DER FILM: In tödlicher Mission

  • Die Klamauk Neu-Syncros enstanden erst später, aber generell fing das klamaukige Synchronisieren auch ansonsten ernster Filme schon so um 1967 herum an. Das ist aber bei Bond alles nur in sehr,sehr kleinen Dosen angekommen. Selbst in DAF ist das fast nichts.


    Und nur weil andere es auch machen, ist das kein Grund sich daran zu beteiligen. Noch mal, das Problem ist nicht der Humor an sich, sondern das niedrige Niveau des Humors. Sprich, das ist nicht komisch, sondern oft nur peinlich. Wobei die paar Sprüche in DAF sogar noch fast genial sind. Aber nur fast.


    Und ob der platte Humor (oder die Mätzchen) direkt auf Bonds Kosten gemacht werden oder auf Kosten anderer Charaktere, das macht für mich Null Unterschied, denn es ist in jedem Fall für mich auf Kosten des Filmes.


    Und die letzte Einstellung von FRWL ist für mich super-schlecht und super-albern. Und sehr unpassend für diesen Film. Da rollen sich mir quasi die Fußnägel hoch ...

  • Die Klamauk Synchros der frühen Spencer/Hill Filme und der beiden ersten Dollar-Filme entstande Ende der 70er und 80er. Mir geht es nicht um die Erstsynchros, sondern den Trend vorhandene Synchros nochmal mehr auf Klamauk zu trimmen.


    Und um die Ganze FYEO/OP Diskussion etwas abzumilden:
    Ich finde beide jetzt nicht soooo klamaukig wie von einigen wahrgenommen. Tendenz geht eher zu OP, weil ich eben eine Thatcher nicht im Story Kontext sehe.

  • Ich mag den Film. Für mich eine stringente Handlung, sehr geile Stunt Arbeit und mit die größten Spannungsschübe, vor allem die Klettertour, welche ich immer mehr liebe.
    Zu dne Gewinnern in den letzten 10 Jahren gehört auch der Soundtrack.
    Und Roger sieht für mich nicht wesentlich älter oder schlechter als in MR aus. Sogar etwas fitter!


    Ach ja, ich mache mich natürlich zum Deppen, falls ich es nicht schon mal erwähnt habe: Der Charakter ist so la la, aber ich fand Lynn Holly Johnson schon immer süß :love:

  • Vor einiger Zeit hatten wir einen Thread, in dem die Ähnlichkeiten zwischen OHMSS und FYEO gesammelt wurden, und das waren von der Handlungsführung bis zur Farbe der Ski-Anzüge nicht wenige (bin zu faul, ihn rauszusuchen, wahrscheinlich im alten Forum). Nun ist es ja allgemein bekannt, dass FYEO eigentlich als Debütfilm für einen neuen Darsteller angedacht war, der gemeinsam mit John Glen seinen Einstand gefeiert hätte. Das hätte eine charmante Parallele zur Ära Brosnan ergeben können: Moores und Brosnans jeweiliger Film 4 ist ein inhaltlich überkandidelter Over-the-Top-Riesenhit, doch die Produzenten merkten, dass sie wieder zur Erde zurückmussten. Brosnan wurde durch den völlig gegensätzlichen Craig ersetzt. Moore blieb letztlich in FYEO, doch ist es interessant, dass zu Anfang der 80er, als ein neuer Darsteller etabliert werden sollte (und offensichtlich: ein ernsterer), explizit ausgerechnet an Lazenbys Bond gedacht wurde, den damaligen "Anti-Bond". Sollte – Erfolg hin oder her – Moore nach vier Filmen genauso negiert werden wie Brosnan nach seinem ebenso erfolgreichen wie umstrittenen Abschieds-Bond? Wie würden wir heute über MR denken, wenn es so gekommen wäre? Warum wurde die potentielle Bond-Neu-Einführung als Nicht-Moore-Bond konzipiert: Blofeld in der der PTS, dazu 1000 gefühlte direkte Anspielungen gerade auf OHMSS? Back to the roots? Wäre MR dann das seinerzeitige Äquivalent zu DAD gewesen?

  • Sehe ich nicht so, Feirefiz.
    Klar war, dass Moore nach TSWLM schon nur noch Verträge für einen weiteren Bondfilm unterschrieb. Nach MR versuchte man meiner Meinung nicht Ernsthaft einen neuen Bond zu etablieren, dies sollte erst nach FYEO erfolgen (der ja eh direkt auf TSWLM folgen sollte).
    Der Name Billington fiel danach und auch die Testaufnahmen mit James Brolin waren erst für OP gedacht.
    Allgemein bekannt, als Connery für NSNA zusagte, behielt man auch den guten Roger.

  • also ich habe nie verstanden, warum gerade Moore-Kritiker FYEO als untypisch für Moore lobten und dann gegen die Gilbert Filme ausspielten. Für mich ist FYEO allerfeinster Moore, nur eben rasant inszeniert wie sonst nur LALD. Die Gilbert-Filme sind natürlich viel schleppender, aber für mich deshalb nicht weniger hochwertig.Was Klamauk betrifft, so stelle ich mir offensichtlich was völlig anderes vor als die Moore-Kritiker. Die Thatcher-Szene in FYEO ist für mich einfach ein witzig-origineller Einfall und passt wunderbar. Die Tarzanschreie in OP sind einfach nicht wirklich witzig und deshalb entbehrlich, "Du gehörst in den Tank" zum Tiger in der durchaus gelungenen deutschen Synchronisation ist hingegen durchaus witzig, genauso wie "Sit" im Original, eine Anspielung, die in England und Amerika ein großer Lacherfolg war und von Sir Roger Moore persönlich angeregt wurde. In TMWTGG gibt es einige sehr platte Gags, auch Sheriff Pepper mal zwei war einfach etwas zuviel des Guten, in LALD hat er mich noch nicht gestört. In TSHLM und MR gibt es jedoch geniale Gags. Die Autoverfolgungsjagden in AVTAK sind deshalb entbehrlich, weil verblödete Sheriffs und ineinanderkrachende Autos einfach schon so oft gezeigt wurden, nichtsdestotrotz gibt es eine Menge glänzender Einfälle in dem Film.

  • Also mit ein Grund dafür, dass TSWLM meine Nr. 1 ist, ist der, dass der Film eben nicht schleppend ist. Bei all der Pracht macht er genau alles richtig. Das empfinde ichwiederum bei MR nicht so.
    Einiges in Venedig empfinde ich als zu lang und auch auf dem Flug zur Raumstation, Opulenz hin oder her.
    Und auch LALD hat eher Längen aufzuweisen als TSWLM.

  • FYEO ist absolut typisch für Moore, das sehe ich auch so, und unterscheidet sich an sich nur wenig von den Gilbert Bonds. Oder den nachfolgenden Bonds. Ob Bond wegen einer Irgendwas Maschine unterwegs ist, oder ob er Weltkrieg 3 verhindert, oder sonstwie die Welt rettet, macht für mich nur wenig Unterschied für die Filme, wenn der Aufbau ansonsten im Prinzip der selbe ist. Qualitativ sehe ich da aber trotzdem große Unterschiede, die aber mit Einfallsreichtum und Inszenierung zu tun haben.


    Rasant inszeniert finde ich FYEO allerdings überhaupt nicht. Da ist TSWLM spritziger.


    Die damals spektakuläre Ski-Verfolgung kommt mir z.b. heute eher lahm vor.

  • FYEO unterliegt bisher mit den größten Schwankungen bei mir: mal finde ich ihn fantastisch, mal zieht es sich ab den Wintersportszenen mit Kriegler recht arg. Diesmal fand ich ihn wieder sehr gut. Lediglich Melina finde ich zu eintönig und Bibi nervt.


    Beste Szene: Kletterei, Kennenlernen von Columbo
    Schlechteste Szene: Amore, amore

  • Wer hat Melina eigentlich telegrafiert, dass sie nach Cortina kommen soll, und sich dabei als Bond ausgegeben? Kristatos? Macht irgendwie doch wenig Sinn, oder?

  • Ich tippe mal auf Loque und somit indirekt auch Kristatos, damit Bond und Melina eliminiert werden können. Logisch ? Naja nicht so wichtig :D

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Hin und wieder versucht ein anderer Bond, FYEO vom Sockel zu stoßen, manchmal gelingt das auch fast - bis zur nächsten Review, dann bin ich mir wieder ganz sicher: das ist meine Nummer eins.


    Zwei Dinge fallen mir auf, die einander bedingen: zum einen hat FYEO mehr als jeder andere Bond starke Abenteuerfilm-Elemente. Bergsteigen, alte Kloster, Festungen, Schatzsucher, Archäologen, Schmuggler, Tauchen zwischen antiken Ruinen...


    Zum anderen spielt der Film fast ausschließlich unter freiem Himmel (oder im Wasser), es gibt so gut wie keine Szene, die in geschlossenen Räumen spielt.


  • Zwei Dingen fallen mir auf, die einander bedingen: zum einen hat FYEO mehr als jeder andere Bond starke Abenteuerfilm-Elemente. Bergsteigen, alte Kloster, Festungen, Schatzsucher, Archäologen, Schmuggler, Tauchen zwischen antiken Ruinen...


    Zum anderen spielt der Film fast ausschließlich unter freiem Himmel (oder im Wasser), es gibt so gut wie keine Szene, die in geschlossenen Räumen spielt.


    2 Aspekte, die ich noch nicht explizit beachtet habe. Aber da ist in der Tat was dran! :thumbup:
    Passend dazu mit der Skiverfolgung in der Bobbahn und der Ente 2 der herausragendsten Stunts der Franchisegeschichte.
    Und das sage ich als jemand, der FYEO "nur" im Mittelfeld platziert hat.

  • Ollistone kann ich zu gut verstehen. FYEO ist tatsächlich einer der Überflieger innerhalb der Serie, ein geradezu grandioser Regieeinstieg für John Glen! :)
    Das Bondgirl hat Charakter und die Story bezüglich des Rache-Feldzugs erinnert mich aufgrund ihrer vendettalastig angehauchten Kaltblütigkeit an jene von Olga aus Bond ´08 oder selbiger Bonds aus Lizenz zum Töten. Zudem spielt der Film tatsächlich überwiegend im Freien und ist eines der einzigen 007-Werke, welches sowohl zahlreiche spektakuläre Unterwasseraufnahmen, als auch atemberaubende Schneelandschaften in sich vereint, ein "Naturkontrast", beides wunderschön.
    Im Übrigen läuft relativ am Anfang ein mir namentlich unbekannter Song (Szene am Pool), welcher die Filmreihe hörbar bunt in die 80er Jahre geleitet.
    Des Weiteren hat mir Roger Moore sehr gut gefallen in seiner erstmals ernsthafteren, jedoch nach wie vor keineswegs humorlosen und inzwischen reifen Vorstellung.
    Auch der Beginn des Films stellt einen netten Bezug zu dem nach wie vor verletzten Blofeld und zu OHMSS her, welcher aber auch nicht zu sehr veralbert wurde.
    Ein weiterer Aspekt: die Stunts waren aus damaliger Sicht ebenso spektakulär wie die typisch abenteuerlich angehauchten Verfolgungsjagden.
    Der Titelsong wurde von niemand geringerem gesungen als Miss Easton, die erwähnenswerterweise auch in "Miami Vice" (Staffel 4) eine tragende Rolle übernahm.
    Was mich wundert ist, weswegen dem Film immer das Fehlen an unkonventionellen Kulissen vorgeworfen wird, er sei ja "nur auf TV-Niveau"...


    Ich -für meine Person- sehe innerhalb des Films keine konkreten Schwächen. Höchstens die Synchronstimme von Carole, welche aus einem Bondgirl Marcy Darcy macht.

  • Na na, zuvor noch Marcy Rhoades...wobei Marcy Darcy natürlich was hatte :D
    Aber diese Synchro kam doch erst viel später. Ist so ähnlich wie bei Willy Tanner.
    Niels Clasunitzer lieh Moore seine Stimme schon sehr viel früher, nämlich seit 1966 die ersten "Simon Templar" Folgen auch in Deutschland ausgestrahlt wurden.


    Ps.: Der Song heißt "Make it last all night" und ist auch auf dem Soundtrack. Ich höre ihn gerne, unterstreicht echt gut die späten 70er und frühen 80er.

  • (...) Dämlich ist nur der deutsche Titel (ist Bond nicht IMMER in tödlicher Mission?!) ?(


    Einen ähnlichen Vorwurf müssten sich allerdings alle folgenden Titel gefallen lassen, oder?


    In tödlicher Mission, Der Hauch des Todes, Leben und sterben lassen, Im Geheimdienst ihrer Majestät, Im Angesicht des Todes, Lizenz zum töten, Stirb an einem anderen Tag.


    Abgesehen evtl. von jenen, die auf Flemings Vorlage basieren - aber jeder dieser Titel trifft auf jeden Bond-Film zu.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!