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Nicht immer hat jeder Bond-Fan das Glück (noch) zu wissen, was die eigentliche Initialzündung war, die zum anhaltenden Fan-Sein führte.
Bei mir persönlich dürfte es der Kauf eines bestimmten Corgi-Auto-Spielzeugs gewesen sein, welches ich im Sommer 1978 auf einer Sprachferienreise in einem Londoner Geschäft entdeckt hatte. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wusste, was Bond-Filme überhaupt waren, prägte das Verpackungsmotiv vom verfolgenden schwarzen Bell 206 Helicopter im Hintergrund, bei dem ein weißer Lotus Esprit ins Meer stürzte, meine Vorstellung auf nachhaltige Art und Weise. Die Verpackungsrückseite zeigte zehn kreisförmige Bilder, die imaginär um einen zerdehnten Globus schwebten. Abgebildet waren einzelne Motive aus dem Bond-Film und entsprechende Bildunterschriften verwiesen auf die verschiedenen Drehorte weltweit, an denen die jeweiligen Szenen entstanden waren. Als Kind habe ich mir darauf meine eigene Comic-Geschichte zu diesen Motiven ausgedacht und gekritzelt, wobei ich mir damals überhaupt keinen Reim zu einem Ort oder Land namens PINEWOOD machen konnte.
Meinen ersten Bond-Film sollte in dann rund neun Monate später am Ostermontag, den 16. April 1979 bei einem weiteren Sprachaufenthalt in England im Fernsehen sehen. Dies war »You only live twice« und obwohl ich beileibe nicht alles verstanden habe, wurde ich damit definitiv zum Bond-Fan. Immer besonders angefixt auf den Film »Der Spion, der mich liebte« sollte dann für mich noch ein weiteres Jahr ins Land gehen, bevor ich dieses 007-Abenteuer dann erstmalig in einem Sommerurlaub in Österreich auf der großen Leinwand sehen sollte.
Vieles ist Geschichte - und jeder Fan hat seine eigene Historie – aber damals hätte ich mir nie erträumt mal zu erfahren, dass es sogar Menschen in Nähe meiner Generation gibt, die sich ihren Fan-Traum vom eigenen Lotus Esprit erfüllt haben oder an den Filmschauplätzen vor Ort waren.
Dementsprechend surreal war es auch für mich rund 26 Jahre später auf der Mittelmeerinsel Sardinien an dem berühmten Steg in Nähe des Hotel Pitrizzas zu stehen, wo der Wagen ins Meer stürzte und festzustellen, dass das Wasser dort so niedrig ist, dass das Fahrzeug bei seinem Sturz eigentlich sofort einen Achsbruch erlitten hätte.
Aber dies sind Fan-Aspekte, die den Filmen dann noch mal einen anderen Blickwinkel gewähren und den eigentlichen Kosmos somit um ein Vielfaches erweitern können.
Könnt Ihr Euch noch an Euren persönlichen Blitzmoment erinnern oder kam die Begeisterung für dieses Franchise eher auf schleichenden Wegen?
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