Die Beziehung Bond / Silva ist aber für mich nur unzureichend entwickelt. Hier will SF intelligent sein, bleibt aber alles schuldig was ihn intelligent machen könnte. Das da nicht viel ist zwischen Bond und Silva, bzw. so getan wird als sei da was, das ist eines der vielen Probleme von SF. Und deswegen ist SF am Ende nur ein OK Bond für mich.
Die erste Szene zwischen Bond und Silva verlangt nach einem anderen Film als das was dann danach noch so kommt.
Da ist zweifellos etwas dran. Davon hätte ich auch gern mehr gesehen - dennoch:
Die Konstruktion der Rolle des Silva in Abgrenzung zu Bond halte ich (wenn vielleicht auch nur im Ansatz) für sehr intelligent. Hier ist dann eben der Zuschauer gefordert, etwas dazu zu tun. Als Denkanstoss vielleicht.
Das kleine Fragezeichen, das das Drehbuch uns unterschiebt und sich tief in den Hinterkopf bohren kann, besteht dann aus dem Satz: "Wie kommen sie auf die Idee, das wäre mein erstes Mal?" Nur ein Versuch Bonds, cool und unbeeindruckt zu erscheinen? Das Ziel erreicht er ja: Silva ist überrascht und lässt von ihm ab.
Ich halte die Umsetzung der psychtherapeutischen Fragen in SF für vielleicht nicht geglückt, doch aber konsequent:
Man stelle sich Bond auf der Couch vor. Dr. Freud würde sich an ihm auch die Zähne ausbeissen. Mehr als die Antworten, die uns SF im weiteren Verlauf präsentiert, würde auch kein noch so erfahrener Psychologe aus ihm herauskriegen.