DER FILM: Goldfinger

  • Hier bitte alles über Bondfilm Nr. 3.


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    Hierder Thread zum Film im razyboard.



    Zitat von Andy007


    Ich habe mir den Klassiker letzte Nacht auf ZDF mal wieder angeschaut. Über die Qualitäten wurde alles gesagt, aber im Grunde beinhaltet der Film eine der blödsinnigsten Szenen aller Bondfilme.


    Warum um Himmels Willen lädt Goldfinger diese ganzen Geschäftsleute zu seiner Ranch ein und erklärt ihnen seinen Plan mit viel Tamtam, um sie gleich im Anschluss mit Giftgas zu töten?


    Das ergibt für den weiteren Filmverlauf auch überhaupt keinen Sinn. Diese Szene wurde im inoffiziellen Remake AVTAK zum Glück besser gelöst



    Zitat von MisterBond


    Er lädt sie ein um alle auf einmal beseitigen zu können.
    Das Tamtam ist für uns Zuschauer & Bond gedacht! So erfahren Bond & Zuschauer was er wirklich vorhat.
    Also an dieser Szene kann man sich doch beileibe nicht stören.


    Zitat von Spirit54


    Was nützt eine Bude voller Spielzeug, wenn man es niemandem vorführen kann? Also hat er noch ein bisschen sein Ego gestreichelt und ihre Bewunderung ausgekostet, bevor sie ins Gras bissen. Viele Freude hatte der Auric ja auch nicht.






    Zitat von ollistone


    Goldfingers Stern ist bei mir weiterhin am Sinken, und inzwischen ist er nach meinem Geschmack von allen 60er-Bonds der Schwächste. Jenseits der stilprägenden Elemente, die ich natürlich anerkenne, sagen mir weder die Locations zu noch die fehlende Action. Ich empfinde GF tatsächlich als langweiliger als jeden anderen Bond.


    Immer schön, wenn ein Film zeitlos ist, das ist GF sicherlich nicht; dass Filme irgendwann nicht mehr zeitgemäß sind, ist ebenso unstreitig, ob es einem etwas ausmacht, wäre eine andere Frage, aber hier gibt es doch derart viele Szenen, bei denen ich denke, nee, das geht jetzt einfach nicht mehr. Das gibt es beispielsweise bei FRWL oder TB nicht in dem Maße.


    Erste Hälfte hui, zweite Hälfte zwar nicht pfui, kickt mich aber einfach nicht.





    Zitat von Django


    GF steht bei mir zwar ziemlich weit oben, kann aber trotzdem nicht ganz überzeugen. Im Vergleich zum vorangehenden und zum nachfolgenden Film fehlt ihm irgendwie eine gewisse "Härte". Es wäre spannend zu erfahren, was wohl Terence Young anstelle von Guy Hamilton aus dem Stoff gemacht hätte. Der ganze GF-Plot ist zudem einfach nur hanebüchen (was übrigens auch bereits bei der Romanvorlage Romanvorlage der Fall ist. Das ist selbst für Fleming-Verhältnisse ziemlicher Trash: In einem Roman eine Lesbe - nebst vielen anderen Lesben - namens "Pussy Galore" vorkommen zu lassen, die dann auch noch vom Protagonisten "geheilt" wird, sagt irgendwie alles).


    Trotzdem ist GF für die Franchise ein enorm wichtiger Film, der stilprägend war für viele weitere Bond-Filme bis heute. Und ich schaue ihn mir immer wieder gerne an, denn er bietet einfach erstklassige Unterhaltung



    Zitat von MisterBond


    Aber der ist doch neben YOLT (vielleicht noch NSNA) der actionreichste Connery-Bond. Und komm mir nicht mit TB oder DAF ;)



    Vielleicht nicht bei TB und FRWL, aber ganz Gewiss eher bei DN, YOLT und DAF.


    Ich verstehe schon, dass dich der Film weniger interessiert, aber von den alten Bonds ist und bleibt er mit Sicherheit der Zeitloseste.[br][br]



    Zitat von Feirefiz


    Dass Goldfinger seinen Verbrecheropfern seine Pläne lang und breit erklärt, bevor er sie unabhängig von ihrer Entscheidung umbringt, habe ich aus dem hier genannten Selbstdarsteller-Grund ebenfalls nie als Fehler empfunden, es ist sogar ganz clever: es enthüllt Bond wie dem Zuschauer den Plan und dient zugleich der Charakterisierung des Schurken, ohne ihn als Trottel dastehen zu lassen. Ein kleinerer „Fehler“, der mir immer wieder auffällt, erfolgt dagegen im Anschluss: Als einziger Krimineller will Mr. Solo (sprechender Name mal wieder) nicht mitmachen und reist mit seinem Gold ab. Oddjob tötet ihn auf der Rückfahrt und lässt Tatort, Opfer und Beute zerquetschen. Da fragt man sich: Warum nimmt Oddjob den Koffer mit dem Gold nicht aus dem Wagen, bevor er alles in die Presse gibt? Einzige Antwort: Damit Goldfinger vor Bond im Angesicht des übriggebliebenen Metallquaders eine weitere seiner ironischen Bemerkungen machen kann. In „Goldfinger“ ist eben alles Gold, solange es nur glänzt. Was für ein Film!



    Zitat von MisterBond


    Rischtisch
    Und deshalb ist GF der wahrscheinlich ikonischste Bond aller Zeiten.



    Zitat von MisterBond


    Rischtisch
    Und deshalb ist GF der wahrscheinlich ikonischste Bond aller Zeiten.



  • Zitat von Django


    Finde ich nicht, war ja auch ein anderer Regiesseur. TB hat einen ziemlich anderen Grundton als GF. TB ist deutlich "seriöser" als GF. TB verbindet ein bisschen die Ernsthaftigkeit von FRWL mit der Opulenz von GF.[br][br]





    Zitat von Spree


    Ganz ehrlich: tief in den dunkelsten ABgründen meiner Seele mag ich DAF auch, hab ihn erst gestern angeschaut und der Humor des Films ist teilweise genial. Und so sehr früher DAF sogar zu meinen Lieblingen gehörte, so sehr hat er doch verloren. Tiffany, ein eh schon völlig deplatziert wirkender Blofeld als Transe, Logiklöcher, wo man hinschaut, halbherzige und nicht zu Ende gedachte Mordversuche wie dieser hier:


    Höhö, wir werfen Bond in ein Rohr und dann wird er eingebuddelt, höhö, wenn der wieder rauskommt, ist er voller Dreck. - Wo kommen da plötzlich die anderen Rohre her, wieso erschießt man Bond nicht einfach, warum ist das den Bauarbeitern alles egal?


    Das sind die Dinge, die bei DAF leider gar nicht gehen und wegen derer ich mich vor meiner Freundin gestern wieder schämen musste. ;)
    [size=1](Und wenn sie mal nicht da ist, schau ich ihn mal wieder an!)[/size][br][br]



    Zitat von felixleitner


    DAF darf man sich auch nicht mit einer Frau anschauen. Die verstehen diesen Film doch gar nicht.


    DAF ist für mich ein Camp-Klassiker, der das Lebensgefühl der späten 60er/frühen 70er mindestens so gut transportiert wie etwa FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS. Und wie bei allen Hamilton-Filmen hat man hier das Gefühl, dass die Dämlichkeiten bewusst in Kauf genommen wurden. Der schwächste Part ist für mich das Finale, auch weil die Bohrinsel einfach die optische Extravaganz, die den Rest des Films auszeichnet, vermissen lässt.



    Zitat von Spree


    Vollste Zustimmung, v.a. zu den Frauen!







    Zitat von Feirefiz


    Es gibt wohl kaum einen Bond-Film, der so viele Momente für die Ewigkeit enthält wie GF: Connery auf dem Gipfel seiner Bond-Karriere! Der Vorspann inklusive (the one and only) Shirley Bassey! Die vergoldete Miss M. und Bonds vorheriger Kommentar zu den Beatles! Der Aston Martin und seine Einführung durch Q! Natürlich Goldfinger selbst (allein wegen Gert Fröbe ist GF einer der wenigen Filme, deren Synchronfassung dem Original unbedingt vorzuziehen ist): der kultigste und trotzdem glaubwürdigste Schurke überhaupt! Das Golf-Duell! Oddjob! Bond auf der Goldplatte! Goldfinger, wie er vor den Köpfen der Unterwelt seinen Plan präsentiert! John Barrys Score! Die Urban Legend, ein Loch im Flugzeugfenster würde alle Insassen in den Weltraum katapultieren! Das Eiland am Ende! Und, und, und … Der Film ist Pop![br][br]



    Zitat von Kronsteen


    @ Thomas und Don


    Wird schwer, im August die Original-Perspektive von 1964 hinzubekommen. ;)


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  • Noch ein paar schöne Rezensionen zu "Goldfinger" aus dem razyboard:







    Zitat von rango76

    Dieser Bond ist meiner Meinung nach der beste Bond der je gedreht wurde. Wenn man eine Menge Bond-Fans, Kritiker und auch Leute, die sich mit der Materie nicht so auskennen fragen würde, welcher Bondfilm ihnen als erstes einfällt oder welcher der beste wäre, käme sicherlich -Goldfinger- als meistgenannte Antwort heraus.
    Auch ich als großer Fan der Reihe...



    muss sagen, dass das dritte James Bond-Abenteuer eindeutig zu den besten gehört. Angefangen bei einem wieder einmal unglaublich gut spielenden Sean Connery. Er verleit der Figur einfach einen unvergleichlichen Charme, welcher in dieser Geschichte vor allem in der Beziehung zu Pussy Galore besonders gut zur Geltung kommt. Eben dieses Bondgirl, verkörpert von der einzigartigen Honor Blackman, bleibt wohl auch ewig als eines DER Bondgirls in Erinnerung. Ihre Anfängliche Unterkühltheit und wie James sie dann doch, standesgemäß, verführt ist ein sehr amüsanter weiterer Handlungsstrang der Story, welche diesmal nicht mit der Verbrecherorganisation SPECTRE zu tun hat. Auric Goldfinger, verkörpert von Gert Fröbe ist der Bösewicht in Bond 3. Und er ist es auch, der diesem Film so nachhaltig seinen Stempel aufdrückt und ihm zu einem Klassiker macht. Er und sein Handlanger Oddjob, mit seinem Frisbee-Hut, bleiben wohl immer als eines der besten Duos in Sachen Filmbösewichte in der Geschichte. Unvergesslich bleibt ein Wortwechsel zwischen Golfinger und Bond: "Do you expect me to talk?" - "No, Mr. Bond, I expect you to die!" Wie muss die Musik zum legendästen Bondfilm aller Zeiten beschaffen sein? Ebenso. 007-Feeling! Den Titeltrack kennt nun wahrlich jedes Kind. Shirley Bassey nutzt ihr Mörderorgan gekonnt aus und liefert eine gesangliche Meisterleistung: Schneidend-bösartig, mit ungeheurem Volumen vorgetragen wird hier die Fabel von Midas, dem Bösen. Nur auf Gold fixiert, verblasst der Rest (und verkümmert die Moral). Zu Recht eine Legende.
    Die wahren Knaller kommen aber erst: "Into Miami" transportiert Sixties-Feeling und US-amerikanische Lockerheit beispiellos; "Alpine Drive" setzt den Schweizer Bergschönheiten ein glasklares Denkmal; "Golden Girl": Bond entdeckt die vergüldete Schönheit in toter Erstarrung, blendend orchestriert; "Pussy Galore's Flying Circus" lässt die Power-Mädels vor dem geistigen Auge erstehen. Vor allem beeindrucken allerdings: "Dawn Raid On Fort Knox" vertont den Mahlstrom der Ereignisse mit stampfendem Beat, an einen wütenden Stier gemahnend; "Goldfinger" in seiner Instrumental-Version liefert charakteristische Akzente, insbesondere "Oddjob's Pressing Engagement" jedoch fasst die gesamte Dramatik des Films in wenigen Minuten kaltgepresster Musik zusammen. Unsterblich. Eine der besten Vertonungen von John Barry, Unterhaltung auf höchstem Niveau. 8/10 Bond-Sternen!

  • James Bond Rewatched


    # 03: Goldfinger (1964)


    OT: Goldfinger; GB 1964; 109 Min.; R: Guy Hamilton; D: Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton, Tania Mallet, Harold Sakata, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn.


    Man wundert sich jedes Mal aufs Neue, wenn man sich dieses Werk zu Gemüte führt, ob dessen gewaltiger Sogwirkung. "Goldfinger" ist einer der wenigen Bondfilme, die mit einer völlig herausstechenden, fast unwiderstehlichen Aura aufwarten können. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass Bonds drittes Leinwandabenteuer so viele Kult-Elemente aufweisen kann, wie sonst kaum ein anderer Film der Reihe. Um nur einige zu nennen: Vergoldete Girls, teutonischer Schurke mit mythischen Anleihen an König Midas, Fort Knox, Barrys wunderbarer Score, Bassey`s Jahrhundert-Song und der ultracoole Aston Martin DB5. Diese Kultmischung traf 1964 genau den Nerv der Zeit.


    Getragen wird der ganze Streifen aber eigentlich von der menschlichen Faszination für ein glitzerndes Edelmetall: Gold. Hier projiziert auf nur eine einzige Figur: "He is the man, the man with the Midas touch." Der deutsche Charaktermime Gert Fröbe gibt sich als schurkisch-verschlagener Auric Goldfinger die Ehre. Fröbe verleiht dem verrückten Millionär gekonnt mit äußerst subtilen Mitteln Profil und erarbeitete sich eine solche Präsens, dass fortan alle Nachfolger als Hauptschurken an ihm gemessen werden sollten. In diesem Film ist der Bösewicht der Star, mehr als in jedem anderen Bondstreifen. Sean Connery kann trotzdem abermals groß aufspielen und liefert eine seiner besten Leistungen ab. Die Britin Honor Blackman zeichnet eine starke und selbstbewusste Leading Lady, auch wenn man bei ihrem Rollennamen eher einen Charakter vom Schlage ihrer Vorgängerinnen erwarten würde. Die Blondinen Shirley Eaton und Tania Mallett ergänzen mit erinnerungswürdigen Auftritten das Bondgirl-Trio, während Harold Sakata mit eindrucksvoller Körperpräsens einen der einprägsamstem Handlanger zeichnet.


    Mit einem Budget von 3 Millionen $ zur Verfügung, nahm (Neu-)Regisseur Guy Hamilton auf dem Regiestuhl Platz und bekam ein von Richard Maibaum und Paul Dehn glänzend verfasstes Drehbuch als Vorlage. Die Adaption des Fleming-Romans ist den Autoren wirklich fabulös gelungen. Die Änderungen, Kürzungen und Neujustierungen führen in ihrer Gesamtheit zu einer Verbesserung der Filmtauglichkeit des Stoffes und zugleich zu einer Bereicherung seiner Ausdrucksstärke. Guy Hamiltons Regie gestaltet sich – wie die seines Vorgängers - zupackend und dynamisch und offenbart dennoch gleich zu Beginn eine ganz andere Herangehensweise an das Genre. Hamilton verschiebt den Fokus weg von Härte und Zynismus hin zu Ironie und Sarkasmus, die sich harmonisch mit den zunehmend phantastischer werdenden Handlungselementen verbinden.


    Shirley Bassey`s Titelsong ist ein einsamer Triumph und atmet wie John Barrys atmosphärisch-intensiver Score zwar deutlich den Geist der 60er Jahre, besticht aber zugleich durch seine unsterbliche Zeitlosigkeit. Das von Robert Brownjohn letztmalig entworfene Titeldesign ist zwar in der Anlage überdeutlich an seine vorangegangene Arbeit für die Serie angelehnt, kann aber durch die Verwendung des Gold-Themas und eines "Golden-Girls" dem Zuschauer nochmals optische Attraktionen bescheren. Ken Adams Dekors sind abermals von bestechender Klasse und nichts dürfte die Vorstellung von Fort Knox in popkultureller Hinsicht wohl so sehr beeinflusst haben, wie sein schillernder Tresorraum in diesem Film. Die wechselnden Schauplätze zeigen sich in ihrer ganze Klasse. Von England, über die Schweiz bis hin zu den amerikanischen Handlungsorten, bekommt man sehr viel fürs Auge geboten, auch wenn die Einzeldrehorte (abgesehen von Miami) keine völlig nachhaltigen Eindrücke hinterlassen. Die Cinematographie von Ted Moore präsentiert sich in angenehmen Farben, bleibt jedoch nach den furiosen ersten 20 Minuten bis hin zum Finale eher blass. Wirkliche Höhepunkte kann man in dynamischer Hinsicht mit Goldfingers Kartenspiel, der Aston Martin-Verfolgungsjagd, dem Kampf um den Tresorraum und Goldfingers letztem Einsatz verzeichnen.


    Gesamtwirkung: Der Agententhriller als phantastisches Phänomen. Sean Connerys drittes 007-Abenteuer zementiert endgültig die Blaupause für alle folgenden Bondstreifen. Sarkasmus, Ironie und eine abgehobene Leichtigkeit vollenden den bondschen Stil-Cocktail. In der Folge avancierte "Goldfinger", aufgrund seiner ikonischen Ingredienzien und seiner Coolheit, mit völliger Berechtigung zum Kultfilm. Mögen dem Zuschauer manche technischen Defizite und Pannen, die bei den frühen Bondfilmen noch vorhanden waren, auch hier ins Auge fallen, so werden sie doch von der einmalig-erhabenen, ja geradezu "goldenen" Aura dieses Werks hinweggefegt. Das erste Meisterstück der Reihe.


    Meine Wertung: 5 von 5 Punkten

  • Wie immer sehr tolles Review Scarpine :thumbup: Bei der Bewertung von Golfinger und Thunderball sind wir 2 zwar "spiegelverkehrt"(was für mich TB ist für dich GF und umgekehrt), aber ich kann deinen Ausführungen trotzdem nur zustimmen. Kein anderer Filme hat eine so "kultige" Symbolik und soviel für die Franchise prägende Momente wie Goldfinger. Ergänzen zu deinem Review möchte ich noch das hervorragende Duell zwischen Goldfinger und Bond auf dem Golfplatz. Die Dialoge zwischen den beiden, einfach herrlich, in solchen Momenten merkt man erst wie gut Fröbe und Connery harmonieren, was zur Folge hat, das dieses Konfrontation zwischen den beiden wirklich auf Augenhöhe stattfindet (welche Villain kann das schon von sich behaupten). Des weiteren bin ich immer wieder erstaunt wie gut Fröbe im Englischen synchronisiert wurde (man denkt wirklich er spricht selber).

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • Zufälligerweise habe ich mir gestern GF mal wieder angeschaut.


    Auch wenn ich bspw. FRWL noch etwas mehr schätze, ist GF nach wie vor DER Bondfilm schlechthin - die Blaupause. Das Auto, der Villain, der Henchman, das Titellied, der Bond!
    Kein anderer Bondfilm hat so viele kultige Szenen und Elemente.


    + Der Raum am Anfang der PTS hat dieses Ken Adam typische Flair. Habe da vorher noch nie so explizit darauf geachtet.
    + Die MTS ist zusammen mit dem Titellied Nummer 1 auf meiner Liste
    + One-Liners. Angefangen bei "Shocking, Positively shocking", "You're very sweet", "I never joke about my work", "Do you expect me to talk?" -"No, Mr Bond! I expect you to die!"
    + Golfszene. Schon am Anfang des Gespräches: "How do you do?" - "How do you do?" Die Mimik der beiden Antagonisten - Fantastisch!

    + Lasertisch. Der Dialog sowie die Musik. Neben der Golden Girl Szene für mich DIE ikonische Szene in der ganzen Filmreihe.

    + Die Sets am Anfang und zur Mitte des Filmes generell. Dinner mit M, Golfspiel & Schweiz. Auch wenn es nur ein kleines Detail ist, aber diese eindringlichen gelben Scheinwerfer der Mercedes fand ich immer schon beeindruckend und "böse".
    + Schauspieler: Vor allem Connery und Fröbe. Und Oddjob ist mit dem Beisser eh der kultigste Henchman.


    Ein paar negative Eigenschaften muss ich dem Film aber trotzdem zugestehen.
    - Wieso merkt der Gegenspieler von Goldfinger am Anfang nicht, dass dieser schummelt? Der Ohrenstöpsel ist, zumindest aus Zuschauersicht, doch sehr deutlich zu sehen. Andere Erklärungsmöglichkeiten erscheinen mir äußert unwahrscheinlich bzw. unglaubwürdig.-
    - Der Schuss von Tilly Masterson. Man sieht Oddjob nur kurz hochschauen, aber er und Goldfinger scheinen sich nicht wirklich darum zu scheren.
    - Ab der Szene wo Bond in den USA landet, gefällt mir der Film etwas weniger. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich die meisten USA-Szenen in Bondfilmen nicht mag. Ob es nun Szenen aus GF, DAF, LALD oder LTK sind.
    Geht es da jemand ähnlich bzgl. Szenen aus den USA?



    Nichtsdestotrotz ist der Film immer wieder ein Vergnügen und wird immer einen der besten Plätze auf meiner Liste belegen. 9,5/10

  • @ Scarpine


    Wow, was für ein Beitrag! :thumbup:


    Ich kann mich da - wie so oft - mal wieder Don-Corleone anschließen: Ich sehe vieles bei GF genauso wie Du, Scarpine, würde aber die Wertung bezüglich TB und GF in der Klasse umdrehen.
    Aber unbestritten ist GF der Bondfilm mit den kultigsten Momenten und den erinnerungswürdigsten Charakteren. Somit kann auch ich als TB-Fan sehr gut damit leben, wenn man TB nur als Fortführung dessen betrachtet, was man in GF erfunden hat.


    Ein paar negative Eigenschaften muss ich dem Film aber trotzdem zugestehen.
    - Wieso merkt der Gegenspieler von Goldfinger am Anfang nicht, dass dieser schummelt? Der Ohrenstöpsel ist, zumindest aus Zuschauersicht, doch sehr deutlich zu sehen. Andere Erklärungsmöglichkeiten erscheinen mir äußert unwahrscheinlich bzw. unglaubwürdig.-


    Ich habe mir das immer so erklärt, dass Goldfingers Gegner meint, es sei ein Hörgerät. Daher auch in der einen Szene Goldfingers Rückfrage "Sagten Sie fünf?", während er vermeintlich lauter macht, da er es nicht richtig verstanden zu haben vorgibt.



    - Der Schuss von Tilly Masterson. Man sieht Oddjob nur kurz hochschauen, aber er und Goldfinger scheinen sich nicht wirklich darum zu scheren.


    Ich denke, dass in den Alpen viel geschossen wird. Goldfinger und Oddjob haben die Schüsse nicht primär auf sich bezogen, sondern es evtl. für Schüsse von Jägern gehalten.



    - Ab der Szene wo Bond in den USA landet, gefällt mir der Film etwas weniger. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich die meisten USA-Szenen in Bondfilmen nicht mag. Ob es nun Szenen aus GF, DAF, LALD oder LTK sind.
    Geht es da jemand ähnlich bzgl. Szenen aus den USA?


    Geht mir auch so. Bond ist nur noch in Gefangenschaft. Dies schränkt die Größe des Films etwas ein. Zudem ist es optisch nicht mehr so reizvoll in den USA (ausgenommen Ken Adams Bauten natürlich).

  • Zitat

    Ich habe mir das immer so erklärt, dass Goldfingers Gegner meint, es sei
    ein Hörgerät. Daher auch in der einen Szene Goldfingers Rückfrage
    "Sagten Sie fünf?", während er vermeintlich lauter macht, der es nicht
    richtig verstanden zu haben vorgibt.

    Ok, durch die Rückfrage macht es dann schon mehr Sinn.



    Zitat

    Ich denke, dass in den Alpen viel geschossen wird. Goldfinger und Oddjob
    haben die Schüsse nicht primär auf sich bezogen, sondern es evtl. für
    Schüsse von Jägern gehalten.

    Das habe ich mir beim Verfassen des Beitrages auch gedacht ;) Aber ich halte das trotzdem für merkwürdig. Am hellichten Tage und dann wurde der Schuss ja eh in unmittelbarer Nähe abgefeuert und auch in deren Richtung.


    Geht mir auch so. Bond ist nur noch in Gefangenschaft. Dies schränkt die Größe des Films etwas ein. Zudem ist es optisch nicht mehr so reizvoll in den USA (ausgenommen Ken Adams Bauten natürlich).

    Die Gefangenschaft hat mich nie wirklich gestört, allerdings stört mich eben auch die Optik. Das wirkt alles etwas biederer auf mich. Besonders im Hinblick auf die tollen Schweiz-Szenen.

  • Ich habe das mit dem Ohrstöpsel auch immer so wie Kronsteen verstanden, sein Gegenüber soll denken Goldfinger hat ein Hörgerät.


    Deine Meinung zu Bond und die USA, hast du mit Sicherheit nicht exklusiv, das liest man von einigen Bondfans, ich persönlich finde auch den USA Schauplatz in Goldfinger eher beliebig aber Bond in New Orleans, New York (Harlem), San Francisco. und natürlich Las Vegas finde ich ganz toll. Klar ist Bond Brite und die USA als Schauplatz wird in so vielen anderen Filmen ausführlich gewürdigt und für viele gehört Bond da nicht zwingend hin, aber ich finde es hatte einen besonderen Charme wenn ein Moore durch Harlem "stolziert" oder ein Connery in Las Vegas sein Unwesen treibt. Das ist so ein richtig schönes Kontrastprogramm und genau deshalb gefällt es mir sehr gut


    Generell hätte ich auch nichts dagegen wenn ein Bondfilm für ein paar Minuten, wieder in einer amerikanischen oder auch in einer kanadischen Großstadt spielen würde (z.B. Toronto , Vancouver).

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

  • "Es geschah am hellichten Tag" passt zu Gert Fröbe jedenfalls ganz gut. ;)

    ;)


    Der Film dürfte eh der Hauptgrund für seine Verpflichtung gewesen sein, oder?!






    Ich hätte eigentlich auch nichts gegen Szenen aus der USA, aber die Mehrheit der Schauplätze wurden, nach meinem Empfinden, bisher einfach schlecht eingefangen. Deshalb kann ich unter Anderem mit DAF gar nichts anfangen.


    AVTAK sticht da für mich im positiven Sinne heraus.

  • Ja, der Film war der Grund warum die Produzenten auf Fröbe aufmerksam geworden sind.


    Las Vegas in DAF ist natürlich etwas was polarisiert, entweder man mag den Schauplatz oder nicht, das kann ich absolut nachvollziehen. Aus New York hätte man natürlich mehr machen können, diese Stadt ist ja für Filme prädestiniert. Aber wenn man die Schauplätze wie in San Francisco so schön einfängt, dann darf gerne mal wieder in einer weiteren amerikanischen Großstadt gefilmt werden, wobei ich glaube das erwartet uns in den nächsten Filmen eher nicht. Barbara Broccoli hat ja angedeutet, das sie gerne wieder in Indien drehen würde.

    Schönes Gewehr, passt eigentlich mehr zu einer Frau. - Verstehen Sie etwas von Waffen Mr.Bond ? - Nein, aber etwas von Frauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Don-Corleone ()

  • Bezüglich des Hörgerätes habt ihr sicher Recht. Den Schuss auf der Gebirgsstraße sehe ich eher dramaturgisch als logisch inszeniert. Wenn ich mich recht erinnere, zeigt Oddjob nach dem Schuss auch den Anflug eines Lächelns. Damit soll sicher beim Zuschauer suggeriert werden, dass die Bösewichte von der Schützin wissen und diese auf Bond angesetzt ist.


  • Ich hätte eigentlich auch nichts gegen Szenen aus der USA, aber die Mehrheit der Schauplätze wurden, nach meinem Empfinden, bisher einfach schlecht eingefangen. Deshalb kann ich unter Anderem mit DAF gar nichts anfangen.


    Da gehen die Meinungen erfahrungsgemäß auseinander. ;)
    Ich finde DAF in las Vegas toll. Die schillernde Größe des Films kommt hier am besten zum Ausdruck. Aber DAF ist eben extremste Geschmackssache.


    Ich wäre auch mal wieder für eine amerikanische Stadt. Da Bond in TB den Vorschlag "Kanada" ausgeschlagen hat und statt mit Truppenkapitän Pritchard lieber auf die Bahamas geflogen ist, fände ich es geil, wenn Bond mal dort wäre.

  • @ Kronsteen & Don-Corleone


    "Thunderball" ist auch einer meiner Favoriten, aber ich bemühe mich auch um etwas objektive Gerechtigkeit. Und bei Connerys viertem Einsatz fallen eben zwei, drei Störelemente mehr ins Auge. Da konnte es einfach nicht diesselbe Punktzahl geben. Ich kann aber eure "Thunderball"-Begeisterung absolut nachvollziehen. :prost:

  • Schön geschrieben, Scarpine.


    Zu 00Beißers Fragen:
    1) Sehe ich wie Kroni.
    2) Ähnlich, andererseits habe ich Odd-Jobs Grinsen immer interpretiert, dass er sich dachte wie blöd der "Killer" doch sein muss.
    Und Bond hat den Schuss ja auf sich bezogen, da er ja eher neben ihn einging.
    3) Zumindest in LALD finde ich die USA-Szenen GRANDIOS. Egal ob New York, New Orleans oder Louisianas Sümpfe!
    Auch San Francisco in AVTAK finde ich toll, vor allem als Zorins Zeppelin in Mitte des Films über die Bucht auf die Golden Gate Bridge zufliegt. Mayday "Wow! What A View!", Zorin: "To A Kill." ;)
    DIe USA-Szenen in GF sind aber tatsächlich eher austauschbar.

  • Ich möchte hier mal eine Frage für die Bond-Alles-Wisser in die Runde stellen: Gibt es eine Erklärung für das "Kennzeichen Mysterium" in Goldfinger?


    Konkret: Wenn Bond den DB5 von Q erklärt bekommt, wird auch das Drehkennzeichen vorgestellt. Es zeigt je ein britisches, französisches und schweizerisches Kennzeichen. Q erläutert "Valid in all countries" oder "Gültig für alle Länder".



    Hier ist sicher anzunehmen, dass Q "alle" Länder meint, die Bond bei seiner Mission aufsuchen könnte, nehmen wir mal an, er "streift" auch Frankreich. Wobei ohnehin nicht erläutert wird, wie der Aston Martin in die Schweiz kommt. Bond selber nimmt ja ein Flugzeug.


    Aber lassen wir das mal beiseite: Der DB5 hat also eindeutig ein Kennzeichen für die Schweiz. Dennoch benutzt Bond in der Schweiz das britische Kennzeichen.


    [Blockierte Grafik: http://static4.wikia.nocookie.net/__cb20130112152715/jamesbond/images/3/37/DB5_Switzerland_Scene_-_Goldfinger.png]


    Warum ist das so? Hat er schlicht vergessen, dass er "am Schild drehen muss"?


    Ich weiß es nicht. Ihr hier sicher schon.

  • Die Ausstattung mit drei verschiedenen Zulassungen hat wohl nicht den Sinn, in verschiedenen Ländern eine gültige Zulassung zu haben: eine britische Zulassung gilt in allen Ländern der Welt - genauso die anderen. Alle drei sind "gültig für alle Länder".
    Der Zweck ist wohl eher, auf Knopfdruck einer Nummernschild-Fahndung entgehen zu können. Das wird wegen der Exklusivität des DB5 zwar nicht effektiv sein, ist aber eine originelle Idee.


    Wenn Mr. Goldfinger seinen Rolls per Flugzeug mit in die Schweiz nehmen konnte, warum dann Bond nicht den DB5 auf dem selben Wege?

  • Das wäre für mich jetzt eine typische Ungereimtheit, die hundertprozentig wohl nicht zu klären ist. Lösungsansätze gibt es freilich ein paar. Der den du lieferst, dass Bond es schlicht vergessen hat wäre einer. Ein anderer wäre, dass er davon nur im Falle des Falles Gebrauch macht, wenn es aus Tarnungszwecken nötig wäre unterzutauchen. Wobei dazu widerum ein DB5 denkbar ungünstig gewesen wäre. Zu der Zeit wäre ein drehbares Kennzeichen wohl eher an einem VW Käfer nützlich gewesen. ;)


    Q's Hinweis mit der Gültigkeit der Kennzeichen interpretiere ich eher so, dass die entsprechenden Kennzeichen in den verschiedenen Ländern auch wirklich auf einen DB5 laufen, und somit keine Attrappe sondern wirklich zugelassen sind.


    Edit: Na da war ich wohl geringfügig zu spät... ;)

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