DER FILM: Der Hauch des Todes

  • Hier die vollständige Diskussion auf Razyboard.


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  • Hier noch mein TLD-Review:


    Also ich finde TLD einfach ganz grosse klasse. Einer der allerbesten Bonds überhaupt. Der Film bietet diese Frische, die ich bei AVTAK so schmerzlich vermisst habe. Die Handlung ist spannend und überzeugend und die Action kommt so richtig lecker rüber. Schön auch, dass man eine Kurzgeschichte Flemings wunderbar als Aufhänger ins Drehbuch einbauen konnte. Auf Klamauk wurde verzichtet, dafür hat TLD ein paar der besten One-Liners überhaupt ("Salzkorrosion", "Er hat meinen Stiefel mitgenommen").


    Die Charaktere gefallen mir - vor allem Georgi Koskov: Einen dermassen schleimigen, rückgrat- und stillosen Bösewicht hat man selten gesehen. Auch noch nie hat ein Nicht-Henchwoman Bondgirl Bond durch ihr grenzdebil verliebtes Verhalten dermassen in eine missliche Lage gebracht, wie Kara. Also irgendwie habe ich schon etwas Mühe mit einem Bondgirl, das sich trotz Bond freiwillig wieder in die Arme ihres boshaften, betrügerischen Mackers begibt und daher Bond bewusst verrät (solche Storys kommen im richtigen Leben schon oft genug vor - das muss ich mir nicht noch in einem Bondfilm angucken... Also mich wundert's dass Bond Kara nicht gleich den Afghanen als Bereicherung für deren Harem verkauft hat :devil: ). Den guten Gesamteindruck von TLD stören tut dieser Aspekt aber dennoch kaum. Ebenfalls gut gefallen tun mir Necros (einen grandioser, echt gefährlicher Henchmen) und Leonid Pushkin. Auch Moneypenny finde ich mit Caroline Bliss gut neu besetzt.


    Timothy Dalton halte ich für einen sehr guten Bond: Er ist vielleicht nicht so der absolute Schönling oder der versnobte Engländer. Dafür stellt er einen glaubwürdigen Bond dar, der einerseits völlig cool sein kann (Bonds "Landung" am Ende der PTS ist einfach herrlich), andererseits aber auch echte Emotionen ehrlich herüber bringt. Schade, dass man mit Pierce Brosnan wieder von dieser gelungenen und ungezwungenen Charakterisierung abgerückt ist.


    Der Score von TLD ist auch grandios, auch wenn ich den Titelsong von A-Ha eher mittelmässig finde.


    Einen aus heutiger Sicht faden Beigeschmack hat aber eindeutig die unkritisch positive Darstellung der Mudschahidin. Auch deren Opiumhandel wird einfach beschönigt und verharmlost (sie tun das nur, um zu überleben... wegen der bösen Russen). Unbestritten und nicht zu entschuldigen: Die Sowjets verhielten sich in ihrer Invasion in Afghanistan sehr grausam und verursachten über eine Million Tote. Heute wissen wir aber (und man hat es vermutlich schon damals gewusst), dass die Dschihadisten keinen Deut besser, glorreicher oder weniger grausam sind. TLD stellt somit die Verherrlichung der absolut schizophrenen Reaganschen Doktrin "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" dar, was ich doch ziemlich daneben finde. :vogel:


    Trotzdem: Daumen hoch für einen meinen Lieblings-Bonds :thumbup:

  • Ja ja, heute weiß man es halt besser. Bist aber nicht der Einzige, der die Geschichte um die Mudschaheddin kritisiert.
    Pseudokritiker werden nie müse dies zu erwähnen. Rambo hilft 1988 auch noch diese Afghanen.
    Damals aber war es so, dass diese Afghanen die Unterdrückten durch das böse russische Reich waren, also die "Guten".
    Nur die wenigsten wussten wohl wo das alles enden wird.


    Aber auch hier, möchte ich sonst zustimmen. Toller Film mit knorke Action.

  • Du willst doch wohl nicht Bond mit Rambo (III) vergleichen wollen!? :D


    Ansonsten finde ich es halt eher ungeschickt, wenn ein Bond-Film reale Konflikte explizit aufnimmt und Partei bezieht - vor allem, wenn es Konflikte sind, die "uns" nicht direkt betreffen. Dies raubt einem Film auch die Zeitlosigkeit. Auch die Nordkorea-Story in DAD finde ich daher ziemlich daneben (okay, da der ganze Film eh' Müll ist, kommt es darauf auch nicht mehr an :whistling: ). Plots, welche die Problematik des Kalten Krieges aufnehmen - wie etwa FYEO in oder OP - finde ich hingegen passend.

  • Einer der wenigen Momente, in denen der Film-Bond (im Gegensatz zur literarischen Figur) tatsächlich politisch Stellung bezieht - und schon fliegt ihm 25 Jahre später seine Position um die Ohren.
    Es war ein kluger Schachzug der Bondmacher von Anfang an auf ein privates Verbrechersyndikat (SPECTRE) und private Schurken statt auf eine staatliche Organisation (SMERSH) oder "Schurkenstaaten" zu setzen.


    Ich finde bezüglich der Mujaheddin z.B., dass die Figur des Kamran Shah zu demonstrativ sympathisch dargestellt wurde. Eine der wenigen Schwächen des Films - wenn auch keine wirklich dramatische.

  • Richtig. Aber ingesamt ist auch für mich TLD dermassen gut, dass dies keine allzu grosse Rolle spielt. Dennoch ist es rückblickend ein Fehler, die Dschihadisten so übertrieben als "die Guten" darzustellen, auch wenn TLD diesbezüglich natürlich Pech hatte. Aber man stelle sich heute z.B. einen Bond vor, der sich in den Syrien-Konflikt einmischt...

  • Richtig. Aber ingesamt ist auch für mich TLD dermassen gut, dass dies keine allzu grosse Rolle spielt. Dennoch ist es rückblickend ein Fehler, die Dschihadisten so übertrieben als "die Guten" darzustellen, auch wenn TLD diesbezüglich natürlich Pech hatte. Aber man stelle sich heute z.B. einen Bond vor, der sich in den Syrien-Konflikt einmischt...


    Bloß nicht!
    Jetzt wirds zwar politisch und weit weg vom Thema Bond, aber ich frage mich dort ohnehin, wieso alle in den Aufständischen die Guten sehen... :ka:
    Aber zurück zu Bond! :prof:

  • Ja ja, heute weiß man es halt besser. Bist aber nicht der Einzige, der die Geschichte um die Mudschaheddin kritisiert.
    Pseudokritiker werden nie müse dies zu erwähnen. Rambo hilft 1988 auch noch diese Afghanen.
    Damals aber war es so, dass diese Afghanen die Unterdrückten durch das böse russische Reich waren, also die "Guten".


    Das wäre schon mal der eine Grund warum mich das nicht stört, bzw die Zeichnug als "Gute" ok ist, der andere ist daß man die Mudschahidin nicht mit den späteren Taliban gleichsetzten darf.


    Da könnte mich die stets naiv positive Zeichnung des CIA (oder der Geheimdienste an sich) schon sehr viel mehr stören .

  • James Bond Rewatched


    # 15: Der Hauch des Todes (1987)


    OT: The Living Daylights; GB 1987; 130 Min.; R: John Glen; D: Timothy Dalton, Maryam d`Abo, Jeroen Krabbé, Joe Don Baker, John Rhys-Davies, Andreas Wisniewski, Robert Brown, Caroline Bliss, Desmond Llewelyn


    Die letzten beiden Bondfilme hatten eindeutig klar gemacht, dass man sich bedenklich im Kreis drehte und dass das Franchise frischer Impulse bedurfte. Also beschloss man den auf die Sechzig zugehenden Hauptdarsteller Roger Moore durch ein neues Gesicht zu ersetzen. Sah es zunächst danach aus als würde der populäre Serienschauspieler Pierce Brosnan den Staffelstab übernehmen, verpflichtete EON schlussendlich den Waliser Timothy Dalton, weil Brosnan aufgrund von Vertragsverpflichtungen letztendlich doch nicht zur Verfügung stand. Mit Dalton sollte eine neue Ära eingeleitet werden, auch wenn diese ein kürzeres Leben haben sollte als die Produzenten und der neue Mann selbst zu diesem Zeitpunkt ahnen konnten.


    Das Darstellerensemble macht insgesamt einen guten Eindruck ohne jedoch an die Top-Besetzungen der Reihe heranzureichen. Timothy Dalton muss man ein großes Lob aussprechen. Er überzeugt bei seinem Debüt und schafft es auf Anhieb dem Topagenten eine ganz neue Note zu verleihen. Ihm gegenüber sehen wir die Jungdarstellerin Maryam d`Abo, die prinzipiell ein solide Leistung abliefert, deren Part aber doch eine Spur zu naiv daherkommt. Immerhin ist die Liebesgeschichte zwischen Kara und Bond glaubwürdig. Auf der Gegenseite erleben wir ein unerbittliches und gefährliches Verschwörertrio. Joe Don Baker präsentiert seinen eigentlich schablonenhaften Militärfanatiker Whitaker mit so breiter Brust und diabolischem Spaß, dass man kaum etwas an diesem Villain aussetzen kann. Anders sieht es da schon bei dem durch Jeroen Krabbé verkörperten Intriganten Koskov aus. Die Figur selbst ist schon – besonders in ihrem Verhältnis zu Kara – äußerst zwiespältig angelegt und die Darstellung des Niederländers kann man eigentlich nur mit der Bezeichnung "akzeptabel" durchwinken. Etwas weniger Overacting hätte der Rolle gut getan. Abgerundet wird die Schurkenriege durch Andreas Wisniewski, der als Killer Necros sehr bedrohlich agiert und von den Autoren – anders als die meisten anderen Handlanger – sehr geschickt in die Filmdramaturgie integriert wurde. Auf der Helferseite machen Art Malik, Thomas Wheatley und John Rhys-Davies eine mehr als gute Figur, während John Terrys Felix Leiter eher zum Vergessen ist. Geoffrey Keen, Robert Brown und Desmond Llewelyn erlebt man in gewohnter Spiellaune, während es der neuen Moneypenny Caroline Bliss sichtlich schwer fällt in die Fußstapfen ihrer legendären Vorgängerin zu treten.


    Für die Regie zeichnet sich erneut John Glen verantwortlich, der auch wieder eine bessere Inszenierung abliefert. Dank eines neuen Darstellers ist die Dynamik gleich von Beginn eine ganz andere, aber auch die Filmstruktur meint es gut mit dem Action-Regisseur. Er kann den Zuschauer durch abwechselnde und kontinuierliche Action- und Spannungsmomente von Höhepunkt zu Höhepunkt peitschen und es entsteht nicht so viel Leerlauf wie bei den letzten beiden Streifen. Zudem gelingt es Glen einige Momente von Intensität und epischer Breite zu schaffen, während die routinierten Passagen freilich trotzdem nicht ganz verschwunden sind. Insgesamt vollbringt der Spielleiter aber doch eine seiner besten Leistungen. Ein großes Lob muss man an die Drehbuchautoren aussprechen. Michael G. Wilson und Richard Maibaum haben aus Ian Flemings Kurgeschichte "The Living Daylights" eine spannende und zeitgemäße Story entwickelt. Die Verschwörung der Schurken ist so komplex und real wie selten. Die Handlung wird flüssig und logisch erzählt und kann mit gelungenen Dialogen aufwarten. Leise Kritik möchte man dagegen schon noch anbringen. So schaden einige überflüssige Gags der Szenerie, während die Charaktere Koskov und Kara eine etwas andere Auslegung hätte vertragen können. Über die Involvierung der Mudschaheddin mag man streiten können, während die "Smiert Spionem"-Aktion hingegen eindeutig einen ganz schön wackeligen Plot-Aufhänger in Zeiten der Entspannung darstellt. Insgesamt jedoch ein im Serienvergleich mehr als gelungenes Skript.


    Mit John Barry nimmt der prägendste Komponist der Franchise-Geschichte seinen Abschied. Er beglückt mit seinem letzten Soundtrack nochmals das Ohr des Zuschauers. Dieser Score darf mit Fug und Recht zu seinen besten Arbeiten gezählt werden. Am Titelsong von A-ha scheiden sich dagegen die Geister. Für die einen eine brillante Eighties-Nummer, für die anderen ein öder Zeitgeist-Singsang. Insgesamt gehört das Lied wohl in das solide bis untere Mittelfeld. Maurice Binders Titelsequenz stellt insgesamt eine Verschlechterung zum Vorgänger dar. Der Designer kann kaum noch innovative Ideen präsentieren, weshalb diese Kreation zu seinen beliebigsten und schwächsten Sequenzen gehört. Das Production Design von Peter Lamont bewegt sich wie üblich auf einer mittelklassigen Ebene, auch wenn das Interieur von Whitakers Villa immerhin einen gewissen Erinnerungswert besitzt. Die Locations zeigen sich so vielseitig wie selten. England, Österreich, Gibraltar und Marokko werden optimal für die Handlung genutzt. Alec Mills` Cinematographie stellt in gewisser Hinsicht eine Fortsetzung der Arbeit von Alan Hume dar, was aber auch John Glens Einfluss geschuldet sein mag. Die Farbpalette zeigt abwechselnd warme und nüchterne Töne, während bei den Action-Sequenzen wieder mehr Virtuosität in der Kameraführung zu konstatieren ist.


    Gesamtwirkung: Die beabsichtigte und überfällige Erneuerung des Franchise findet mit "The Living Daylights" einen passenden, qualitätsvollen und zeitgemäßen Ausdruck. Eine gute Besetzung, eine zupackendere Regie, ein intelligenter Plot, kontinuierliche Spannungs- und Action-Passagen, die sich weitgehend harmonisch in die Handlung einfügen, grandiose Locations und John Barrys bester Achtziger-Score erheben den Film zu einem der besten des Jahrzehnts. Vereinzelte Störelemente wie die teils deplatzierten Humoreinlagen, die leichten darstellerischen Schwächen und die Fragwürdigkeit der Kollaboration mit den Mudschaheddin können den Gesamteindruck nur unerheblich schmälern. Somit geriet Daltons Erstling zu einem der besseren Bondabenteuer, das mit einer dichten Atmosphäre und teils epischen Momenten aufwarten kann.


    Meine Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Für mich ist TLD einer der Topfilme des Franchise. Im Moment steht er bei mir auf Platz 3.


    Die Musik Barrys (in der Tat eines seiner besten Werke) und auch der Titelsong (ich bin Fan der musikalischen 80s) untermalen die tolle Atmosphäre, die ein letztes mal in der Bondhistorie den klassischen Ost-West-Konflikt einbettet.
    Ebenso ist TLD der Abgesang auf das klassische Bondmuster mit einem unabhängigen und sozial losgelösten Superhelden (wir führten diese Diskussion ja unlängst).
    TLD besticht durch ein gutes Tempo und extrem abwechslungsreiche Schauplätze, die einen auf sage und schreibe 3 Kontinente führen.


    Die Handlung ist zwar ähnlich kompliziert wie die in OP (wir diskutieren da ja grade im OP-Thread drüber), aber eigentlich mit keinem gravierenden Logikloch ausgestattet. Fraglich bleibt höchstens, warum man diese komplizierte Fahnenflucht Koskovs inszeniert und das Smiert Spionem-Programm vortäuscht, wenn man "nur" die Beseitigung Puschkins als Ziel hatte. Als die Geschehnisse zunächst nicht so laufen wie von Whitaker und Koskov geplant, sehen wir ja, dass Necros den Mord durchaus auch durchführen kann (die Gefährung seiner Kameraden auf der ganzen Welt halte ich da für ein unzureichendes Gegenargument).
    Zudem erscheint mir Koskovs vorgetäuschte Entführung in Balden Castle etwas zu kosntruiert. Allein schon, dass der als Milchmann verkleidete Necros an "Green 4" vorbeikam, da die nur ihn durchsucht haben, aber nicht die Wafffe auf dem Beifahrersitz gesehen haben, war ein riesiger Zufall. Die Chance, dass Necros diese "Entführung" wie geplant gelingt, stand also 1 zu 1000. Da wäre es wesentlich einfacher gewsen, auf diesen ganzen Hokuspokus zu verzichten und tatsächlich Puschkin selbst umzubringen. Aber sei's drum. Für mich ist der Kampf um Bladen Castle dennoch die beste Action-Sequenz ohne Bond der gesamten Bond-Historie.


    Die Darsteller sind gut ausgewählt und meiner Meinung nach passt es zu Koskov, so ein durchtriebener Spinner mit einem gewissen Hang zur Theatralik zu sein. Koskov ist den halben Film über am Schauspielern (zunächst vor den Engländern, am Schluss vor den Russen). Da wäre ein typischer kompromissloser Sowjet-General zu unpassend gewesen.
    Necros ist eine Figur wie einst Grant in FRWL und für mich einer der besten Henchmen der Serie.
    Whitaker wirkt wie die Karikatur eines Militärs, aber er stört nicht.
    Kara ist für meinen Geschmack etwas zu naiv und mich stört auch dieser osteuropäische Akzent ("Sie sind Engländärr!"). Ich mag es nicht, wenn in Filmen bestimmte Gruppen mit Akzent synchronisiert werden und andere nicht.
    Kamran Shah ist mir - wie bereits schon öfters erwähnt - zu demonstrativ als Sympathieträger dargestellt. Irgendwie geschieht es den Bond-Machern dann ganz recht, wenn ihnen diese politische Agitation im Nachheinein auf den Fuß fällt. Bond sollte sich politisch nicht positionieren!
    Der MI6-Apparat ist OK, aber gegenüber den früheren Besetzungen wenig erinnerungswürdig. Caroline Bliss und Robert Brown spielen solide, ohne an Lois Maxwell und Bernard Lee auch nur annähernd heranzukommen.


    Hauptsächliches Argument für den Film ist die Stimmung. Glen schafft es, sein Erfahrungen aus "Der dritte Mann" gerade in die in Wien gedrehten Bratislava-Szenen mit einfließen zu lassen. Diese Spionage-Atmosphäre, wenn z.B. Kara aus der Straßenbahn abgefangen wird, sind abslute Highlights. Ebenso die musikalische Untermalung bestimmter wiederkehrender Motive ("Where has anybody gone?").


    Ein Höhepunkt ist für mich auch die Action in der Luft. Mal wieder B.J. Worth und Jake Lombard von der besten Seite (wie schon in MR und OP). Der Kampf Bond vs. Necros ist mit eine meiner absoluten Lieblings-Action-Szenen. Danach fällt es schon fast schwer, den Kampf mit Whitaker als eigentliches Finale zu akzeptieren.


    Summa summarum für mich aallerbeste Unterhaltung. TLD ist ein Bondfilm, auf den ich fast immer Bock habe. Er dürfte zusammen mit TB der Film sein, den ich in meinem Leben am häufgsten gesehen habe! :kneel:

  • TLD schwankt für mich in seiner Laufzeit zu sehr zwischen genialem Agententhriller und blödsinnigem Unfug.
    Auf einige Szenen, die wirklich gelungen sind, folgt etwas, wo ich mich nur verschämt wegdrehen kann (die Aston-Gags, Moneypenny, Kissenschlacht, Kamran, Bonds Blick, wenn Kara nicht versteht, dass sie die Rampe hochfahren soll, Necros' Absturz, weil er nicht auf die Idee kommt, das Seil 2 Zentimeter neben dem Stiefel zu greifen, das Ende mit Kamran). Speziell die platten Gags finde ich in einem Film, der doch weg will von moorigen Spaßbonds unpassend, AVTAK war längst nicht so albern wie TLD. Außerdem habe ich nach wie vor ein großes Problem mit Dalton als Bond.


    Sehr gut sind in meinen Augen die PTS (bis auf das platte Ende), Koskovs Desertierung (bis auf Rosita Miklos), Bladen Castle, Bonds erstes Treffen mit Kara, Wien, Russenlager und Opiumtransfer.
    Daher ist TLD bei mir nur im passablen Mittelfeld angesiedelt.

  • Speziell die platten Gags finde ich in einem Film, der doch weg will von moorigen Spaßbonds unpassend,


    Findest du die Gags wirklich platt und albern? Empfinde ich völlig anders. Humor ist ebenso Bestandteil der Bond-Filme wie Action und Spannung, da sind wir uns vermutlich einig, und speziell den Humor in TLD finde ich sehr entspannt und sympathisch, er verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit, ohne dabei banal oder oberflächlich zu wirken.

  • Findest du die Gags wirklich platt und albern? Empfinde ich völlig anders. Humor ist ebenso Bestandteil der Bond-Filme wie Action und Spannung, da sind wir uns vermutlich einig, und speziell den Humor in TLD finde ich sehr entspannt und sympathisch, er verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit, ohne dabei banal oder oberflächlich zu wirken.

    Sehe ich ähnlich...platte Gags kann ich bei TLD schwer erkennen. Lediglich auf den Spruch mit dem "Pferdehinterteil" hätte ich verzichten können. Aber ein paar Späße dürfen es gern sein. So bierernst müssen sich Bondfilme nicht immer nehmen.

  • Also ich finde den Humor in TLD auch gut. Ich finde auch nicht dass er durch die Gags und Spielereien (Aston Martin) unentschlossen zwischen Ernst und Albernheiten wirkt. Ganz im Gegenteil. Das Großartige an TLD ist es imo uns einen ernsternen Bond mit Hintergrund zu präsentieren der sich trotzdem in einigen Over-the-Top-Elemente gut macht. Was auch ein Verdienst von Dalton ist. Das müsste Craig erst noch beweisen...

  • Das ist natürlich nur mein subjektives Empfinden, aber ich finde gerade die Gags mit dem halbierten Auto (Salzkorosion 8| ), der ausgeschnittenen Eisfläche :bamm: und der Tittentante beim "Schwein" sehr slapstickhaft und albern, geradezu zum Fremdschämen (das schreib ich auch nicht aus Abneigung zu Dalton). Dazu dann die grausame Szene mit dem Pferdehinterteil :kotz: , bei der mein Finger immer wieder auf dem >>-Knopf zuckt. Und gerade diese albernen Szenen bringt der gute Timmy für mein Empfinden einfach nicht gut rüber. Wann immer er versucht, cool und witzig zu sein, geht das m.E. fürcherlich in die Hose (z.B. auch sein "Tut mir leid." als sich das Cello eine Kugel fängt) und ich wünsche mir Roger zurück. Teils mag das auch an der Synchronisation für Dalton liegen, die ich in solchen Momenten ebenfalls nicht für gelungen halte, aber zum großen Teil ist das auch im Original nicht viel besser. Heute in seinen späteren Rollen wie Hot Fuzz finde ich ihn hingegen sehr witzig.


    Schade, denn dazwischen hat TLD wirklich ein paar geile Szenen, in denen sich auch Dalton gut macht (das möchte ich ja gar nicht leugnen).


    PS: Das ganze soll nicht als Dalton-Bashing verstanden werden, ich finde nur, dass bestimmte Arten von (eher plattem) Humor zu den ernsteren Schauspielern nicht so recht passen wollen (ein Craig-Beispiel wäre m.E. auch das banale "Setzen Sie alles auf rot." in SF). Roger hat eine Art drauf, dass man ihm auch die albernsten Gags mit einem Augenzwinkern abkauft und sich denkt: "Ist schon recht, alter Bazi." Diese Qualität haben TD und DC nicht, vielleicht auch wegen ihrer ernsteren Herangehensweise an die Schauspielerei (ich fand Craig z.B. auch im eher platten Cowboys & Aliens extrem deplatziert).

  • Ja, doch, in einigen Szenen hat TLD auch diesen extrem platten Humor den ich weder bei Bond noch sonstwo sehen möchte. Gerade in der Autoverfolgung, die in TLD wie ein Fremdkörper wirkt, ist das sehr extrem. Gehört auch zu den Tiefpunkten der Actionszenen in der Serie.
    Humor steht Bond gut, aber es sollte dann schon auch witzig sein.


    In Teilen wirkt TLD als wäre er noch für Moore geplant gewesen, und das passt dann nicht so richtig zu Dalton.

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