DER FILM: Dr. No

  • Ne, ich glaub er meint Cavendish mit seinen in der Tat jugendgefährdenden Gurken-Sandwiches ;)


    Das wäre jetzt so ein Beitrag, für den ich "Gefällt mir" o.ä. drücken würde. Jetztkann ich stattdessen nur mit sinnlosem Spam meine Beitragszahl in die Höhe schrauben. :D


    Jedenfalls: :thumbup:

  • Zitat

    deine behauptung ist richtig und das Datum verkehrt


    Ich habe auch die Vermutung, dass auf der Liste nicht alles 100%ig stimmt. Ich bin nämlich zu 99% sicher, dass ich YOLT im Sommer 1987(!) als meinen ersten Bond gesehen habe. Auf der Liste ist zwar eine Ausstrahlung im Sommer 1986 angegeben - die kann's aber in meinem Fall nicht gewesen sein, da wir (also meine Eltern) im Frühjahr 1987 umgezogen sind und ich ziemlich sicher bin, dass ich den Film in der "neuen" Wohnung geguckt habe. Könnte allerdings sein, dass er im Schweizer TV lief, ich meine aber, es wäre ARD gewesen...


    Was die aus heutiger Sicht teilweise sehr unverständlichen FSK-Freigaben betrifft: Selbst Spencer/Hill-Filme wie "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" (1973) waren erst ab 16 freigegeben und der Spencer-Solofilm "Sie nannten ihn Plattfuss" (ebenfalls 1973) ist bis heute nur leicht geschnitten im TV zu sehen (ich habe natürlich die DVD mit der ungekürzten Version :D).

  • Vollstes Beipflichten meinerseits, da das mit der 16er FSK im Bezug auf Bud Spencer und Mister Hill sicherlich arg übertrieben ist, wie ich finde nicht nur aus heutiger Sicht, wobei ich die damalige nicht konkret kenne. Doch ebenso wie bei Bond sind hier ebenfalls die meisten entstandenen Werke auch "Noch-nicht-Teenagern" zugänglich :), also sozusagen ab 12.

  • Wenn wir grad dabei sind: Hier kann man nachlesen, was alles in der (hierzulande einzigen) TV-Version von "Sie nannten ihn Plattfuss" herausgeschnitten wurde:
    Schnittbericht
    Vor allem die Autoszene am Strand bei 1.04.42 macht geschnitten absolut keinen Sinn (da die Szene fehlt, in der das Auto des Verfolgten im Sand stecken bleibt). Ich dachte immer, dies sei ein ganz übler Regie- oder Schneideraum-Fehler, bis ich herausfand, dass es eine "Zensursache" ist...


    Jaja - ich weiss: OT :D


  • Ich habe auch die Vermutung, dass auf der Liste nicht alles 100%ig stimmt. Ich bin nämlich zu 99% sicher, dass ich YOLT im Sommer 1987(!) als meinen ersten Bond gesehen habe. Auf der Liste ist zwar eine Ausstrahlung im Sommer 1986 angegeben - die kann's aber in meinem Fall nicht gewesen sein, da wir (also meine Eltern) im Frühjahr 1987 umgezogen sind und ich ziemlich sicher bin, dass ich den Film in der "neuen" Wohnung geguckt habe. Könnte allerdings sein, dass er im Schweizer TV lief, ich meine aber, es wäre ARD gewesen...


    Bei den Wiederholungen in den 3. Programmen ist da z.B. nur SWR 3 angegeben, die wurden aber in allen 3. Programmen gezeigt.

  • Nun gut, man muss ja nicht jede Entscheidung von USK und FSK nachvollziehen können. Hauptsache ist doch, dass uns die Filme Freude bereiten und unter Umständen auch zum Nachdenken anregen. Meine persönliche "FSK-25x-007-list" sähe inetwa so aus:


    DN ab 12, FRWL ab 16, GF ab 12, TB ab 12, YOLT ab 6, CR 67 ab 12, OHMSS ab 16, DAF ab 6, LALD ab 12, TMWTGG ab 16, TSWLM ab 6, MR ab 12, FYEO ab 16, OP ab 12, NSNA ab 12, AVTAK ab 6, TLD ab 16, LTK ab 18, GE ab 16, TND ab 6, TWINE ab 16, DAD ab 12, CR 06 ab 16, QoS ab 12, SF ab 12, Wertungen für Uncut-Filme...


    Mit Verlaub aber da stellen sich meine Nackenhaare auf und die Frage muss gestattet sein: hast du was getrunken?
    Auch wenn ich die ersten Bondfilme mit 6 sah, so ist KEIN Bondfilm FSK 6 geeignet.
    Einen TSWLM, der einen wesentlich bedrohlicheren Beißer hat (der tötet, im Gegensatz zu MR, auch einige Leute mit seinem Stahlbebiss), die Assisstentin von Stromberg wird vom Hai gefressen, Bond ist auch härter, FSK 6 zu geben und den Comic MR FSK 12. NEIN.
    Und der Hammer überhaupt!!! AVTAK...für mich der einzige Moore-Kandidat für eine FSK 16. Zorin ist einer der kaltblütigsten Bösewichte, der Tod vom russischen Spion ist schon eine Hammersache.
    YOLT, bei allem Comic-Anspruch wie MR, aber die Szene, wenn auch nicht blutig mit Brandt und den Piranhas. Ne ne, FSK 12 ist schon ok.
    Und warum soll OHMSS FSK 16 sein, wenn TB doch in der finalen Unterwasserschlacht doch die brutalsten Tode im Connery-Bond-Kanon aufweist? Ja, OHMMS ist mit Schorsch.
    Und FSK 18 würde ich auch keinen Bond setzen. Da gibt es wesentlich härtere Action- und sogar Horrorfilme, die FSK 16 sind.





    Ich habe auch die Vermutung, dass auf der Liste nicht alles 100%ig stimmt. Ich bin nämlich zu 99% sicher, dass ich YOLT im Sommer 1987(!) als meinen ersten Bond gesehen habe. Auf der Liste ist zwar eine Ausstrahlung im Sommer 1986 angegeben - die kann's aber in meinem Fall nicht gewesen sein, da wir (also meine Eltern) im Frühjahr 1987 umgezogen sind und ich ziemlich sicher bin, dass ich den Film in der "neuen" Wohnung geguckt habe. Könnte allerdings sein, dass er im Schweizer TV lief, ich meine aber, es wäre ARD gewesen...
    .


    Doch, ARD war es Sommer 1986, ich weiß es, habe es mit meinem Vater gesehen und habe auch eine spezielle Wohnungsverbindung damit. Jedes halbes Jahr ungefähr feierte ein Bond Free-TV Premiere. Nur so kann es dazu kommen, dass OHMMS im Winter 1986 folgte, DAF im Sommer 1987 und LALD im Winter 1987.
    Außerdem meinst du ja nur, dass es ARD gewesen ist und hast das Schweizer TV mitaufgeführt. Sicher klingt anders :D



    Maibaum:
    Stimmt, die Wiederholungen der Dritten sind nicht ganz komplett. LALD habe ich nach Dezember 1987 ARD, wieder im Februar oder März 1988 auf BR gesehen.
    Die restlichen Ausstrahlungstermine stimmen aber.

  • Zitat

    Außerdem meinst du ja nur, dass es ARD gewesen ist und hast das Schweizer TV mitaufgeführt. Sicher klingt anders :D


    Eben :D. Aber im Ernst: Falls die Liste korrekt ist, wäre eine Ausstrahlung im Schweizer TV die einzige Erklärung :). Auf jeden Fall weiss ich, dass TMWTGG um/an Ostern - und somit ziemlich gleichzeitig wie auf ARD - im Schweizer TV gezeigt wurde.

  • Mister Bond:


    Wie man sieht, stufst du die einzelnen Werke anders ein - das ist auch gut so.
    Das hängt aber weniger mit "meinem Alkoholkonsum" ( :dance: ) zusammen, sondern wohl damit, dass das einfach ein Thema ist, über welches man sich Tage diskutierend und mit Argumenten um sich werfend streiten könnte, da die Szenen unterschiedlich aufgefasst werden. Ich habe lediglich -sozusagen nüchtern- versucht,
    mich an mein eigenes prinzipielles Filmempfinden meiner Kindheitstage zu erinnern, was auch nach wie vor kurz genug her ist, um "mich an mich zu erinnern".
    Was den Beisser anbelangt: jawohl, in Bond ´77 liquidiert er hier und da mal jemanden, aber ich finde nicht, dass man die Szenen dieser Rolle ernstnehmen kann.
    Was AVTAK betrifft, so strahlt der Villain zwar einen gewissen Wahnsinn aus, wirkt aber wie ich finde weniger beängstigend als so mancher anderer Schurke, z.B. der Dieb aus Emil 1931, einem Film ohne Altersbeschränkung. Im Bezug auf LTK, der eigentlich mein absoluter Lieblingsbond ist, entstand mein striktes Urteil wegen der Kombination aus Selbstjustiz, einer sichtlich gequält zugrundegepeitschten Lady und der Drogenthematik, bei der man sieht, dass die Dealer im Überfluss leben, was Jugendliche die negativen Seiten übersehen lässt und in ihnen den Wunsch entstehen lässt, selbst ein Drogenbaron zu werden.
    Zudem muss man einkalkulieren, dass ein ohne Jugendfreigabe daherkommendes Filmwerk sowieso meist von 14-jährigen gesehen wird, wie eben auch ein Zone-30-Schild einen 40-Fahrer zur Antwort erhält. Leichte Verstöße, welche sich im Rahmen bewegen, kann man also in die Rechnung einbeziehen.
    Bei OHMSS eine 16er FSK vorzuschlagen, hängt auch mit mehreren Faktoren zusammen. Bond ohrfeigt Teresa, obwohl sie auch ohne Schmerz den Mund aufgemacht hätte, Blofeld manipuliert mit mörderischen Zielen und das tragische Ende würde Kindern sowieso weniger als ein ergreifender Moment der Filmgeschichte vorkommen, nein, vielmehr als ein öder Abschluss eines ansonsten äußerst angenehmen Films. OHMSS ist übrigens ebenfalls einer meiner Favoriten.
    Dadurch dass sich unsere Ansichten jedoch unterscheiden, und ich friedliche Meinungsverschiedenheiten sehr schätze, würde mich in Folge der ersten Antwort auch noch eine FSK-Liste deinerseits interessieren ;)

  • Django:
    TMWTGG lief, wie es dort steht, Ostersonntag 1988 auf ARD.



    @Daniel:
    Alleine die Pre-Title von TSWLM ist in der graphischen Darstellung gewalttätiger als MR (Tod von Borsov), da halten der Tod der Space Shuttle Jungs und vom glücklosen Fallschirmspringer nicht mit. Beißer tötet Fekesh, Kalba sehr bedrohlich und ziemlich graphisch, auch wenn der finale Biss natürlich nicht gezeigt wird (wenn tötet er in MR?).
    Strombergs Hai frisst Strombergs betrügerische Assistentin und fängt unten an einer pikanten Stelle an.
    Bond tötet Sandor und Naomi in einer sehr trockenen Art und Weise. Im Gegensatz zu Chang in MR nicht direkt im Kampf, da er Oberwasser hatte und Sie nicht wirklich umbringen musste.
    Beim Finale auf der Liparus sterben einige auch graphischer und grausamer: der britische Captain, der junge Offizier, der von den Flammenwerfern gegrillt wird.
    Bond selbst durchlöchert ein paar böse Jungs mit diesem Gasflaschen Geschoss.
    Bond tötet Stromberg auch recht brutal und streckt ihn regelrecht mit Treffern im Bauch und Gemächt nieder.


    Was haben wir bei MR:
    Ein Beißer, der plötzlich Erheiterung, statt Bedrohung aufruft. Chang? Unsympathisch heißt noch längst nicht bedrohlich. Sein Abgang ist auch mehr Heiter.
    Bonds Kampf gegen die Riesenschlange? Sorry, selbst Winnetou hat gegen einen Bären gekämpft. Kein Grund für eine hohe Altersfreigabe.
    Drax' Abgang ruft auch einer ein süffisantes Lächeln hervor. Auch wenn kein anderer Mensch so abtreten möchte, ist sein Tod nicht im entferntesten so kalt und brutal wie Strombergs.
    Die finale Schlacht: durch das Laserzeugs und die Explosionen wirkt da eben auch alles viel harmloser.
    Einzig Corinne Dufours Tod, wenn auch graphisch nicht dargestellt, wirkt sehr beängstigend. Die tat mir als kleiner Junge schon leid.



    Und das Finale im San Andreas Graben bei AVTAK bleibt brutal. Deine bevorzugte FSK 6 ist einfach skuril.



    Ps.: FSK Listen haben hier auch nichts zu suchen. Wir sind seit zwei Seiten off-topic :P

  • Ich bin am Freitag auf einen ungewöhnlichen Geburtstag gestoßen. Der 16. Januar 1962 markierte den ersten Drehtag zu Dr. No. Wusste ich noch gar nicht. Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 53., DN!

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
    I have been and always shall be your friend.
    I´ve been dead before.
    Live long and prosper.


    He is not really dead as long as we remember him.

  • So, ich fang die Reihe wieder an und um evtl. mal wieder etwas Bewegung ins Forum zu bringen, frag ich jetzt mal ganz provokant: Warum ist der Schinken DN nicht bei jedem User in den Flop 5? :D
    Es geht schon mit den ersten unpassenden Sounds bei der Gunbarrel los (überhaupt ist der Soundtrack imo schlecht gelungen), Connerys Einstiegsdialog hinterlässt bei mir nicht den bleibenden Eindruck wie bei vielen (überhaupt halte ich Connerys Präsenz und Coolness für überschätzt und überbewertet), Sylvia hat es offenbar schon so nötig, dass keine 5 Sätze Unterhaltung genügen, dass sie nackt und bereit in jemandes Zimmer einbricht (Wie eigentlich? Und wo soll das überhaupt sein? Ein Hotel?), das Kennenlernen mit Leiter und Quarrel zieht sich, wie dieser Quarrel überhaupt eine komische Figur abgibt. Stark bzw. annehmbar sind für mich fast nur die Szenen mit Dent und Miss Taro. No selbst bleibt so blaß und stereotyp wie seine mangelhafte Ausstattung als halber Chinese.
    Ab Crab Key wird es dann nur noch albern und zäh, darüber sind sich die meisten sogar einig.
    Das ganze wirkt dann auch sehr billig und teils amateurhaft bis ungeschickt, klischeehaft (Honey), kitschig (Verführungsdialoge, für die sich DAD schämen würde, dann diese Schlußmusik) und rassistisch (Quarrel), auch gar nicht wie ein Film aus den 60ern sondern mindestens ein Jahrzehnt früher. Man denke nur an den Quantensprung zu FRWL.
    Bei aller Liebe und Schutzbedürfnis für den Erstling und bei allem Verständnis für misslungene erste Gehversuche: Ich war vom ersten bewussten Sehen an beschämt, welch bemitleidenswerten Anfangsfilm diese Serie erwischt hat, erstaunt über dessen positive Aufnahme damals und förmlich entsetzt über die positiven Bewertungen, die dieses Machwerk in Fankreisen und hier im Forum bekommt. Bei all der Kritik, die (durchaus berechtigt) zu Filmen wie TND, TWINE, DAD und QOS geäußert wird, kommt mir DN immer vor, als stünde er unter Artenschutz.


    So, ich hab jetzt absichtlich ein bißchen auf die Kacke gehaut, grundsätzlich stehe ich aber zum Inhalt und stelle fest, dass DN nach dieser Sichtungsrunde ein ganz heißer Kandidat für den letzten Platz sein wird. Nun überzeugt mich von seinen Qualitäten! :pop:

  • So, ich fang die Reihe wieder an und um evtl. mal wieder etwas Bewegung ins Forum zu bringen, frag ich jetzt mal ganz provokant: Warum ist der Schinken DN nicht bei jedem User in den Flop 5? :D
    Es geht schon mit den ersten unpassenden Sounds bei der Gunbarrel los (überhaupt ist der Soundtrack imo schlecht gelungen), Connerys Einstiegsdialog hinterlässt bei mir nicht den bleibenden Eindruck wie bei vielen (überhaupt halte ich Connerys Präsenz und Coolness für überschätzt und überbewertet), Sylvia hat es offenbar schon so nötig, dass keine 5 Sätze Unterhaltung genügen, dass sie nackt und bereit in jemandes Zimmer einbricht (Wie eigentlich? Und wo soll das überhaupt sein? Ein Hotel?), das Kennenlernen mit Leiter und Quarrel zieht sich, wie dieser Quarrel überhaupt eine komische Figur abgibt. Stark bzw. annehmbar sind für mich fast nur die Szenen mit Dent und Nos Spionin. No selbst bleibt so blaß und stereotyp wie seine mangelhafte Ausstattung als halber Chinese.
    Ab Crab Key wird es dann nur noch albern und zäh, darüber sind sich die meisten sogar einig.
    Das ganze wirkt dann auch sehr billig und teils amateurhaft bis ungeschickt, klischeehaft (Honey), kitschig (Verführungsdialoge, für die sich DAD schämen würde, dann diese Schlußmusik) und rassistisch (Quarrel), auch gar nicht wie ein Film aus den 60ern sondern mindestens ein Jahrzehnt früher. Man denke nur an den Quantensprung zu FRWL.
    Bei aller Liebe und Schutzbedürfnis für den Erstling und bei allem Verständnis für misslungene erste Gehversuche: Ich war vom ersten bewussten Sehen an beschämt, welch bemitleidenswerten Anfangsfilm diese Serie erwischt hat, erstaunt über dessen positive Aufnahme damals und förmlich entsetzt über die positiven Bewertungen, die dieses Machwerk in Fankreisen und hier im Forum bekommt. Bei all der Kritik, die (durchaus berechtigt) zu Filmen wie TND, TWINE, DAD und QOS geäußert wird, kommt mir DN immer vor, als stünde er unter Artenschutz.


    So, ich hab jetzt absichtlich ein bißchen auf die Kacke gehaut, grundsätzlich stehe ich aber zum Inhalt und stelle fest, dass DN nach dieser Sichtungsrunde ein ganz heißer Kandidat für den letzten Platz sein wird. Nun überzeugt mich von seinen Qualitäten! :pop:


    Dann frage ich in ähnlich provokanter Haltung:
    Warum ist der Film nicht bei jedem in der Top 5? :D Ok, bei mir liegt er ja auch "nur" irgendwo zwischen Platzierung 6 und 10.


    Da ich mich momentan mit der Frage beschäftige, ob nun DN oder FRWL der für mich beste Bond mit Connery ist, stelle ich mal einen kleinen stichpunktartig aufgebauten Vergleich her. Passt auch ganz gut, da das die beiden Bondfilme sind, welche zu Lebzeiten des Schöpfers entstanden und erschienen sind.


    Vorteile DN:


    -Ken Adams beste Kulissen
    -Bondgirl/s so erotisch und exotisch wie sonst nur 1989
    -Jack Lord
    -Erhöhter Kultfaktor als Erstling
    -"Fruchtbaum-Score" (you made my day, django!)
    -Abentuerliche Südsee-Atmosphäre als abendfüllender audiovisueller Urlaub, fast schon eine Art Reisevideo


    Nachteile DN:


    -Ein zu junger Klaus Kindler, kein GGH
    -Als solche erkennbare Tricks bei der Autoverfolgung
    -Unwesentliche Screentime von Doctor No - doch dafür wirksame!
    -Etwas zu kurz geraten, ich stelle mir unter einem Bondfilm eigentlich eine zweistündige Reise vor


    Vorteile FRWL:


    -Beste Titelsequenz
    -Ein knallharter und dennoch menschlicher ("Er soll die Mädchen nicht mehr gegeneinander kämpfen lassen") Bond
    -Komplizierte Politgeschichte von gehörigem Thrill, die jedoch den Abenteuereffekt weitestgehend ausschließt
    -Bonds coolster Ausspruch der gesamten Serie: "Ja, sehr rücksichtslos von ihnen." (Bond über die Mörder nach einem verübten und misslungenen Anschlagsversuch)
    -Sehr starke schauspielerische Leistungen
    -Der einzige Bond, den es sowohl in literarischer, als auch in kinematographischer und interaktiver (Kunst-)Form gibt, in allen drei Bereichen hervorragend
    -Ein Q-Sprecher, der auch den Trailer sprach, so fühlt es sich an als würde einem die Kultfigur Q eine Einführung zum Film geben, ganz großes Kultkino!
    -Neben LTK der wohl realistischste Bond


    Nachteile FRWL:
    -Ununterhaltsam
    -Nicht ungekürzt



    Da ich bei FRWL somit auf zwei Vorteile mehr und auf zwei Nachteile weniger als bei DN komme, ist DN wohl nur noch meine Nummer 2 der "goldenen Ära" (Connery).
    :)


    PS: Ach ja, der Kultfaktor des Erstlings betrifft nicht nur DN, denn das deutsche TV wurde zuerst mit FRWL bedient (1984).


  • Nicht nötig, ALLES zu zitieren! ^^
    1.) Beste Kulissen: Echt??? YOLT, MR?
    2.) Honey wird für mich ähnlich überschätzt wie Connery, im Endeffekt ist sie doch bloß ein Inselblondchen mit Holz vor der Hütte
    3.) Jack Lord: Und?!
    4.) Das zieht, wie schon erwähnt, bei mir nicht im Angesicht so vieler Mängel, bestätigt aber meinen Eindruck des "Bonuses", den DN bekommt. Zurecht???
    5.) Fruchtbaum trifft nicht unbeding meine Definition von bondig.
    6.) Südsee: Soviel sieht man da jetzt auch nicht von der Landschaft.


    PS: Gottseidank ist DN so kurz! :devil:
    Danke für den Versuch der "Missionierung", aber leider gescheitert.

  • Deine Ansicht möchte ich dir nicht ausreden, ich sah das zwischen 2004 und 2014 genauso, doch dann schlug der Film plötzlich bei mir ein. :)


    Jack Lord ist ein bondiger Typ, erinnert an GE, da begegnet sich Bond ebenfalls selbst (Sean hätte Bond darstellen können).


    Die Kulissen bei DN hauen mich um!, ein Heim wie von einer anderen Welt, so wie Dr. No möchte ich auch leben :D

  • Ich will niemanden missionieren, schließlich ist die Wertschätzung für einen Film oder einen Darsteller immer noch etwas maßgeblich Subjektives. Auch wenn es natürlich objektive Kriterien zur Beurteilung der Qualität eines Werks gibt - so würde ich etwa niemandem abnehmen, dass er Batman&Robin ernsthaft für den Höhepunkt der Batman-Reihe hält. Aber das wäre Thema eines anderen Threads.


    Zum Thema: Ich halte DN für einen starken Bond, auch ganz ohne Artenschutz für den Erstling. Und zwar aus den folgenden Gründen:


    - Sean Connery ist für mich der beste Bond-Darsteller. Ich respektiere auch jeden der anderen fünf Darsteller für seine Interpretation der Rolle und die Facetten, die er dem Charakter verliehen hat, wobei ich natürlich meine persönlichen Präferenzen habe. Aber eine so starke und selbstbewusste Präsenz wie die von Connery in DN und den drei nachfolgenden Filmen ist m.E. von keinem der späteren Darsteller mehr erreicht worden.
    Da ist mir manchmal Lazenby ein bisschen zu hölzern, Moore ein bisschen zu ironisch, Dalton ein bisschen zu verkopft, Brosnan ein bisschen zu glatt und Craig ein bisschen zu verstockt.
    Connery ist für mich der Bond schlechthin, nicht weil er der erste war (das ist eher Zufall) und nicht weil er dem Buch-Bond entsprechen würde (das tut er überhaupt nicht), sondern weil er die hyper-männliche Identifikationsfigur perfekt verkörpert.


    - Ich sehe in DN mehr einen harten Detektivfilm als ein gigantisches Agentenspektakel. Und zu dieser Detektivfilmatmosphäre passt m.E. auch die zugegebenermaßen etwas behäbige Erzählweise. Daher sehe ich das Tempo des Films zwar nicht unbedingt als eine seiner Stärken an, finde es der Atmosphäre aber durchaus angemessen.


    - Ich mag Joseph Wiseman als Bösewicht. Sein minimalistisches Spiel und die kühle Arroganz, die er der Rolle verleiht, gefallen mir bei jedem Anschauen aufs Neue. Sein Dialog mit Bond am Esstisch ist schon ein kleines Highlight. Und auch wenn in der Filmreihe sicher noch bessere Schurken folgen, liegt er bei mir durchaus im Gegenspieler-Mittelfeld.


    - Ken Adam's Bauten finde ich ebenfalls großartig, da kann ich Daniel Schweikert nur zustimmen. Am besten gefällt mir der Raum mit dem vergitterten kreisförmigen Fenster, in dem Prof. Dent die Spinne entgegennimmt. Aber auch DN's Zentrale auf Crab Key lässt sich sehen. M.E. verleiht Ken Adams Arbeit dem Film etwas dezent science-fiction-artiges, ohne dass dem Zuschauer die Science-Fiction-Elemente mit dem Trichter verabreicht würden, wie etwa in YOLT oder MR. Dazu passen sehr gut auch die im Soundtrack teilweise zu hörenden science-fiction-artigen Geräusche und die Einstellungen bei Bond's Flucht durch das Röhrensystem.
    Durch die Science-Fiction-Elemente und die oben bereits erwähnten Hard-Boiled-Detective-Elemente bekommt der Film insgesamt etwas sehr Pulp-artiges. Und für Pulp habe ich nunmal eine Schwäche.


    Andererseits gibts dann auch ein paar Sachen, die ich nicht so pralle finde. Honey Rider würde ich weder als Charakter noch optisch in den Top 10 meiner Bond-Girls verorten und - ich weiß, ein Sakrileg - ihr berühmter erster Auftritt am Strand hat mich noch nie wirklich vom Hocker gerissen. Quarrel bleibt eher eine blasse Randerscheinung und hat einen entsprechend belanglosen und unspektakulären Abgang. Jack Lord eröffnet die lange Reihe der wenig denkwürdigen Felix Leiter, stört aber zumindest nicht, was man m.E. von Cec Linder oder Norman Burton durchaus behaupten könnte.


    Insgesamt für mich ein würdiger Erstling, den ich eher schaue, wenn mir nach einem guten Film mit Ecken und Kanten zumute ist, und nicht so sehr, wenn ich einfach nur unterhalten werden möchte.

  • Schöne Analyse, Baron Samedi.


    Womöglich ergründet es sich auch darin, dass Ken Adam sein vollstes Maß an Konzentrationsfähigkeit und Kreativität auf die Kunst als solche richten konnte. Für YOLT oder MR standen schließlich beeindruckende Beträge zur Verfügung, ein beträchtliches Budget, welches zu wundervollen, jedoch überladenen Kulissen führte, die etwas aufdringlich daherkommen. In DN finde ich die Kulissen (speziell im Bezug auf des Doktors Residenz) ebenfalls weltfremd anmutend, ein Touch der Science-fiction, aber eben diskreter, es fällt einem weniger penetrant ins Auge und wirkt im Detail dafür umso unglaublicher, so empfinde ich das zumindest. In einer Doku hieß es ja mal, Sir Ken Adam habe - wenn ich mich recht entsinne - "nur" 20.000,- ausgeben dürfen, das darf in der Filmbranche fast als dürftig bezeichnet werden, aber somit richtete sich sein Augenmerk wie gesagt komplett auf das nur sehr schwer realisierbare Projekt und dementsprechend wird der Zuschauer nicht von der Bilderflut erschlagen, darf jedoch dennoch staunen.

  • Ich sage nicht, dass Adams Kulissen für DN schlecht sind, die Gitterdecke ist toll, Nos "Wohnzimmer" ebenfalls gelungen, der Kommandoraum ist mir aber zu lahm "Maschine-an-Machine-gereiht". Daher gibt es m.E. noch bessere Arbeiten.


    Nochmal zum "Welpenschutz" für DN: Wenn ich über einen Bondfilm von einem extremen Abfall der zweiten Hälfte schreibe, von schlechten Bildeffekten, einem "Möchtegern-interessanten" Villain und stumpfen Dialogen mit einem blöden Bondgirl, dann kommen alle immer gleich auf DAD. Auf DN treffen diese Kritikpunkte ebenfalls zu, fallen aber scheinbar deutlich weniger ins Gewicht.

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