten. Der Beitrag war ernsthaft und nicht nur reine Propaganda. Dann wäre Conchita nämlich sicherlich mit einer Gay-Disco-Nummer angetreten wie weiland die dänische Drag-Queen 2007, die damit dann auch verdient im Semi gescheitert ist.

  • Der ESC wirkt eh zunehmend wie die Parodie einer Selbstparodie. Offenbar zählt nur noch Selbstbewusstsein als reiner Selbstzweck. Früher galt mal "selbstbewusst wegen" Gesangstalent, tollem Song, gutem Aussehen, etc. Heute gilt "selbstbewusst trotz" dämlicher Aufmachung, banaler Musik, spastischer Bewegungen, etc. Passt aber insgesamt auch gut in die allgemeine Tendenz des Fernsehens zu Banalität und Selbstparodie. Eine Entwicklung, wie sie typisch für Kulturphänomene in ihrer Endphase ist. Wahrscheinlich ist das Fernsehen in seiner althergebrachten Form bald tot.

  • Den Song-Contest als ernstzunehmende MUSIK-Veranstaltung zu sehen ist aber seit bestimmt 30 Jahren nicht mehr so ganz zeitgemäß. Wenn er das überhaupt schon einmal war. Daher halte ich die Aufregung darüber, dass vielleicht nicht 'der beste Song' gewonnen hätte für etwas ... unpassend.
    Ganz abgesehen davon: Es ist zwar rein hypothetisch, aber ich bin mir sicher, Rise Like A Phoenix wäre hier gefeiert worden, wenn es ein Bondsong von einem 'normalen' Künstler gewesen wäre. Es ist eindeutig ein Song nach Bondformel, der sich von Adeles Skyfall nicht gerade meilenweit unterscheidet. Klar hat die wahrscheinlich die bessere Stimme. Aber ansonsten sehe ich jetzt nicht die ganz großen Unterschiede.

  • Ganz abgesehen davon: Es ist zwar rein hypotethisch, aber ich bin mir sicher, Rise Like A Phoenix wäre hier gefeiert worden, wenn es ein Bondsong von einem 'normalen' Künstler gewesen wäre. Es ist eindeutig ein Song nach Bondformel, der sich von Adeles Skyfall nicht gerade meilenweit unterscheidet. Klar hat die wahrscheinlich die bessere Stimme. Aber ansonsten sehe ich jetzt nicht die ganz großen Unterschiede.


    Da stelle ich die Gegenhypothese auf, dass der Song nicht gewonnen hätte, wenn er von einem durchschnittlich aussehenden Interpreten gesungen worden wäre. Weil es eben nur noch um Freakiness geht. In diesem Jahr kann man es halt irgendwie als Message gegen das Reich des Pösen verkaufen.

  • Da stelle ich die Gegenhypothese auf, dass der Song nicht gewonnen hätte, wenn er von einem durchschnittlich aussehenden Interpreten gesungen worden wäre. Weil es eben nur noch um Freakiness geht. In diesem Jahr kann man es halt irgendwie als Message gegen das Reich des Pösen verkaufen.

    Würde man diesen Gedanken zu Ende denken, müssten sämtliche Interpreten beim Contest Schuluniformen und Masken tragen. Oder gleich die Bildübertragung abschalten, dass man nur die Musik hören könnte? Das würde zumindest zur Chancengleichheit beitragen und den Song in den Mittelpunkt rücken. ;)



    Ich wäre ja eher dafür, dass die Songs komplett live gespielt werden müssen. Also von der Band des Interpreten. Dann hätte die Optik auch noch was ehrliches und die Musik steht auch mehr im Vordergrund.

  • Dann müssen wir es zumindest nicht mehr ertragen, dass der Toleranzbergiff für den eigenen Auftritt instrumentalisiert und somit überstrapaziert wird.


    Ich fand das Resumee in den Medien auch erstaunlich. Da wird der Wurst-Sieg als Symbol gegen Hass gefeiert, als Zeichen gegen Homophobie, dass sich nur so die Balken biegen. Als hätte es Travestie nicht schon immer gegeben. Als wären meine Eltern in den 80ern nicht regelmäßig zu "Mary & Gordy" gegangen, den Bühnenshows zweier Travestie-Entertainer, im damaligen West-Berlin gefeierte und vollkommen akzeptierte Szenegrößen. Als hätte es Transvestiten und ihr Programm nicht schon vor hundert Jahren geegeben.


    Sowieso interessant, sich mal mit dem damaligen Nachtleben auseinanderzusetzen. In Berlin gab's Sachen, die es heute nicht mehr gibt, gar nicht mehr vorstellbar sind. Das Ausmaß der heutigen Prüderie ist erschreckend. Wenn ich nur mal daran erinnern darf, dass noch in den 70ern sich vor Kinos lange Schlangen bildeten, wenn Pornofilme liefen wie "Deep Throat". Keinerlei Berührungsängste, keinerlei Scham. Und heute so tun, als sei Conchita Wurst eine Vorreiterin für irgendwas... 8|

  • Ich fand den Song einfach gut vorgetragen, das Szenenbild fand ich in Ordnung und an der Melodie habe ich nichts auszusetzen.
    Das optische war sogar ein wenig langweilig, weil sich Conchita Wurst nicht bewegt hat.


    In diesem Jahr waren die ersten Plätze alles eher Balladen:
    Österreich, Holland, Schweden und auch Armenien (zumindest zu 50%, danach wurde es etwas schrill), deswegen glaube ich gar nicht mal so sehr an die Toleranz, sondern eher an das musikalische (gewagte Theorie, ich weiß).


    Und der nächste Bondinterpret muss es erstmal besser machen, sogar Madonna ist gescheitert (meine Meinung).

  • Würde man diesen Gedanken zu Ende denken, müssten sämtliche Interpreten beim Contest Schuluniformen und Masken tragen. Oder gleich die Bildübertragung abschalten, dass man nur die Musik hören könnte? Das würde zumindest zur Chancengleichheit beitragen und den Song in den Mittelpunkt rücken. ;)


    Das wäre Wurst, denn dann würde sich die zunehmende Tendenz zur Selbstpersiflage eben in der Musik und dem Gesang zeigen. ;)

  • Ich verstehe zwar alle Meinungen, insbesondere Kronsteens Argumentation, welche ich auch so unterschreiben kann.


    Aber ich glaube, diesmal hat der Count Recht.

    Vom österreichischen Fernsehen, das Conchita Wurst ohne Vorentscheidung intern für den Contest nominiert hat, war das ganz bestimmt reines Kalkül. Bei der Künstlerin selbst würde ich das allerdings differenzierter betrachten. Der Beitrag war ernsthaft und nicht nur reine Propaganda. Dann wäre Conchita nämlich sicherlich mit einer Gay-Disco-Nummer angetreten wie weiland die dänische Drag-Queen 2007, die damit dann auch verdient im Semi gescheitert ist.


    Habe mir am Sonntag so einige Auftritte auf Youtube reingezogen und vielleicht gab es ein paar Nummern, welche besser sein mögen (mir gefiel der niederländische Beitrag sehr gut), dennoch, wenn man die Performance schaut und auch das Gesangliche, wer sagt denn, dass alle gleich ein Organ wie Bassey oder Tina Turner haben müssen?, ist der erste Plat nicht unverdient.
    Conchita Wurst hätte sich, wie Count schon anmerkte, mit einer verdrehten Nummer wirklich zum Deppen machen können. So war es aber nicht.


    Das Zeichen gegen Homophobie, sehe ich weniger. Das wird wieder von Medien so dermaßen hochgepuscht.
    Da gab es schon andere Vorreiter, wie eben Mary & Gordy in Deutschland.
    Und ich denke, gerade in West-und Mitteleuropa, wird die Homophobie ebenfalls von Möchtegernen stilisiert. Die gibt es schon lange nicht mehr wie noch vor 30 und mehr Jahren!
    Osteuropa ist da tatsächlich was anderes.

  • Und weiter geht's: :pop:



    "James Bond 24": Sam Smith könnte den Titelsong singen – und nicht Lana Del Rey
    von Tobias Mayer ▪ Donnerstag, 6. November 2014 - 18:00


    Er gehört zu James Bond wie Walther PPK und Wodka-Martini (geschüttelt): der Titelsong. Adele lieferte den zu "Skyfall" – der britische Singer-Songwriter Sam Smith könnte "Bond 24" besingen, womit Kandidatin Lana Del Rey das Nachsehen hätte.
    Wintertime Sadness für Lana Del Rey? Glaubt man pagesix.com, wurde die Sängerin in Sachen "Bond"-Titelsong vom Kollegen Sam Smith ("Stay with Me") ausgestochen, der 2012 durch seine Mitarbeit an der Single "Latch" bekannt wurde. Produzentin Barbara Broccoli habe sich für ihn entschieden, Del Rey sei enttäuscht. Offiziell bestätigt ist jedoch nichts.


    Adeles Song zu "Skyfall" (2012) ist der bisher einzige Bond-Song, der einen Oscar bekam – insofern hat der 22-jährige Sam Smith, sofern er tatsächlich auserwählt wurde, ordentlich Druck. [...]


    Quelle: filmstarts.de

  • Erster Beitrag, juhu, hallo zusammen.


    Sam Smith, mhm, sagt mir jetzt nicht viel. Höre ich mir aber gleich mal an.


    Lana Del Ray wäre -auch wenn man damit dem Adele Erfolg nachrennen möchte- eigentlich eine recht gute Wahl. Ich persönlich würde mich allerdings sehr über einen männlichen Sänger freuen, Noel Gallagher (ich bin grosser Oasis Fan) wär ein kleines Träumchen, Paul Weller wäre auch toll. Ansonsten, Experiment: Pharell Williams (in düster), so klassisch wie es nur eben geht.


    Man sieht sich!


    Edit: Sam Smith gehört, ich verstehe die Idee, gefällt mir. Wer es auch super hinkriegen würde: Die Arctic Monkeys, gerade noch eingefallen.

  • Vielleicht wäre es mal wieder an der Zeit am Anfang des Films ein Instrumental zu setzen. Obwohl es ja früher öfter aus der Not geboren wurde. In OHMSS und FRWL hat es gut funktioniert den Song inmitten des Films oder ihn ans Ende zu setzen.


    Hier mein eigener Vorschlag :winke: :


    https://www.youtube.com/watch?v=RCBrtM0rlz4

    Ruhige, düstere Eleganz ... gefällt mir. Für so etwas wäre ich durchaus zu haben. :thumbup:

  • Vielleicht wäre es mal wieder an der Zeit am Anfang des Films ein Instrumental zu setzen. Obwohl es ja früher öfter aus der Not geboren wurde. In OHMSS und FRWL hat es gut funktioniert den Song inmitten des Films oder ihn ans Ende zu setzen.


    Hier mein eigener Vorschlag :winke: :


    https://www.youtube.com/watch?v=RCBrtM0rlz4

    Diese Idee finde auch ich sehr gut. Wie das Stück klingt, hat Mister Fogg bereits beschrieben, es gefällt mir prächtig. Ein instrumentales musikalisches Werk wäre ohnehin angebracht, denn hatte man doch bei OHMSS das Gesangsproblem mit der Länge, so hätte man es bei Spectre mit dem Klang.

  • Das gepostete Insturmental hört sich gut an. 8)


    Sollte für Thomas Newmann kein Problem sein. Mit diesem Sam Smith kann ich mich einfach nicht anfreunden. Bevor der den Titelsong singen sollte, dann lieber eine Instrumental Version des Titelsongs!

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