Berechtigte Frage! Ich habe "Never Say Never Again" in der Rewatched-Reihe bewusst nicht betrachtet, weil er eben nicht in die geschlossene Serienästhetik der EON-Reihe passt. Das hat eben mit den besonderen Produktionsumständen zu tun. Und daher wäre es unfair gewesen, ihn in die Jahrzehnte-Bewertung mit auf zu nehmen, weil er eben ein Ausreißer ist. Ich finde es außerdem schwer ihn in die direkte Konkurrenz zu den EON-Filmen zu stellen.
Anders wäre es bei mir auch nicht.
Daher denke, dass hier die Meinungen gar nicht so verschieden sind. Es gibt wohl nur die Diskrepanz bezüglich des Begriffs "inoffiziell", der für die einen formal falsch ist und für die anderen "halb so wild".
Ich denke aber, dass kaum jemand von uns NSNA selbstverständlich wie jeden anderen Film betrachtet.
Von meiner Warte aus im wesentlichen in der Figurenzeichnung. Maximilian Largo ist in der Rollenanlage ein eindeutiger Vorreiter für EON-Schurken wie Max Zorin, Alec Trevelyan, Gustav Graves und Dominic Greene. Fatima Blush ist zudem ein "Role-Model" für May Day und Xenia Onatopp (hier insbesondere in den "Geschlechterkampf"-Szenen) und "Never Say Never Again" bietet zudem den ersten dunkelhäutigen Felix Leiter auf. Letzteres wäre an sich nichts besonderes, steht jedoch im Widerspruch zu Flemings Figurenbeschreibung. Etwas, was EON mit der Verpflichtung von Jeffrey Wright für die Craig-Ära übernommen hat.
Für mich sind das eher Dinge, die den Zeitgeist widerspiegeln. Ich denke nicht, dass man sich bei AVTAK (May Day, Zorin) oder CR (Leiter) unbedingt an NSNA erinnert hat, sondern einfach dem Zeitgeist entsprach. Aber man muss NSNA natürlich lassen, diesen neuen Zeitgeist früh erfasst zu haben...