Ich mach dann schon mal auf. Die ersten Filmkritiken sind wohlwollend bis vielersprechend, mal sehen, wie eure Eindrücke ab morgen sind.
DER FILM: Keine Zeit zu sterben
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Durfte ihn gestern schon mal im Berliner Cubix in der Pressevorstellung erleben (die kleinen Freuden als Blogger) und hab hier spoilerfrei was dazu geschrieben. Ich bin hoch gespannt auf die Reaktionen der Fans diesmal. Was ich auf jeden Fall schon mal sagen kann ist, dass er dramaturgisch besser als Spectre ist.
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Danke für den Blog-Eintrag. Schön auch, dass Du ihn spoilerfrei gemacht hast . Mir wird's aus "logistischen" Gründen voraussichtlich noch etwa 2 Wochen dauern, bis ich den Film sehen werde. Wobei ich mich manchmal frage, ob es vielleicht nicht doch besser wäre, wenn ich die ganze Wahrheit bereits kenne bis dahin. Dann wäre evtl. die Enttäuschung etwas kleiner . Den gerade solche Aussagen lassen mich zweifeln, ob ich wirklich einigermassen warm werden kann mit NTTD :
QuoteGeht es noch personaler? Ja, es geht, und NO TIME TO DIE beweist es. Aber ähnlich wie bei SPECTRE - und wenn man ehrlich ist, auch bei allen anderen Craigfilmen - zu einem enormen Preis.
Ich werde sehen -
Ebenfalls aus terminlichen oder logistischen Gründen, meine Begleiter können halt auch nicht sofort, werde ich mir den Film erst nächsten Mittwoch nach der Arbeit anschauen.
Allerdings bin ich wirklich so wenig euphorisiert wie nie zuvor. Das liegt einfach daran, dass irgendwie schon durchsickert in welcher Richtung dieser Film geht und natürlich den Verschiebungen, die mir in der Tat Lust und Laune genommen haben.
Das führt dazu, dass ich mir morgen Abend erstmal meinen Klassiker TSWLM anschauen werde Hach, unbeschwert ist halt doch geilPs. auf WDR 4 ist heute James Bond Tag. Wird halt über den neuen Bond gequatscht, einige deutsche Fans, die bei der deutschen Premiere waren, wurden interviewt und dazwischen halt ab und zu ein Klassik Bond-Song.
Quotesehen wir den Mann in der Gunbarrel. Endlich Zeit für die Missionen, die tollen Abenteuer, die Frauen. Halt, Stop!, rief dann SKYFALL ganze vier Jahre später. Vier Jahre, in denen Craigs Bond all die schönen Abenteuer im Zeitraffer schon durchlebt zu haben schien
Allerdings sind es im Craig-Bond-Universum 6 Jahre nach CR, weil QoS freilich direkt nach CR anschließt. In QoS gibt es auch kein Hinweis auf das Jahr 2008, das wurde vermieden. -
Quote
WELT+: Der schlimmste Spoiler aller Zeiten - Historisch, schockierend, nie dagewesen: Alle, die den neuen Bond gesehen haben, teilen ein dunkles Geheimnis - über das sie nicht reden, wenn sie höflich sind.
Gute Güte. Jetzt machen sie mich aber doch neugierig. Was mag das sein?
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Das möchtest Du nicht wissen, ollistone.Versuche Filmkritiken zu NO TIME TO DIE in jeglicher Form zu vermeiden, da auch andere Seiten im Netz den Film nicht unbedingt spoilerfrei besprechen.
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So, dann mal hier ein paar rhapsodische und, wie ich hoffe, Spoiler-freie Ersteindrücke:
Mangelnde Konsequenz kann man EON nicht absprechen. Fraglich ist nur, ob das Ergebnis den Preis wert ist. Auch wenn ich den Film wenigstens eine halbe Stunde zu lang fand, funktioniert er über weite Strecken in der Tat etwas besser als SP, allerdings wird vieles auch wieder ziemlich verschenkt, etwa des Bösewichts Garten. Das Wachpersonal ist ähnlich kompetent wie schon im Vorgängerfilm. Die Gags zünden nicht recht, in einem gut besetzten Saal gab es nicht einen Lacher. Die Actionhöhepunkte sind rar gesät und werden auch nicht durch das große Drama kompensiert, das hier auf die Weltbühne kommen soll. Wir haben das größte Bedrohungsszenario seit MR, und doch wirkt das Ganze eher wie ein Entführungsdrama als wie eine drohende Apokalypse. Schmalzige Dialoge und musikalische Reminiszenzen an OHMSS machen leider keine große Liebesgeschichte, dafür stimmt die Chemie zwischen Craig und Seydoux nicht. So verpuffen auch die „Tabubrüche“, über die sicher noch diskutiert werden wird. Angesichts dessen, wie ich bei manchen Entscheidungen in SP den Kopf geschüttelt habe, wundere ich mich, wie gleichgültig mich die wesentlich heftigeren Entwicklungen hier lassen.
Natürlich muss eine Figur mit der Zeit gehen, wenn sie nicht irgendwann aus der Zeit fallen will, wie es trotz des Erfolgs unter Brosnan drohte, als Bond in der öffentlichen Wahrnehmung zur Trashveranstaltung abzusinken drohte. Aber jede Figur hat auch ihre DNA. Verändert man diese zu sehr, wird die Figur nur Träger eines großen Namens. Bond zum Helden einer eigenen, filmübergreifenden Geschichte zu machen und ihn so zeitgemäß neu zu entwerfen, war das Bestreben der Macher ab Film 4, mit dem holprigen Versuch, die drei Vorgängerfilme nachträglich zum Teil einer großen Erzählung zu machen – was namentlich bzgl. SF nicht überzeugte. Diese filmübergreifende Entwicklungsgeschichte ist mit Craigs Abschied zu Ende. Man wird sehen, wie sich die Figur mit einem neuen Darsteller konstituieren und entwickeln wird.
Die Frage ist, ob man als althergebrachter Fan in dem Protagonisten von NTTD noch den Bond erkennt, der einen zum Fan werden ließ. Ich habe diesen Bond zuletzt in SF gesehen. Mit diesem Film feierte der Kino-Bond seinen 50. Geburtstag. Vielleicht ist er aber auch mit diesem Film gestorben. Die Antwort darauf wird mir Daniel Craig nicht mehr geben.
P.S. Habe Martins Beitrag erst gelesen, nachdem ich diese Zeilen getippt hatte, und stelle fest, dass sich unsere Eindrücke und Reaktionen darauf durchaus ähneln. Schön, dass ich nicht allein bin, aber leider kein Anlass für einen Prost-Smiley …
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Die Frage ist, ob man als althergebrachter Fan in dem Protagonisten von NTTD noch den Bond erkennt, der einen zum Fan werden ließ. Ich habe diesen Bond zuletzt in SF gesehen. Mit diesem Film feierte der Kino-Bond seinen 50. Geburtstag. Vielleicht ist er aber auch mit diesem Film gestorben. Die Antwort darauf wird mir Daniel Craig nicht mehr geben.
In allen Punkten Deiner Meinung @ Feirefiz!
Skyfall, Skyfall, Skyfall ... und ENDE!!!
Gerade bin ich aus dem Kino gekommen ... die Emotionen überwiegen meine Fähigkeit, rational zu denken. Dafür brauche ich wohl etwa ein bis zwei Wochen ...
Und wenn ich jetzt heulen könnte, wäre es wohl erleichternd. Geht aber nicht!Mal sehen, was der Verstand sagt, wenn er wieder funktioniert.
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Hier meine Gedanken letzte Nacht direkt nach dem Film und heute mit einer Nacht darüber geschlafen.
So, das war nun der Bond, auf den wir so lange gewartet haben?
Ich jedenfalls nicht.
Zu viel gewollt, zu wenig Substanz. Die Action (außer Matera) beliebig und uninspiriert (wie öde sind die Norwegen-Szenen denn?), die Handlung hanebüchen, das Bedrohungsszenario nicht richtig greifbar.
Doch das alles ist nichts gegenüber den vielen Brüchen mit allem, was die Reihe so vier Jahrzehnte lang ausgemacht hat.
Dass die Nummer 007 an eine Frau vergeben wird - geschenkt. Dass 007 am Ende draufgeht - auch nicht entscheidend für die Bewertung.
Dass Bond aber Familie, ein Kind hat, das zudem einen exorbitanten Anteil einnimmt (wieviele Minuten wird eigentlich französisch gesprochen?) ist für mich der Gipfel. Nicht weit dahinter kommen die lieblosen Dahinscheiden Leiters und v.a. Blofelds.
Und wieder mal wurde ein Auftrag unnötigerweise mit Bonds Privatleben vermengt. So öde, so öde…
Safin ist ein steifer und wenig greifbarer Gegner, dessen Handlungen unklar sind. Was will er eigentlich erreichen und wen will er alles töten? Alleine schon mit Maddie und Bonds Tochter springt er handlungstechnisch permanent hin und her.
Highlights des Films sind die Pretitle, Ana de Armas und v.a. Hans Zimmers überragender Soundtrack.
Dennoch kann es gut sein, dass der Film sich bei mir ganz am Ende meiner Hitliste einreihen wird. Noch hinter DAD.
Leute, was habt Ihr nur aus „meinem Bond“ gemacht?
Nun denn, jetzt erstmal schlafen. Vielleicht sieht die Welt morgen wieder anders aus.
Musste jetzt aber einfach mal den Frust loswerden.
Gute NachtEine Nacht drüber geschlafen und die Wut/Enttäuschung/Irritation wächst schon fast:
Das war schon fast ein Verrat am 007-Erbe Cubbies und Flemings, eine Adabsurdumführung von fast 60 Jahren Bond durch eine vermeintliche Anbiederung an den Zeitgeist.
NTTD dürfte den letzten Platz meiner Liste einnehmen. Die bisherigen Schlusslichter TWINE und DAD haben es wenigstens versucht. Aber die Macher von NTTD haben sehenden Auges den (meisten) Fans eine vors Schienbein gehauen.
Und das nach dieser tollen Pretitle, die mit einer der besten überhaupt sein dürfte… -
Und wenn ich jetzt heulen könnte, wäre es wohl erleichternd. Geht aber nicht!Die unfreiwillige Ironie der Craig-Ära scheint mir, dass sie in ihrem Wunsch, die Tradition über den Haufen zu werfen, diese tatsächlich bestätigt:
Bekanntlich bezeichnete der verdiente Drehbuchautor Richard Maibaum das Finale von OHMSS als das traurigste Happy Ending der Filmgeschichte. Denn Tracy musste sterben, damit Bond Bond bleiben konnte.
Ähnlich musste Vesper in CR sterben, damit Bond Bond werden konnte.
Und wenn Madeleine überleben soll, kann Bond nicht Bond bleiben. Dann muss er sterben.
q. e. d.
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Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass ich mit meinem Eindruck nicht allein bin. Die letzte halbe Stunde hatte ich mit einer Blase im Daueralarm gerade so ertragen, insofern sind meine Eindrücke da vielleicht nicht hundertprozentig objektiv. So wie Feirefiz und Kronsteen sehe ich es auch. Das Bondfandom hat sich ja in den letzten Jahren größtenteils zu einem Craig-Kult entwickelt, vor allem in diversen FB-Gruppen. Ernsthafte Kritik ist da nicht gern gesehen und landet meistens in der Ecke Bashing/Ewiggestriger. Selbst wenn DC im Austin-Powers-Outfit auf der Premiere aufkreuzt, hagelt es Herzchen. Für mich passt das als Message an die Fans gut zum Film.
NTTD hat für mich klar gemacht, dass die Ära Craig letztlich eher Egotripp als Heldenreise war. Die Frage, bis wann der klassische Bond ging, von dem ich eigentlich (und immer mehr ausschließlich) Fan bin, ist eine gute. Ähnlich wie bei Star Trek, wo ich zwischen Generations und Insurrection schwanke. Eigentlich sehe ich TWINE als den letzten klassischen Bondfilm, von der klassischen Atmosphäre her war es TLD, mit leichten Abstrichen LTK. Ich würde fast sagen, dass der richtige Bond 2002 in einem nordkoreanischen Folterknast starb.
Die Darstellung von Daniel Craig ist ohne Zweifel sehr gut, vor allem in seinen ersten beiden Filmen. Auch in NTTD findet er zu einer altersgerechten Mischung aus Desillusionierung und Verletzlichkeit, die kein anderer Darsteller in seinem Spätwerk so hinbekommen hat. (Vermutlich auch, weil es nie gefordert war.) Aber auch auf die Gefahr hin, als frustrierter Altfan zu erscheinen, neige ich immer mehr dazu, seinen Bond als eine Figur zu sehen, die zwar Bond heißt und die Nummer 007 hat, aber trotzdem nicht wirklich Bond ist.Was mich an NTTD vor allem sehr ernüchtert, ist der Umstand, dass ich mittlerweile den Glauben in Broccoli/Wilson verloren habe. Nach TND oder DAD gab es wenigstens immer noch die Hoffnung, dass ein besserer Regisseur die Chose im nächsten Film wieder richten kann, oder eben ein anderer Darsteller. Daran kann ich nicht mehr glauben. Dieses devote und eher unwürdige Hinterherhecheln hinter einem Darsteller steht für mich dem Cubby'schen Leitsatz diametral entgegen. Wie auch fast allem anderen, was Cubby entabliert hatte. Man hat für Craig vollständig den roten Teppich ausgerollt und sich ihm fast unterworfen. Sein Wille geschehe. Wenn ich jetzt lese, dass die Produzenten erst nächstes Jahr darüber nachdenken wollen, wie es weitergeht, um Craigs Finale entsprechend zu zelebrieren, dann weiß man alles. Ich vermute, eigentlich möchten sie sich eher die Pulsadern aufschlitzen, als überhaupt darüber nachzudenken.
Und ich bin mir sicher, dass es mit dem nächsten Darsteller genauso weitergehen wird. Man wird sich bei der Suche wieder sagen, dass Charisma mehr zählt als die Beschreibungen in den Romanen. Von der Arthouse-Oscar-Schiene wird man mit Sicherheit nicht wieder weg wollen, das heißt, es wird wieder ein Schauspieler werden, der dann auch was zu spielen fordert. Also Drama, Konflikt, Emotionen, Heldenreise, das volle Programm. Die übrige Besetzung ähnlich, von Q bis zum Premierminister. Beim Regisseur sowieso. Das ging ja eigentlich schon ein bisschen mit Dalton los, der den härteren LTK mit initiierte. Brosnan hat man es seltsamerweise komplett verweht, während Craig dann Carte Blanche hatte. Beim Debütfilm gibt man Regisseur und Darsteller vielleicht noch ein paar Regeln mit auf den Weg, aber dann zunehmend nicht mehr.
Ich weiß nicht, ob ich das alles noch mal mitmachen muss. Dieses ewige, jahrelange Warten, diese bleierne Zeit zwischen den Werken, die dann der Wartezeit nicht wirklich gerecht werden. Wo man als Fan wie ein Kleinkind mit ein paar Eastereggs beglückt werden soll - die in ihrer Plakativität nur noch nerven, wie der immer und ewig gleiche GF-Aston-Martin, als ob Bond in 60 Jahren nie was anderes fuhr - während das Franchise unter dem Deckmäntelchen des 'mit der Zeit gehens' verramscht wird. Dem habe ich bei Star Trek auch schon lange gekündigt. Einen echter, wirklich sehenswerten Neustart kann ich mir unter der Ägide Broccoli/Wilson nicht mehr vorstellen. Das würde mehr Energie erfordern, als ihre letzten drei Filme zusammen ausgestrahlt haben. Daher würde mich die Übergabe in ganz andere Hände sogar freuen. Ich meine, was ist denn noch zu verlieren? Was könnte ein Abrams beispielsweise noch kaputtmachen, was nicht schon kaputt ist?
Die Gags zünden nicht recht, in einem gut besetzten Saal gab es nicht einen Lacher.
Das hatte ich während der Pressevorführung nicht ganz so erlebt. Gut, das ist eh ein sehr spezielles, ziemlich selbstverliebtes Publikum, aber einige Gags kamen gut an. Etwa Bonds Spruch bei Nomi, oder Nomis Spruch zu Moneypenny.
Was mir mit etwas Abstand auch sehr unangenehm aufstößt, ist wie man mit diesem Film Spectre abgefrühstückt hat. Gut, man hat die mit dem vorigen Film eh ein bisschen verheizt, aber jetzt gelingt es dem MI6 fast im Vorbeigehen die gesamte Organisation auszulöschen, und Blofeld stirbt auch fast nebenbei. Dabei war die Idee mit dem Auge ein richtig vielversprechender Ansatz à la Dr. Mabuse. Das war immerhin mal Bonds Erzfeind über mehr als ein ganzes Jahrzehnt hinweg. Ich frage mich wirklich, warum man das widerbelebt hat, wenn man dann absolut null Ideen dafür hat und es noch toter als tot hinterlässt. Die einzige Antwort darauf erscheint mir, dass es mal wieder um Craigs Ego ging. Er wollte nicht nur die längste Ära, den pompösesten Abschiedsfilm mit möglichst viel verbrannter Erde, sondern auch wie Connery gegen Blofeld antreten. Kann man nun von der Liste streichen, aber leider auch für immer. Wäre toll gewesen, es bei Quantum zu belassen, und die ganze Spectre-Thematik für einen neuen Darsteller aufzuheben. Aber nein, lieber verheizt man für Craig das ganze Schiff und erreicht das Ufer mit der letzten Planke. Völlig planlos.
Ich verstehe auch nicht ganz, wie bei einer so supergeheimen und bedrohlichen Organisation ein Einzelgänger wie Safin mal eben die Adresse eines Auftragskillers herausfinden und dessen Familie bedrohen kann, und ihnen so ungetraft ans Bein pinkelt. Letztlich wirkt Spectre hier noch zahnloser als der Seniorenabend in NSNA.
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(...) Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass ich mit meinem Eindruck nicht allein bin. Die letzte halbe Stunde hatte ich mit einer Blase im Daueralarm gerade so ertragen, (...)
Nach einer Nacht drüber geschlafen, fällt mir gerade wieder ein (hatte ich gestern Abend nach dem Ende völlig verdrängt), dass ich mich noch nie WÄHREND eines Bond-Filmes so gelangweilt habe, so dass ich das Ende herbeisehnte!!!
Für das im Zitat angesprochene Problem musste ich sogar den Saal kurzfristig verlassen ... und ich hatte nicht einmal die Befürchtung, dass ich etwas verpasse!
Meinen Kumpel habe ich um seine Armbanduhr beneidet, die auf Knopfdruck die Zeit leuchten ließ!Mich beeindruckt Eure Eloquenz hier, die Ihr in der Lage seid, meine tiefsten Empfindungen besser in Worte zu fassen als ich es vermag! Und auch die Analysen, die Ihr hier bietet, sind so treffend! Hut ab!
Ich kann mich nur da nicht anschließen, wo die gesamte Ära Craigs "bombardiert" wird. An der Stelle sehe ich mich eher auf einer Linie mit Feirefiz, der das Ende bei SF sieht, den ich für AUSSERORDENTLICH gelungen halte.
Vielleicht kriege ich es irgendwann doch noch hin, etwas rationales über den Streifen von mir zu geben ... im Moment geht es noch nicht (ich brauche wohl noch ein paar Nächte). ... und natürlich eine Zeit, in der man ohne Sorge zu spoilern richtig vom Leder ziehen kann!
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Oh Leute - Ihr macht mir echt Angst . Ich weiss echt nicht, ob ich das noch lange aushalte. Muss den Film ggf. doch früher gucken gehen - dann habe ich's hinter mir... Vielleicht kann ja meine Frau doch noch überreden
QuoteBrosnan hat man es seltsamerweise komplett verweht, während Craig dann Carte Blanche hatte.
Ja, diese "Ungleichbehandlung" ist mir auch schon aufgefallen. Brosnan hat man nach dem (an der Kinokasse sehr erfolgreichen) DAD gleich mal unerwartet gefeuert... Obwohl er wohl viel weniger Anteil hatte, dass DAD schliesslich ein überfrachtetes Trashmovie wurde, eine Parodie seiner selbst (so ein bisschen wie DAF), als dass Craig Anteil an der Machart der letzten 4 Filme hatte. Und dass ich neulich in meiner Bestenliste das ewig letzte DAD plötzlich vor einigen Craig-Filmen hatte, sagt ja wohl alles... -
Ich würde ja sehr gerne ein Plädoyer für den Film halten, aber leider sind meine Eindrücke ein Sammelsurium aus dem was Feierefiz, Kronsteen, Martin und Mr.Fogg geschrieben haben.
Ich warte mit meinem Review noch ein bisschen um a) viele andere User noch nicht mit zu vielen Details zu spoilern und b) um meine Gedanken zu dem Film rational und nicht emotional zu erläutern. -
Puh, das muss ich erstmal sacken lassen.
Kann mich der Kritik der bisherigen Posts aber so erstmal nicht wirklich anschließen. So viel kann ich schonmal sagen. Die Craig Bonds waren von Anfang an anders konzipiert als die alten Filme. Das muss man nicht mögen und das ist auch völlig OK, bzw. nachvollziehbar. Wer das von Anfang an nicht mochte, wird aus diesem Film nicht viel für sich rausziehen können. Zumindest inhaltlich. Was Drehorte, Stunts, Autos etc. angeht ist das hier wieder auf höchstem Niveau.
Ich war bei der Idee die Craig Filme als ein großes Ganzes zu verstehen von Anfang an dabei und ich find den Ansatz nach wie vor spannend. Lediglich dass in Spectre versucht wurde das bisher Geschehene rückwirkend Blofeld zuzuschreiben fand ich sehr schwach. Man hatte mit Quantum was neues, eigenes geschaffen und dann: "Ätsch, war doch Spectre". Aber das nur am Rande.Es is definitv ein anderer Bondfilm. Das wird polarisieren. Und damit meine ich noch nichtmal irgendwelche Spoiler-Schlagzeilen. Hier hat man sich bemüht einen spannenden und emotionalen Film zu machen und hat dabei mehr als in jedem anderen Bondfilm auf die etablierte Formel verzichtet. Es gibt Flashbacks, die Vortitel-Sequenz ist völlig anders konzipiert, Bond als Figur ist emotionaler etc. Trotzdem ein guter Film und meiner Meinung nach auch ein guter Bondfilm und ein würdiger Abschluss der Craig-Reihe.
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Was will er eigentlich erreichen und wen will er alles töten?
Alle Mitglieder von Spectre und deren Familien töten und dann die Technik verkaufen
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Ich habe da mal ein paar Fragen:
1. Hat man Danny Boyle nicht gefeuert, weil er James Bond sterben lassen wollte? WTF?
2. Wenn nur Madeleine Zugang zu Blofeld hat, wie kam er an die Technik für das Auge?
3. Alle Filmtitel konnte ich mehr oder weniger nachvollziehen. Was hat dieser mit dem Film zu tun?
4. Warum krepieren die Mitglieder von SPECTRE wie Zombies, während Blodfeld fast friedlich zusammensackt?
5. Welchen Spruch genau hat Phoebe Waller-Bridge überarbeitet? Dass sie tatsächlich das Drehbuch aufgefrischt hat, war eine PR-Ente, ODER?
6. Sollte Miranda Frost nicht bereits die 007 bekommen?
7. Und last but not least: wollen die uns verarschen?
Kleine Anmerkung: bis zum Zeitpunkt X schwelgte ich in dem Glauben, dieser Film könnte mein zweiter Casino Royale - meinem Lieblings-Bond - werden. Der Kitsch erschien mir notwendig; für mich war die hölzerne Harmonie zwischen Bond und Madeleine stimmig. Ich langweilte mich nicht mal.
Und dann kam die Göre. Ich war leicht schockiert, was sich da andeuete. Aber ich glaubte Madeleine. War sogar bereit, das erste Kind im Bond-Universum zu tolerieren. Und dann? Hat Craig dann das Buch selbst übernommen? Aus welchem Film ist seine Schlussszene eigentlich geklaut? The Rock? Das Kuschelhasendrama zumindest aus Con Air.
Ich liebe Craig. Royale und Quantum belegen Platz 1 und 2. Handwerklich finde ich Keine Zeit zu sterben um Weiten besser als die Mendes-Bonds und war erleichtert, dass man Bond technisch auch noch bodenständiger drehen kann, aber Handlungsstränge implodieren zu lassen, nur weil sie neu sind, zeigt einmal mehr, dass Bond nur eine Geldmaschine und die Fan-Welt völlig latte ist. Da hört man bei Star Wars und Star Trek, selbst bei Marvel und DC besser hin.
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Ich habe da mal ein paar Fragen:
1. Hat man Danny Boyle nicht gefeuert, weil er James Bond sterben lassen wollte? WTF?
Glaube nicht dass die Gründe im Detail bekannt sind. Können nur Gerüchte sein. Was man sicher weiß ist dass sich Produzenten und Boyle nicht auf die selben Idee einlassen konnten/wollten. Könnte exakt andersherum gewesen sein als du sagst.2. Wenn nur Madeleine Zugang zu Blofeld hat, wie kam er an die Technik für das Auge?
In der Italien Szene sieht man das Ding ja bereits. Wenn das direkt nach Spectre spielen soll dann muss das ja schon eingerichtet gewesen sein bevor Blofeld verhaftet wurde. Wie das technisch genau funktioniert? Tja, gute Frage.
4. Warum krepieren die Mitglieder von SPECTRE wie Zombies, während Blodfeld fast friedlich zusammensackt?
Auf Kuba ist ja eine riesen Menge in Gasform verbreitet worden. Blofeld selbst hat nur über Bond's Hände eine geringe Menge abbekommen
5. Welchen Spruch genau hat Phoebe Waller-Bridge überarbeitet? Dass sie tatsächlich das Drehbuch aufgefrischt hat, war eine PR-Ente, ODER?
Denke nicht dass man das im Detail wissen kann, bzw. erfahren wird. Aber wie kommst du darauf, dass es EIN Spruch war? Denke da wurde generell mal drübergeschaut. Warum denkst du dass das nicht stimmen kann?6. Sollte Miranda Frost nicht bereits die 007 bekommen?
Kann ich mich nicht dran erinnern. Und wenn? War Judi Dench nicht schon bei Brosnan M? War nicht Telly Savals schon Blofeld? Sinn macht die Timeline nur innerhalb der Craig Filme selbst. Und Ideen werden schon ewig neu verwurstet. -
Meine ersten Gedanken zum Film, ich schwimme mal gegen den Strom:
Nein, er ist wirklich nicht der strahlende Held, den man sich erhofft hatte. Er lebt zurückgezogen von der Welt, gebrochen von vergangenen Enttäuschungen in seinem Leben, wenig ist vom Glanz alter, glorreicher Tage geblieben. Gegen seinen Willen wird er aber doch wieder in den großen Konflikt gezogen, in der Folge finden lange Kampfgefährten und gute Freunde den Tod. Letztendlich opfert er sich und gibt sein Leben für die größere Sache hin.
James Bond in NTTD? Auch, aber eigentlich war die Rede von Luke Skywalker in „The Last Jedi“. Wenn man sich die Reaktionen in den jeweiligen Fandoms anschaut, bietet sich der Vergleich nicht nur inhaltlich an: In mancherlei Hinsicht scheint NTTD der TLJ für Bondfans zu sein. Beide treffen für das jeweilige Franchise mutige Entscheidungen und bekommen dafür von den Fans eins auf den Deckel.
Einen Unterschied gibt es meiner Meinung nach aber doch: Während Lukes Entwicklung zwar erklärt wird, innerhalb der Saga aber dennoch überraschend ist, trifft das auf NTTD nicht zu, sondern ist, und da gebe ich Batman recht, die konsequente Weiterentwicklung des Craig-Bonds. Seine Interpretation war nie der unbesiegbare Superheld, der die Lage immer im Griff hat, mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, sondern der körperlich und seelisch verletzliche und blutende Mensch. Der seinen Job zwar gerne machte, aber auch wusste, welchen Preis er verlangt; was er aus einem macht, wenn man nicht rechtzeitig den Absprung schafft; der sich deshalb nach einem solchen Absprung sehnte und ihn mit Vesper und Madeline zweimal auch versucht. Agent kann er nicht ewig sein, das macht ihn körperlich und seelisch kaputt. Durch die Nanobots ist ihm aber auch seine Familie und damit ein Ausstieg für immer genommen. Sein Tod ist demnach konsequent, passend und quasi eine Erlösung. Für mich hatte die Szene trotz der vielen Raketen und Explosionen daher etwas sehr Friedliches. Diesen Ansatz unter Craig muss man nicht gut finden und dann ist es konsequent, wenn auch dieser Film nicht gefällt, aber wie man die anderen Filme von Craig mögen und NTTD so zur Sau machen kann wie ich es teilweise im Netz lese, entzieht sich ehrlich gesagt meinem Verständnis.
TLJ und NTTD trauen sich etwas. Natürlich ist bei beiden Filmen Vieles nicht perfekt, aber mir ist es lieber, es wird etwas Neues, Erfrischendes probiert und es gelingt nicht alles als wenn in solchen Franchises immer alles in derselben Suppe schmort. Vielleicht schlägt da mein Beruf durch, aber ich bewerte Texte, in denen Schüler:innen versuchen, komplexe Satzkonstruktionen und andere Adjektive als nice zu benutzen und dabei Fehler machen, auch besser als fehlerfreie Dreiwortsätze. Leider erlebe ich die Fandoms in vielen Bereichen wirklich erschreckend konservativ und wenig offen für solche Variationen, wenn es um „ihren“ Bereich geht. Bei anderen Franchises ist man im Gegensatz dazu aber oft bereit, solche zu akzeptieren und auch zu loben. Leider muss ich sagen, dass sich bei Bond auch oft viel Chauvinismus dazu mischt, der das Ganze noch unsympathischer macht (nicht auf dieses Forum bezogen).
Ich mochte den Film sehr, in vielen Bereichen ist er deutlich besser als SP (den ich auch nicht schlecht fand) und QOS. Er ist spannend, hat Witz (in meiner Vorstellung sind viele Gags sehr gut angekommen) und Tiefe. Film und Action sehen wie immer sehr gut aus, Safins Bunker hätte von Ken Adams sein können. Die Filmmusik ist selbst mir positiv aufgefallen, der sie sonst eigentlich gar nicht wahrnimmt, speziell die Einwebung des Titelsongs und von We have all the time in the world fand ich gelungen.
Mehr versprochen hatte ich mir von Rami Malek, der doch recht blass blieb, an Schurken fand ich in der Craig-Ära aber auch nur Silva und Le Chiffre überzeugend. Die Story fand ich auch sehr gelungen. Den Plan hatte ich auch so verstanden wie Batman, Safin spricht ja auch von Kunden, die in den Booten zur Insel kommen. Ich hätte mir aber auch gewünscht, dass das „Große“, das Safin und der russische Wissenschaftler angeblich vorhatten, etwas näher erläutert wird. Man kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass in der Vergangenheit viele Schurkenpläne jetzt so super elaboriert und logisch gewesen wären. Auch, dass Spectre so nebenbei abgefrühstückt wird, ist schade, aber passt insofern, dass alles rund um diese Organisation unter Craig von Anfang an verkorkst war.
Es kann gut sein, dass sich die Wertung in die ein oder andere Richtung noch ändert, spontan würde ich ihm eine 8/10 geben.
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Meinetwegen auch ohne Spoiler-Warnung, wer den Film noch nicht gesehen hat, soll hier halt nicht mitlesen. (Ich bin ja auch erst heute Abend dran. )
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