Den Zuschauern wird halt so das Gefühl gegeben, dass sie nicht nur gute Unterhaltung gesehen haben, sondern auch etwas Tiefgründig-Intelligentes. So was zieht, denn es gibt vielen (sonst eher anspruchslosen) Kino-Vesuchern den Eindruck, sie seien "intellektuell", in dem sie den Film trotz Pseudo-Anspruch begriffen haben.
Das leuchtet ein. Pseudo-Anspruch trifft es wohl gut, ähnlich drückte ich es auch mal aus und glaube nach wie vor daran. Dennoch muss man fairerweise sagen, dass es teilweise auch "richtiger" Anspruch ist. Mutigerweise verleiht man einer für unsterblich geglaubten Kultfigur endlich wieder mehr Menschlichkeit und macht den Super-Protagonisten zum Identifikationssymbol. In der Dalton-Ära war die Welt wohl noch nicht bereit dafür. Wobei ich glaube dass es bei Craig übertrieben und überladen wirkt, daher doch Pseudo. Daniel macht das super, es geht mir eher darum wie es geschrieben ist. Zu gewollt klug durchdacht, was wiederum Authentizität raubt. Die Grundidee aus einem von Superhelden-Klischees überhäuften fiktiven Gewinner eine humane Gestalt von Fehlern und Selbstfindung zu machen ist interessant, aber die Umsetzung wirkt wie ich finde etwas erschreckend, da man merkt dass sich die Macher mit solch einem ganz und gar großem Unterfangen zu leicht überfordern können (was auch verständlich ist). Wie man dies mittelfristig lösen wird bleibt abzuwarten, ich denke dass Sam Mendes in dieser Hinsicht zu ehrgeizig mit sich selbst und der ihm gestellten Aufgabe umgeht, das führt zu Leistungsdruck und führte schlussendlich zu Skyfall...
Ob er wirklich so viel Ehrfurcht vor der Rolle eines Bondregisseurs hat? "American Beauty" finde ich herausragend!, da war er viel jünger und schien sich trotzdem nirgends übernommen zu haben, obwohl der Film zeitweise ebenfalls recht hintergründig ist.