DER FILM: Moonraker

  • Zweiter Teil zu den Moonraker-Drehorten in Venedig, diesmal Palazzo Pisani Moretto: Play it again, Sam. Zur Hälfte geht es auch um Casino Royale, da der an derselben Stelle gedreht wurde. Einer der Drehorte, die sich für den Fan fast historisch anfühlen...

  • Als Franchise-Einweihung meines neuen Beamers (dem erstaunlich günstigen Epson EW-TW5200) genoß ich heute nacht die Blu-Ray unseres 79er Jahrgangs an meiner Wand.
    was wiedermal ein erhabenes Erlebnis war. Diesen Film muß man einfach im GROSS-Format konsumieren!
    MR ist ganz klar neben OHMSS einer der souveränsten Kandidaten wenn es um den Titel 'schönster' Film des Franchise geht.
    Traumhaft schöne Breitwandbilder werden untermalt von einem überirdisch erhabenem Score, währendessen die Kamera so viele wunderschöne Damen wie in keinem anderem Bondfilm einfangen darf und der megalomanischste Franchise-Protagonist im Villain-Panoptikum nietzsche-, nazi-ideologie- und schöpfungstheologie-geschwängertes Gefasel von sich gibt und damit nicht nur der 'reichste' Kerl der Serie sein dürfte, sondern auch zu denen mit dem größten Sprung in der Schüssel gehört.


    Ich mache oft den Fehler dem Film seine schlechten Sequel-Qualitäten derart übel zu nehmen (chronologisch wirkt er in der Serie ja nunmal leider in zu vielen Punkten wie eine plumpe Kopie des Vorgängers),
    das ich FYEO in der Regel im Gesamtbild als funktionaler, innovativer, runder und somit als gelungener einstufe.
    Aber ehrlich gesagt entspricht MR eher dem Idealbild dessen was ich an der Moore-Ära besonders schätze, und es ist auch ein Film an dem ich mich deutlich öfter erfreuen kann, als an dem nüchternen FYEO, der für mich eine deutlich geringere 'Vielguck'-Tauglichkeit besitzt.


    Somit muß ich konsequenter Weise meine Bestenliste korrigieren, denn MR klettert dort wieder ein paar Plätze nach oben und wird zum zweitbesten Moore-Bond nach TSWLM, womit ich mich als YOLT-geprägtes, erwachsenes 'Kind' zwangsläufig mal ausdrücklich vor Gilbert's Gesamt-Bondschaffen verbeugen muß. Hut ab Lewis ! :thumbup:

  • Freut mich, dass der Film bei Dir steigt! :thumbup:
    Leider ist die Bondesliga schon rum... ^^


    Ich kann mich Dir nur anschließen: MR ist für die große Leinwand geboren.
    Es war ein Genuß, ihn vor 2 Jahren im Kino zu sehen.


    MR hat zwar die eine oder andere überflüssige Humorspitze (Beißer als ganzes, die Gondelfahrt), aber besticht dermaßen mit Bildgewalt und Dialogen, dass man dies getrost vernachlässigen kann.
    Und was man nicht vergessen darf: MR hat zu drei Vierteln eine stimmige und stringente Detektivgeschichte, die in genau dem richtigen Tempo erzählt hat.
    Tolle Schauplätze und die schöne Musik Barrys runden den Spaß ab. Und Spaß machen muss ein Bond einfach.


    Für mich fast ein Top-5-Kandidat!

  • .
    Unter der Rubrik »Wissenswertes« und »Background«-Informationen:


    Die Tötungsszene an der Hubschrauberpilotin Corinne Dufour kann als Hommage an eine berühmte Szene in Bernardo Bertoluccis erstem internationalen Erfolg "Der große Irrtum /Il conformista" (1970) ausgelegt werden.
    Zitiert wird der Meuchelmord an Professor Quadri und seiner Frau Anna, der in gestalterischer und visueller Hinsicht hinsichtlich Kameraführung, Bildaufbau und Lichtgestaltung Filmgeschichte geschrieben hat und eine ganze Generation von Kameraleuten beeinflusst hat.



    Anbei die entsprechende Filmpassage auf Italienisch, welche nicht Ganz ohne ist.


    Il Conformista - Bernardo Bertolucci



    .

  • Ist ja interessant. Meine Bestenliste wird demnächst auch korrigiert, vor allem weil eben MR einen guten Satz nach vorne gemacht hat. Die Pluspunkte wurden ja gennant. Der Score ist schön, wenn auch für mich "nur" auf Platz 9 der Bond-Scores.
    Aber diese tollen Bilder, Moore und Lonsdale, die süße Clery und und und runden für mich das Spektakel auf. Albern? Da gibt es meines Erachtens noch andere Kandidaten. Ja, MR ist over the top, aber für ich eben auf eine sehr amüsante Art und Weise.

  • Auf screenonline, einer Filmseite über britisches Filmschaffen, habe ich dieses schöne Zitat gefunden, das meine Meinung zu dem Film perfekt wiedergibt:



    There is an expansive, almost luxuriously relaxed feel to Moonraker, born of a confidence that the Bond series can afford to send itself up while still providing the thrills. Bond has virtually become an indestructible superhero some distance from the figure in Ian Fleming's books, but because Moonraker doesn't take itself seriously, this seems appropriate. As a celebration of the traditions of the Bond movies - exotic locations, thrilling action, beautiful women - it works remarkably well and is an effective summation of the Roger Moore era.


    http://www.screenonline.org.uk/film/id/470101/index.html

  • Abgesehen von DAF kommt doch kein Bond so eine relaxt daher wie Moonraker. Und auch der "Send Up"-, also der Parodie-Faktor ist hier noch signifikanter als beim Vorgänger.


    Den Japan-Bond würde ich in diesen heiligen Kreis aber auch einschließen. Parodistisch bis albern, entspannt und unbeschwert (von dramatischen Szenen wie der Vergiftung abgesehen) und unheimlich unterhaltsam.

  • Eine filmwissenschaftliche Analyse über Parallelen zwischen MR und Strangelove von Kubrick auf youtube. Auf Englisch.


    Full 55 min version of this video available for order at http://www.collativelearning.com/
    Exploration of strikingly similar themes and production histories between Kubrick's cold war classic Dr Strangelove and the vastly underappreciated James Bond film Moonraker. Written, narrated and edited by Rob Ager. For more film analysis and to discuss the content of the video visit http://www.collativelearning.com/


    Part 1: https://www.youtube.com/watch?v=Yxr7DHifveE


    Part 2: https://www.youtube.com/watch?v=V39W3X8cY14

    "Darf ich mal meine Freundin hierhersetzen? Sie belästigt sie nicht, sie ist nämlich tot."

    Einmal editiert, zuletzt von chrimarx ()

  • Bei ebay stieß ich kürzlich - jedoch nicht in jüngster Zeit - auf eine sehr frühe VHS-Ausgabe von Moonraker, wenn nicht sogar die Erstauflage. Aufgefallen ist mir die FSK-16-Freigabe, zumindest bei dem Film finde ich das selbst nach damaligen Gesichtspunkten hochgradig albern anmutend, ob da noch ein bischen Bonusmaterial auf dem Tape zu finden ist - mit 16er Freigabe? Solls ja geben, einige Videos hatten zusätzliche Inhalte zu bieten, welche sich der Zuschauerschaft erst nach dem Hauptfilm offenbaren.

  • Moonraker - deutscher Originaltrailer


    Hier sieht man mal, dass auch damals, die Synchronisation im Trailer nicht mit dem Endprodukt übereinstimmen muss ;)
    Die Dialoge sind alle anders und natürilch fällt auf, dass Lois Chiles und Michael Lonsdale ganz andere Stimmen haben.
    Lustig auch, dass man neben dem originalen Bond-Thema, ein Musikstück aus DAF verwendet.


    Und die deutsche Aussprache von Roger Muur ist ja bekannt, aber Ajen Fleming? Obwohl, als ich noch ein Bubi war, habe ich, glaube ich, auch noch Ajen gesagt :D

  • Moonraker - deutscher Originaltrailer


    Hier sieht man mal, dass auch damals, die Synchronisation im Trailer nicht mit dem Endprodukt übereinstimmen muss ;)
    Die Dialoge sind alle anders und natürilch fällt auf, dass Lois Chiles und Michael Lonsdale ganz andere Stimmen haben.
    Lustig auch, dass man neben dem originalen Bond-Thema, ein Musikstück aus DAF verwendet.


    Und die deutsche Aussprache von Roger Muur ist ja bekannt, aber Ajen Fleming? Obwohl, als ich noch ein Bubi war, habe ich, glaube ich, auch noch Ajen gesagt :D


    Und am Ende ziehen die Namen und Titel sogar im "Star Wars Crawl" über den Bildschirm. Hmmm ....

    The needs of the many outweigh the needs of the few or the one.
    I have been and always shall be your friend.
    I´ve been dead before.
    Live long and prosper.


    He is not really dead as long as we remember him.

  • Seid gegrüßt,
    zunächst einmal mein Dank an die werte Laura und ihr Team, der Zugang zum Forum scheint wieder gewährleistet zu sein, merci beaucoup, toll dass Ihr Euch Zeit nahmet und uns so wundersam unterstützt, ich weiß das zu würdigen und wäre schon rein technisch nie dazu in der Lage, eine Seite am Leben zu erhalten.
    Hier folgt nun meine Moonraker-Rezension, Part 1 in diesem Beitrag, Part 2 gleich darauf. LG


    Moonraker hieß sie, die
    vielleicht beileibe nicht die beste Filmdarbietung seiende Farce, ein
    einziger Ulk?, nun, aber ein dafür auch nicht gerade lakonisch knapp
    gehaltener, sondern in den fabulierenden Bildern hochgradig
    intensiver Beitrag zur Filmgeschichte, welcher zeitlebens die Gemüter
    spalten wird und Diskussionen en masse hervorriefe. Moonraker, das
    ist die nunmehr 40-jährige Liaison (nicht etwa mit einer Person,
    sondern mit dem GEDANKEN an einen Höhepunkt in anderen Sphären,
    Hauptanker ist u.a. die äußerst überzeichnete, obzwar
    psychologisch stimmige bzw. „realistische“, Figur einer
    wahrhaften Koryphäe abgehobenen Geschwätzes: Hugo Drax), der
    irritierend bildverträumte Film konsterniert uns, FASZIniert uns
    aber auch gleichermaßen, ein Film so seltsam wie ein Trugbild, für
    Bondileinchen werden seitens unbehaglicher Unruhestifter die
    entzückendsten Todesfallen arrangiert, Moonraker ist der visuell
    amouröse, in superbem Schweben flatternde Flug durch Gottes Lüfte,
    absonderliche Figurationen und buchstäblich abermals abgehobene (!)
    Orkane der Gefühle im Weltraume, fordern nachhaltig unsere
    schmunzelnde Andacht, der Film akquiriert -und gewänne mich
    gewissermaßen als Fan, gleichwohl macht er es mir keineswegs leicht,
    falls er gewillt sein sollte, nicht negativ kritisiert zu werden –
    was Sie zu Gesicht und Antlitz bekommen werden, ist einerseits nichts
    Geringeres als das globalste, umfassendste und visuell komplexeste
    Werk ALLER Bondfilme, andererseits aber stellenweise ein
    seinesgleichen suchend' Trashreigen und Unfugsquatsch, dessen 'Logik'
    dem Kopfe eines 'Gott und die Welt' spielenden Kleinkindes mit Hang
    zu Machtspielereien und sterbenden Spielfiguren entstammen könnte.
    Tatsächlich mutet Drax an, als sei er ein hochintelligenter kleiner
    Junge, seine Pläne sind brillant und schwachsinnig zugleich.



    Die drakonischen Methoden
    des streng konstruierten Vorhabens eines gewissen bereits mehrfache
    Erwähnung gefunden und erlangt habenden Hugo Drax – kontrastierend
    hierzu aber gepaart mit einer unendlich verträumten Aura diverser
    Szenen außerhalb des seinigen Gehirns – , erzeugen einen wahrlich
    einmaligen und unvergesslichen Filmsegen, bedauerlicherweise aber
    stellenweise nur bedingt einen Guten...


    Sei dem wie dem wolle:
    Erstmals erforscht Bond ungeahnte Höhen des Galaktischen, mir
    persönlich fehlen jedoch in erster Linie Unterwasseraufnahmen, denn
    bei einem derart kontrastreichen Filme der Extreme, wäre es nur
    konsequent gewesen, Bond obendrein auch noch in die tiefe See zu
    senden, sofern sich dieser zugegebenermaßen durchaus bizarre
    Vorschlag mit der Geschichte des Drehbuches hätte vereinbaren
    lassen, doch wie gesaget: Logik ist fürwahr ohnehin nicht des Mondes
    Domäne, nicht wahr?



    Deliziös uns mundende
    Bilder vom großen Ken Adam, der er hier zum letzten Male den
    EinfaLLspinsel des production designs schwang, gegenübergestellt
    aber einer derart absurd überzogenen Geschichte samt ihrer
    entsprechenden Umsetzung, verleihen dem magischen Filme etwas
    einzigartig Kontrastreiches (wobei: besagte Kontraste schweben eher
    anderswo, das übertriebene Setting harmoniert mit Adam eigentlich
    geradezu glänzend, wenn ich auch seine Arbeiten für Doctor No bis
    zum heutigen Tage für seine Besten halte), Moonraker ist etwas
    derart Extremes, wie es uns selbst im Rahmen des Bonduniversums in
    anderen Werken so überbordend noch nicht beschieden war, in den
    Folgejahrzehnten erst recht nicht, nicht uninteressant ist dabei
    auch, dass das sich zusehends zum Über-Klischee entwickelt habende
    Vorurteil, ein Bondfilm handele ja stets sowieso nur von einem
    Irrwicht, dessen Plan es sei, die ganze WELT zu vernichten und alle
    Macht zu erobern, eigentlich nur auf einen einzigen Film wortwörtlich
    zutraf, nämlich eben Moonraker, was zwar mitnichten bedeuten soll,
    die anderen Werke seien ein Musterbeispiel an Realismus, jedoch
    erachte ich es immer wieder als faszinierend, wie all jene, die
    möglicherweise noch nicht einmal diesen einen einzigen
    Weltvernichtungsfilm Moonraker sahen, die Botschaft aus ihrem Munde
    purzeln lassen, in einem Bondfilme ginge es einzig darum und um
    nichts anderes, Weltvernichtung walten zu lassen...., auch andere
    Klischees wie „Bond, James Bond“ tauchen genau genommen allzu
    häufig gar nicht auf, Nichtexperten reagieren auf selbige aber
    interessanterweise deutlich emotionaler und extremer als der Kreis
    der tatsächlichen Fans, selbstredend ist dieser dritte und letzte
    Gilbert-Bond abermals ein Fundus für Parodisten ob der zahllosen
    weltfremden Spielereien, deretwegen all diese Klischees erst geschürt
    werden, MR '79 ist ein Werk, welchem mit an Sicherheit grenzender
    Wahrscheinlichkeit insbesondere Männer und Kinder recht viel
    abgewännen wohl, diesem erhabenen „Kunstwerk der Blödeleien“
    kann man selbst die gröblichsten Fehler nicht übelnehmen, der die
    Welt zerschlagende Frechling Hugo Drax nennt obendrein die wahrlich
    besten „lines“ aller Villains sein Eigen gar, mit Stolz und
    ungnädigem Urteile verkündet er all das, was ihm buchstäblich
    „vorschwebt“, Drax' verbale Größe verbunden wiederum mit der
    Visuellen Ken Adams fürwahr, erzeugte den vielleicht
    faszinierendsten Bondfilm überhaupt, in der über alle Maßen
    albernen Gesamtumsetzung aber auch einen der „Schlechtesten“,
    hierin läge auch nach 40 Jahren die Ironie..., Charme und Unfug
    gehen Hand in Hand, viele Passagen sind kaum erträglich, doch die
    wenigen Szenen, die den einzigartigen Charakter des Films ausmachen,
    zeigen uns dennoch, dass es sich rentiert, den Rest zu überstehen.


    Äußerst positiv fiel mir
    ins Auge, dass dieser einerseits moderne, andererseits aber auch
    Ähnlichkeiten zur Stummfilmzeit offenbarende Bondfilm
    überdurchschnittlich viele weibliche Villains einband, tatsächlich
    sind die Todesengel Hugos, im Gegensatze etwa zu jenen „Erzwungenen“
    aus OHMSS '69, teils von betörend bedrohlicher Ausstrahlung und in
    ihren verführerischen Exzessen eine Gefahr für jedweden Mannes
    Innen- und Außenwelt, ein weiteres Element der Unruhe stellt
    selbstredend der auch diesmal nicht meinen gegnerischen Geschmack
    treffende, jedoch zum übertriebenen Gesamtcharakter des Films
    passende „Beißer“ dar, dessentwegen das Werk ab einem bestimmten
    Punkte sogar nicht Halt davor macht, eine „Liebesgeschichte“ zu
    erzählen, d.h. zwischen ihm und einem weiblichen Menschen bunten
    Zopfes, welcher ungefähr 12 Etagen unter ihm seine Behausung fände
    (Beißer ein Leuchtturm, das „Mädchen“ ein Bungalow, doch die
    Kombination scheint zu harmonieren), es ist die magische Kreuzung
    beißenden Angriffs und gleichwohl wärmlicher ausfallenden Humores,
    die den Film auszeichnet, da diesmal besagte Liebe so süßliche
    Anwendung fände, all dies stünde dem Film unter „normalen“
    Umständen alles andere als gut zu Gesicht, genösse aber meine
    Akzeptanz, da die Ideen immerhin nett sind und außerdem an
    Albernheit eben DOCH zu übertreffen sein dürften, zumal so richtig
    munter wird es erst dann, wenn Hugo das Wort ergreift..., Blondi und
    Beißi bilden und sind eine Liebesbande, welche somit noch nicht
    einmal den größten „Unfug“ des Gesamtfilms einnimmt, der
    Fremdschämfaktor ist generell Moonrakers größte „Stärke“,
    kaum ein anderer Film ließ uns derart oft mit dem Kopfe eine
    geschüttelte (für die Klischee-Fans: nicht gerührte) Bewegung
    vollführen, mein Nacken schmerzt schon fast vor Fuchtelei meiner
    Gedankenmurmel, besagtes Fremdschämen aber vermag es stets, ab einem
    gewissen Punkte dann wieder mit Erstaunen und Hochachtung zu
    changieren, konträre Szenen sind allgegenwärtig, Kunst und Kommerz
    küssen sich sinnlich und beide Lippen leuchten so schön wie Neon,
    Szenen von Bild- und Klangpoesie erzeugen eine Symbiose, ein
    wankelmütiges Wechseln zwischen erdentrückt verträumten Spielen
    der Göttlichkeit und im Gegensatz hierzu aber unüberlegt unlustigen
    Ulkklopfern des Lustig-sein-Wollens, belustigt zunehmend die Aura
    eines jeden Augenblicks, Kunst für Kinder eben, unentschlossen
    einerseits, aber andererseits gerade dadurch so kompromisslos.


    Mithilfe einer unbändigen
    Utopie, eines ALLumfassenden Alls und einer Geschichte ungekannter
    Größe, ist Moonraker bis zum heutigen Tage der (eher letzte als
    erste, in jedem Falle aber fast einzige) GIGANTOMANISCH monströs
    gewaltige ÜBER-Bondfilm, harmonierend mit einem vergnügt souverän
    und anti-unentspannt agierenden, nonchalant seines Amtes waltenden
    Roger 'Sinclair' Moore, als Agent zwar ist er wahrhaftig nicht immer
    ein Garant für Glaubwürdigkeit und so schien der darauffolgende
    (ehe Dalton diese 'Korrektur' im selben Jahrzehnt noch
    perfektionierte) 80er Jahre Neustart einer Rückkehr zum
    „Bodenständigen“ sinnvoll zu sein, doch unter allen Umständen
    ist Moonraker der (bis zu einem gewissen Grade auch erfolgreiche)
    Versuch, die experimentierfreudigen und nach den Sternen greifenden
    70er Jahre so umfänglich wie möglich ausklingen zu lassen, keine
    Frage: Moonraker ist der Jaguar Xj-12 unter den Bondfilmen, eben noch
    nicht ganz so perfekt wie des Bondes 750 oder dergleichen, aber von
    unvergleichlicher Aura, auch die Residenz des Drax ist ein Anwesen
    wie kein Zweites (wobei: unangefochten mein persönliches
    Lieblingshaus der Filmgeschichte ist immer noch jenes, zehn Jahre
    darauf, von Jake Manning in der brillanten Miami-Vice-Episode „Das
    Gefängnis in mir“ / the cell within, oder wie Tubbs so treffend
    sagte: „nette Hütte“, ein vergleichbares Anwesen gibt es nicht,
    glaubet mir, die Episode ist sogar selbst in Deutschland
    ungeschnitten), Moonraker ist ein grotesker und verblüffender Film
    über Größenwahn wie er im Buche steht, ganze psychologische
    Seitensammler ließen sich theoretisch diesen Film betreffend
    verfassen, alles Abgehobene und teils auch Unerfreuliche wird zur
    Kunstform, alles Ungesunde zur zweifelhaften Schönheit, der
    altehrwürdige Synchrongroßvater Heinz Petruo ist nunmehr nach
    „guten“ Rollen innerhalb der Bondreihe (ob als Sprecher früher
    Trailer, ob als Q in Liebesgrüße aus Moskau, ob als Sir Hilary
    Bray, das Original, in OHMSS '69) erstmals finsterlich als Wüterich
    besetzt worden und darf in seiner Rolle als Hugo Drax alle
    sprachrhetorischen Register ziehen, angefangen bei schräg-harmlosen
    Sätzen wie „Darf ich Sie vielleicht zu einem Gurkensandwich
    überreden?“, später weitergeführt von noch belustigenderen
    Aussprüchen im Stile von „Auch was den Tod angeht, bin ich über
    alle Maßen großzügig“.


    Großzügig möchte auch
    ich sein, indem noch einige Worte hinzugefügt werden, dies geschähe
    aber erst dann, würde man in den Kommentaren Part 1.2 betrachten,
    Part 1.1 der Rezension ist nunmehr geschlossen.

  • Moonraker, Part 1.2


    1.2


    Kreative Namensgebungen
    waren Fleming, Bond und der kinematographischen Vergangenheit im
    Allgemeinen nicht fremd, ein typisches Beispiel hierfür bildet
    sogleich im Filme „Holly Goodhead“ (Lois Chiles) – und ihr
    „head“ ist geistigen Weges tatsächlich (nicht dass es eine
    Überraschung darstellen würde, aber zumindest Bond wirkte damals
    noch etwas überrumpelt) „good“, er beinhaltet nicht wenige
    Informationen, verbale Schlagfertigkeit liegt ihr ebenfalls in den
    Genen, ihre recht schwungvolle Replik (die da lautet:) „Ihre
    Beobachtungsgabe spricht für Sie, Mister Bond“ (in Reaktion auf:
    „Eine Frau demnach?“), weiß zu gefallen, auch ihre Ehrlichkeit,
    für den Abend nach dem ihrigen Vortrage noch keine Ausrede gefunden
    zu haben, jedoch noch fündig zu WERDEN, zündet relativ nett als
    Gag, solche Augenblicke erinnern an Bonds vor-vorjähriges Verhältnis
    zu Barbara Bach, glücklicherweise aber mit dem Unterschiede
    versehen, dass Chiles etwas weniger kühl agiert, d.h. sähe man
    davon ab, dass anfänglichen Geschehens auch sie noch geneigt sein
    dürfte, Bond „versehentlich“ ins Jenseits zu befördern, aber
    wer kann es einem so schönen Geschöpf verdenken, auch mal die
    Beherrschung zu verlieren ;-), doch Sprüche beiseite, jedenfalls
    wird die Dame einerseits modern porträtiert, verlöre aber zugleich
    nur unwesentlich an gewissen Rest-Sympathiepunkten, unter ihrer
    Leitung hat Bond außerdem nicht nur mit Unannehmlichkeiten zu
    kämpfen, welche ihretwegen entstehen, sondern teils auch (gänzlich?)
    ohne ihr Wissen formen sich da gewisse 'andere' Zusammenhänge, ich
    dächte da etwa an die Schaltermanipulation der „3G“-Szene, die
    wiederum an das Trainingsgerät aus „Feuerball“ erinnert,
    erstmals macht Hugos Gehilfe äußerst unangenehm auf sich
    aufmerksam, Morde sind (gerade) selbst dort keine Seltenheit, wo die
    Gemälde schön sind, die Tische goldbarrenfarben lackiert und
    ausgeschmückt, die geschmacklichen Entgleisungen abwesend, da es
    geschmacklich nichts zu bemängeln gibt.


    Moonraker ist
    schwarzhumorige Galgenpointe pur, „such good sport“, sprach es
    aus Sinclair's Munde, nachdem ein bewaffnet' Männlein vom Himmel
    fiel, die in Bälde folgende Dobermann-Szene ist für den
    „Kinderfilm“ unter den Bondwerken weiß Gott etwas härtlich
    geraten, atmosphärisch aber brillant ist sie inszeniert worden,
    direkt wie aus einem tschechischen Schauermärchen und der erboste
    Wolf er schlüge zu und reißt dem mädchenhaften Feenglanz die
    letzten Kleider vom Leibe, bis dass der Tod sie von ihrer Trägerin
    scheide, kaum zu glauben dass diese durchaus drastische Szene
    demselben Filme entstammt, in welchem Roger gefühlt permanent mit
    seiner Augenbraue spielt (und spricht), mal wieder munter geplaudert
    wird und in dem die allgemeine Note sehr hohe und helle Töne
    anschlägt, übrigens wechselte Heinz Petruo nicht als einziger
    Kamerad auf die synchronbezogene „Seite des Bösen“, auch Dagmar
    Heller ist erstmals als Gegenspielerin klangbesetzt worden (wie
    später auch etwa in Octopussy, das hieße: mehr oder weniger bzw.
    zeitweise), nun gut: es sei denn wir zählen Barbara Bach als
    Feindin, doch wie dem auch sei, in Gilberts kontrastüberflutetem
    Filme der historischen Bilder und des traditionellen Looks, ja dort
    muten die (nicht ganz unbekannten, aber des Zeitgeistes wegen
    erstmals auf die Spitze getrieben werdenden) Science-fiction-Elemente
    umso neuartiger an, der zweistündige Globetrotter-Touristenspaß ist
    Erdes extremster Bondfilm und damit eigentlich (!) für eine
    Bestwertung prädestiniert, doch weit gefehlt, denn nahezu pausenlos
    steht sich das visuelle Meisterwerk selbst im Wege, unzählige zu
    besuchende Schauplätze fordern zwar schicksalhaft unsere Andacht und
    blumisieren das Geschehen, einfach magisch und mörderisch, visuelle
    Höhenflüge par excellence sind die daraus resultierende Folge, doch
    der Gesamteindruck bliebe gespalten, wie gesagt auf die Spitze
    getrieben werdend in nahezu jeder einzelnen Hinsicht, ist das Werk
    ein gefundenes Fressen für nervtötende Klischees,
    selbstparodistisches Herumalbern und bitter verpasste dramaturgische
    Chancen.


    Zwischen Drax und Bond
    entwickeln sich wiederkehrend gegenseitige Mordangelegenheiten, doch
    niemand brächte es über's Herz, das Spiel der Kommunikation zu
    beendigen, denn bräche man es ab, ginge der Zauber der Gefahr
    verloren, der Film ist der dunklen Geschichte zum Trotze derart
    entspannt, dass selbst Herr Clausnitzer, welchen ich unter allen
    Bond-Synchronpersonen am wenigsten intensiv mit der Rolle zu
    verbinden imstande bin, in keiner Szene so auffiele, als passte er
    meines Erachtens nicht zur Rolle, oh dieses gelang, da diesmal auch
    kaum Schreie, herrische Rufe oder energische Rhetorikausbrüche
    erforderlich sind, sondern fast ausschließlich lockere Dialoge
    existieren, in stilleren Sprechszenen kann er nun endlich vollends
    überzeugen und mich mit dem Gedanken versöhnlich stimmen, dass
    nicht Brett Sinclair höchstpersönlich (Lothar Blumhagen, welcher in
    lauteren Szenen zwar ebenfalls nicht vollends hätte reüssieren
    können, aber seiner geschwollenen Sprache wegen den einen oder
    anderen Ausspruch zum Blühen und Glühen gebracht hätte) Rogers
    Doppelnull übernahm, sondern eben Herr Clausnitzer – und apropos
    tiefenentspannte Kommunikation: fast kumpelhaft anmutend und ohne
    sonderlich strengen Tonfall agiert diesmal sogar kein „Geringerer“
    als M, etwa wenn er 007 einen Ausflug nach Rio (die dritte Stadt aus
    Tony Hawk's pro Skater III) anböte, dorten träfe Bond wiederum eine
    unsagbar schöne Zaubergestalt, welche einen „Namen namens“
    Manuela (Emily Bolton) trüge, selbst für Bondverhältnisse bildet
    die „Phase“ ihres Kennenlernens eine unbeschreiblich kurze
    Rekordzeit, per „Blickfang“ quasi betrachten sich die beiden
    Geschöpfe und schon schwände die Hülle der Kleidung..., alsbald
    spränge dann auch noch besagter Beißer munter von Seilbahn zu
    Seilbahn, fast schwebend, verliebt sich in die Zöpfe einer Dame, die
    er wie gesaget mit der Kraft nur seines ehelichen Ringfingers über
    die Türschwelle könnte tragen wohl und mit dem Schnellboote ginge
    die Reise für Bond in Kürze auch schon wieder weiter, wenn eine
    Fahrt ins Grüne naht vor der Kulisse atemberaubender Wasserfälle,
    deretwegen Beißerlein unsanft stürzt.


    In den Tiefen des
    Dschungels fiele Bond dann (gemessen an seinen ansonsten überragenden
    geistigen Fähigkeiten fast dümmlich agierend, doch die Macht der
    Verführung ist verständlicherweise größer als der beste Verstand,
    oder anders gesagt und ausgedrückt: Ich begrüße es, dass Bond
    bisweilen auch sein „eigener Villain“ ist und sich selbst im Wege
    steht, das nämlich erst macht ihn so menschlich und andernfalls
    würde ich mir die Werke möglicherweise gar nicht erst zu Gemüte
    führen) auf seduktiv veranlagte Wunderdamen herein, teils sind uns
    diese Zaubergeschöpfe bereits bekannt und die Falle ist derart
    offenkundig (oder wie in FRWL '63: „Es wird bestimmt eine Falle
    sein.“ - „SELBSTVERSTÄNDLICH ist das eine Falle!“), dass das
    Sie-Betreten fast belächelt werden darf, neugierig wie ein
    pubertärer Junge also, folget James den Düften des zarten
    Geschlechts, beträte eine Welt wie von Göttinnen erschaffen, doch
    das tückische Paradies bietet Tricks en masse, der Garten Eden (oder
    in Egoyan'scher Sprache ausgedrückt: das EXOTICA) ist reich an
    Unheilvollem, herumschlängelnd kröche im Teiche nämlich ein
    unliebsames Wesen herum, schwimmend besser gesagt, welches allen
    Prognosen nach zu urteilen in gewisser Weise noch giftiger agiert als
    all die schönen Damen in zusammenaddierter Form es täten (oder auch
    nicht :D), auf sehr sadistische Weise rechtfertigen die Ladys
    mindestens die (ansonsten überwiegend hoch) vergebene FSK-12-Wertung
    und genössen einen jeden Augenblick des bondbezogenen
    (Beinahe-)Endes (oder aber müssen vor Drax so tun, als sei es ihnen
    ein Vergnügen), besonders genial dann die Zeile des „Meisters“
    Drax dem überlebet habenden Bonde gegenüber: „Sie widersetzen
    sich all meinen Versuchen, Ihnen einen amüsanten Tod zu bereiten“,
    Bond reagiert darauf mit einem Wortspiel (im Original aber etwas
    anders), Drax versteht sich als schöpferisch tätig seiend' Künstler
    und so ist die Schlange mit an Sicherheit grenzender
    Wahrscheinlichkeit kein völliger Zufall, sie ist edenösen Ursprungs
    gesprochen mit das erste Tier auf Erden und ebendiese Erde gelobt
    Drax ja tatsächlich auch „neu“ zu erschaffen (?!), rein
    sprachlich betrachtet würde ich seinen Anspruch als Künstler sogar
    durchaus befürworten, doch es gäbe da ein nicht gerade
    klitzekleines Problem, dieses da lautet: Drax wird seinen kunstvollen
    Blumen und verbalen Ambitionen insofern nicht vollends gerecht, als
    er leider Gottes einer ganz bestimmten (berühmten und historischen)
    deutschen Gestalt des 20. Jahrhunderts verhaltenstechnisch
    erschreckend ähnelt, genauer gesagt also erinnern seine Methoden an
    eine unbeschreiblich ekelerregend vorgehende Persönlichkeit, die mit
    A anfing und mit Dolf aufhörte, an eine Person, deretwegen Millionen
    von Menschen starben, diesen ohnehin schon exorbitant massiven Rekord
    ist Drax zu brechen gewillt, unter seiner Leitung wären es gar
    Milliarden, das Leid wäre unermesslich und in Worte auch diesmal
    nicht zu fassen, seine Selbstrechtfertigung wäre wahrscheinlich die,
    dass er die Welt gar nicht erst in einen desolaten Zustand versetzt,
    da sie ja ohnehin gänzlich schwände, in jedem Falle aber ist seine
    Strategie „widerlich, einfach widerlich“.


    Kaum zu glauben daher,
    dass derselbe Mann, welcher uns soeben noch das Erbrechen lehrte, in
    einer der nächsten Szenen wieder auf urkomische Weise auf sich
    aufmerksam macht, einige Szenen nach dem grausamen Würgemorde
    platziert er Holly und Bond an einem nicht minder furchterregenden
    Ort, nämlich in seinem persönlichen Krematorium, eingeheizt
    mithilfe der Macht der Technik, hier herrschen sogleich die genial
    vorgetragenen, herrlich makabren Worte „STERBEN SIE WOHL, MEINE
    LIEBEN“, Drax ist scheinbar durch nichts und niemanden mehr
    aufzuhalten und ist bestrebt, die „perfekten“ Geschöpfe zu
    „züchten“ nach klarem gedanklichen Vorbilde ohne auch nur die
    geringste Abweichung von der genetisch manipulierten Vorstellung, die
    seinige Ansprache gegen Ende, erschafft die Welt nun wortwörtlich
    neu und es sind ihm vom Drehbuche in den Mund gelegt worden seiende
    Worte, die es wahrlich in sich haben und welche trotz ihrer
    gewissenlosen Furchtbarkeit dramaturgisch überzeugen und uns
    unendlich schmunzeln lassen:



    .....deren Schöpfer
    ICH sein werde“


    Köstlich auch seine
    Abschiedsworte an den guten Kopf der Holly und nicht zuletzt auch
    Bond: „Was Sie angeht, wird es für immer Winter sein“, kurz
    darauf berichtet er von seinen sage und schreibe 50 Globen (wer
    meint, die USA besäßen unfassbar viele Bundesstaaten, hat von der
    Idee der 50 Globen noch nie etwas gehört, mehr Größe ginge kaum,
    seine Welt ist keine Welt mehr, sie ist DAS UNIVERSUM), „...kommen
    Sie, Mister Bond, sehen Sie sich Ihre Route von dieser Welt in die
    Nächste an“, das übermenschliche Vorhaben nimmt langsam Gestalt
    an, das in Richtung eines Star-Wars-Films gehende Finale ist in den
    albernen Rotballereien hingegen deutlich zu laserlastig, doch nach
    der gütlichen Versöhnung mit dem Beißer wird allzu scharf dann
    doch nicht mehr geschossen, denn Einigkeit hülfe und Drax wird in
    seinen Plänen durchkreuzt, welch Ironie nur aber, dass Beißer 25
    Jahre darauf in „Alles oder Nichts“ auf Gamecube, Xbox und PS2
    dann doch wieder zum gegnerischen Geschöpfe mutierte und offene
    Rechnungen beglich (Frank Glaubrecht: „Können wir nicht einfach
    darüber reden? - Anscheinend nicht...“), womöglich hat ihn der
    Blondschopf aus Rio verlassen und er projiziert den
    Erzürntseinszustand auf den noch nicht zerbissen worden seienden
    Bond, doch wie auch immer, Beißer kann es jedenfalls auch fürderhin
    nicht lassen und langt weiterhin fleißig zu..., in Alles oder Nichts
    wartet auf Sie auch eine doppeldeutige Runde „Bridge“ an der
    Seite von Max Zorin, das Finale Moonrakers nun ist an
    Übertreibungsexzessen nur schwerlich überboten zu werden möglich
    und so wird man zwei Jahre darauf begriffen haben, dass eine
    Weiterführung dieser Schiene nicht möglich schiene, weiter als in
    den Weltraum kommt so gut wie niemand, auch nicht 007, diese
    Erkenntnis hat man für den Jahrgang 1981 erfolgreichst
    berücksichtigt und mit „for your eyes only“ den meines Erachtens
    besten aller Moore-Bonds erschaffen, zuvor stürbe noch Schöpfer
    Hugo und flöge Fröbe-gleich zugkräftig von dannen („eine
    zugkräftige Nummer“, wie Pierce nun sagen würde), ein
    Wissenschaftsgenie wie Jimmy Neutron („er ist zur Hälfte Albert
    Einstein und zur Hälfte Jim Carrey“, so oder so ähnlich hieß es
    einstmals) hätte seine helle Freude an Moonraker bzw. Drax, hiermit
    endet nun Bonds EINZIGE buchstäbliche WELTREISE, es ist der größte
    Bondfilm aller Zeiten, doch gleichsam ein Albernheitsorkan
    ohnegleichen und „nur“ der sechstbeste bzw. zweitschlechteste
    Moore nach meinem Dafürhalten, ein Film, welcher in meiner
    persönlichen Wertung trotz (oder wegen?) aller Superlative „nur“
    auf 2,984867 von fünf Sternen kommet, da bin ich streng wie Hugo
    höchstselbst, glücklicherweise aber mit dem Unterschiede, nicht
    gleich das ganze Bonduniversum zu zerstören...., leben Sie wohl,
    meine Lieben, 50 Globen seien Ihrem Herzen gewidmet.


    Moonraker ist nichts
    Geringeres als philosophische Filmkunst am Rande des menschlichen
    Ruins, nicht ganz so komplex zwar wie „on the silver globe“ von
    Zulawski, aber eine unsagbar spezielle Grenzerfahrung, selten standen
    sich Unfug und Genialität derart nahe, selten sprach ein Villain
    Vergleichbares aus – in gewisser Weise kann man das Werk nur lieben
    oder hassen, ich hingegen tu' an derer statt gleich beides und
    verbleibe mittlerer Wertung, merci.



    Buchstäbliche Welten,


    Klischee mal
    ernstzunehmen,


    als Irrsinn die Pläne
    können gelten,


    Planet schaffet neu einen
    oben so Bequemen.



    Doch wenn Globen neu
    erschaffen worden,


    wenn Wirksamkeit des
    Druckes naht,


    ja menschenverachtend uns
    erstachen ganze Horden,


    erfunden neu des Quälens
    Rad.



    Innovative Ideen,


    Filmkunst als Vernichtung,


    frische Winde wehen,


    nicht jedoch jene der
    Schlichtung...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!